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Veröffentlicht am 02.06.2020

Avivas Weg zum Licht

Aviva und die Stimme aus der Wüste
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„...Aviva, du bist nicht allein, ich bin bei dir...“

Aviva wächst zusammen mit ihren Geschwistern bei Großmutter Kala auf. Es ist ein hartes Leben im Dorf. Ab und an hört Aviva eine leise Stimme. Was ...

„...Aviva, du bist nicht allein, ich bin bei dir...“

Aviva wächst zusammen mit ihren Geschwistern bei Großmutter Kala auf. Es ist ein hartes Leben im Dorf. Ab und an hört Aviva eine leise Stimme. Was sie sagt, steht im Eingangszitat.
Die heutige Nacht wird für Aviva eine Wende in ihrem Leben bringen. Sie hört die Schreie eines Lammes. Keiner der Wächter scheint sich darum zu kümmern. Deshalb verlässt Aviva das Dorf. Sie rettet das Lamm. Damit aber hat sie gegen eine Regel verstoßen, nicht das erste Mal. Ihre Strafe wird heftig. Keiner steht ihr zur Seite. Der Ratsvorsitzende fasst die Situation so in Worte:

„...Du bist mutig. Die Götter hätten aus dir einen Mann machen sollen. So bleibst du nutzlos…“

Natürlich können die Wächter nicht zugeben, dass sie getrunken und geschlafen haben. Aviva ist zum Dasein einer Sklavin verdammt. Der Hirte Leroy ermöglicht Aviva die Flucht aus dem Dorf.
Die Autorin hat einen spannenden und berührenden Fantasy-Roman geschrieben.
Die Personen werden gut charakterisiert. Aviva ist eine selbstbewusste junge Frau. Die Stimme in ihren Inneren gibt ihr Kraft. Sie weiß, dass sie den Weg durch die Wüste suchen muss. Im Land hinter der Wüste wartet der Besitzer der Stimme auf sie.
Ihre Gro0ßmutter Kala ist die einzige Frau im Dorf, die im Kreise der Männer geduldet und geachtet wird. Das verdankt sie ihren besonderen Fähigkeiten. Doch dafür hat sie einen hohen Preis bezahlt. Sie hat sich der dunklen Seite der Macht verschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist abwechslungsreich. Das zeigt sich insbesondere, wenn die unterschiedlichen geistigen Strömungen eine Rolle spielen. Kalas Gott, der auch der des Dorfes ist, verlangt regelmäßig Opfer.
Aviva dagegen spürt Licht und Liebe, wenn die Stimme zu ihr spricht.
Doch Avivas Weg ist nicht geradlinig. Ihre Flucht bleibt nicht unbemerkt. Rettung bietet ihr der Sturz in eine Höhle. Dort aber findet sie wieder Zwang statt Freiheit des Geistes.

„...Ihr Freiheitsdrang, Ihr Mut, ihre Zurückhaltung und Vorsicht, ihre wache und scharfe Aufmerksamkeit waren hinter einem grauen Schleier verschwunden. Sie wünschte sich zu sterben, bevor sie ihre wahre Persönlichkeit völlig vergessen würde...“

Wenn es für Aviva keinen Ausweg mehr zu geben scheint, wird ihr stets unerwartet Hilfe. Die Stimme lässt sie wissen, dass sie an ihrer Seite ist, wie dunkel es auch sein mag.
Die Handlung ist vielschichtig. Auf ihrer Wanderung trifft Aviva die unterschiedlichsten Menschen. Einige helfen ihr weiter, andere schenken ihr eine Zeit der Ruhe oder lassen sie kurzzeitig ihr Ziel vergessen. Dabei ist auch ein Ehepaar, das aus dem Land hinter der Wüste kommt und die Botschaft der Liebe zu den Menschen bringen will.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse werden nur angerissen. Gut dargestellt wird das Leben in Avivas Dorf. Andere Gegenden und Orte werden zwar erwähnt, ihre Struktur aber bleibt im Dunkeln.
Die Geschichte lässt gekonnt die Emotionen der Menschen aufleben. Da ist zum einen der Hass von Rapo, der kein Widerwort verträgt und Aviva brechen wollte. Was mich allerdings interessiert hätte. Wie wurde Rapo zu dem Mann, der er ist?
Aviva dagegen kann in die Seele der Menschen sehen. Ihre Empathie gibt ihr die Fähigkeit, Trauernde zu trösten und Kindern Hoffnung zu schenken.
Aviva wird das Land hinter der Wüste erreichen. Offen bleibt, wie sich ihr Leben dort gestalten wird. Deshalb hatte ich den Eindruck, dass ein Folgeband geplant ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Schöner Reisebericht

Kein Tee mit Mugabe
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„...In meinen Augen hätte Maputo den Titel wunderschöne Stadt wirklich verdient, wäre da nicht das gigantische Müllproblem...“

Die Autorin nimmt mich mit auf ihre Reise durch das südliche Afrika. Die ...

„...In meinen Augen hätte Maputo den Titel wunderschöne Stadt wirklich verdient, wäre da nicht das gigantische Müllproblem...“

Die Autorin nimmt mich mit auf ihre Reise durch das südliche Afrika. Die Route beginnt in Johannesburg, führt über verschiedene Stationen von Mosambik nach Simbabwe und Sambia.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.
Detailgenau beschreibt die Autorin die Sehenswürdigkeiten, die sie besichtigt. Dabei hat sie einen guten Blick für Kleinigkeiten, die positiv oder negativ auffallen. Passende Sprachbilder geben die Landschaft wieder.

„...Ein rosafarbiger Abendschleier legte sich über den tiefblauen Stausee mit den strahlend blauen Himmel...“

Der Bericht zeichnet sich durch seine Ehrlichkeit aus. Die Autorin verschweigt nicht, wenn sie wieder einmal vor einer geschlossenen Unterkunft steht, die im Reiseführer noch besonders angeboten wurde. Auch die sanitären Einrichtungen und die Ausstattung und Sauberkeit der Zimmer hatten ab und an Ecken und Kanten.
Dafür waren die Speisen in den Gaststätten meist von sehr guter Qualität. Allerdings gilt wie bei jeder Reise: Andere Länder, andere Sitten. Das betrifft auch die Essgewohnheiten.

„...Weißes Fleisch ist eben nicht gleich rotes Fleisch? Noch besser: In Südafrika ist weißes Fleisch für viele gar kein Fleisch...“

Als Alleinreisende hatte die Autorin unterschiedliche Begegnungen mit anderen Reisenden oder Einheimischen. Der eine oder andere hat ihr die eigene Lebensgeschichte erzählt. Zwischen zuvorkommend, aufdringlich, freundlich und hilfsbereit finden sich alle Schattierungen der menschlichen Beziehungen. Mancher war nur peinlich.
Natürlich wurden auch die politischen Problem Afrikas angesprochen. Korruption und Bestechlichkeit sind alltäglich. Doch gerade in Simbabwe geht der Tourismus den Bach runter, seit der einst fortschrittliche Präsident sich zum Diktator entwickelt hat und vom Ausland gebrandmarkt wurde. Die Einheimischen sehen das gelassener.

„...Weißt du, besser der Wolf, als der Wolf im Schafspelz. Beim Wolf wissen wir wenigstens, woran wir sind...“

So lautete die Antwort einer alten Frau in Simbabwe, die nach ihrer möglichen Wahlentscheidung gefragt wurde.
Ein weiteres Problem in Afrika ist Aids. Die genannten Zahlen sind erschreckend. Und am Volk der Tonga wird deutlich, was passiert, wenn man Menschen ihre Heimat, ihren Glauben und ihre Verbindung zu den Ahnen nimmt. Sie zahlen den Preis für einen Staudamm, der als Großprojekt in die Landschaft gestellt wurde.
Vielfältige Fotos veranschaulichen die Reise. Im ebook sind sie leider nur schwarz – weiß. Dadurch geht manch beschriebenes Farbspiel verloren.
Das Buch ist gefüllt mit sehr unterschiedlichen Reiseeindrücken. Das hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Humorvoll und aktuell

The Dating Coach
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„...Das Reden ist das größte Problem. Wenn ich etwas Dummes sage, dann gibt es kein zweites Date. Ich frage einfach meine Agentin...“

Der 51 jährige Stefan Krönlein ist alleinstehend und Versicherungsmathematiker. ...

„...Das Reden ist das größte Problem. Wenn ich etwas Dummes sage, dann gibt es kein zweites Date. Ich frage einfach meine Agentin...“

Der 51 jährige Stefan Krönlein ist alleinstehend und Versicherungsmathematiker. Er möchte gern eine Frau kennenlernen und will dazu eine Anzeige aufgeben. Obwohl er in seinem Beruf Spitze ist, hat er im Zwischenmenschlichen Problem. Deshalb wendet er sich an eine Dating – Agentur. Die verspricht ein all inklusive Paket: Formulierung der Anzeige und hilfreiche Hinweise vor den Dates.
Der Autor hat eine humorvolle Geschichte geschrieben. Das Buch lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Dazu trägt bei, dass die Antworten auf die Anzeige in kursiv gesetzt sind. Der Protagonist wird gut charakterisiert, weniger durch Worte, mehr durch sein Verhalten. Medien interessieren ihn nicht. Dadurch kommt es für ihn völlig unerwaretet, als er eine Reisewarnung liest und beim achten Date von Kontaktbeschränkungen überrascht wird.
Nach den ersten Misserfolgen verordnen der Coach eine Farb- und Stilberatung. Stephans Eindruck liest sich so:

„...Um meinen Hals legte sie ein Tuch nach dem anderen. Sie schaut ein meine Augen. Sie schaut auf meine Haare. […] Das geht fast eine halbe Stunde. Ich hätte nie gedacht, dass man sich so lange mit Tüchern beschäftigen kann...“

Für jedes Date lässt er sich einen ersten Satz geben. Dummerweise hat der meistens nichts mit ihm zu tun. So schadet die Gesprächseröffnung mehr, als sie hilft.
Wenn man mit dem Satz

„..Die Schlagzeile in der Bildzeitung heute Morgen hat mir gar nicht gefallen...“

beginnt, sollte man diese Schlagzeile zumindest gelesen haben.
Gekonnt wird in den letzten drei Dates die aktuelle Situation integriert. Dann aber zeigt sich für Stephans zweiten Frühling eine völlig unerwartete Lösung.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie setzt auf gelungene Situationskomik.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Abwechslungsreicher historischer Roman

Die Muskatprinzessin
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„...Ein Gefühl tiefer Fremdheit und Verlassenheit ergriff sie, doch gerade da begannen die Glocken zu läuten. Eva konnte zwar keinen Kirchturm erkennen, aber dies Klänge waren ihr vertraut...“

Die 18jährige ...

„...Ein Gefühl tiefer Fremdheit und Verlassenheit ergriff sie, doch gerade da begannen die Glocken zu läuten. Eva konnte zwar keinen Kirchturm erkennen, aber dies Klänge waren ihr vertraut...“

Die 18jährige Eva Ment ist die Tochter eines Amsterdamer Bierbrauers. Seit dem Tod der Mutter kümmert sie sich auch um den 17jährigen Bruder Gerrit. Der gibt sich dem leichten Leben hin.
Dann eröffnet der Vater Eva, dass der Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie um ihre Hand angehalten hat. Jan Pieterdzoon Coen ist mehr als zwanzig Jahre älter als sie. Erst will Eva nicht, doch zwei Ereignisse zwingen sie, der Heirat zuzustimmen.
Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Evas Markenzeichen sind ihre rote Haare. Ich hatte fast den Eindruck, dass die einer der Grüne waren, warum Jan um Eva geworben hat. Liebe konnte es jedenfalls nicht sein. Eva sieht sich selbst so:

„...Sie war weder schön noch hässlich, weder schlau noch dumm, weder gut noch schlecht. Ihr Französischlehrer […] hatte ihr einmal gesagt, das sei ganz normal; ihre Persönlichkeit müsse sich im Laufe ihres Lebens erst noch herausbilden...“

Letzteres wird im Laufe der Handlung geschehen. Eva lässt sich nicht verbiegen. Sie bringt ihre Empathie ein.
Jan Coen ist eine ehrgeiziger Mann. Seine Frau ist für ihn Mittel zum Zweck. Sie hat sich allein nach seinen Wünschen zu richten. Zärtlichkeit ist kein Thema.
Kurz nach der Hochzeit hat es Jan eilig, nach Bavaria in Ostindien abzureisen. Es ist sein Traum, die Stadt und ihre Umgebung zu einer blühenden niederländischen Kolonie zu machen. Für Eva bedeutet das einerseits Repräsentationspflichten wahrzunehmen, andererseits wird ihre Freiheit stark eingeschränkt.
Sehr anschaulich stellt der Autor die Zeitverhältnisse da. So erlebe ich, dass die Erkenntnisse über den weiblichen Körper auch im frühen 17. Jahrhundert nicht allzu weit fortgeschritten waren.
In Bavaria lebt ein vielschichtiges Völkergemisch. Dort wird Eva erstmals mit Sklaven konfrontiert. Das widerstrebt ihrem Gerechtigkeitssinn.
Spannend war die Schiffsreise. Der kurze Aufenthalt am Kap der Guten Hoffnung sorgt für einen Ruhepunkt, denn die Reise war für Eva alles andere als ein Vergnügen.

„...Es stampfte unter ihr in der Hölle. Ein gleichmäßiges, quälendes Stampfen. […] Die Hölle stand nicht still. Sie war in Bewegung...“

Nicht nur bei diesem Aufenthalt wird die Überheblichkeit des weißen Mannes deutlich. Das Eingangszitat beschreibt die Ankunft des Schiffes in Batavia.
In Batavia wird Eva bestaunt.

„...Rote Haare sind in Asien in der Tat völlig außergewöhnlich. Außerdem ist Rot für die Chinesen, von denen hier sehr viele leben, die wichtigste Farbe überhaupt. Es ist die Farbe des Glücks und der Freude...“

Für die Freiheit, die sich Eva nimmt, zahlt sie einen hohen Preis. Doch sie hat Menschen an ihrer Seite, die sie mögen. Ein positiver Lichtblick ist der dortige Pfarrer. Er prangert ungeniert die Sünden der Compagnie an, auch wenn ihm Coen unverblümt droht, denn für den Profit ist jeder Weg recht. Da kann man auch mal ein ganzes Volk ausrotten. Dann aber kommt es zum Krieg um Batavia. Er mischt die Karten neu.
Ein inhaltsreiches Nachwort trennt Realität von Fiktion.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, welchen Preis schon damals die einheimischen Völker für die Gewürze zahlen mussten, die in Europa teuer verkauft wurden.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Auf der Suche nach dem Weg ins Leben

Was der Igel weiß
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„...Es gibt ein Gesetz, das alles zusammenhält. Das die Erscheinungen strukturiert. Das alles durchwebt. Dem bin ich auf der Spur. Der Fuchs weiß viele Dinge. Doch der Igel weiß die eine große Sache...“

Tom ...

„...Es gibt ein Gesetz, das alles zusammenhält. Das die Erscheinungen strukturiert. Das alles durchwebt. Dem bin ich auf der Spur. Der Fuchs weiß viele Dinge. Doch der Igel weiß die eine große Sache...“

Tom lebt in Bern. Er hat eine Nachricht bekommen und wartet nun auf Patrick. Der lebt in London und ist zur Beerdigung seiner Mutter erschienen. Tom und Patrick haben sich viele Jahre nicht gesehen. Die Begegnung ist eigenartig. Ein Geheimnis überschattet ihr Wiedersehen. Und wenige Worte machen deutlich, dass keiner von ihnen das erreicht hat, von dem sie in ihrer Jugend träumten. Warum nicht? Was war geschehen?
Der Autor hat einen spannenden Jugendroman geschrieben, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob das Buch als Jugendroman gedacht ist. Doch außer der Rahmenhandlung spielt die Geschichte in den Jugendjahren der Protagonisten. Tom erzählt, was damals geschah.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Er spiegelt die Befindlichkeiten der jungen Leute gut wider.
Tom fällt schon in der Schule durch sein empathisches Verhalten auf. Er hilft Schwächeren. Das gefällt manch Mitschüler gar nicht. Einer aber wendet sich ihm zu. Das ist Patrick. An den traut sich keiner in der Klasse ran.

„...Patrick streckte mir die Hand entgegen und zog mich hoch. Sie fühlte sich gut an, groß und kräftig, wie die eines Erwachsenen...“

Zwischen den Jungen entwickelt sich eine Freundschaft, obwohl beide aus unterschiedlichen Milieu kommen und in wesentlichen Punkten nicht der gleichen Meinung sind. Natürlich sind auch Mädchen ein Thema. Das folgende Zitat zeigt, dass der Autor die Sprache der Altersgruppe der 15 und 16jährigen beherrscht:

„...Die tut, als wäre sie gleichzeitig Model und Genie. Dabei ist sie nicht gerade die hellste Laterne im Umzug, wenn du mich fragst...“

Anfangs ist Patrick derjenige, der das Sagen bei. Bei beiden aber wird deutlich, dass sie auf der Suche sind, auf der Suche nach ihrem Weg ins Leben. Und beide wollen auf keinen Fall so leben wie ihre Altvorderen.
Als sich Tom Jasmin zuwendet, die sich für Tierschutz einsetzt, bekommt die Freundschaft erste Risse. Plötzlich sind ihm anderen Dinge wichtig als die Unternehmungen mit Patrick.
Im Roman wird auf die prekäre Situation in der Tierhaltung aufmerksam gemacht. Wie Jasmin das allerdings macht, führt zu Widerspruch, denn es ist ziemlich heftig.
Bei den Tierschützern herrscht ebenfalls keine Einigkeit. Einige haben hohe moralische Ideale.

„...Wer eine Aktion durchführt, ist Teil der Bewegung. Die Bewegung ist gewaltfrei. Punkt...“

Sachbeschädigung scheint aber nicht unter Gewalt zu fallen. Und wie verhält man sich, wen Gewaltlosigkeit und Einschaltung der Behörden zu keinem Ergebnis führt? Es ist jugendlicher Leichtsinn, der Patrick und Tom für Jahrzehnte trennt und ihren Lebenswegen neue Richtungen gibt. Und es geht um Schuld und Verantwortung.
Zu den besonderen Szenen gehört die Begegnung von Tom mit seinem Onkel Bruno. Der ist ein Freigeist. Von ihm stammt das Eingangszitat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie eine Fehlentscheidung das ganze Leben prägt.

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