ein Buch wie ein lauer gemütlicher Sommerabend
Happy PlaceInhalt:
Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben ...
Inhalt:
Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben sie noch niemandem davon erzählt.
So kommt es, dass sie sich nun trotzdem gemeinsam in der Hütte in Maine wiederfinden, die schon seit Jahren das Ausflugsziel ihrer Clique ist. Eine einwöchige Auszeit mit gutem Essen, schönen Erinnerungen, Seeluft und der Hochzeit ihrer besten Freunde steht ihnen bevor – und obendrein müssen sie sich auch noch ein Bett teilen.
Da die Hütte zum Verkauf steht, ist es das letzte Mal, dass sie alle hier zusammenkommen, und Harriet und Wyn bringen es nicht übers Herz, ausgerechnet jetzt ihren Freunden den Urlaub zu vermiesen. Deshalb beschließen sie, ihre Trennung weiter zu verschweigen.
Denn wie schwer kann es schon sein, nach so vielen gemeinsamen Jahren noch eine weitere Woche die Verliebten zu spielen?
Meinung:
Das Cover sticht mir mit dem Pinkton direkt ins Auge und ich mag den Stil, der einem „RomCom“ entgegenruft. Emily Henry ist eine Meisterin der Worte, das hat sie mir mit Happy Place mal wieder bewiesen. Ihr Schreibstil ist etwas ganz Besonderes, so einfühlsam und tief, wobei er sich spielend leicht lesen lässt. Allerdings ist es für mich keine RomCom, denn dafür ist mir sowohl die Geschichte, als auch der Stil der Autorin nicht lustig genug. Bei RomCom erwarte ich überspitzte Situationen und Pointen, die einen unkontrolliert auflachen lassen. Hier bekam ich das nicht – und es macht überhaupt nichts. Ich wollte nur sagen, dass ich es nicht ganz passend finde, dass es als RomCom beworben wird.
Wenn es keine RomCom ist, was dann? Wie wär’s mit einem Monatshighlight? Denn statt einer lustig leichten Geschichte habe ich Komplexität bekommen, die über ca zehn Jahre hinwegreicht. Ich habe nicht nur eine Liebesgeschichte bekommen, sondern auch die über eine Freundschaft von sechs jungen Erwachsenen, vom Mut darüber, anzuerkennen, dass das, was man immer erreichen wollte, nicht das ist, was man braucht. Die Autorin verpackt soo viele Weisheiten zwischen den Zeilen, lässt Harriet Dinge erkennen, die so normal und alltäglich sind, so fest im „Erwachsenwerden“ verankert sind, dass sich die ganze Geschichte anfühlt, als könne sie jeden von uns treffen. Erzählt wird dabei aus der Perspektive von Harriet auf zwei Zeitebenen. Einmal gibt es Kapitel im Jetzt, und dann welche, die die Vergangenheit Stück für Stück beleuchten, vom Beginn der Freundschaft der Clique bis nach der Trennung der Hauptcharaktere. Das Buch wirkte recht still auf mich, es gab wie gesagt keine großen Lacher oder schockierende Wendungen. Dafür konnte man wunderbar sehen, wie Harriet in der einen Woche wächst und auch, wie diese nur wenigen Tage der Beziehung von ihr und Wyn neue Hoffnung geben. Sehr gefallen hat mir auch das enge Band der Freundschaft und wie gut man auch die Nebencharaktere kennenlernte. Alle waren so unterschiedlich, lebten inzwischen so verschiedene Leben und trotzdem spürte ich ihre enge Verbindung durch die Seiten.
Mir hat das Buch wirklich rundum gefallen und ich kann es von wärmsten Herzen empfehlen.
Fazit:
Ein toller Sommerroman mit viel mehr Tiefe, als ich vermutet hätte. Emily Henry ist eine auto-buy Autorin.