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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erschreckende Zukunftsversion Ägyptens

Die 33. Hochzeit der Donia Nour
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Der Roman spielt im Ägypten des Jahres 2048. Das Land wird von der Neo Scharia beherrscht, Religion und Konsum sind die Stützpfeiler der Gesellschaft, wobei die Konsumgüter den Richtlinien des Islam angepasst ...

Der Roman spielt im Ägypten des Jahres 2048. Das Land wird von der Neo Scharia beherrscht, Religion und Konsum sind die Stützpfeiler der Gesellschaft, wobei die Konsumgüter den Richtlinien des Islam angepasst sind., religiöse Pflichten nd REgeln beherrschen den Alltag der Menschen. Donia Noura, Anfang 20, möchte aus Ägypten fliehen, auch wenn sie nicht genau weiss, wie es ausserhalb Ägyptens, in den Ländern der Kuffar, den von der Obrigkeit verteufelten Ungläubigen , aussieht.. Sie hat Gerüchte gehört, dass für den Preis von einem Kilo Gold ein Platz in einem Fluchtboot zu bekommen sei und so versucht sie, durch den Brautpreis für sogenannte "Genusshochzeiten", die den Beischlaf ermöglichen und meist schon nach wenigen Stunden geschieden werden, dieses Kilo Gold zusammen zu bekommen. 32 Hochzeiten hat sie schon geschafft und ist fast am Ziel, die 33. brächte de letzten Gramm Gold, die am Kilo fehlen.
Im 2. Handlungsstrang wird der diskussionsfreudige, rebellische Philosophieprofessor Ostaz im Jahre 1952 von Ausserirdischen entführt und nach einigen Reisen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit und die damit verbundene Zeitverschiebung im Jahr 2048 wieder in Ägypten abgesetzt.
Schliesslich werden diese unter aussergewöhnlichen Umständen zusammengebracht.
Der Autor entwirft ein erschreckendes, an Orwell gemahnendes Bild einer strikt überwachten Gesellschaft, mit strengen religiösen Regeln und Pflichten, die scharf überwacht werden. Werbung wird im Schlaf direkt ins Gehirn übermittelt.
Der 2. Handlungsstrang mit den Ausserirdischen lockert anfangs etwas auf, doch auch das Schicksal des auf die Erde Zurückgekehrten ist düster.
Insgesamt wird eine erschreckende Vision einer auf religiösen Zwängen aufgebauten, von Misstrauen, Korruption und Machtmissbrauch geprägten Gesellschaft heraufbeschworen, abstossend und in ihrer Konsequenz nachdenklich machend zugleich

Veröffentlicht am 02.09.2018

Viel Wissenswertes, aber zu düster

Bacons Finsternis
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Arthur wird nach 15 Jahren von seiner Frau Isabel verlassen. Das stürzt ihn in eine tiefe Verzweiflung. Er verlässt zunächst wochenlang nicht seine Wohnung, will daheim sein, falls sie zurückkommt und ...

Arthur wird nach 15 Jahren von seiner Frau Isabel verlassen. Das stürzt ihn in eine tiefe Verzweiflung. Er verlässt zunächst wochenlang nicht seine Wohnung, will daheim sein, falls sie zurückkommt und überlässt sich seinem Kummer. Sein Antiquariat überlässt er seiner Freundin und Angestellten Maia, die dies allein führen muss. Als er endlich wieder seine Wohnung verlässt, gerät er in eine Bacon Ausstellung und ist sofort von seinen Bildern fasziniert. Er vertieft sich in dessen Leben und Werk, besucht Ausstellungen seiner Werke überall in Europa. Schliesslich begegnet er sogar Isabel, doch die ist mit dem dubiosen Lohmeier zusammen. Planen die beiden einen Kunstraub?
Der Roman vermittelt eine ungeheure Fülle an Informationen über Bacon und sein Werk, seine Bilder werden genauestens beschrieben und analysiert. Durch den Kunstraubverdacht kommt etwas Spannung in die Geschichte ,der Sprachstil ist sehr ausgefeilt und die Beschreibungen treffend.
Doch konnte ich mit der Hauptfigur kaum Sympathie entwickeln, er war zu sehr im Selbstmitleid versunken. Die Kombination aus dem depressiven Arthur und dem sehr düsteren Leben und Werk Bacons war für mich zu viel, ich konnte aus dem Lesen des Romans zwar viel Wissen über Bacon aber kaum Vergnügen und nur wenig Spannung ziehen.
Doch mag dies ein subjektives Empfinden sein, daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Ganz nette Liebesgeschichte, doch ich hatte mehr erwartet

Das Auge von Licentia
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Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, ...

Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht – jeden Tag, schon seit Jahren. Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer Bedrohung …
Nach dieser Buchbeschreibung hatte ich ein spannendes Versteckspiel mit der Wirklichkeit und dem vorgetäuschten „ Mittelalter“ erwartet, in dem die Geheimnisse teilweise entdeckt werden.
Doch der Fokus lag eindeutig auf der Liebesgeschichte zwischen Jonata und Tristan. Diese wurde zwar einfühlsam, mit einiger Dramatik und durchaus lesenswert beschrieben, doch der erwartete Konflikt zur realen Welt draußen blieb weitgehend aus und auch die Beschreibungen des Lebens in der mittelalterlichen Welt waren nicht so ausführlich wie von mir erhofft. Außerdem gab es für mich einige unlogische Aspekte, z.B wieso ein solches Dorf vollkommen autark sein konnte und solche Gegenstände wie Bücher trotzdem im Gebrauch waren. Auch dass die seit 10 Jahren im Dorf lebenden Jugendlichen, inzwischen 16jährig, keinerlei auch nur vage Kindheitserinnerungen an die Zeit vor Licentia hatten, erschien mir recht unwahrscheinlich.
Der Schreibstil war leicht und unkompliziert, einem Jugendbuch angemessen, die kurzen Kapitel machten es leicht und angenehm lesbar. Auch war die Liebesgeschichte sehr schön geschildert, mit einigen dramatischen Elementen. Die kurzen Einschübe mit Korrespondenzen aus dem Sender boten Abwechslung und ließen die Realität durchblitzen. Am Ende blieben einige Fragen offen (vielleicht in Hinblick auf eine Fortsetzung). Für mich gab es zu viel unlogische Aspekte und zu viel verschenktes Potenzial um mehr als 3,5 Sterne zu vergeben.

Veröffentlicht am 09.08.2020

Leider nicht so gut wie erwartet

City of Girls
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Vivian ist 19 als sie mit ihrer Nähmaschine bei ihrer Tante Peg, die dort ein zweitklassiges Revuetheater führt, in New York ankommt. Sofort verfällt sie dieser Stadt und der glitzernden unbekannten ...

Vivian ist 19 als sie mit ihrer Nähmaschine bei ihrer Tante Peg, die dort ein zweitklassiges Revuetheater führt, in New York ankommt. Sofort verfällt sie dieser Stadt und der glitzernden unbekannten Welt des Theaters, der Revuegirls und dem ungezügelten Leben.
Doch dann überschreitet sie eine ungeschriebene Grenze und muss schwer für diesen Fehler büßen. Sie verlässt New York und versucht ein „normales Leben“ bei ihren Eltern zu führen
Nach einer Weile kehrt sie nach New York zurück und beginnt ein neues Leben, in dem ihr Nähtalent eine große Rolle spielt ebenso wie eine gute Freundin.
Der Roman ist in Briefform gehalten, die inzwischen 90jährige Vivian berichtet einer Angela, von der wir erst am Ende des Buches erfahren, in welchem Verhältnis diese zu Vivian steht, von ihrem Leben.
Der Schreibstil liest sich gut und angenehm flüssig.
Leider konnte ich mich bis zum Ende nicht mit Vivian anfreunden. Sie und auch die meisten anderen Figuren des Romans blieben mir unsympathisch, waren mir zu oberflächlich, echte Beziehungen gab es nicht.
Die im Buchumschlag versprochene „Geschichte einer Frauenfreundschaft“ fand sich auch erst im letzten Drittel des Buches wieder.
Ich vermisste eine Handlungstiefe.
Nachdem ich von Eat, pray, love der Autorin so begeistert war, war ich mit recht hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, die aber leider nicht erfüllt werden konnten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2019

Nicht gerade tiefschürfend

Mein Name ist Trump – Hinter den Kulissen von Amerikas First Family
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Trotz des Untertitels „Hinter den Kulissen von Amerikas first Family „ bietet das Buch „Mein Name ist Trump“ keine wirklich neuen Erkenntnisse über Trump und seine Familie.
Es vermittelt viel oberflächliches ...

Trotz des Untertitels „Hinter den Kulissen von Amerikas first Family „ bietet das Buch „Mein Name ist Trump“ keine wirklich neuen Erkenntnisse über Trump und seine Familie.
Es vermittelt viel oberflächliches Wissen oder auch Altbekanntes, wie etwa die Aussagen, dass Ivanka Trumps Lieblingstochter ist und Trump selbst oft spontane Entscheidungen trifft.
Auch die Tatsache, dass alle Familienmitglieder sehr geschäftstüchtig sind, hat mich nicht wirklich überrascht.Lediglich der Fakt, dass die Familie eher mit einer Niederlage gerechnet hat, und nicht mal eine Siegesrede vorbereitet hatte , hat mich bei dem extrem selbstbewusst wirkenden Trump verblüfft. Die Autorin beschreibt alle Familienmitglieder, doch tiefschürfende Erkenntnisse, wie im Klappentext versprochen, blieben für mich aus. Es sind eher Berichte, wie sie auch in der Regenbogenpresse üblich sind, verarbeitet und in Buchform gebracht worden.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und stellt keine übermäßigen Anforderungen an den Leser.
Meine Erwartungen an das Buch wurden zwar nicht erfüllt, aber ich gebe trotzdem drei Sterne, denn vielleicht lagen meine Erwartungen ja zu hoch.