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Veröffentlicht am 09.03.2022

Das Lebensgefühl der Nachkriegsgeneration

Kaiserstuhl
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Da ich bereits "Rheinblick" der Autorin kannte, war ich sehr neugierig auf das neuste Werk von Brigitte Glaser! Wir lernen die Protagonistin Henny kennen und befinden uns mit ihr Anfang der 60iger Jahre ...

Da ich bereits "Rheinblick" der Autorin kannte, war ich sehr neugierig auf das neuste Werk von Brigitte Glaser! Wir lernen die Protagonistin Henny kennen und befinden uns mit ihr Anfang der 60iger Jahre in Bonn. Die sehr selbständige und selbstbewusste Frau führt eine Weinhandlung und kommt so in Berührung mit einer Rarität, einer Flasche Champagner aus den 30iger Jahren, die Charles de Gaulle während seines Deutschlandbesuches mit Kanzler Adenauer als Zeichen der Versöhnung trinken soll. In diesem Zusammenhang trifft Henny auch auf Paul, den sie in der Vergangenheit offenbar geliebt hat, doch ein Verrat hat die beiden entzweit. Finden sie nun erneut zueinander? Brigitte Glaser hat für mich das Lebensgefühl der Nachkriegsgeneration sehr gut eingefangen! Die Menschen wollten die Traumata des Krieges einfach vergessen und nach vorne schauen, sie wollten wieder genießen und sich nicht mit der Aufarbeitung der Vergangenheit beschäftigen. Leider hat das Buch teilweise Längen, die den ansonsten sehr flüssigen und angenehm leichten Schreibstil behindern. Deshalb gibt es von mir nur vier Punkte und eine bedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Gelungener Wohlfühlroman

Das Geheimnis des Bücherschranks
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In Frida Skybäcks Roman "Das Geheimnis des Bücherschranks" erleben wir die Geschichte von Anna und ihrer Enkelin Rebecka. Die junge Frau hat zu ihrer Großmutter ein sehr enges Verhältnis, viel enger als ...

In Frida Skybäcks Roman "Das Geheimnis des Bücherschranks" erleben wir die Geschichte von Anna und ihrer Enkelin Rebecka. Die junge Frau hat zu ihrer Großmutter ein sehr enges Verhältnis, viel enger als zu ihrer eigenen Mutter, mit der sie mehr Streit verbindet als alles andere. Als die alte Frau ins Krankenhaus kommt, lässt Rebecka so alles stehen und liegen und eilt zu ihrer Oma, um diese zu pflegen und deren Haus in Ordnung zu halten. Während der Abwesenheit der alten Dame stößt sie so auf alte Briefe, Fotos und ein Tagebuch aus Annas Jugend, beginnt sich damit zu beschäftigen und erfährt so spannende Dinge aus der Vergangenheit. Der Roman wird in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, einerseits in der Gegenwart im Hier und Jetzt und abwechselnd im Rückblick in Annas Jugend, über die wir so einiges aus den Funden im Bücherschrank erfahren. Die Erkenntnisse aus der Vergangenheit enthüllen so einiges an Spannung und Familiengeheimnissen. Die beiden Handlungsstränge werden durch Rebeckas Recherche zusammengeführt. Dann taucht auch noch der neue Nachbar auf, der das Haus nebenan gekauft hat und bringt die junge Frau gewaltig durcheinander. Der flüssige und sehr angenehme Schreibstil der Autorin lässt einen von Anfang an in die Geschichte eintauchen, alle Charaktere sind sehr authentisch geschildert, so dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Frida Skybäck hat einen Wohlfühlroman zum Abtauchen für ein paar abwechslungsreiche Lesestunden auf der Couch verfasst. Dafür spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Mhairi McFarlane diesmal mit mehr Tiefgang

Du hast mir gerade noch gefehlt
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"Du hast mir gerade noch gefehlt" ist einerseits in altbewährter Mhairi McFarlane Manier geschrieben, andererseits aber auch ein kleines bisschen anders und dadurch vielleicht sogar besser als die bisherigen ...

"Du hast mir gerade noch gefehlt" ist einerseits in altbewährter Mhairi McFarlane Manier geschrieben, andererseits aber auch ein kleines bisschen anders und dadurch vielleicht sogar besser als die bisherigen Bücher der Autorin. Die Autorin nimmt uns mit hinein in die Freundesrunde um Es, Du die, Justin und Eve. Die Geschichte ist aus Eves Sicht heraus erzählt, und wir erfahren dadurch alles über ihre unmittelbaren Gefühle und Empfindungen. Die vier, alle etwa Mitte 30, sind gefühlt schon ewig befreundet. Eve ist eigentlich verliebt in Ed, doch der bekommt nun einen Heiratsantrag von seiner Freundin Hester, die bei den anderen nicht sonderlich beliebt zu sein scheint. Die Hochzeit wird geplant, und ausgerechnet Eve und auch Susie sollen Hesters Brautjungfern sein. Doch dann verunglückt Susie, stattdessen taucht ihr Bruder auf, der wiederum nun auch für Eve nicht unattraktiv zu sein scheint. Verwicklungen ohne Ende, aber diesmal eben nicht nur humorvolle Leichtigkeit, sondern tiefer gehende Gefühle, wie Trauer. Alle Charaktere sind sehr authentisch geschildert, man kann sich alles sehr bildhaft vorstellen, und durch den bekannten flüssigen Schreibstil der Autorin liest man die Seiten einfach nur so weg. Deshalb gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Politthriller der besonderen Art

State of Terror
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Als ich davon Kenntnis erlangte, dass ein Politthriller von Hilary Clinton, der Gattin des ehemaligen US Präsidenten, als Co-Autorin erscheinen soll, war für mich klar; dass ich diesen lesen möchte, zumal ...

Als ich davon Kenntnis erlangte, dass ein Politthriller von Hilary Clinton, der Gattin des ehemaligen US Präsidenten, als Co-Autorin erscheinen soll, war für mich klar; dass ich diesen lesen möchte, zumal ich die zweite Autorin, Louise Penny aufgrund ihrer bisherigen Werke zu schätzen wusste. Der Plot ist eigentlich ein gut gewählter, mehrere Bombenattentate i ändern verschiedenen europäischen Großstädten, mit der Aussicht, der nächste könnte in den USA stattfinden. Insofern fand ich die Kerngeschichte wirklich spannend, und an vielen Stellen konnte mich das Buch durchaus fesseln. Ellen Adams ist Außenministerin und die eigentliche Protagonistin des Romans. Sie reist atemlos quer durch die Welt und versucht heraus zu bekommen, wer hinter den Attentaten steckt, und was für Intrigen damit zusammenhängen könnten. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Hilary Clinton beim Verfassen des Thrillers etwas zu viel Anteil hatte, denn oftmals verlieren sich die handelnden Charaktere zu sehr in politischen Insider Dialogen, was für den Leser, der nicht in diesem Kreisen zu Hause ist, oft verwirrend daher kommt. Deshalb gibt es von mir einen Punkt Abzug und nur eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Zwei Schwestern suchen ihr Glück

Der schwarze Winter
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Das Cover und der Klappentext hatten mich beide extrem angesprochen und das Buch schien 10ü% meinem Beuteschema zu entsprechen, deshalb musste ich es unbedingt lesen, zumal ich die Autorin bis dato überhaupt ...

Das Cover und der Klappentext hatten mich beide extrem angesprochen und das Buch schien 10ü% meinem Beuteschema zu entsprechen, deshalb musste ich es unbedingt lesen, zumal ich die Autorin bis dato überhaupt nicht kannte, so dass ich neugierig war. Durch den sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil Clara Lindemanns ist man als Leser sofort in der Geschichte drin. Wir lernen die Schwestern Rosemarie und Silke kennen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aus Danzig geflohen sind und nun extrem schwere Arbeit auf einem Bauernhof im Westen vollrichten müssen. Als Flüchtlinge werden sie schief und von der Seite angesehen, bekommen weniger zu essen als alle anderen. Als dann auch noch eine der Schwestern vom Bauern die Vergewaltigung droht, verlassen die beiden fluchtartig den Hof und machen sich auf nach Hamburg. Doch auch hier ist es nicht wirklich leicht, die beiden müssen den sogenannten Hungerwinter überstehen. Sie eröffnen eine Bar, schlagen sich durch und fallen immer wieder auf die Füße. Die Besatzer haben die Lage alles andere als im Griff, man bekommt viele Dinge ausschließlich nur auf dem Schwarzmarkt. Das Leben ist wahnsinnig hart, die Stimmung des Buches sehr bedrückend, trotzdem liest es sich leicht, und man taucht vollends in die Handlung ein. Das Ende war mir dann allerdings etwas kitschig und vorhersehbar, deshalb ziehe ich einen Punkt Abzug, spreche aber trotzdem eine Leseempfehlung aus für alle, die historische Romane aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mögen.

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