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Veröffentlicht am 06.09.2020

Bewegende Geschichte

... über uns die Dächer von Rom
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„...Was ist Liebe? Liebe ist Leidenschaft, Hingabe, Verlangen. Das Gefühl, ohne den anderen nicht sein zu können. Jede Minute mit ihm verbringen zu wollen und sich der Hoffnung hinzugeben, dass er dich ...

„...Was ist Liebe? Liebe ist Leidenschaft, Hingabe, Verlangen. Das Gefühl, ohne den anderen nicht sein zu können. Jede Minute mit ihm verbringen zu wollen und sich der Hoffnung hinzugeben, dass er dich ebenso will wie du ihn...“

Diese Worte hört Sofia am letzten Tag vor den Sommerferien von einer ihrer Schülerinnen. Sofia hatte diese Liebe mit 19 Jahren auf Sardinien kennengelernt. Sie hatte dann mit Noah eine Fernbeziehung geführt bis zu dem Tag, an dem sie an seinem Krankenlager stand. Er hatte eine schweren Unfall in den Bergen. Da er einen Organspendeausweis besaß, hatte seine Mutter diese Entscheidung ihres Sohnes akzeptiert und ihn frei gegeben. Diesen Schritt hat Sofia ihr bis heute nicht verziehen. Sie ist der Meinung, sie hat ihm keine Chance zum Leben gegeben.
Mittlerweile sind etliche Jahre vergangen. Sofias Urlaubsreise führt sie nach Rom. Dort lernt sie Adriano kennen. Sein Äußeres erinnert sie frappierend an Noah.
Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Man könnte ihn als Liebesroman bezeichnen und das in zweierlei Hinsicht: zum einen bezüglich der Protagonisten, zum anderen bezüglich der in jeder Zeile spürbaren Liebe der Autorin zur Stadt Rom. Trotzdem wird diese Klassifizierung dem Buch nicht vollständig gerecht, denn in der Geschichte geht es um mehr. Sie geht tiefer.
Der Schriftstil ist ausgereift und abwechslungsreich. Das zeigt sich schon in der guten Charakteristik der Protagonisten. Ich möchte mich auf Adriano beschränken. Der Bildhauer weiß, was er will, verspürt italienischen Charme, erlaubt sich auch gern mal ein Späßchen und zeigt ab und an heftiges Machogehabe.

„...“Adriano, bitte, ich möchte das nicht. Ich habe selbst genug Geld!“ “Das kann ich mir denken, aber ich bin Römer. Hier bezahlen immer die Männer, und das tun wir gern.!“...“

Trotzdem ist von Anfang an klar, dass er gewisse Geheimnisse hat. Er biett sich Sofia als Stadtführer, muss aber manchmal ziemlich schnell verschwinden.
Die Gespräche zwischen beiden haben zum Teil sehr ernsten Charakter.

„...Jeder schöne Augenblick, den wir erleben, ist eine Perle, die wir auf die Kette des Lebens fädeln. Und jedes Mal, wenn wir uns daran erinnern, wird der Augenblick ein kleines bisschen kostbarer...“

An anderen Stellen durchzieht sie ein feiner Humor. Sofia lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Sie weiß geschickt zu kontern. Das Kribbeln zwischen beiden ist für mich als Leser bald mit den Händen zu greifen. Damit kommen aber auch die Probleme. Kann Sofia über ihren Schatten springen? Seit Noahs Tod hadert sie mit Verlustängsten.
Sehr genau werden die Örtlichkeiten beschrieben. Die Autorin führt mich auch an Stellen, die der normale Tourist nicht zu sehen bekommt. Gleichzeitig gibt es Fakten zur Geschichte und ab und an eine Legende über die Stadt.

„...Das Viertel besticht durch seine mit Kopfstein gepflasterten kurvigen Straßen, die vielen mittelalterlichen Häuser und Villen sowie die unzähligen kleinen Lokale...“

Das Thema Organspende wird an verschiedenen Stellen wieder aufgegriffen und gekonnt in die Handlung integriert. Es gibt im Buch kein Richtig und Falsch. Jeder legt seinen Standpunkt dar.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Autorin gelingt es, eine komplexe Geschichte zu erzählen, tiefe Gefühle miterleben zu lassen und Fragen des Lebens zu integrieren.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein Räuberjunge mit Köpfchen

Der kleine Räuber Rapido 1. Der riesengroße Räuberrabatz
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„...Du fragst zu viel Du liest zu viel. Du … du benimmst dich gar nicht wie ein richtiger Räuber.!..“

Diese Worte hört der kleine Räuberjunge Rapido häufig von Rigoros, seinem Vater und Räuberhauptmann. ...

„...Du fragst zu viel Du liest zu viel. Du … du benimmst dich gar nicht wie ein richtiger Räuber.!..“

Diese Worte hört der kleine Räuberjunge Rapido häufig von Rigoros, seinem Vater und Räuberhauptmann. Ja, Rapido ist aus der Art geschlagen. Er kommt pünktlich in die Schule und macht sogar die Hausaufgaben. Sein bester Freund ist der Waschbär Störenfried. Rigoros lässt in der Schule verkünden: Ab sofort gibt es jede Woche eine schwierige Aufgabe. Wer sie am räuberischsten löst, bekommt eine Räuberwurst. Wer zehn Würste errungen hat, darf bei den Großen miträubern.
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Schon in dem für die Zielgruppe formulierten Vorwort schwingt ein feiner Sarkasmus mit.

„...Die meisten Räuber haben ihre Siebensachen gepackt und sind in die Stadt gezogen. […] Sie arbeiten heute bei der Bank oder einer Versicherung...“

Die Personen werden gut charakterisiert. Rapidos Gegenspieler ist Schurkan. Der lässt keine Gelegenheit aus, um Krawall anzustiften. Natürlich will er den ersten Wettkampf gewinnen. Damit rechnet er sich eine gute Chance aus, der zukünftige Räuberhauptmann zu werden.
Mir gefällt Zap -Zerab, das einzige Mädchen in der Gruppe. Sie ist ein wildes Räubermädchen. Damit täuscht sie aber geschickt alle anderen. Es gibt die eine oder andere Bemerkung von ihr, die zeigt, dass sie sich die Zukunft der Räuber völlig anders vorstellt.
Störenfried ist mit Rapidos Ideen auch nicht immer einverstanden. Das klingt dann so:

„...Das ist die Runkel – Rüben – Räuber – dümmste Idee, von der ich je gehört habe...“

Trotzdem kann sich Rapido auf Störenfried verlassen. Freunde halten zusammen, auch wenn es schwierig wird.
Schnell scheint es so, dass Schurkan der Sieger ist. Dann fällt Rapido eine Entscheidung, die eine rräuberharte Strafe nach sich ziehen wird. Wird er sich aus der Schlinge befreien können und den Wettkampf gewinnen?
Klasse finde ich die Illustrationen. Sie sind farbenfroh und es gibt viel zu entdecken. Besonders schön wurden die Gesichter gezeichnet. Ich möchte es so ausdrücken: Diese Gesichter sprechen allein durch die Darstellung der Augen und des Mundes.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die darin enthaltene Botschaft, dass Lesen bildet, ist sehr geschickt verschleiert.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Wer mit dem Feuer spielt ...

Commissario Pavarotti probt die Liebe
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„...Wir haben noch nicht mal angefangen, und du lässt durchblicken, dass der Fall so gut wie gelöst ist? Schämst du dich nicht, deine Leser zum Narren zu halten?...“

Diesen Worten von Pavarotti an Lissie ...

„...Wir haben noch nicht mal angefangen, und du lässt durchblicken, dass der Fall so gut wie gelöst ist? Schämst du dich nicht, deine Leser zum Narren zu halten?...“

Diesen Worten von Pavarotti an Lissie von Spiegel war schon einiges voraufgegangen. Eigentlich hatte Pavarotti seinen Urlaub und Deutschland verbringen wollen, weil er endgültig klären wollte, ob aus ihm und Lissie ein Paar werden könnte. Das Problem dabei ist, dass sie nach kurzen Zusammensein häufig in einer Auseinandersetzung landen. Lissie trägt ein Trauma mit sich. Sie war 17 Jahre alt, als im letzten gemeinsamen Urlaub vor 30 Jahren in Meran ihr Vater verschwand. Bis heute ist der Fall nicht geklärt. Nun hat sie Pavarotti gebeten, einen letzten Versuch zu machen, die Hintergründe für den möglichen Tod des Vaters aufzudecken. Da sie Schriftstellerin ist, hat sie ihr Vorhaben groß in der Zeitung verkündet. Pavarotti ist logischerweise sauer. Dabei ahnt er nicht im mindesten, dass Lissie in ein Wespennest gestochen hat und der Fall ihrer beiden Leben kosten könnte. Es ist Spock, ihr Hund, der ab und an den richtigen Riecher für Gefahren hat.
Die Autorin hat einen fesselnden und verzwickten Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Das zeigt sich insbesondere bei den gut ausgearbeiteten Gesprächen, die viele Facetten aufweisen von sachlich bis wütend. Vor allem Lissies Alleingänge bringen Pavarotti auf die Palme, da sie von Eigensicherung noch nichts gehört zu haben scheint. Dabei müsste der Tod ihrer Bekannten Anna Santer und ihres Mannes (der Fall wurde in einem anderen Band thematisiert) ihr eigentlich die Augen geöffnet haben.
Die Ermittlungen führen die beiden in die Welt der Geheimdienste. Es ist zu vermuten, dass Lissies Vater nicht nur ein vielschichtiger Charakter war, sondern auch eine Menge an Geheimnissen hatte. Er konnte ein liebevoller Vater sein, war im Zorn aber unberechenbar.

„...Seine Art, sie zu bestrafen, war schlimmer als eine Tracht Prügel, die ihre Mutter kassierte, wenn sie nicht tat, was er wollte, oder wenn sie es wagte, ihn anzuschreien...“

Glücklicherweise hat ihre Mutter den Mut, die Konsequenzen zu ziehen. Lissie aber ist Vaterkind und nimmt ihr das übel.
Eines ist der Autorin ausgezeichnet gelungen: Immer, wenn ich glaubte, der Lösung nahe zu sein, gab es wieder eine Überraschung. Jemand spielt gekonnt mit Pavarotti und Lissie Katze und Maus. Als eine Tote auftauchte, die im Falle Santer eine Rolle gespielt hat, wurden beide plötzlich zu Beschuldigten.
Währenddessen streckt Emmenegger in Meran auf Bitten Pavarottis seine Fühler aus. Doch seine Gesprächspartner bezahlen ihre Informationen mit dem Leben. Wer will hier die Aufklärung auf beiden Seiten der Grenze verhindern? Warum sind Dokumente verschwunden?
Ab und an sind als gekonntes Stilmittel Lissies Erinnerungen an die Vergangenheit kursiv gesetzt, seine es die letzten Tage mit dem Vater oder ihre erste Liebe.
Die Autorin lässt mich tief in die Welt der Geheimdienste und der politischen Verstrickungen und den 60er und 80er Jahren eintauchen. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt die Freiheitsbewegung in Südtirol. Es ist erstaunlich, wer im Spiel um Macht alles seine Finger mit drin hatte.Das zeigt auch, dass es auf diesem Gebiet keine einfachen Wahrheiten gibt. Die Ausführungen und die geschickte Integrierung in die Handlung zeugen von exakter und umfangreicher Recherche. Spannend ist dabei immer eine Frage: Wem nützt es? Ergänzungen dazu gibt es im informativen Nachwort.
Einer, der gegenüber Lissie die Zusammenhänge erklärt, formuliert seinen Standpunkt so:

„...Ich bin seit 50 Jahren ein Glado – Mann. Es gibt immer noch eine Menge von uns. Ohne uns wäre die Welt eine andere, dass können Sie mir glauben...“

Am Ende bleibt keine Frage offen und es gibt eine Reihe an Überraschungen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich nicht nur spannend unterhalten, sondern mich auch mit einigen Informationen versorgt.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Neuanfang in Amerika

Träume aus Samt
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„...Mit der Ausreise nach Amerika, so hatte Ruth gehofft, würden alle diese Lasten von ihr abfallen. […] Doch schon auf der Überfahrt war ihr klar geworden, dass dies eine Illusion war. Sie würde immer ...

„...Mit der Ausreise nach Amerika, so hatte Ruth gehofft, würden alle diese Lasten von ihr abfallen. […] Doch schon auf der Überfahrt war ihr klar geworden, dass dies eine Illusion war. Sie würde immer und immer ihre Vergangenheit mit sich tragen. Die Angst und die Last...“

Dieser Gedanke von Ruth durchzieht wie ein roter Faden viele Seite des Buches. Im Jahre 1940 erreicht Ruth mit ihren Eltern und ihrer Schwester Ilse Amerika. Es ist eine Zeit voller Hoffnung, aber auch Ungewissheit. Schon auf der Fahrt findet sich der erste, der es auf geschickte Art versteht, den Asylanten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
In Chicago haben ihre Freunde alles vorbereitet. Es wartet eine kleine Wohnung auf sie, allerdings auch die ersten Probleme. Das Geld ist knapp. Einkaufstouren in der verlockend neuen Welt sind nicht drin. Der Vater und Ruth bemühen sich um Arbeit.
Die Autorin hat den vierten Teil zeitnah an das dritte Buch angeschlossen. Sie erzählt eine lebendige und berührende Geschichte, in deren Mittelpunkt vor allem Ruth steht.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Es wird viel Wert auf die Gedanken und Gefühle der Protagonisten gelegt. Der Vater Karl weiß, was er seinen großen Tochter zu verdanken hat.

„...Und ich will es einmal aussprechen. Du hast unser Leben gerettet. Du hast uns nach England geholt, in letzter Minute. Hättest du dich nicht so für uns eingesetzt, wären wir noch in Deutschland, und wer weiß, was dann wäre...“

Doch die schönsten Worte nützen nichts, wenn Karl später eine Entscheidung fällt, die Ruth hart trifft. Trotzdem akzeptiert sie die Antwort des Vaters. Er kann noch nicht über seinen Schatten springen. Sie sind in einem neuen Land, aber die alten Einstellungen und Ansichten wurden logischerweise mitgebracht. Ruth hat das so in Worte gefasst:

„...Es ist ein Neuanfang hier – ein neues Land, neue Leute, eine neue Umgebung und viele andere neue Dinge. Doch wir sind nicht neu, wir sind die Alten. Wir haben einen Rucksack an Gedanken, Ängsten und Befürchtungen. Den werden wir wohl immer mit uns tragen müssen...“

Den jungen Leuten gelingt es besser, das amerikanische Lebensgefühl zu verinnerlichen. Bei Ruth bleibt aber eine latente Angst, dass nichts von Ewigkeit ist. Die nimmt noch zu, als Diskussionen darüber beginnen, ob und wann die USA in den Krieg eintreten werden.
Dann lernt sie einen jungen Mann kennen und lieben, der bei der Armee ist. Er ist ebenfalls Jude und Emigrant, hat sich aus einfachen Verhältnissen aber hochgearbeitet, denn er ist technisch und mathematisch begabt. Wird er aber den Anforderungen der Familie genügen?
Ab und an habe ich den Eindruck, dass das Selbstgefühl der Eltern durch deren Stand in Deutschland bestimmt wird. Dass sie nicht mehr zur wohlsituierten Mittelschicht gehören, haben sie gedanklich noch nicht verarbeitet. Karl begreift das eher und sieht das wesentlich realistischer wie seine Frau Martha.
Es gibt im Buch viele tiefgründige Gespräche. Als Ruth sich mit Ilse unterhält, fasst Ruth zusammen:

„...Aber unsere Eltern und unsere Großeltern, unsere Familien haben schon immer in Deutschland gelebt und das Land aufgebaut, gestaltet und geformt. Wir sind ein Teil davon. Das wollen uns die Nazis nicht zugestehen. Sie nehmen uns nicht nur das Eigentum, sondern auch unsere Wurzeln...“

Gut beschrieben werden ebenfalls die jüdischen Feiertage und ihre Hintergründe.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es rundet die Geschichte der Familie, die zum großen Teil real ist, perfekt ab.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Wem war Jessica auf der Spur?

Die Tote in der Gracht
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„...Mit dem Schnee war es wie mit dem Fall, dachte sie. Die einzelnen Fragmente wirbelten wie Flocken umher und ergaben ein Gestöber, in dem man sich nur Schritt für Schritt voran tasten konnte, im Versuch, ...

„...Mit dem Schnee war es wie mit dem Fall, dachte sie. Die einzelnen Fragmente wirbelten wie Flocken umher und ergaben ein Gestöber, in dem man sich nur Schritt für Schritt voran tasten konnte, im Versuch, möglichst nicht die Orientierung zu verlieren...“

Es ist der Fall der freien Journalistin Jessica Jonker, mit der Griet und ihr Team gerade beschäftigt sind. Die junge Frau war tot aus der Gracht geborgen. Was anfangs wie ein Unfall aussah, erweist sich schnell als Vergiftung.
Jessica hatte sich intensiv mit dem Elfstedentocht, dem weltweit härtesten und längsten Langstreckenrennen mit Schlittschuhen auf Natureis befasst. Das letzte Rennen hatte 1997 stattgefunden. Danach hatte nie wieder das Wetter gepasst. In diesem Jahr aber sieht es bisher gut für das Rennen aus.
Über Jessicas Arbeit erfahre ich:

„...Gemeinhin liest man nur über die Profiläufer. Aber die wirklich spannenden Storys findet man oft bei den Amateuren...“

Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Dazu hat auch beigetragen, dass Land und Leute sehr gut beschrieben werden. Ich erfahre einiges über die Geschichte der Nationalfriesen in den Niederlande. Gut dosiert werden Worte der entsprechenden Sprache mit eingefügt.
Der Fall fordert Griets ganze Konzentration. Dann aber ruft sie der Vater ihrer Tochter an. Er möchte Fenja für ein paar Tage zu ihr bringen. Ob es ihr gelingt, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen?
Je mehr sich die Kriminalisten mit Jessica und ihren Artikeln beschäftigen, desto verzwickter wird der Fall. Alles deutet darauf hin, dass sie jemand bei ihren Nachforschungen zum letzten Elfstedentocht gehörig auf die Füße getreten sein muss.
Gekonnt werden Geschichten und Erlebnisse dieses Laufes mit eingebunden. Bei ihren Verhören erfährt Griet eine Menge über die Regeln und die Möglichkeiten, dagegen zu verstoßen.
„...Es gibt ein Zeitlimit. Die Teilnehmer müssen bis Mitternacht im Ziel sein. Wer zu spät kommt, hat Pech gehabt….“

Und einer der Teilnehmer kam genau 3 Minuten zu spät. Der will ein alternatives Rennen organisieren, falls das offizielle nicht gestartet wird. Auch dagegen hat Jessica gewettert.
Dann aber zeigt sich eine völlig neue Spur. Und plötzlich steht Griet, die, wie die folgende Aussage zeigt, nie daran gedacht hat, mitzulaufen, auf Schlittschuhen bei diesem Rennen.

„...Wer sich vom Land auf das Eis wagt, ist nicht ganz bei Trost...“

In diesem Band lerne ich Griets Team nähre kennen. So wird auch thematisiert, warum man Pieter aufs Abstellgleis geschoben hatte. Manchmal liegt es an der lieben Verwandtschaft.
Am Ende werden alle Fragen logisch geklärt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es serviert mir nicht nur einen spannenden Fall, sondern lässt Raum für das Privatleben der Ermittler und die lokalen Besonderheiten.

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