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Veröffentlicht am 10.10.2020

Zwischen Trauer und Wut

Der Moment zwischen den Zeiten
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Paula und Mauro treffen sich zum Mittagessen. Es verläuft ganz normal, wie es so zwischen Partnern ist. Doch dann sagt Mauro, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Diese Nachricht ist noch nicht ...

Paula und Mauro treffen sich zum Mittagessen. Es verläuft ganz normal, wie es so zwischen Partnern ist. Doch dann sagt Mauro, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Diese Nachricht ist noch nicht ganz bei Paula angekommen, als sie eine weitere Nachricht erhält, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht – Mauro ist tödlich verunglückt. Wie geht man mit einer solchen Situation um? Paula weiß nicht, ob sie um ihren Partner trauern soll oder ob sie wütend sein soll wegen des Betruges. Sie redet mit niemandem über ihre Gefühle.
Der Schreibstil der Autorin Marta Orriols lässt sich angenehm lesen. Das Gefühlschaos von Paula stellt sie gut und authentisch aus der Sicht der Protagonistin dar, so dass man sich als Leser gut in Paula hineinversetzen konnte. Einerseits trauert Paula um ihren langjährigen Partner, aber da ist andererseits auch Wut über den Betrug. Paula ist eigentlich eine starke und selbstbewusste Frau. Sie mag ihren Beruf als Neonatologin und kämpft um das Leben der Frühchen. Dass Mauro ihr entglitten war, hat sie nicht bemerkt oder es nicht bemerken wollen. Dann treffen sie gleich zwei Schläge. Doch sie will mit niemandem darüber reden, was in ihr vorgeht, selbst mit ihrem Vater nicht, zu dem sie eine enge Beziehung hat. Nur wenn sie ihren Job macht, geht es ihr einigermaßen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es mir in einer solchen Situation ergangen wäre. Hätte mich die Gefühle auch so durcheinandergebracht?
Wie es Paula weiter ergeht, will ich natürlich nicht verraten. Doch das Jahr nach Mauros Tod ist für Paula ein Kampf und sie muss ihren Weg gehen, um wieder ins Leben zurückzufinden.
Ein sehr emotionaler Roman.

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Selbstmord – oder doch nicht?

Tod in Greetsiel. Ostfrieslandkrimi
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Eddy Heinrich wird tot in seiner Badewanne gefunden und der Fall wird schnell als Selbstmord betrachtet. Aber ein anonymer Brief an die Presse lässt Zweifel aufkommen. So sollen sich Hedda Böttcher und ...

Eddy Heinrich wird tot in seiner Badewanne gefunden und der Fall wird schnell als Selbstmord betrachtet. Aber ein anonymer Brief an die Presse lässt Zweifel aufkommen. So sollen sich Hedda Böttcher und Enno Frerichs die Sache einmal anschauen. Sie stoßen im idyllischen Greetsiel auf allerlei Ungereimtheiten. Bei ihrem Undercover-Einsatz stoßen sie immer wieder auf den Greetsieler Zeittaler. Die Meinungen dazu sind sehr unterschiedlich. Eddy war zusammen mit Sandro Prause der Begründer dieser Tauschbörse.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind gut beschrieben. Ich habe bereits einige Bände aus dieser Reihe um das Ermittlerpaar Hedda Böttcher und Enno Frerichs gelesen, die inzwischen verlobt sind.
Enno ist ein ehemaliger Polizist, der nun zwei Jobs hat. Offiziell ist er Streetworker, aber er ermittelt auch bei problematischen Fällen für den Geheimdienst. Unterstützt wird er von seiner impulsiven Verlobten Hedda, die übersinnliche Wahrnehmung hat, die ihr schon einige Male bei der Aufklärung von Fällen geholfen haben. Offiziell ist sie allerdings eine Autorin von Krimis. Die beiden sind verliebt und das spürt man. Mir ist das manchmal zu viel. Bei der Ermittlungsarbeit ergänzen sie sich gut, auch wenn sie nicht immer wirklich professionell wirken. Doch die Hilfe von Computer-Nerd Karsten, der für die Organisation im Hintergrund wirkt, ist oft sehr nützlich und sorgt für neue Erkenntnisse.
Auch die Personen um den Greetsieler Zeittaler sind gut gezeichnet. Jeder von ihnen erscheint verdächtigt, sogar die sympathische Frau Grummer, die neben Prauses wohnt. Doch mit der Lösung hatte ich nicht unbedingt gerechnet. So war es bis zum Schluss spannend.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Weckt Urlaubsgefühle

Kochen wie in Portugal
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Ich liebe Kochbücher und habe auch eine ganze Menge. Aber ich reise auch sehr gerne und daher ziehen mich Kochbücher zu einem Land ganz besonders an. Ich kenne Portugal und die portugiesische Küche und ...

Ich liebe Kochbücher und habe auch eine ganze Menge. Aber ich reise auch sehr gerne und daher ziehen mich Kochbücher zu einem Land ganz besonders an. Ich kenne Portugal und die portugiesische Küche und konnte daher an diesem Buch nicht vorbei.
Mir gefällt der Aufbau dieses Themen-Kochbuches sehr gut. Es geht los mit einer Portugal-Bucket-List, die gleich Reiselust macht, weil man die fünf aufgezählten Dinge unbedingt erleben möchte. Dann erfährt man noch einiges über das Land bevor es mit den Rezepten weitergeht. Aber auch dort sind immer wieder kleine Geschichte eingefügt.
Ganz besonders gut haben mir die Fotos gefallen, ganz gleich, ob sie ein typisch portugiesisches Gericht zeigten oder Impressionen aus dem Land.
Die Gerichte sind teils ziemlich aufwändig, was ich aber nicht schlimm finde. Allerdings gibt es doch einige Zutaten, die ich bei uns wohl kaum bekomme – selbst in der nächsten Stadt nicht. Ich finde das immer sehr schade, wenn das Nachkochen daran scheitert. Da ich ein Offline-Käufer bin, ist das Internet für mich da auch keine Option. Ich muss die Zutaten sehen, riechen, fühlen.
Trotzdem hat mir dieses Buch gut gefallen und einige Rezepte werden auf jeden Fall nachgekocht.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Ein ungewöhnliches Haus

Das Gartenzimmer
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Das Buch „Das Gartenzimmer“ ist eher ein Roman über die „Villa Rosen“ und die Menschen, die in dieser Villa gelebt haben.
Der junge Architekt Max Taubert erhält von den Rosens den Auftrag, ein Haus zu ...

Das Buch „Das Gartenzimmer“ ist eher ein Roman über die „Villa Rosen“ und die Menschen, die in dieser Villa gelebt haben.
Der junge Architekt Max Taubert erhält von den Rosens den Auftrag, ein Haus zu entwerfen, das auf einem schwierigen Gelände entstehen soll. Hier wollen Adam und Elsa Rosen zur Ruhe kommen, denn das Schicksal hat ihnen einiges abverlangt. Doch allzu viele Jahre hat Adam Rosen nicht in diesem Haus. Nach seinem Tod lebt Elsa alleine dort. Aber auch Taubert hat es schwer. Nach dem Ersten Weltkrieg fasst er nicht mehr so richtig Fuß und auch in der Familie kommt er nicht mehr an. Es kommt zur Trennung. Später verlässt Taubert dann Deutschland.
Nachdem das Haus lange leer gestanden hat, entdeckt es in den 90er Jahren das Ehepaar Frieder und Hannah Lekebusch. Sie richten es mit viel Einsatz wieder her. Hannah verfällt dem Haus uns seiner Geschichte vollkommen. Darüber vergisst sie alles andere, auch Mann und Sohn. Luis, der Sohn von Frieder und Hannah, zieht sich immer mehr zurück, er fühlt sich nicht wohl in diesem Haus.
Dieses Haus hat viel erlebt, auch sehr Unschönes. Seine Besitzer haben so viele Erwartungen gehabt, als sie in die Villa Rosen eingezogen sind. Doch letztendlich ist es nur ein Haus und nur sie selbst können ihr Leben gestalten. Doch das Haus nimmt seine Bewohner gefangen und die Schatten der Vergangenheit lassen sich nicht verleugnen.
Der Schreibstil des Autors lässt sich angenehm lesen. Aber die Geschichte war für mich sehr beklemmend, aber losgelassen hat sie mich auch nicht, denn es ist im Laufe der langen Jahre so vieles geschehen, das einen nicht kalt lässt. Von den Personen kam mir allerdings niemand richtig nahe.
Dieses Haus hat mich angezogen. Auch wenn es sicherlich schöne Momente in diesem Haus gegeben hat, für hatte es für mich nur eine bedrückende Atmosphäre.
Eine vielschichtige und tragische Geschichte.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Gemeinsam ist man stark

Der kleine blaue Laster
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Track ist ein kleiner blauer Laster. Er freut sich, wenn er hupend durch die Gegend fahren kann. Dabei lässt er sich Zeit und lernt viele Tiere kennen, die sich freuen, ihn zu sehen. Doch dann rast ein ...

Track ist ein kleiner blauer Laster. Er freut sich, wenn er hupend durch die Gegend fahren kann. Dabei lässt er sich Zeit und lernt viele Tiere kennen, die sich freuen, ihn zu sehen. Doch dann rast ein großer Laster durch die Gegend, der er sehr eilig hat. Prompt kommt er vom Weg ab und benötigt Hilfe.
Dieses Buch soll ein Bestseller aus Amerika sein. Ich finde das spürt man beim Vorlesen. Kleine Kinder freuen ich immer, wenn Geschichten gereimt sind und sie mögen auch Tierlaute, aber meiner Meinung nach lassen sich diese Reime manchmal nicht flüssig lesen.
Die passenden Bilder gefallen mir allerdings sehr gut.
Die Geschichte selbst zeigt, dass Hast einen nicht immer weiterbringt. Sie zeigt aber auch, dass man manchmal Hilfe braucht und dass es gut ist, wenn man dann Freunde hat, die zusammenhalten und helfen, denn gemeinsam ist man stark.
Ein schönes Bilderbuch mit kleinen Schwächen.

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