Ein gutes Buch
DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findestMargot ist Lehrerin und arbeite nebenbei auch als Kolumnisten bei einer Zeitung. Als Kummerkastentante beantwortet sie Leserbriefe in der Kolumne Dear Amy. Ein Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse wurde ...
Margot ist Lehrerin und arbeite nebenbei auch als Kolumnisten bei einer Zeitung. Als Kummerkastentante beantwortet sie Leserbriefe in der Kolumne Dear Amy. Ein Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse wurde entführt, die Polizei denkt das Katie weggelaufen ist, aber Margot glaubt nicht so recht daran. Als sie dann auch noch einen Brief von Bethan Avery bekommt, ein Mädchen das schon in den 90ern verschwand, gerät Margots Welt komplett aus den Fugen.
Das Cover wirkt wirklich sehr düster. Ein leerer Parkplatz im Dunkeln und ein Auto mit offener Tür. Man denkt auch wirklich direkt an eine Entführung. Allerdings assoziiert man das nicht mit einer Jugendlichen.
Der Schreibstil ist sehr plastisch und die Beschreibungen sind genau, so bleibt nicht sehr viel Handlungsspielraum in der Vorstellung, aber trotzdem ist der Roman fesselnd geschrieben. Manchmal ist es ganz gut, wenn man sich die Orte und Begebenheiten direkt vorstellen kann und der Autor nicht lange Drumherum schreibt.
Gut finde ich auch, dass einige Kapitel aus Katies Sicht geschrieben sind. Allerdings nur sehr wenige, sodass man nicht zu viele Informationen bekommt, sonst gerade nur so viel, dass man weiterlesen muss.
Was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, ist das Margot nicht bewusst in Sachen Katie oder Bethan ermittelt. Sie gerät irgendwie ungewollt in die ganze Angelegenheit hinein. Mich nerven nämlich manchmal diese „privaten“ Ermittler, die schlauer als die Detektives sind und den Mörder z.B. natürlich ganz leicht stellen. Das ist manchmal schon wirklich unrealistisch. Aber hier hat die Autorin einen guten Dreh gefunden, um die Geschichte nicht unglaubwürdig zu machen.
Was mich nur manchmal etwas verwirrt hat, waren die Passagen über Margots Vergangenheit, diesen wirkten an einigen Stellen etwas konfus, doch trotzdem wurde der Roman nicht langweilig. Eher im Gegenteil, gegen Ende dreht die Autorin nochmal so richtig auf und erhöht die Spannung nochmal um einiges. Das Ende selber ist dann zwar nicht sehr überraschend, aber es rundet die Story gut ab und man kann alles nachvollziehen ohne offene Fragen.
Was mir auch aufgefallen ist, ist das über einige Personen häufig nur geredet wird, diese aber physisch nicht auftauchen, zumindest lange Zeit nicht. Das habe ich bis jetzt noch nicht so erlebt, aber ich finde den Kniff interessant. So wird man nicht von zu vielen Charakteren überrannt und kann sich auf die wichtigen Leute in der Geschichte konzentrieren.
Mein Fazit: Ein Ende das ich mir fast gedacht habe, aber ein Buch das mir trotzdem gut gefallen hat. Klare Leseempfehlung.