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Veröffentlicht am 20.08.2019

Gibt es Wunder?

Das Schweigen der Angst
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Dieser Thriller ist nach „Der Ruf der toten Mädchen“ der zweite Band um Dr. Alex Ripley, die sich auf die Erklärung übersinnlicher Phänomene spezialisiert hat.
Jane Hewitt hat Krebs im Endstadium, als ...

Dieser Thriller ist nach „Der Ruf der toten Mädchen“ der zweite Band um Dr. Alex Ripley, die sich auf die Erklärung übersinnlicher Phänomene spezialisiert hat.
Jane Hewitt hat Krebs im Endstadium, als sie sich an die Wunderheilerin Megan wendet, die eine besondere Gabe besitzt. Nach dieser einen Sitzung scheint es ihr wirklich besser zu gehen. Sie genießt den Tag mit ihrem Mann Ian. Doch schon am nächsten Tag ist sie tot. Ian macht Megan verantwortlich für den Tod seine Frau. Doch Megan liegt seit Jahren nach einem Unfall im Koma. In seiner Verzweiflung bittet Ian Hewitt die Theologin Dr. Ripley um Hilfe. Alex Ripley ist fasziniert von der Geschichte und reist nach Holy Island vor der Küste von Nordwales. Sie will herausfinden, ob Megan wirklich Wunder vollbringen kann. Dann erfährt sie, dass es noch andere gegeben hat, die auf Megan nicht gut zu sprechen sind. Doch die Menschen um Megan herum haben ihre eigenen Interessen und es wird gefährlich.
Gibt es Wunder? Kann eine junge Frau, die im Koma liegt, Menschen heilen?
Diese Frage nach Wundern ist nicht leicht zu beantworten. Auch Alex Ripley hat keinen Nachweis für Wunder finden können. Aber es spricht auch nichts dagegen. Dabei würde dieser Fall so gut in ihr Buch, an dem sie gerade arbeitet, passen.
Jane sah keinen Hoffnungsschimmer mehr und wollte die letzte Chance, die ihr blieb, wahrnehmen. Ian ist skeptisch und verzweifelt, als Jane sehr plötzlich stirbt. Er will etwas tun, doch erst einmal schießt er übers Ziel hinaus. Alex ist eine sympathische Person, die alles hinterfragt und der Sache auf den Grund gehen will. Sie lässt sich auch nicht so leicht einschüchtern.
Als die Theologin ins Dorf kommt, wird sie anscheinend freundlich aufgenommen. Doch die Unterstützer von Megan haben ihre eigenen Interessen. Megan zieht die Menschen an, die Hilfe suchen. Doch es gibt bittere Enttäuschungen und die dürfen nicht bekannt werden. Es ist ein lukratives Geschäftsmodell, dass hier von Megans Unterstützern betrieben wird. Auch die Menschen im Dorf sind abhängig von diesem Wunder-Tourismus, daher wird es nicht einfach für Alex und sogar gefährlich.
Es ist eine interessante Geschichte, die sich gut lesen lässt und einen zum Nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Familiengeheimnisse

Das Haus der Schmetterlinge
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Anita hat etwas erlebt, das sie total verunsichert hat. Daher hat sie Köln und ihren Freund hinter sich gelassen und sich in die »Schmetterlingsvilla« am Comer See zurückgezogen. Das Haus gehörte ihrer ...

Anita hat etwas erlebt, das sie total verunsichert hat. Daher hat sie Köln und ihren Freund hinter sich gelassen und sich in die »Schmetterlingsvilla« am Comer See zurückgezogen. Das Haus gehörte ihrer Großmutter Lucrezia und wird derzeit von ihrer Mutter Margherita bewohnt. Anita hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter. Als Anita dem Mädchen Yoko begegnet, will ihre Mutter, dass Anita sich von Yoko und ihrem Vater fernhält. Auf ihre Nachfragen nach dem Grund, gibt es aber keine Antwort. Erst als Anita die Tagebücher ihrer Großmutter liest, erfährt sie von dem was, früher geschehen ist und über das bisher niemand geredet hat.
Das Buch ist sehr schön gestaltet. Vor jedem Kapitel gibt es die Beschreibung eines Schmetterlings sowie einen Ratschlag (grafisch auf einem Zettel). Die Familiengeschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven und spielt in verschiedenen Zeitebenen. Die Kapitel sind mit dem entsprechenden Datum überschrieben.
Das Verhältnis zwischen Anita und Margherita ist schwierig. Die beiden sehen sich kaum und begegnen sich auf einer sachlich kühlen Ebene. Anita wirft ihrer Mutter vor, dass sie über die Vergangenheit nicht redet, aber das liegt wohl in der Familie. Lucretia hat sich genauso verhalten und auch Anita erklärt nicht, was sie aus Köln vertrieben hat. Daher ist es schwierig mit den Charakteren warm zu werden. Erst als die Mutter einen winzigen Schritt macht, kommt so nach und nach heraus, was geschehen ist. Endlich begreift man, warum es dieses Schweigen gibt. Die Vergangenheit ist sehr interessant. Mir hat dieser Handlungsstrang am besten gefallen.
Mir hat das Buch gefallen. Es zeigt, wie die Vergangenheit immer auch einen Einfluss auf die Gegenwart hat, und dass das Schweigen zu Missverständnissen und problematischen Lebensbedingungen führt.
Eine lesenswerte Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Familie Koch und ihr Café Engel

Café Engel
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Inzwischen haben wir das Jahr 1951. In Deutschland geht es langsam wieder voran. Das spürt auch die Familie Koch, doch dann wird nebenan das Café König eröffnet. Die Kundschaft wandert zur Konkurrenz ab. ...

Inzwischen haben wir das Jahr 1951. In Deutschland geht es langsam wieder voran. Das spürt auch die Familie Koch, doch dann wird nebenan das Café König eröffnet. Die Kundschaft wandert zur Konkurrenz ab. Hilde möchte auch gerne modernisieren, aber ihre Mutter will nicht. Da braucht es Überzeugungsarbeit. Dazu gibt es auch noch Spannung zwischen Hilde und ihrem Mann Jean Luc. August, Hildes Bruder, verliebt sich ausgerechnet in eine Russin und das obwohl er in russischer Kriegsgefangenschaft war. Auch Wilhelm, der andere Bruder, hat die Kriegserfahrungen noch nicht verarbeitet und auch er verliebt sich.

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie um das Café Engel. Wir lernen die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven kenne. Die Kapitel sind entsprechend beschriftet und mit der zeit versehen.

Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig zu lesen.

Die Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet. Zu den bekannten Personen kommen neue hinzu. Hilde liebt das Café und setzt sich wirklich dafür ein. Sie möchte aber auch bestimmen, wo es lang geht, und trifft manchmal auf Widerstand. Ich werde immer noch nicht wirklich warm mit ihr. Jean Luc hat eigene Pläne, was Hilde nicht besonders gefällt.

Mir hat die Fortsetzung der Geschichte um das Café Engel gut gefallen.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Atmosphärisch und spannend

Schwarze Knochen
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Seit zwanzig Jahren war Detective Rebecca North nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Doch nun ist ihr Vater tot. Man hat ihn in seinem abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Akte geschlossen, da der ...

Seit zwanzig Jahren war Detective Rebecca North nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Doch nun ist ihr Vater tot. Man hat ihn in seinem abgebrannten Haus gefunden. Die Polizei hat die Akte geschlossen, da der Ex-Cop angeblich Selbstmord begangen hat. Doch Rebecca glaubt nicht an einen Suizid und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was geschehen ist. Ihr Vater wollte kurz vorher eigentlich etwas mit ihr besprechen, doch sie hatte keine Zeit. Nun führen ihre Ermittlungen weit zurück in die Vergangenheit Doch dabei begegnet sie dem Mann wieder, der ihr vor zwanzig Jahren das Herz gebrochen hat.
Ich hatte bisher noch kein Buch von Loreth Anne White gelesen, denke aber, dass ich „Im kalten Nebel“ und „Winterjagd“ auch noch lesen werde.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und spielt auf zwei Zeitebenen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Atmosphäre des winterlichen Kanadas ist sehr gut beschrieben, so dass man die Einsamkeit in dem abgelegenen Ort gut spüren konnte.
Rebecca ist wieder in ihrem Heimatort, der für sie schmerzhafte Erinnerungen birgt. Aber der Fall, den ihr Vater mit ihr besprechen wollte, sowie sein Tod lassen ihr keine Ruhe. Sie macht sie viele Gedanken und verdächtigt eigentlich jeden in dem kleinen Ort. Ich konnte ihre Gedanken und ihre Gefühle nachvollziehen und habe ihr die Liebesbeziehung gegönnt.
Mit Rebecca zusammen habe ich versucht herauszufinden, was geschehen ist. Das Ende ist überraschend, erschreckend und schlüssig.
Obwohl dieser Thriller spannend ist, fehlt ihm ein wenig der Thrill. Er besticht eher durch die Atmosphäre.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Eine besondere Geschäftsidee

Der Preis des Lebens
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In letzter Zeit geht das Thema „Organspende“ wieder einmal verstärkt durch die Medien. Wenn schon Spenderorgane knapp sind, warum dann nicht ein lukratives Geschäft damit aufziehen, denken sich die Ärzte ...

In letzter Zeit geht das Thema „Organspende“ wieder einmal verstärkt durch die Medien. Wenn schon Spenderorgane knapp sind, warum dann nicht ein lukratives Geschäft damit aufziehen, denken sich die Ärzte Dr. André Keller und Dr. Eva Vekete. Sie nutzen die Daten der Krankenkassen, um für ihre zahlungskräftige Kundschaft passende Organe zu finden. Pech, dass die unfreiwilligen Spender das nicht überleben. Alles geht eine ganze Zeit gut, doch dann tauchen in einem Sarg auf dem Wiener Zentralfriedhof zwei Leichen auf, wovon eine ziemlich ausgenommen wurde. Es wird ein Fall für Michael Lenhart und Sabine Preiss, die zur Abteilung für Sonderfälle strafversetzt wurden.
Es ist ein spannender, wenn auch etwas morbider Krimi. Der Schreibstil ist gut zu lesen und trotz des ernsten Themas sogar oft humorvoll. Auch die Wiener Atmosphäre kommt gut rüber.
Lenhard und Preis sind gute und etwas unangepasste Ermittler, daher auch die Strafversetzung. Sie setzen sich auf die Spuren der Organmafia und ermitteln unkonventionell. Schon bald erhalten sie Unterstützung bei ihren Ermittlungen. Leider aber auch erhalten ihre Gegner Unterstützung aus, da sie von ganz oben gedeckt werden. Plötzlich wird der Spieß umgedreht und man ist hinter den Ermittlern her.
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.