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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2020

Liebe oder Karriere?

Herz trifft Prinz
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„...Eine Jeans hält im Schnitt heute noch ein Jahr, wenn sie durchschnittlich oft getragen und gewaschen wird.Wieso? Weil die Konzerne dafür sorgen, dass die Qualität möglichst schlecht ist, damit die ...

„...Eine Jeans hält im Schnitt heute noch ein Jahr, wenn sie durchschnittlich oft getragen und gewaschen wird.Wieso? Weil die Konzerne dafür sorgen, dass die Qualität möglichst schlecht ist, damit die Menschen mehr Hosen nachkaufen...“

Ellen ist Journalistin in San Francisco. Ihre Spezialität sind Interviews mit Menschen. Ihre Chefin spricht von gewöhnlichen Menschen. Heute trifft sie Mama Alliyma. Sie ist mit nichts nach Amerika gekommen und besitzt nun eine kleine Fabrik, in der sie Biobaumwolle verarbeitet. Das Eingangszitat stammt aus dem Gespräch der beiden.
Als Ellen in die Redaktion kommt, wird ihr von ihrer Chefin gesagt, dass ihre Interviews nicht genug Klicks bringen. Sie solle sich auf Stars und Sternchen konzentrieren.
Auch privat läuft es nicht gut. Noah, ein Schriftsteller, verspricht ihr seit Jahren sich von seiner Frau zu trennen, hat aber immer eine andere Ausrede. Rosita, Ellens Freundin, empfiehlt ihr einen klaren Schnitt. Noah allerdings ist anhänglich.
Nach einem Baseballspiel werden Ellen und Rosita von drei Männern belästigt. Jamal, der dort als Verkäufer arbeitet, setzt die Männer außer Gefecht. Als Ellen Jamal deshalb zu einem Essen abholt, bekommt sie mit, dass er ein Prinz von einer Südseeinsel ist und inkognito in Amerika lebt. Er möchte Land und Leute kennenlernen. Ihre Chefin ist begeistert, als ihr Ellen eine Story mit ihm vorschlägt. Allerdings soll der Prinz nichts davon wissen.
Die Autorin hat eine spannende Liebesgeschichte geschrieben. Der Schriftstil ist ausgewogen und lässt sich angenehm lesen.
Ellen zeigt Jamal nicht nur San Francisco, sondern sie fährt mit ihm auch nach Los Angeles. Dabei lernt sie durch seine Erzählungen eine Menge über Jamals Heimat.

„...Bei uns in Tallula begegnet man Gewalt mit Liebe, um die Spirale aus Hass zu durchbrechen – außer, es besteht eine reale Gefahr...“

Jamal ist ein aufgeschlossener junger Mann. Er hat keine Berührungsängste und wendet sich selbst den Ausgestoßenen der Gesellschaft zu. Sein Wissen gibt er gern weiter. So erklärt er die Bedeutung der Farben in der Regenbogenflagge.

„...Pink für Sexualität, Rot für das Leben, Orange für die Heilung, Gelb für das Sonnenlicht, Grün für die Natur, Türkis für die Kunst, Blau für die Harmonie und Violett für den Geist...“

Mit jedem Zusammensein fühlt sich Ellen mehr zu ihm hingezogen. Die Geheimniskrämerei, zu der sie verpflichtet ist, belastet sie allerdings. Soll sie sich für Liebe oder Kariere entscheiden? Diese innere Zerrissenheit wird deutlich wiedergegeben.
Das Besondere des Buches sind die Gespräche, die Jamal führt. Sie gehen in die Tiefe und bringen Menschen zum Nachdenken, wie das folgende Zitat zeigt:

„...An den Gräbern der meisten Menschen trauert, tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben...“

Bei ihrer Tour durch Kalifornien werden häufig Umweltthemen angesprochen. Dabei werden die Verhältnisse in den USA denen auf Tallula gegenübergestellt. Die Insel wirkt wie eine Art Paradies.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat viel mehr Facetten, als ich hier erwähnen konnte.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Amüsant

Schneeglöckchen unter den Sternen (Teil 1)
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„...Vielleicht hat es was für sich, mal vom richtigen Weg abzukommen...“

Nessie und Samantha, genannt Sam, erhalten den Brief eines Anwalts. Ihr Vater ist verstorben und hat ihnen ein Pub hinterlassen. ...

„...Vielleicht hat es was für sich, mal vom richtigen Weg abzukommen...“

Nessie und Samantha, genannt Sam, erhalten den Brief eines Anwalts. Ihr Vater ist verstorben und hat ihnen ein Pub hinterlassen. Beide brauchen einen Neuanfang. Die Erbschaft wäre eine Chance. Doch der Laden ist ziemlich heruntergekommen.
Die Autorin hat eine humorvolle Geschichte geschrieben. Für die beiden Schwestern ist es nicht einfach, in dem kleinen Dorf Fuß zu fassen, denn einige Einwohner haben sehr genaue Vorstellungen, wie es mit dem Pub weitergehen soll. Die Wiedereröffnung soll an Weihnachten stattfinden.
Sam legt sich schnell mit den ersten Einwohnern an.

„...Wenn dieses Pub wirklich eine alte Lady wäre, wie Sie glauben, wäre es höchste Zeit für eine Schönheits-OP...“

Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Das liegt nicht zuletzt an manch amüsanter Szene. Hinzu kommt, dass zwei attraktive Männer eine Rolle spielen. Joss ist der Kellermeister des Pubs, und Owen, der Schmied, hat nebenan seine Werkstatt.
Speziell Owen konstatiert nach dem ersten Misserfolg:

„..Es ist nun aber Tatsache, dass ihr unterwegs ein paar Federn gerupft habt, und zwar von Vögeln, die sich nur schwer wieder beruhigen lassen, wenn sie erst einmal aufgeschreckt worden sind...“

Da die Geschichte als Fortsetzung geplant ist, bleiben ein paar Fragen offen. Dazu gehören nicht zuletzt die Dinge, wegen denen die beiden Schwestern den Neuanfang gewagt haben. Speziell Sam ist ein Kind der Großstadt. Als sie allerdings ihre Begabung als PR – Managerin einbringt, können die Dörfler nicht mehr widerstehen.
Die Geschichte hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.01.2020

Schöne Katzengeschichte

Liebe auf zwölf Pfoten
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„….Menschen waren kompliziert. Selten sagten sie das, was sie meinten...“

Streunerkatze Luna hat kurz vor Weihnachten alle Pfoten voll zu tun, um ihre beiden Katzenkinder durchzubringen. In der verschneiten ...

„….Menschen waren kompliziert. Selten sagten sie das, was sie meinten...“

Streunerkatze Luna hat kurz vor Weihnachten alle Pfoten voll zu tun, um ihre beiden Katzenkinder durchzubringen. In der verschneiten Natur gibt es keine Mäuse, und die Mülltonnen der Menschen wurden gerade gelehrt.
Christina ist Grundschullehrerin. Ihr Freund hat sie vor kurzem verlassen. Sie hat so gar keine Lust auf Weihnachten.
Die Autorin hat eine humorvolle Geschichte geschrieben. Die Erzähler wechseln sich ab. Mal ist es Katze Luna, mal geht es um Christinas Befindlichkeiten.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist leicht und locker.
Luna findet bei Christina ein offenes Fenster. Sie versteckt sich und ihren Nachwuchs unter dem Bett. Beim Stromern in der Wohnung lässt sie für Christina manch Überraschung übrig. Es braucht Zeit, bis Christina erkennt, wer ihr Essen stibitzt hat.
Luna hat nicht immer auf der Straße gelebt. Ein Jahr lang wurde sie in einer Familie verwöhnt. Doch sie musste erkennen:

„...Die Tage waren im Nachhinein wie ein Wunder gewesen. Nur war ich so dumm gewesen zu glauben, es würde bis zu meinem Tod so weiter gehen...“

Schnell bekommt Luna mit, dass es zwischen Christina und ihrem Nachbarn knistert, auch wenn die beiden sich meist anblaffen. Also nimmt sie die Sache in die Hand, denn sie weiß:

„...Die größten Fehler sind nicht all die falschen Handlungen, sondern zumeist diejenigen, die man sich nicht getraut zu versuchen...“

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Mordermittlung beim Kaffeekränzchen

Mord mit Streusel
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„...Wenn man den Dingen auf den Grund gehen will, darf man nicht zimperlich sein...“

Thekla, Wally und Hilde treffen sich zum Kaffeetrinken im Cafè Krönner. Die drei Frauen nähern sich dem Rentenalter. ...

„...Wenn man den Dingen auf den Grund gehen will, darf man nicht zimperlich sein...“

Thekla, Wally und Hilde treffen sich zum Kaffeetrinken im Cafè Krönner. Die drei Frauen nähern sich dem Rentenalter. Thekla leitet zusammen mit ihrem Bruder Martin eine Apotheke, Hilde und ihr Mann haben ein Bestattungsunternehmen und Wally ist Hausfrau.
Schnell kommt man auf die Explosion auf dem Gelände der Deggendorfer Feuerwehr zu sprechen. Zwei junge Feuerwehrmänner sind dabei ums Leben gekommen. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Gegenüber Hilde allerdings hat der Feuerwehrhauptmann, der gleichzeitig der Friseur des Ortes ist, angedeutet, dass es sich um einen Anschlag gehandelt haben könnte.
Die drei Frauen nehmen die Ermittlungen auf. Sie ahnen nicht, dass sie dabei in ein Wespennest stechen und sich selbst in Lebensgefahr bringen.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Gekonnt verteilen die Frauen die Aufgaben untereinander. Beim regelmäßigen Kaffeeklatsch werden die Ergebnisse ausgewertet und mögliche Theorien diskutiert. Alles spricht dafür, dass der Täter in den Reihen der Feuerwehr zu finden ist.
Die Gespräche der Frauen gehören wegen ihrer Vielschichtigkeit zu den stilistischen Höhepunkten des Buches. Gegenseitige Spitzen gehören genauso dazu wie glasklare Analysen. Einerseits werden dadurch die Unterschiede zwischen den drei Frauen deutlich, andererseits spüre ich als Leser, dass sie im Ernstfall füreinander da sind.
Natürlich ermöglicht mir die Autorin auch einen Blick in das Privatleben ihrer Protagonisten. Vor allem Wally hat kein leichtes Leben. Wenn nicht auf den Punkt alles so stimmt, wie es ihr Mann will, kann der ziemlich grantig werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Auflösung ist stimmig. Es bleibt keine Frage offen.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Ein Neuanfang

Ein Hauch von Sommer und Zitronen
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„...“Du nimmst doch wohl keinen Kerl zurück, der dich abserviert hat. [...]Aufgewärmt schmeckt nur ein Gulasch...“

Die 34jährige Lina Marie Hansen ist mit ihrem Leben rundherum zufrieden. Seit kurzem ...

„...“Du nimmst doch wohl keinen Kerl zurück, der dich abserviert hat. [...]Aufgewärmt schmeckt nur ein Gulasch...“

Die 34jährige Lina Marie Hansen ist mit ihrem Leben rundherum zufrieden. Seit kurzem arbeitet sie als Assistentin der Geschäftsleitung, ihre kleine Wohnung in der Innenstadt von Köln ist bezahlbar und mit Ole Kluftig, einem Anwalt, ist sie verlobt.
Mit ihren Freundinnen Katja und Nele hat sie viel Spaß, obwohl beide etwas oberflächlich sind.
Doch dann kommt es von einem Tag auf den anderen heftig. Ihr Chef setzt die Firma in den Sand. Der Nachfolger spricht von Kündigung. Ihre Wohnung wird vom Sohn des Vermieters gebraucht und Ole benötigt eine Auszeit.
Die Autorin hat eine entspannende Gegenwartsgeschichte geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Der Schriftstil ist locker und leicht, und ab und an durchsetzt mit feinem Humor.
Absagen auf ihre Bewerbungen und unbefriedigende Wohnungsbesichtungen prägen nun Linas Leben. Da erreicht sie der Brief eines Anwalts. Ein Onkel ihres Vaters hat ihr ein Fachwerkhaus in Engelskirchen, einer Kleinstadt auf dem Lande vererbt. Das Geld für den Verkauf könnte sie gut gebrauchen. Zuvor aber möchte sie das Haus auf Vordermann bringen.
Ben, ein Konditor, der ihr in der Straßenbahn aus einer Notlage geholfen hat, läuft er zufällig im Baumarkt erneut über den Weg Er bietet ihr seine Hilfe an.
Nach und nach ermöglicht mir Lina einen Blick in ihre Vergangenheit. Ihre Bezugsperson ist Oma Trude, die jetzt in einem Seniorenstift lebt. Die hat ihren Humor nicht verloren. Das Eingangszitat stammt von ihr.
Sehr anschaulich wird beschrieben, wie Lena ihre freie Zeit nutzt, um das Haus in Ordnung zu bringen. Dabei lernt sie ein älteres Paar kennen, das im Nachbarhaus wohnt und sie sofort in ihre Leben und in ihr Haus einlässt. Lina fühlt sich zwar im Ort wohl, möchte aber ihr Leben in der Großstadt nicht missen. Andererseits erlebt sie in Engelskirchen eine Geborgenheit und ein Angenommenwerden, was sie in ihren Leben lange vermisst hat. Hinzu kommt, dass es in der Nähe für sie eine passende Arbeit gäbe.
Gut gefallen mir die abwechslungsreichen Gespräche mit Ben.Er nimmt sie, so wie sie ist. Während Lina ihm eine Liste an Vorteilen der Stadt herunter rattert, kontert er mit deren Nachteilen und den Besonderheiten eines kleinen Ortes.
Wie wird sich Lina entscheiden? Zieht sie nach Engelskirchen oder bleibt sie in Köln? Hat Ole noch eine Chance, der plötzlich wieder vor der Tür steht?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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