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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein fulminanter Abschluss

Der Turm
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Die Zeit drängt, das Baby kommt. Jake und Pere Callahan versuchen Susannah zu finden und Eddie und Roland sind auf dem Weg zur nächsten Tür um wieder nach Mittwelt zu gelangen. Die Such nach dem Turm nähert ...

Die Zeit drängt, das Baby kommt. Jake und Pere Callahan versuchen Susannah zu finden und Eddie und Roland sind auf dem Weg zur nächsten Tür um wieder nach Mittwelt zu gelangen. Die Such nach dem Turm nähert sich für das Ka-Tet dem Ende entgegen.

Tja, zu dem Cover kann ich nichts besonders sagen, denn es ist wieder wie die anderen aus der Reihe glänzend, obwohl man hier ein paar Details besser erkennen kann.
Nachdem ich Susannah beendet habe, habe ich mit dem letzten Teil der Reihe ziemlich schnell angefangen. Was auch gut ist, denn dieser setzt nahtlos an den Vorgänger an. Hat Susannah mit einem großen Cliffhanger geendet, wird man hier direkt ins Geschehen geschmissen und verfolgt den Weg der 4 (5 wenn man Oy mitzählt) zueinander und zum Dunklen Turm.
Und die ganze Zeit schwebt eine böse dunkle Wolke (haha) über dem Ka-Tet. Und trotzdem habe ich gehofft, mir gewünscht, dass das Buch bzw. die Reihe doch gut enden wird. Obwohl mir mein Gefühl und die Vorkenntnisse von King Enden was anderes gesagt hat.
In Susannah hat man ziemlich lange bei einer Person verweilt und die Wechsel zwischen den Charakteren verliefen langsam, aber hier nimmt King Fahrt auf und nicht nur die Perspektivwechsel erfolgen schneller. Viele Dinge erklären sich so direkt, hat aber leider den Nachteil gehabt, das man manchmal Wiederholungen mit ähnlichen, fast gleichen Sätzen hatte. Allerdings weiß ich nicht, ob das an der Übersetzung liegt oder wirklich an King.
Zudem musste man wirklich an manchen Stellen dran bleiben an der Story, denn die verschiedenen Ebenen des Turms bzw. die ganzen Welten können einen doch etwas verwirren.
Auch wenn ich dieses Buch sehr mochte und es für mich ein fulminantes Ende der Reihe ist, habe ich die ein oder andere kleine Kritik.
Es ist natürlich durchzogen von Tod und das macht diesen Teil doch düster, außerdem waren es mir an manchen Stellen etwas zu viele Hinweise auf andere Bücher von Stephen King. Das machte daraus für mich eine kleine Dauerwerbesendung und manchmal nervte das schon. Obwohl so natürlich das Ausmaß an Verstrickungen zwischen seinen Büchern klar wird. ;)
Aber gegen Ende war das alles vergessen, denn dann wollte ich wie Roland einfach nur noch zum Turm kommen und erfahren, was sich im obersten Stockwerk befindet. Ich musste unbedingt wissen wie alles endet und wurde fast so besessen wie Roland.
Und zunächst scheint es doch offen zu bleiben, aber King weiß, wie er seine Leser locken muss. Denn er gibt einem die Chance, das Ende so stehen zu lassen, tragisch und doch irgendwie gut gelungen. Doch wie der Turm ruft King mit den allerletzten Seiten nach einem und man kann nicht widerstehen. Und ich war geflasht. Ich hatte es mir vielleicht schon so oder so ähnlich gedacht, denn es ist einfach typisch King. Aber sooooooo gut! Ich liebe es!

Mein Fazit: Ein gelungener Abschluss einer wahnsinnig guten Reihe. Man ist überrascht und doch irgendwie nicht wenn man King kennt. ;)
Auf jeden Fall konnte mich King mit Der Turm zu Tränen rühren und das nicht nur im positiven Sinne. Es ist traurig, tragisch und doch hat es mir sehr gut gefallen. Ich kann einfach nur schwärmen und empfehle diese Reihe jedem, der Stephen King gerne liest. Denn das ist wahrlich ein Meisterwerk!

Veröffentlicht am 25.09.2019

Man bekommt mehr als erwartet

Das Jahr, in dem ich lügen lernte
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Annabelle wird in diesem Jahr zwölf und ihre Welt scheint in Ordnung. Bis Betty in ihren kleinen Ort zieht und anfängt Annabelle zu terrorisieren. Zunächst schweigt Annabelle zu den Geschehnissen und so ...

Annabelle wird in diesem Jahr zwölf und ihre Welt scheint in Ordnung. Bis Betty in ihren kleinen Ort zieht und anfängt Annabelle zu terrorisieren. Zunächst schweigt Annabelle zu den Geschehnissen und so beginnt ein Netz aus Lügen.

Das Cover ist jetzt nicht der Knaller, aber es ist vollkommen okay. :)
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und das Buch ließ sich gut lesen. Obwohl es hier kaum Überraschungen gab, denn die Story ist meiner Meinung nach sehr vorhersehbar und man kann schon recht schnell erahnen, was wohl passieren könnte.
Doch trotzdem war ich fasziniert von der Geschichte und das Buch mit seinen etwas unter 300 Seiten ist schnell weggelesen.
Denn hier versammeln sich einige interessante und wichtige Themen. Zunächst geht es um Mobbing und Annabelles Angst und Zerrissenheit, soll sie ihren Eltern von Betty erzählen oder löst sich alles doch noch in Wohlgefallen auf. Und würde ihr Geständnis überhaupt ihre Situation verbessern?
Die Gedanken eines Mobbingsopfers, denn Betty ist eine gute Lügnerin und kann auch einige der Erwachsenen manipulieren.
Aber dieser Zwiespalt von Annabelle ist so gut dargestellt, man kann richtiggehen mit ihr mitfühlen. Nach und nach gerät der Mobbingaspekt in den Hintergrund und es treten andere Themen auf. Denn diese Geschichte ist so viel mehr und erzählt auch wie es ist erwachsen zu werden, denn Annabelle verändert sich in diesem Jahr, in dem sie zwölf wird.
Außerdem geht es auch um Freundschaft und Vertrauen, denn als auf einmal falsche Beschuldigungen auftauchen, muss Annabelle handeln und tut das auch. Doch macht sie alles richtig? Immerhin ist sie doch noch ein Kind und kann nicht alles verstehen was gerade passiert. Und auch das wird sehr deutlich, denn viele Dinge werden hier nur angedeutet und sind Annabelle nicht klar. Das versteht man nur wenn man als Erwachsener die Geschichte liest.
Die Geschichte hat so viel zwischen den Zeilen versteckt, dass ich gar nicht auf alles eingehen kann, weil ich sonst wahrscheinlich spoilern würde, aber nur so viel, man sollte mit offenen Augen und klarem Verstand lesen, denn man erfährt mehr als einfach nur eine Geschichte, wie Annabelle das lügen lernte.
Sie ist wohlbehütet und muss erst durch Betty erfahren, wie die Menschen auch sein können und auf einmal muss sie ihre Welt hinterfragen und an einigen Stellen wünscht sie sich, sie könnte die Zeit zurückdrehen, um wieder Kind zu sein. Doch der Weg zur Erwachsenen ist hart und Annabelle meistert ihn gut.
Das Ende passt so perfekt in die ganze Geschichte und ist doch so traurig. Ich hätte mir ein anderes gewünscht, aber trotzdem konnte ich mit diesem Abschluss leben. Und auch wenn das Buch im Jahr 1943 spielt, könnte man es wahrscheinlich problemlos in unsere heutige Zeit versetzen. Erschreckend wie ich finde.

Mein Fazit: Dieses Buch hat wirklich so viel zu erzählen und auf diesen fast schon wenigen Seiten ist das der Autorin auch sehr gut gelungen wie ich finde. Annabelle macht nicht nur schreckliches durch sondern zeigt einem auch wie schwierig es manchmal sein kann wenn man erwachsen wird. Und trotzdem beweist sie mit ihren noch 11 Jahren sehr viel Mut und deshalb kann man diese Geschichte in keine Schublade stecken. Ich kann dieses Buch nicht nur Kindern auf dem Weg zum Erwachsenen werden empfehlen, sondern auch für bereits Erwachsene ist es sehr gut geeignet.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Bei Drachen werde ich immer schwach

Silberdrache (Silberdrache 1)
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Sirin lebt in einer Welt, in der es keine Drachen mehr gibt. Nur durch die Geschichten ihrer Mutter werden diese wieder lebendig.
Joss hingegen muss sich vor Drachenangriffen fürchten, denn es gibt fast ...

Sirin lebt in einer Welt, in der es keine Drachen mehr gibt. Nur durch die Geschichten ihrer Mutter werden diese wieder lebendig.
Joss hingegen muss sich vor Drachenangriffen fürchten, denn es gibt fast nur noch Raptoren. Grausame Drachen, die von Menschen missbraucht werden um ihre Macht auszubauen.
Eines Tages gelangt Joss durch Zufall an ein silbernes Drachenei und als Lysander schlüpft gehen die beiden einen Bund miteinander ein.

Das Cover ist so toll! Der silberne Drache vorne drauf glänzt auch wirklich und solche Spielerein mag ich. 
Das Buch ist ja ein Kinderbuch, aber der Schreibstil lässt sich da gar nichts anmerken, denn er ist ser beschreibend und mit vielen kleinen Details versehen. Es macht einfach total viel Spaß in diese magische Welt voller Drachen, auch wenn sie größtenteils böse sind, einzutauchen.
Nicht nur diese fremde Welt oder Sirins „normale“ Welt werden wunderbar beschrieben, ich war auch von den Charakteren begeistert. Okay, manchmal ging mir zum Beispiel Joss etwas auf die Nerven, weil er an einigen Stellen schon sehr naiv ist, aber trotzdem sind die Charaktere sehr gut ausgebaut und nicht alle haben nur eine Facette. Was ich damit meine ist, dass sie nicht nur böse oder gut beschrieben werden. Jeder Charakter kann einen durch ungeahnte Wesenszüge überraschen und das mag ich immer besonderes, weil das eine buchige Figur menschlicher, realer erscheinen lässt. Denn wer ist denn bitte nur das eine oder andere? Viele Personen sind so unterschiedlich und das erkennt man in diesem Buch besonders.
Die Story baut sich schon langsam auf, aber wenn man bedenkt, dass da noch mindestens ein Teil hinterherkommt ist das kein Wunder. Die Autorin möchte einfach nicht ihr Pulver im ersten Band verschießen.
Und trotzdem war ich sehr gespannt darauf, wie sich die unterschiedlichen Welten verbinden werden und wie sich dann die Wege von Joss und Sirin kreuzen werden. Denn beide haben ein hartes Schicksal hinter sich und man leidet mit ihnen mit.
Die Kombination Drachen gepaart mit einer Prise Action ist einfach ganz toll! Auch wenn es hier vorwiegend Raptoren gibt (und eigentlich mag ich ja Geschichten über böse Drachen nicht so gerne) lernen wir auch Drachen kennen, die auch nicht einfach nur böse sind. Allen voran Lysander. Ein ganz junger Drache, dem man seine kindliche Art anmerkt und ihn trotzdem lieben muss. Denn er ist durch seine Unerfahrenheit unverdorben von den bösen Einflüssen der Familie Lennix und voller Energie was zu ändern.
Was mich am meisten gestört hat am Buch war manchmal wirklich Joss. Seine etwas naive Art war manchmal etwas zu viel für mich und dann war ich einfach nur genervt. Klar möchte er einfach nur ein besseres Leben, aber um das zu erreichen, hinterfragt er nichts und schaut auch öfter mal weg. Aber nicht auf eine gemeine, arrogante Art sondern einfach nur dümmlich. Da war mir seine Schwester Allie schon lieber, die mutig ist und für das Gute einsteht und dann auch mal ungewöhnliche Wege geht. Zum Glück hängt Joss sehr an seiner Schwester und hört dementsprechend auch auf sie. ;)
Bei den tollen Beschreibungen der Drachen, ja auch wenn sich die Raptoren bereit machen um zu einem Angriff zu fliegen, bekam ich regelmäßig eine Gänsehaut und konnte mir alles bis ins kleinste Detail vorstellen. Genau nach meinem Geschmack!
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, ist aber natürlich sehr offen, weil der zweite Teil schon geplant ist, aber leider steht noch kein Erscheinungsdatum fest.

Mein Fazit: Wer hier ein einfaches Kinderbuch erwartet wird positiv überrascht, denn die Autorin schafft es durch ihre detailreichen Beschreibungen mir sehr oft eine Gänsehaut zu verschaffen und man fühlte sich als wäre man vor Ort. Zwar ging mir der ein oder andere Charakter manchmal auf die Nerven, aber mir hat trotzdem sehr gut gefallen, dass alle Personen nicht nur in eine Richtung agierten, sondern eine ganze Palette von Facetten hatten. Kaum was war nur schwarz oder weiß. Ein Buch, dass ich allen Drachenliebhabern oder welche die es werden wollen empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Spannend

Todesblues in Chicago
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Michael Talbot und Ida Davies ermitteln jetzt schon seit ein paar Jahren für die Detektei Pinkerton in Chicago. Im Sommer 1928 verschwindet eine reiche Erbin und die beiden werden von ihrer Mutter beauftragt ...

Michael Talbot und Ida Davies ermitteln jetzt schon seit ein paar Jahren für die Detektei Pinkerton in Chicago. Im Sommer 1928 verschwindet eine reiche Erbin und die beiden werden von ihrer Mutter beauftragt sie zu finden. Doch das ist nicht das einzige Verbrechen, das in diesem Sommer in Al Capones Chicago passiert.

Das Cover ist wieder gelungen und hat schon einen Wiedererkennungswert für die Reihe.
Und auch mit seinem Stil konnte mich der Autor direkt wieder packen und ich wurde in diesen heißen Sommer in Chicago versetzt. Von Vorteil war vielleicht auch das es bei uns auch so heiß war. ;)
Was ich einfach an Ray Celestin mag sind diese detailreichen Beschreibungen, die einem alles nur noch deutlicher vor Augen führen. Man ist dort, in Chicago und spürt nicht nur alles hautnah mit, man hört die Musik, den Lärm der Straßen und sieht einfach ein reales Chicago der 20er Jahre vor seinem inneren Auge entstehen.
Dazu kommt, dass die Charaktere auch bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und beschrieben sind. Man fühlt mit den Protagonisten mit und kann sie sich auch sehr lebhaft vorstellen.
Vor allem Ida hat es mir angetan. Sie hat eine echt tolle Entwicklung durchgemacht und mausert sich zu einer selbstbewussten Frau, die weiß was sie will und das auch versucht durchzusetzen. Was natürlich als Frau und vor allem als schwarze Frau nicht immer so leicht ist. Aber sie geht ihren Weg und kann sogar die bösen Jungs damit beeindrucken.
Aber auch die neuen Charaktere, wie zum Beispiel Jacob konnten mich für sich einnehmen. Hier ist dem Autor auch wie gut gelungen, einem die Menschen näher zu bringen. Einfach klasse!
Am Anfang werden einem dann zunächst die verschiedenen Charaktere und (Mord)Fälle erläutert und man ist gespannt, wie sich diese Teile am Ende zu einem Bild zusammenfügen lassen. Denn das es eine Geschichte ist, daran besteht kein Zweifel. Konnte Ray Celestin das auch schon im ersten Teil Höllenjazz in New Orleans wunderbar, so hat er das auch hier sehr gut hinbekommen. Am Ende löst sich alles sehr gut auf.
Was mir auch sehr gut gefällt ist, wenn sich Fiction mit Fakten mischen. Man wird unterhalten und lernt auch so einiges, bzw. man wird dazu angeregt darüber weiter zu recherchieren. Zumindest ist es bei mir immer so. Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch die Erklärungen am Ende des Buches vom Autor. Hier geht er nochmal auf die geschichtlichen und zeitlichen Unterschiede zu seinem Roman ein und das war sehr aufschlussreich.
Gegen Ende war mir vielleicht ein klein wenig zu viel Gangsterkram mit Verfolgung und Schießerei, aber es passte doch in die Zeit und die Geschichte. Und danach konnte mich der Autor auf den letzten Seiten dann nochmal zum Lächeln bringen.

Mein Fazit: Mit Todesblues in Chicago ist dem Autor wieder ein Meisterstück gelungen. Nahtlos knüpft er an den ersten Teil an und überzeugt mich mit seinen detailreichen Beschreibungen, sodass man sich an Ort und Stelle versetzt fühlt. Außerdem sind die Charaktere einfach toll beschrieben und ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen, der einen sehr guten Krimi zu schätzen weiß. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf Teil 3 und hätte am liebsten direkt mehr davon gelesen.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Zorn ist einfach klasse

Zorn – Tod und Regen
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Zorn wird zu einem Tatort gerufen. Doch dort gibt es keine Leiche, nur jede Menge Blut. Schnell ist klar, eine Frau wurde ermordet. Doch wer war sie und vor allem wo ist sie? Zorn und Schröder ermitteln ...

Zorn wird zu einem Tatort gerufen. Doch dort gibt es keine Leiche, nur jede Menge Blut. Schnell ist klar, eine Frau wurde ermordet. Doch wer war sie und vor allem wo ist sie? Zorn und Schröder ermitteln in diesem Fall.

Naja, wenn ich schreibe Zorn und Schröder ermitteln meine ich eigentlich das hauptsächlich Schröder ermittelt. Denn Zorn ist ein sehr eigener und schwieriger Charakter. Aber erst zum Cover.
Mir gefällt die ganze Reihe sehr gut, sie ist so schlicht, denn immer prangt Zorn im Vordergrund aber was ich besonders mag ist, weil sie so schön bunt im Regal aussieht. :D
Nun zurück zu Zorn.
Ich mag ja diesen Ermittler wie er ist. Er hat keinen Bock, ist zynisch und am liebsten sollen ihn alle einfach nur bis zur Rente in Ruhe lassen. Ein Arschloch eben. Aber trotzdem hat er einen gewissen Witz und ich finde das klasse. Es gibt ja einige Ermittler, die man einfach nur nicht mögen kann und Zorn gehört dazu.
Er gibt liebend gerne die Arbeit an andere weiter und meist ist es der arme Schröder, der Überstunden machen muss und den Hauptteil der Ermittlungen trägt.
Aber wer jetzt denkt, dass Schröder ein Weichei ist, der liegt falsch. Klar lässt er sich schon einiges von seinem Boss gefallen, aber wenn es hart auf hart kommt, weiß er sich zu wehren. Und so entstehen öfter mal echt tolle Schlagabtausche zwischen den beiden.
Aber nicht nur die machen es einem leicht durch die Geschichte zu kommen, generell ist der Stil eher kurz und knackig. Keine vollgepackten Sätze mit unnötigen Schnickschnack, es wird durch Schnelligkeit überzeugt, die einen aber trotzdem nicht durch die Geschichte hetzen. Sondern erzeugen Spannung. Ganz selten hatte ich zwar das Gefühl, dass es ein bisschen holprig wird, aber das war schnell überlesen.
Dazu kommt, dass genau an den richtigen Stellen schnelle Szenenwechsel erfolgen und man eigentlich an einer Stelle weiterlesen möchte, aber erstmal mit den Ermittlern woanders landet.
Was mir auch besonders gut gefallen hat ist, dass es in dem Buch keine geradlinige, einfache Ermittlung ist. Es wird gezeigt, dass nicht immer alles glatt läuft und Zorn und Schröder auf Fehler machen. Das machte alles viel menschlicher und näher an der Realität.
Und so tappte man nicht nur als Leser fast bis zum Schluss im Dunkeln. Auch die beiden Kommissare schienen bis zur Auflösung keine große Ahnung zu haben, was genau passiert ist und wer der Mörder ist.
Klarheit, die vielleicht kurz zwischenzeitlich auftauchen sollte, wird im nächsten Moment direkt wieder zunichte gemacht.
Das Ende war vielleicht ein bisschen sehr übertrieben, aber ansonsten ist es ein rundum gelungener Krimi mit einem etwas unsympathischen Ermittler.

Mein Fazit: Klasse Charaktere, viel Spannung durch Schnelligkeit und eine denkbare Realitätsnähe. Das zeichnet dieses Buch aus. Ich bin großer Fan der Reihe, auch weil ich auf Ermittler stehe, die vielleicht nicht immer ganz so sympathisch sind. Der Mordfall gerät vielleicht etwas in den Hintergrund vor den beiden Kommissaren, wird aber zum Schluss gelöst. Etwas sehr spektakulär wie ich finde, aber trotzdem ist es ein gelungener Krimi. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!