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Veröffentlicht am 17.08.2022

„Über Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik“ (Buchuntertitel).

Grüne fahren SUV und Joggen macht unsterblich
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Info von der Verlagshomepage:
Das Verhältnis von Daten und Realität fordert uns heute besonders heraus, und nur allzu schnell fallen wir auf Fake News und Panikmache rein. Jeden Tag überbietet eine Schlagzeile ...

Info von der Verlagshomepage:
Das Verhältnis von Daten und Realität fordert uns heute besonders heraus, und nur allzu schnell fallen wir auf Fake News und Panikmache rein. Jeden Tag überbietet eine Schlagzeile die andere – oft auf Basis falscher Dateninterpretation. Der Psychologe Gerd Gigerenzer, die Datenanalyse-Expertin Katharina Schüller, der Ökonom Thomas Bauer und der Statistiker Walter Krämer diagnostizieren uns seit Jahren in ihrer »Unstatistik des Monats« eine Art Analphabetismus im Umgang mit Zahlen, mit Wahrscheinlichkeiten und Risiken.

Anhand neuer spektakulärer Beispiele erklären die vier, wie wir Unsinn erkennen, Prognosen richtig einordnen, zwischen Kausalität und Korrelation unterscheiden und unsere immer komplexere Welt sinnvoll beschreiben können. Das ist unterhaltsam - und wichtiger denn je!

Anmerkung meinerseits:
Um die Lesbarkeit mancher Abbildungen zu verbessern: diesen lieber etwas mehr Raum gönnen.

Meine Meinung:
Sehr erhellend und informativ!

Fazit: Lesen! Lesen! Lesen!

Veröffentlicht am 13.08.2022

Wir müssen, sollen, tun, … - und immer geht es um noch mehr Geld.

Wie wir die nächste Pandemie verhindern
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Info von der Verlagshomepage:
Wie die Welt sich vorbereiten kann.

Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht überstanden. Doch während Regierungen auf der ganzen Welt noch versuchen, sie unter Kontrolle zu ...

Info von der Verlagshomepage:
Wie die Welt sich vorbereiten kann.

Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht überstanden. Doch während Regierungen auf der ganzen Welt noch versuchen, sie unter Kontrolle zu bringen, wird bereits diskutiert, wie es weitergehen kann und was als nächstes passieren sollte. Wie können wir verhindern, dass eine weitere Pandemie Millionen von Menschen tötet und der Weltwirtschaft verheerende Schäden zufügt? Können wir das überhaupt schaffen?

Bill Gates glaubt, dass das möglich ist, und er legt in seinem zuversichtlichen Buch klar und überzeugend dar, was die Welt von der COVID-19-Pandemie lernen sollte. Er erklärt die Wissenschaft hinter der Pandemiebekämpfung und liefert Vorschläge, was wir alle tun können, um solch eine weitere Katastrophe zu verhindern. Angesichts des weltweiten Erfolgs von „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ (das auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste stand) wird Gates mehr denn je für seinen Beitrag zur Lösung der größten Herausforderungen der Welt respektiert.

Auszug von der Umschlaginnenseite:
„Bill Gates ist Technologe, Wirtschaftsführer und Philanthrop.“

Meine Meinung:
Wie wird man eigentlich Wirtschaftsführer?
Und wer erteilte Bill Gates den Titel „Menschenfreund“?
Natürlich habe ich mir dieses Buch gekauft, weil ich neugierig war, was Bill Gates zur aktuellen Lage der Welt zu sagen hat und welche Ansichten bzw. Vorschläge er von sich gibt.

Hier einige Punkte, die mir beim Lesen durch den Kopf gingen:
Viel Text um wenig Inhalt.
Das Geld für die Grundlagenforschung soll natürlich von den Regierungen kommen; und wenn die Wissenschaftler dann einen Durchbruch erzielen konnten gehen sie in Unternehmen und diese machen dann das große Geld. Soweit alles bekannt!
Es wird immer so getan, als wäre ein Virus etwas Lebendiges, das mit Absicht handeln würde. Aber eine Mutation ist eine zufällige Entwicklung und somit nicht vorhersehbar, ob sie passiert und ob es dann besser oder schlechter wird.
Man braucht viel neues Personal für alles Mögliche: Beobachtung, Sequenzierung, Testung, Auswertung, Forschung, … und alles, was mit Viren, Krankheiten, Impfstoffforschung und deren Rundum-Logistik zu tun hat. Wo soll all das Geld dafür herkommen? Und wollen wir wirklich alles Geld der Welt in ein Fass ohne Boden werfen, das nur in der Theorie funktioniert und der Realität nicht stand halten kann?

Den zweiten Stern habe ich vergeben, da das Buch zwischendrin ein paar interessante Details für mich parat hatte.

Fazit: Kann man sich sparen – sowohl den Inhalt als auch das Geld.

Veröffentlicht am 26.06.2022

Was wird in fünf Jahren sein?

In fünf Jahren
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Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Als die ehrgeizige New Yorker Anwältin Dannie dies beim wichtigsten Bewerbungsgespräch ihrer jungen Karriere gefragt wird, ist ihre Antwort ...

Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Als die ehrgeizige New Yorker Anwältin Dannie dies beim wichtigsten Bewerbungsgespräch ihrer jungen Karriere gefragt wird, ist ihre Antwort klar, hat sie doch einen minutiös ausgeklügelten Lebensplan. An diesem Abend macht ihr Freund ihr einen Heiratsantrag, und sie legt sich schlafen mit dem guten Gefühl, dass alles so läuft, wie sie es sich gewünscht hat. Doch als sie mitten in der Nacht aufwacht, befindet sie sich in einer fremden Wohnung, an ihrem Finger steckt ein anderer Ring, und neben ihr liegt ein ganz anderer Mann. Im Hintergrund laufen die Nachrichten, und sie sieht das Datum: Es ist derselbe Tag, der 15. Dezember, doch fünf Jahre in der Zukunft. Nach einer Stunde, die alles in Frage stellt, an das sie bisher geglaubt hat, wacht sie in ihrem eigenen Bett wieder auf. Und obwohl sie versucht, diesen Moment zu vergessen, kann sie es nicht. Bis sie viereinhalb Jahre später dem Mann aus ihrem Traum begegnet …

Text von der Verlagshomepage:
»Was als romantische Komödie beginnt, wandelt sich zu etwas weitaus Tieferem. Eine packende Erkundung über die Macht des Schicksals, Freundschaft und Liebe.« Booklist

Meine Meinung:
Über lange Strecken dachte ich beim Lesen: Es ist eigentlich nichts falsch an diesem Buch – aber überragend ist es wahrlich nicht.
Es wird erzählt, berichtet und geschildert – aber eine echte Tiefe entstand für mich nicht.
Und ich fragte mich bis bis zum Schluss: Wann kommt nun dieses „...wandelt sich zu etwas weitaus Tieferem“? Was sollte damit gemeint sein?

Gefühlt zehn Seiten vor dem Ende kam dann doch noch die Wendung bzw. Erklärung.
Aber ich glaube, ich hätte dies als nachvollziehbarer empfunden, wenn nicht bereits zu Beginn der Geschichte diese große Erwartungshaltung erzeugt worden wäre; mit diesem Traum, der in der Zukunft spielt.
Deshalb bleibt bei mir als Leser nach dem Beenden dieses (Liebes-)Romans ein Gefühl zurück, dass der Schluss dieser Geschichte zu unrealistisch war und meinen Erwartungen nicht gerecht geworden ist.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2022

„Amerikas Aufstieg und der Niedergang der Physik“ (Buchuntertitel).

Einsteins Albtraum
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Text von der Verlagshomepage:
„Big science may destroy great science“ Karl Popper
Wie kein anderer repräsentierte Albert Einstein die europäische Physiktradition, die mit grundlegenden Prinzipien nach ...

Text von der Verlagshomepage:
„Big science may destroy great science“ Karl Popper
Wie kein anderer repräsentierte Albert Einstein die europäische Physiktradition, die mit grundlegenden Prinzipien nach fundamentalen Naturgesetzen suchte. Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch korrumpierte der mephistophelische Pakt mit dem Militär des Imperiums USA die Physik, der in der Erfindung der Atombombe gipfelte. Geld und die Nähe zur Macht ließen sie zu einem technischen Hochleistungssport werden, der die Frage nach den grundlegenden Naturgesetzen schlicht vergessen hat. Alexander Unzicker zeigt, wie wir die Physik wieder in den Dienst der Menschen stellen, damit die Zivilisation im 21. Jahrhundert nachhaltig bestehen kann.

Text von der Umschlaginnenseite:
Während die europäische, naturphilosophische Forschungstradition auf grundlegende Naturgesetze gerichtet war und der Frage nachging, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, dominierte in der technologisch orientierten Kultur der Neuen Welt der Wunsch, große visionäre Projekte wie die Atombombe und die Mondlandung zu realisieren, auch wenn diese undenkbar erschienen. Diese mögen die größten technologischen Errungenschaften der Menschheit sein; die größten intelektuellen Leistungen sind es nicht. Während in der europäischen Tradition das technisch-erfinderische Element Hand in Hand mit der Grundlagenforschung ging, fehlt in der US-Wissenschaftspraxis seit knapp hundert Jahren das Element der naturphilosophischen Reflexion. Dies hat offensichtliche kulturelle Ursachen. Wenn man es zuspitzt: Amerikaner denken nicht gern gründlich nach.
[aus dem Inhalt]

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
Bildung ist kein Wert
Weisheit wird nicht geschätzt
Wissenschaft ist kein Krieg
Wo Macht der Erkenntnis schadet
Kriesen, Blasen, Crash
Symptome des kurzfristingen Denkens
Spaltung
Wohlfeile Erklärungen für ungelöste Probleme
Quarks und Neutrinos
Big Science auf Kosten der ungelösten Probleme
Beginn der Gigantomanie
Hochenergiephysik ohne Idee
Allmachtsfantasien
Strings, Multiversen, Supersymmetrie
Korrumpierte Physik
Der Verlust der Wahrhaftigkeit

Meine Meinung:
Sehr aufschlussreiche Erörterung.
Sehr spannend, interessant und auch für mich als Laie sehr gut lesbar.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Die Autorin sieht genau hin.

Über Menschen
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Text von der Verlagshomepage:
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, ...

Text von der Verlagshomepage:
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.

Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.

»Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit.« Denis Scheck / SWR Fernsehen lesenswert (25. März 2021)

Meine Meinung – Achtung es wird aus dem Inhalt berichtet:
Also ehrlich gesagt störte mich schon einiges in der Erzählung:
Dass die Protagonistin sich mehr oder weniger des Mädchens annimmt.
Ich fragte mich die ganze Zeit „Was ist mit der Mutter des Mädchens?“.
Ich verstand auch nicht den Zustand des Hauses des Nazi-Nachbarn.
Oder was soll das für eine Familienbeziehung zwischen der Protagonistin und ihrem Vater sein.
Und wieso sollte sie so große Geldsorgen haben; und warum funktioniert ohne Geld dennoch alles irgendwie.
Aber gut, das sind meine Probleme.

Sehr gut gelungen fand ich jedeoch, die Entwicklung, die die Protagonistin durchgemacht hat – und ich empfand diese Entwicklung auch keineswegs als unlogisch oder konstruiert.

Richtig gut fand ich in diesem Zusammenhang, die Beschreibungen bzgl. den großstädtischen Gutmenschentum, das sich in all seiner Rigorosität und Unbarmherzigkeit nur um das eigene Ego kreist.
Während auf dem Lande sich alle Lebenswirklichkeiten im Kleinen tummeln – und jeder Betroffene auf die eine oder andere Weise versucht mit dem Leben klar zu kommen.
Diese Herausarbeitungen fand ich wiklich sehr gelungen.

Fazit: Lesenswert.

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