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Veröffentlicht am 28.06.2022

Blick ins Land der Bibel

Im Land des Neuen Testaments
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„...Was wissen wir über das Land der Bibel? Was ist eigentlich Palästina? Wie lebten die Menschen in diesem Landstrich der Erde? Wer war Jesus von Nazareth – Mensch oder Gott?...“

Mit diesen Fragen beginnt ...

„...Was wissen wir über das Land der Bibel? Was ist eigentlich Palästina? Wie lebten die Menschen in diesem Landstrich der Erde? Wer war Jesus von Nazareth – Mensch oder Gott?...“

Mit diesen Fragen beginnt das Vorwort des Buches, dass Kinder und Jugendliche mit der Welt der Bibel bekannt machen möchte.
26 Themen werden aufgearbeitet. Neben konkreten Fragen zur Bibel geht es auch um die Entstehung der Kirche oder die Frage, wer der Papst ist.
Der Aufbau hat immer eine ähnliche Struktur. Es beginnt mit einem sehr schönen ganzseitigen und ausdrucksstarken farbigen Bild, dem ein Bibelvers untergelegt wird. Dann folgt mit roter Schrift auf gelben Grund die entsprechende Frage.
Bei der Beantwortung wird meist vom biblischen Inhalt ausgegangen, bevor erläutert wird, was historisch belegt ist und was nicht. Dabei werden auch andere Theorien eingebunden .
Auf die Frage nach Jesus von Nazareth zum Beispiel lautet der erste Absatz:

„..Er ist der Begründer des Christentums, er gilt als Legende, er hat Wunder getan und wird als Sohn Gottes verehrt – sein Name: Jesus von Nazareth...“

Die Texte sind leicht verständlich. Wenn möglich, arbeitet der Autor auch mit Listen und Aufzählungen, zum Beispiel bei der Beschreibungen der Personen auf de Vincis Gemälde „Das letzte Abendmahl“ oder bei der Angabe aller bisher herrschenden Päpste.
In die Texte werden oft Gemälde eingebunden.
Ab und zu wird in roten Rahmen mit roter Schrift auf gelben Grund ein Bibelzitat oder das Apostolische Glaubensbekenntnis angegeben. Auch Karten fehlen nicht.
Im Anhang gibt es weiterführende Erläuterungen zu den Fußnoten. Dem folgen ein Bilderverzeichnis und ein Quellenverzeichnis.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält eine Menge an Informationen zum historischen Kontext der Bibel.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Schönes Sachbuch für Kinder

Licht aus!
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„...Wir müssen alles tun, um Energie zu sparen, und am besten fangen wir sofort damit an! Aber wie? Hier sind 32 Ideen, wie wir alle es besser machen können...“

Diese Sätze stammen von Marie, dem Marienkäfer-Mädchen ...

„...Wir müssen alles tun, um Energie zu sparen, und am besten fangen wir sofort damit an! Aber wie? Hier sind 32 Ideen, wie wir alle es besser machen können...“

Diese Sätze stammen von Marie, dem Marienkäfer-Mädchen im Vorwort. Dann folgt eine Einleitung, wo Marie in Form von Sprechblasen die Fragen der Kinder zum Thema Energie beantwortet.
Die 32 Doppelseiten mit je einer Idee sind nach gleichem Schema aufgebaut. Auf der linken Seite oben steht der Ort, wo die Energie gespart werden kann, sei es das eigene Zimmer, das Bad oder der Garten. Danach kommt das Thema, zum Beispiel

„...Schluss mit Stand-by!...“

Dann folgt wieder ein Dialog in Form von Sprechblasen. Auf der rechten Seite werden die Einsparmöglichkeiten näher erläutert. Die Texte sind kurz, kindgerecht und leicht verständlich. Alles mit mit entsprechenden Bildern illustriert.
Die meisten der Vorschläge sind sinnvoll und leicht umsetzbar. Bei wenigen bin ich nicht ganz der Meinung der Autorin.
Am Ende folgt ein Glossar und ein Register.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es regt an, über das eigene Verhalten nachzudenken und mit den Kindern darüber zu sprechen.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Wenn Liebe blind macht ...

¡Paraguay mí amor!
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„...Das, meine kleine Senorita, möchten wir auch gern wissen! Wir haben nämlich einen Haftbefehl für Senor Martinez!...“

Diese Worte stehen im Prolog. Plötzlich stehen Polizisten in Josts Stube und fragen ...

„...Das, meine kleine Senorita, möchten wir auch gern wissen! Wir haben nämlich einen Haftbefehl für Senor Martinez!...“

Diese Worte stehen im Prolog. Plötzlich stehen Polizisten in Josts Stube und fragen nach Ramon. Dann geht die Handlung ein Stück zurück Sie schließt praktisch zeitnah an Teil 1 an.
Gegenüber dem ersten Teil ist mir aufgefallen, dass der Schriftstil wesentlich weniger vulgär ist. Die sexuellen Szenen werden liebevoller wiedergegeben.
Beide freuen sich auf die gemeinsame Zeit in Paraguays Hauptstadt. Leider läuft nicht alles so wie geplant.

„...“Ich weiß schon, warum Ramon sogar nicht mein Typ ist“, meint sie (Anmerkung: Angela, Miguels Freundin) kühl. „Notorisch eifersüchtig, selbstverliebt und sehr schnell in seiner Eitelkeit gekränkt. Will sich immer durchsetzen...“

Besser kann man ihn nicht beschreiben. Wenn es nicht nach seinem Kopf geht, lässt er Valeska links liegen. Dann ist er empfänglich für andere Frauen. Allerdings ist Valeskas Verhalten für mich auch manchmal gewöhnungsbedürftig, so als sie Trost in anderen Armen sucht.
Gemeinsam besuchen sie eine Veranstaltung für benachteiligte Kinder, so jedenfalls äußert es Ramon gegenüber Valeska. Doch in Wahrheit ist es ein Treffen der Organisation LOPED. Dass Ramon damit Valeska in Gefahr bringt, scheint ihn wenig zu interessieren.
Mit in der Hauptstadt ist Ramons jüngere Schwester Juanita. Dort trifft sie ihren Freund Dario. Darüber sind Ramon und Valeska ebenfalls völlig unterschiedlicher Meinung.

„...Bei uns in Deutschland ist es normal, dass eine Fünfzehnjährige ihren Freund trifft und in küsst...“

Das mag sein, aber andere Länder, andere Sitten und vor allem andere Verhältnisse.
Zurück auf der Farm erfährt Ramon, dass Miguel verhaftet wurde. Wenige Stunden später trifft ihn das gleiche Schicksal. Valeska bietet sich aus Naivität an, ihn auf die Wache zu begleiten. Doch schon im Auto bekommt sie zu spüren, dass dies keine gute Entscheidung war.
Jetzt wird die Geschichte heftig. Was beim Verhör abgeht, hat nichts mit Demokratie zu tun. Ramon muss eine Entscheidung treffen zwischen seiner Verantwortung für LOPED und gegenüber Valeska. Wie wird er sich entscheiden? Welche Konsequenzen wird das haben?
Die Autorin hat im Vorwort geäußert, dass die Geschichte so nie hätte stattfinden können. Das sehe ich auch so. Der wesentliche Grund besteht darin, dass Valeska deutsche Staatsbürgerin ist.
Im Gegensatz zum ersten Band fand ich den zweiten Teil tiefgründiger. Hier geht es auch um Werte, die vor allem auf den letzten Seiten diskutiert werden.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Heftiger Krimi

Paris und die Mörder der Liebe
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„...Doch ein schmerzhafter Knall, der das ganze Schiff erschütterte, hielt sie zugleich davon ab. Laetita stürzte. Das Glas zersprang. […] Sie blickte in die Dunkelheit...“

Ein Dating-App-Konzern feiert ...

„...Doch ein schmerzhafter Knall, der das ganze Schiff erschütterte, hielt sie zugleich davon ab. Laetita stürzte. Das Glas zersprang. […] Sie blickte in die Dunkelheit...“

Ein Dating-App-Konzern feiert auf einem Boot eine Party. Mit an Bord ist die Lobbyistin Laetitia. Als das Boot gegen einen Brückenpfeiler rast, wird sie von Bord geschleudert. Was wie ein Unfall aussieht, ist ein perfide geplanter Mord. Den Passagieren wurde mit Drogen versetzter Wein gereicht.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Dabei zeigt er gekonnt auf, was die Datensammelwut der sozialen Netzwerke für Folgen haben kann.
Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Kurze Abschnitte, schnell wechselnde Handlungsorte und ein eingestreuter digitaler Briefwechsel setzen gekonnt Spannungsakzente.
Die Personen werden gut charakterisiert. Jeder der Kriminalisten hat so seine Geheimnisse.
Die Suche nach den Tätern läuft in zwei Richtungen. Einerseits orientiert man sich auf die Firma, andererseits gerät eine Künstlergruppe in den Fokus, die gegen die Datensammelwut und den laxen Umgang mit persönlichen Daten aufbegehrt.
Als besonderes Highlight kreiert uns der Autor den eigentlichen Täter als Ich – Erzähler.

„...Die Selbstoptimierung hatte sich gelohnt. Eigentlich war die Sache mit dem Abnehmen trivial. Man musste einfach nur mehr Energie verbrauchen, als man zu sich nahm...“

Ein Teil der Spannung wird durch die komplexen Beziehungen der Protagonisten und ihrer Interessen erzeugt. Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten gehören für mich die Diskussionen über Datenschutz .

„...Wir zwingen niemanden, bei uns mitzumachen. Die Daten, die wir sammeln, geben uns die User aus freien Stücken. Sie drängen sie uns sogar regelrecht auf!...“

An anderer Stelle wird das so formuliert:

„...Die Klicks und Likes haben im Geist des Kapitalismus doch schon längst Warenwert erlangt. […] Anerkennung schmeckt schal, wenn sie vom Geber nur dadurch motiviert ist, ebenfalls Anerkennung zu erhalten...“

Zu den interessantesten Protagonisten gehört die junge chinesische Polizistin Jinjin. Über ihre privaten Probleme weiß nur einer Bescheid. Nun will sie das Leben wieder genießen und manövriert sich in eine Situation, mit der sie nie gerechnet hätte.

„...War das nicht der kommerzielle Imperativ ihrer Zeit: Lebe so, dass dein Leben zum Inhalt eines global vermarktbaren Bestsellers werden könnte...“

Die Ermittlungen erweisen sich als kompliziert. Manipulation, Vertuschung Lüge – dieses Geflecht gilt es zu durchstoßen.
Eingebunden in die Geschichte ist das Manuskript eines Buches. Bei dem lässt sich schwer einschätzen, welche der Gedanken in die philosophische Richtung gehen und welche eher von Lebensmüdigkeit sprechen.
Sehr nachdenklich haben mich auch die Aussagen von Passanten gemacht, die gefragt wurden, warum sie die App benutzen. Diese Antwort klingt fast makaber.

„...Klar hab´ ich inzwischen einen festen Freund. Aber deshalb lösche ich doch nicht gleich meinen Account![…] Ich begreife das Leben als eine ständige Suche nach dem Besseren...“

Ab und an arbeitet der Autor mit Traumsequenzen. Sie lassen die Realität bis zu einem gewissen Grad verschwimmen.
Am Ende wird der Fall gelöst. Das heißt abr nicht, dass die Täter Reue empfinden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt eine Entwicklung, die schon nahe an der Realität ist.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Eine schwierige Entscheidung

Der fränkische Uhrmacher
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„...Der Mann, auf den ich hinweise, war weder ein Soldat, der im Krieg ums Leben gekommen wäre, noch ein Ritter, der bei der Verteidigung einer Dame sein Leben gelassen. Er war ein friedlicher Mensch von ...

„...Der Mann, auf den ich hinweise, war weder ein Soldat, der im Krieg ums Leben gekommen wäre, noch ein Ritter, der bei der Verteidigung einer Dame sein Leben gelassen. Er war ein friedlicher Mensch von gutem Ruf, ein Uhrmacher aus der Reichsstadt Zürich. Sein Name war Johann Rudolph Stadler...“

Dieses Zitat vom Anfang des Buches weist sofort darauf hin, was mich in der Geschichte erwartet. Gleichzeitig ist es ein Beleg für den gehobenen Schriftstil des Buches.
Der Autor hat eine spannende Geschichte geschrieben, in der er sehr detailliert das Leben des Uhrmachers, aber auch die Zeitverhältnisse beschreibt.
Das Geschehen beginnt im Jahre 1632 in Konstantinopel.
Rudolph zeigt sich als ein Mann, der sein Handwerk perfekt beherrscht, aber auch gern zu Scherzen aufgelegt ist.

„...Ich bin nicht ehrgeizig, Tavernier. Ich bin glücklich, wenn ich mein Handwerk gut mache und mein Leben ruhig und glücklich verläuft...“

Als Uhrmacher wird Rudolph Stadler häufig zum herrschenden Großherrn gerufen. Nun aber möchte der, dass ein einheimischer Türke zum Uhrmacher ausgebildet wird. Rudolph entschließt sich, heimlich mit Tavernier nach Persien zu reisen und sich dort eine neue Existenz aufzubauen.
Die Reise mit all ihren Ereignissen wird ausführlich beschrieben. Sie machen unter anderen Station in Jerewan. Außerdem werden während der Reise einige Lebensgeschichten erzählt. In einer wird eine Warnung ausgesprochen.

„...Der Gunst des Fürsten kann man verlustig gehen wegen eines kleinen Fehlers,, und viele am Hofe neiden mir mein Glück...“

Gerade diese Erzählungen weisen schon auf die Wankelmütigkeit des Herrschers hin. Außerdem sind die Strafen in Persien drakonisch.
Angekommen in Persien erringt Rudolph die Anerkennung des Schahs. Doch er wird gewarnt. Der Schah gilt als schwacher Herrscher. Eines Tages verstößt Rudolph gegen die Gesetze des Landes, obwohl ihm keine andere Wahl blieb. Er hat nur eine Möglichkeit: Übertritt zum Islam. Verweigert er dies, wird er enthauptet. Wie wird er sich entscheiden? Und welche Rolle spielt der Schah bei der ganzen Sache?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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