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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2019

Wo ist Frau Perle?

Nickel und Horn 2: Sondereinsatz für Frau Perle
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Meerschweinchen Nickel und Papagei Horn lieben Abenteuer, aber meist müssen sie sich mit Abenteuergeschichten begnügen, die ihnen Herr Locke vorliest. Herr Locke war einmal ein berühmter Privatdetektiv, ...

Meerschweinchen Nickel und Papagei Horn lieben Abenteuer, aber meist müssen sie sich mit Abenteuergeschichten begnügen, die ihnen Herr Locke vorliest. Herr Locke war einmal ein berühmter Privatdetektiv, doch nun döst er meist in seinem Sessel. Das Leben ist langweilig, weil nichts passiert. Wirklich nicht? Am Morgen verschlafen alle, weil Frau Perle, die Haushälterin von Herrn Locke, nicht dem Schlüssel geklackert und Schlappi, Lockes Hund, nicht begrüßt hat. Außerdem gibt es keinen Essensgeruch. Sie ist einfach nicht aufgetaucht. Der Sache müssen Nickel und Horn unbedingt nachgehen und Schlappi will sie unterstützen. Es wird eine Jagd durch die Stadt und viele Zeuge müssen befragt werden. Aber es wird auch gefährlich und so müssen die Möchtegern-Detektive allen Mut zusammennehmen. Ob sie Frau Perle wohl ausfindig machen können?
Es ist eine schöne und spannende Geschichte für Kinder von 5 bis 8 Jahren. Sie eignet sich sowohl zum Vorlesen, als auch zum Selberlesen. Die passenden Illustrationen sind einfach putzig.
Es passiert so viel auf der Suche, dass die Kinder wirklich gepackt werden.
Eine spannende und unterhaltsame Geschichte.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Unterhaltsam und spannend

König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht
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Schon das Cover hat mir gut gefallen, daher musste ich das Buch „König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht“ unbedingt lesen. Bedauerlicherweise ist der erste Teil an mir vorbeigegangen, aber ...

Schon das Cover hat mir gut gefallen, daher musste ich das Buch „König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht“ unbedingt lesen. Bedauerlicherweise ist der erste Teil an mir vorbeigegangen, aber das muss nachgeholt werden.
Ben hat den Plan einer berüchtigten Einbrecherbande belauscht. Die wollen doch tatsächlich in das Museum einbrechen, in dem Bens Mutter gerade als Nachtwächterin angefangen hat. Das Ziel der Band ist das verwunschene Mumien-Gold. Ben spannt König Guu ein und natürlich ist Wombat Herby auch dabei. Gemeinsam wollen sie den Verbrechern das Handwerk legen. Gut, dass König Guu immer eine geniale Idee hat.
Der Schreibstil ist passend für die angegebene Altersklasse. Die Zeichnungen sind sehr schön und passend und gefallen den Kindern. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Text, Bild und Comic.
Die Überraschung war groß, als ich feststellte, dass König Guu ein Mädchen ist und dann noch eins mit Bart. Sie lebt mir ihrem Wombat Herbert in einem tollen Baumhaus. Den Namen König Guu hat sie sich übrigens selbst gegeben. Ben ist ein liebenswerter Junge, der allerdings etwas schüchtern ist. Wombat Herby hat es mir allerdings besonders angetan. Außerdem gibt es da noch Bens Papa, der kochmäßig nicht so besonders gut drauf ist. Aber nichts ist so schlecht, dass man es nicht noch gebrauchen könnte.
Es ist eine Geschichte, die nicht nur spannend, sondern auch sehr unterhaltsam ist. Ein bisschen Grusel gibt es auch. Kurz: Macht Spaß und ist absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Starke Gefühle

Das Leuchten in mir
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Eigentlich läuft alles gut für Emma. Sie ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Doch etwas fehlt in ihrem Leben, sie weiß es nur noch nicht. Als sie in einer Brasserie sieht, erkennt sie das urplötzlich. ...

Eigentlich läuft alles gut für Emma. Sie ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Doch etwas fehlt in ihrem Leben, sie weiß es nur noch nicht. Als sie in einer Brasserie sieht, erkennt sie das urplötzlich. Ihre Gefühle spielen verrückt. Sie ist bereit für Alexandre alles aufzugeben.
Es ist eine sehr intensive Geschichte, in der man das Gefühlschaos der Protagonisten sehr gut spüren kann. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Ich kannte bisher den Autor Grégoire Delacourt nicht, aber das ist garantiert nicht mein letztes Buch von ihm.
Auch wenn mir das Verhalten von Emma eigentlich fremd ist, so konnte ich ihre Gefühle, ihre Zweifel, aber auch Bedürfnisse gut nachvollziehen. Alexandre weckt in ihr etwas, dass sie längst verloren glaubte. Aber man versteht natürlich auch ihre Familie, die sie mit ihrer Entscheidung vor den Kopf stößt. Natürlich verhält sie sich egoistisch. Wie kann eine Mutter ihre Kinder verlassen? Trotzdem kann sie nicht anders. Auch Alexandre verlässt seine Familie. Ich finde, dass Emma besondere Stärke entwickelt, als das Schicksal zuschlägt. Es bringt die Familie wieder näher zueinander.
Es ist ein sehr emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt. Meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.08.2019

Jugend in dunkler Zeit

Wo die Freiheit wächst
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Erstmals kam ich mit dem Thema Edelweißpiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweißpirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft ...

Erstmals kam ich mit dem Thema Edelweißpiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweißpirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft durch eine Edelweißanstecknadel. Sie wollten sich nicht in die offiziellen Gruppierungen zwingen lassen, wo alle indoktriniert werden. Natürlich sind sie unerwünscht. Die Gestapo hat ein Auge auf sie und es ist gefährlich, falls man entdeckt wird.
1942: Die 16-jährige Lene Meister lebt mir ihrer Familie in Köln. Der Krieg hat die Menschen mürbe gemacht und dann gibt es auch noch die ersten Bombardierungen. Da lernt Lene Erich kennen und sie verliebt sich. Schon bald erkennt sie, was für ein gefährliches Spiel ihr Freund da treibt, der auch zu den Edelweißpiraten gehört.
Der Autor erzählt diese Geschichte in Briefform. Lene korrespondiert mit ihrem Freund Erich, mit ihrer Freundin Rosi und ihren Brüdern Franz und Kalli. Der Schreibstil ist passend für Jugendliche und wirkt sehr authentisch. Auch muss die Jugendlichen vorsichtig sein, was sie schreiben, den die Briefe werden zensiert. Aber die Not macht erfinderisch und auch Lene weiß, wie sie es angehen muss.
Durch diese Darstellung in Briefform ist man an den Personen sehr nahe dran und kann gut mit ihnen fühlen. Man erfährt viel über das Leben in Kriegszeiten. Kinder und Jugendliche können in jener Zeit nicht unbeschwert aufwachsen, sie müssen schnell erwachsen werden. Es sind ja auch fast noch Kinder, die an die Front müssen, wie Lenes Bruder.
Es wird sehr realistisch aufgezeigt, wie schwer das Leben zu jener Zeit war und wie die Menschen gelitten haben. Mich hat dieses Buch sehr berührt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Hinter Klostermauern

Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit
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Rose wurde in einem Kloster aufgezogen, da sie ein Findelkind ist. Sie wurde Nonne, hat aber Probleme mit dem Gehorsam. Daher versetzt man sie nach Dublin. In diesem Kloster sollen gefallene Mädchen und ...

Rose wurde in einem Kloster aufgezogen, da sie ein Findelkind ist. Sie wurde Nonne, hat aber Probleme mit dem Gehorsam. Daher versetzt man sie nach Dublin. In diesem Kloster sollen gefallene Mädchen und Frauen auf den rechten Weg geführt werden. In der "Magdalen-Wäscherei" müssen sie unter schrecklichen Bedingungen arbeiten. Sie werden ausgebeutet und Schläge und Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Außerdem werden sie von Priestern missbraucht. Das Kloster können sie nicht mehr verlassen, sie sind eingesperrt. Fast zeitgleich mit Rose, kommen zwei junge Frauen ins Kloster. Der alleinstehenden Cindy hat man ihr Baby Liam weggenommen und Fiona, die aus gutem Hause stammt, wurde von ihrem Vater dort weggesperrt.
Diese Geschichte geht einem sehr nahe. Es ist schrecklich, was die Frauen erleiden müssen. Unter dem Deckmantel Gutes zu tun, verhalten sich die Nonnen ausbeuterisch und sadistisch. Ihnen bereitet es Vergnügen, wenn sie die Frauen quälen können. Außerdem decken sie die Priester, die ins Kloster kommen, um die Wäscherinnen zu missbrauchen. Schuld sind natürlich die sündigen Frauen, welche die armen Männer verführen.
Das alles hört sich nach einer schlimmen Geschichte an, aber es ist leider nicht nur eine Geschichte. Die Autorin Rebecca Michéle hat ein Thema aufgegriffen, das es in Irland lange gab. Das letzte Magdalen-Heim mit Wäscherei wurde im September 1996 geschlossen. Noch lebende Frauen wollen nicht über das Thema reden, weil sie einfach zu traumatisiert sind.
Rose sieht die Umstände im Kloster und hadert damit, aber sie will doch gehorsam sein. Sie selbst beteiligt sich nicht an den Misshandlungen, trotzdem schlägt ihr nur Misstrauen entgegen. Cindy und Fiona sind starke Frauen, die mit der Zeit aufbegehren, aber auch umso schlimmer bestraft werden. Dann kommt der Tag, an dem ihnen nur eine gemeinsame Flucht bleibt. Doch in Irland brodelt es. Man will die Unabhängigkeit von England, und da alle Gespräche zu nichts geführt haben, soll es zum Kampf kommen. Der Osteraufstand sorgt für viele Opfer, nicht aber für die Freiheit der Iren.
Die historischen Fakten sind gut recherchiert, alles ist sehr bildhaft beschrieben und es gibt Charaktere, mit den man mitfühlt und solche, die man durchschütteln würde, um sie zu Verstand zu bringen. Es ist eine Geschichte, die lange im Gedächtnis bleibt. Dabei ist es erschreckend, wie es der Kirche immer wieder gelingt, ihre Taten unter der Decke zu halten. Nicht alle Nonnen und Priester waren so, aber jeder einzelne, der sich so verhalten hat, ist einer zu viel.
Das Ende der Geschichte ist versöhnlich und passend.
Eine berührende Geschichte, die einen fassungslos macht. Ich kann das Buch nur empfehlen.