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Veröffentlicht am 15.01.2019

Erinnerungen an ein Leben

Die Sommer meines Lebens
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Im Jahre 1938 verbringt die Schottin Ella einen Sommer an der Atlantikküste in Frankreich und verliebt sich in den Franzosen Christophe. Sie schmieden Zukunftspläne, doch dann bricht der Krieg aus und ...

Im Jahre 1938 verbringt die Schottin Ella einen Sommer an der Atlantikküste in Frankreich und verliebt sich in den Franzosen Christophe. Sie schmieden Zukunftspläne, doch dann bricht der Krieg aus und macht diese Pläne zunichte. Ella baut sich ein neues Leben auf.
Im Jahr 2014 soll Kendra anhand von alten Dokumenten die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Ella aufschreiben. Dabei hat Kendra selbst alle Hände voll zu tun, denn sie ist Lehrerin und hat einen autistischen Sohn. Mit ihrem Mann läuft es auch nicht mehr so problemlos. Doch als sie die Dokumente und Tonaufnahmen ihrer Großmutter in die Hände bekommt, ist sie fasziniert von der Lebensgeschichte Ellas.
Dieses wundervolle Buch lässt sich wirklich toll lesen. Ich mag es, wenn Geschichten in verschiedenen Zeiten spielen und auch hier wechseln sich die Handlungsebenen ab, so dass man sowohl Ellas Geschichte, aber auch Kendras Leben ausführlich kennenlernt. Ergänzt wird das Ganze durch die Briefwechsel, die Ella mit den Geschwistern Caroline und Christophe Martet führt. Die historischen Begebenheiten werden von der Autorin Fiona Valpy sehr schön mit einer tragischen Liebesgeschichte verknüpft.
Die Charaktere sind sehr gut und lebendig beschrieben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Ella hat in Frankreich ihre große Liebe gefunden, doch die Zeiten sind schlimm und der Krieg zerstört die Träume. Kendra hat es nicht leicht, aber die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte ihrer Großmutter bringt sie dazu, sich über ihr eigenes Leben Gedanken zu machen.
Die gefühlvolle und tiefgründige Geschichte ist wirklich fesselnd. Ich kann Das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Eine Frau kämpft für ihre Interessen

Die Villa an der Elbchaussee
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Der Krieg ist zwar vorbei, doch trotzdem spürt man seine Auswirkungen 1919 in der Hansestadt Hamburg noch überall. Auch das Handelskontor Hannemann & Tietz mit eigener Schokoladenmanufaktur leidet unter ...

Der Krieg ist zwar vorbei, doch trotzdem spürt man seine Auswirkungen 1919 in der Hansestadt Hamburg noch überall. Auch das Handelskontor Hannemann & Tietz mit eigener Schokoladenmanufaktur leidet unter den Folgen. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien geht es den Hannemanns noch recht gut. Die 17-jährige Frieda Hannemann liebt es im Kontor ihres Vaters oder in der Schokoladenküche zu sein. Ihr Herz hängt an dem Unternehmen und sie würde gerne den Betrieb übernehmen, zumal ihr Bruder Hans zwar überlebt hat, aber nicht mehr wiederzuerkennen ist und kaum in der Lage ist, in der Firma zu arbeiten. Doch dann will ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten, damit das Unternehmen überleben kann. Für Frieda bricht eine Welt zusammen, da sie ihr Herz auch längst an einen anderen vergeben hat.
Mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist einfach wundervoll zu lesen, denn alles ist sehr bildhaft beschrieben. Ich kenne Hamburg ganz gut und habe viele Örtlichkeiten der Hansestadt wiedererkannt. Auch die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet.
Ich mochte Frieda von Anfang an. Mit ihren 17 Jahren ist sie unbeschwert und hat dennoch ein Herz für andere. Sie sieht die Not und möchte gerne helfen. Dagegen mochte ich ihre ichbezogene Mutter Rosemarie überhaupt nicht. Ich hätte sie schütteln wollen, als sie vollkommen empathielos bei Hans im Krankenhaus reagiert. Hans hat sich mit Begeisterung in das Kriegsgetümmel gestürzt und dann im Krieg Schlimmes mitgemacht, aber das ist keine Entschuldigung für sein weiteres Verhalten. Dagegen mochte ich Ernst sehr, dem der Krieg auch seinen Stempel aufgedrückt hat, der sich aber trotzdem nicht hat unterkriegen lassen.
Friede ist eine starke junge Frau, die ein großes Interesse an dem Unternehmen hat. Sie ist kreativ und entwickelt Ideen, um das Geschäft voranzubringen. Doch sie ist eine Frau und Frauen haben zu heiraten und sich um Familie und Haus zu kümmern. Aber sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Interessen, muss aber auch einiges durchstehen.
Dies Auftaktband der großen Hamburg-Saga von Lena Johannson hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Eine abenteuerliche Schatzsuche

Geheimakte / Geheimakte Cíbola
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Nachdem Patrick nun tot ist, räumen seine Freunde Pats persönliche Sachen aus dem Büro. Dabei stoßen sie auf Aufzeichnungen, die sich um die goldene Stadt Cíbola drehen. Sie sind erstaunt, warum hat Pat ...

Nachdem Patrick nun tot ist, räumen seine Freunde Pats persönliche Sachen aus dem Büro. Dabei stoßen sie auf Aufzeichnungen, die sich um die goldene Stadt Cíbola drehen. Sie sind erstaunt, warum hat Pat ihnen davon nichts erzählt? Zunächst noch skeptisch geht Max die Unterlagen durch und ist dann überzeugt, dass doch etwas an der Sache dran ist. Max und seine Freunde machen sich auf die Suche, um Pat posthum noch die Anerkennung zukommen zu lassen, die er sich so gewünscht hat. Aber sie haben es mit einigen rücksichtslosen Gegnern zu tun, die ebenfalls hinter dem Schatz von Cíbola her sind.
Dies war mein erstes Buch aus der Reihe um Max Falkenburg und seine Freunde. Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Die Geschichte ist so spannend und packend, dass es schwer ist, das Buch aus der Hand zu legen. Angefangen hat alles mit einem Rückblick ins 16. Jahrhundert.
Sehr schön sind die Handlungsorte beschrieben, so dass man alles gut vor Augen hat. Aber auch die Charaktere sind gut dargestellt und sehr individuell. Max und seine Freunde sind sympathisch und so habe ich mit ihnen gefiebert, wenn ihre fiesen Gegner ihnen das Leben schwer machten. Sie müssen sich mit höchst unterschiedlichen Konkurrenten herumschlagen.
Es gab so viele überraschende Wendungen, dass es immer abenteuerlicher und spannender wurde.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Ein Abend mit Folgen

Als das Leben vor uns lag
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Spanien 1950: Es ist Sommer und der letzte Abend in der Klosterschule für fünf Freundinnen. Die Zwillinge Martha und Olga sowie Lola, Nina und Julia spielen ein Pfänderspiel, das für sie eine Mutprobe ...

Spanien 1950: Es ist Sommer und der letzte Abend in der Klosterschule für fünf Freundinnen. Die Zwillinge Martha und Olga sowie Lola, Nina und Julia spielen ein Pfänderspiel, das für sie eine Mutprobe ist. Doch dann geschieht etwas, das ihr Leben für immer verändern wird. Erst als Olga nach dreißig Jahren ein Treffen vorschlägt, sehen sie sich wieder. Jede scheint ihren Weg gemacht zu haben, doch je länger sie zusammen sind, umso mehr kommt aus der Tiefe hoch und ihre Fassade zerbröckelt.
Das Buch ist gut zu lesen und der Schreibstil direkt und emotional. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Zeit vor dreißig Jahren und erst mit der Zeit erfahren wir, was damals geschehen ist und die jungen Frauen so beeinflusst hat. Ihre Lebensträume von damals haben mit der Realität nicht so viel gemein. Die Frauen verdrängen, was seinerzeit passiert ist, aber es lässt sich nicht unter der Decke halten.
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die einzelnen Charaktere herauszuarbeiten. Jede ist sehr individuell und authentisch dargestellt. Die durchsetzungsfähige Olga war immer schon die Anführerin der Gruppe. Die Lebenswege der Frauen sind sehr unterschiedlich verlaufen. Nach Außen haben sie alle ihren Weg gemacht und sind glücklich, doch mit der Zeit drängt die Wahrheit ans Licht.
Die fünfziger Jahre gaben den Frauen nur eingeschränkte Rechte und mit der Emanzipation veränderte sich das Rollenbild der Frau drastisch. Auch diese historischen Fakten beeinflussen unsere Protagonistinnen.
Interessant ist auch die Frauenrolle der fünfziger Jahre
Erst sehr spät kommt Julias Geschichte heraus und niemand will gewusst haben, was Schreckliches passiert ist. Nun aber muss Schuld aufgearbeitet und Vergebung gewährt werden.
Es ist ein tiefgründiger und sehr emotionaler Roman, der mich von Anfang an gefesselt hat.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Heilung für Mamas zerbrochenes Herz

Zarah und Zottel – Und das zerbrechliche Herz
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Zarahs Mama geht es schlecht. Daher liegt sie im Bett, mag nicht aufstehen und zur Arbeit gehen. Außerdem heult sie ständig. Ihr Herz ist zerbrochen. Auch Zarah vermisst ihren Papa, der weggegangen ist. ...

Zarahs Mama geht es schlecht. Daher liegt sie im Bett, mag nicht aufstehen und zur Arbeit gehen. Außerdem heult sie ständig. Ihr Herz ist zerbrochen. Auch Zarah vermisst ihren Papa, der weggegangen ist.
Auf dem Dach hat sich Zarah eine Prärie geschaffen und auch Kräuter angebaut. Nun bereitet sie ihrer Mama einen Kräutertee, der ihr gebrochenes Herz heilen soll. Schon bald geht es Mama wieder besser und sie macht sich wieder schick. Doch dann entdeckt Zarah Mama mit einem neuen Mann und da geht so gar nicht. Zusammen mit ihren Freunden will sie den „falschen“ Papa vertreiben. Aber dann erkennt sie, dass der Mann ganz besondere Fähigkeiten hat und sie gibt ihm eine Chance.
Die ist der dritte Band aus der Reihe „Zarah und Zottel“ und er befasst sich mit den Problemen von Trennungskindern. Das Thema wird kindgerecht aufgearbeitet.
Die Sprache ist kindgerecht und gut zu lesen und die Geschichte sehr unterhaltsam. Kinder können sich gut in Zarah Situation hineinversetzen. Die tollen Bilder unterstreichen die Geschichte sehr schön und es gibt darin einiges zu entdecken.
Zarah ist ein pfiffiges Mädchen, die weiß, was sie will, und sie setzt alles daran, ihr Problem zu lösen. Aber sie geht diesen Weg nicht stur weiter, sondern erkennt, dass man anderen auch eine Chance geben sollte, denn ihrer Mama soll es ja auch gut gehen.
Ein sehr schönes Kinderbuch, das sich nicht nur zum Vorlesen eignet, sondern auch Leseanfängern noch Spaß macht.
Ich kann das Buch nur empfehlen!