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Veröffentlicht am 25.11.2022

Wichtel Wolle hat eine Idee

Wichtel Wolle rettet Weihnachten - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
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„...Wolle ist ein Wichtel, ein Weihnachtswichtel. Er ist so groß wie ein Kind und hat blaue Locken…“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch aus der Reihe Leserabe für die erste Lesestufe. Kurze kindgerechte ...

„...Wolle ist ein Wichtel, ein Weihnachtswichtel. Er ist so groß wie ein Kind und hat blaue Locken…“

Mit diesen Zeilen beginnt ein Kinderbuch aus der Reihe Leserabe für die erste Lesestufe. Kurze kindgerechte Texte in großer Schrift passen zur Zielgruppe.
Am Nordpol ist der Weihnachtsmann gestürzt und hat sich das Bein gebrochen. Er wird in den Urlaub geschickt.
Wie heißt es in einem bekannten Sprichwort? Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Sinngemäß passiert das nun auch in der Weihnachtsmannwerkstatt. Die Wichtel sind für alle Dummheiten zu haben. Nur Wichtel Wolle und Rentier Rick bereiten noch die Geschenke für die Kinder vor. Allein aber werden sie da nicht schaffen. Ob Wolle etwas einfällt, wie er die anderen zur Mitarbeit motivieren kann?
Sehr schöne farbige Illustrationen zeichnen das Buch aus. Die Texte werden gekonnt darin integriert.
Drei Leserätsel schließen das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Halle anno 1949 - spannend

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 1)
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„...Nahrungsmittel waren noch immer rationiert, und Lebensmittelkarte teilten das wenige, was vorhanden war, unter der Bevölkerung auf. Man baute Gemüse an, wo immer eine freie Rasenfläche zu finden war...“

Nach ...

„...Nahrungsmittel waren noch immer rationiert, und Lebensmittelkarte teilten das wenige, was vorhanden war, unter der Bevölkerung auf. Man baute Gemüse an, wo immer eine freie Rasenfläche zu finden war...“

Nach einer kurzen Episode aus dem Jahre 1939 wechselt das Geschehen ins Jahr 1949. Aus dieser Zeit stammt das obige Zitat. Als Leser befinde ich mich in Halle an der Saale.
Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Dazu beigetragen hat die ausführliche Recherchearbeit, die in jeder Zeile spürbar ist.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Sehr gut werden die Zeitverhältnisse geschildert. Der verlorene Krieg und die Besatzung führen zu Unsicherheit und Angst. Während einige dem Neuen eine Chance geben wollen, können sich andere nicht von der Vergangenheit lösen.
Zwei Familien stehen im Mittelpunkt der Handlung. Das ist zum einen der Schokoladenfabrikant Mendel und seine Tochter Irene, zum anderen der Salzwirker Paul Thulke und seine Schwester Petra.
Sehr gekonnt eingebunden in die Geschichte werden die Traditionen der Salzwirker. Sie stehen füreinander ein, sind in ihrer Tracht gut zu erkennen und übernehmen Aufgaben im gesellschaftlichen Leben der Stadt.

„...Traditionen waren wichtig, um nicht zu vergessen, wer man war. Gemeinsam gepflegte Traditionen schufen einen Zusammenhalt, der Sicherheit gab und die Menschen auffangen konnte, wenn sie der Verzweiflung nah waren...“

Außerdem lerne ich eine Menge über die Herstellung von Süßigkeiten. Kakao war Mangelware, also musste man sich anders behelfen. Irene steht ihrem Vater zur Seite und hat Ideen, was man anbieten kann. Fehlende Maschinen, knappe Rohstoffe und nicht absehbare Eingriffe der Politik machten die Führung der Fabrik nicht einfach.

„...Kontrolleure waren das nicht, sondern zwei Genossen vom Ministerium des Inneren […] Mach dir keine Sorgen, Renilein. Das gehört heute dazu. Neue Besen kehren gut, aber die alten kennen die Ecken...“

Ein drittes Thema klingt im Buch an. Petra spielt in Halle Theater. Durch eine Freundin kommt sie in die Filmstudios nach Babelsberg. Dort trifft sie alles, was in der damaligen Zeit Rang und Namen hatte. Dazu gehörten Claus Holm und Klausjürgen Wussow. Allerdings möchte Petra gern ans Theater. Der Film ist nur ihre zweite Option.
Angesprochen wird auch die Lage der Flüchtlinge. Sie sind von vielen in Halle nicht gern gesehen. Irenes Mutter Ada stammt von einem Gut in Samland. Ihrer Großmutter und ihrer Tante gelang die Flucht. Was sie erlebt haben, wird nur knapp angedeutet. Ada allerdings hofft noch immer, dass sie ihr Gut zurück bekommen. Ihre Tochter sieht das weitaus realistischer. Sie hat begriffen, dass vieles unumkehrbar geworden ist.

„...Der Krieg hat vielleicht die Grenzen verschoben und die Machtverhältnisse geändert, aber die Menschen blieben doch dieselben...“

Neid, Missgunst oder Rachegefühle werden immer noch ausgelebt. Doch manchmal zeigt sich, dass man einen Menschen falsch eingeschätzt hat. Das muss Irene erkennen. Sie wird positiv überrascht.
Und natürlich gibt es auch die Liebe. Kann es zwischen dem Salzwirker Paul und der Fabrikantentochter Irene eine gemeinsame Zukunft geben?
Ein Nachwort rundet die Geschichte ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass hier völlig unterschiedliche Menschen und Charaktere agieren durften, im Mittelpunkt aber die gesellschaftlichen Gegebenheiten und der Umgang mit Traditionen stand. Mir war bisher zum Beispiel nicht bewusst, dass die Hallorenkugeln aus der Not geboren wurden.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Beeindruckender historischer Roman

Ein Zuhause in Afrika
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„...Wenn ich im letzten Weltkrieg eins gelernt habe, dann ist das, dass sich jeder nach Frieden sehnt, aber keiner den Krieg verlieren will...“

Dieser Satz fällt während des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien. ...

„...Wenn ich im letzten Weltkrieg eins gelernt habe, dann ist das, dass sich jeder nach Frieden sehnt, aber keiner den Krieg verlieren will...“

Dieser Satz fällt während des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien. Zwei Schicksale in dieser Zeit werden im Buch nebeneinander erzählt. Die beiden Lebenswege kreuzen sich erst kurz vor Schluss.
Im Jahre 1933 ist Oswald von Stein 26 Jahre alt, als er mit Begeisterung der Bücherverbrennung in Berlin folgt. Wenige Monat später wird in London Charles Wilhelm Schmidt geboren, der bei seinem Vater aufwächst, während die Mutter Medizin studiert.
Dann wechselt die Autorin ins Jahr 1939. Die folgende Ereignisse werden einmal aus der Sicht eines Kindes, einmal von einem überzeugten Nationalsozialisten geschildert. Der Schriftstil passt sich dem gekonnt an.

„...Was Krieg ist, weiß Charles ganz genau. Das ist, wenn irgendwo weit weg Soldaten mit Gewehren und Kanonen aufeinander schießen...“

Doch der Krieg kommt näher. Deshalb beschließen die Eltern, Charles zu einer Tante nach Schottland zu schicken. Tante Grace ist zwar schon betagt, aber für Charles beginnt eine unbeschwerte Zeit. Mit Freunden erlebt er manch Abenteuer. Der Absturz von Rudolf Hess wird gekonnt in die Handlung einbezogen. Auf einer nahegelegenen Farm arbeitet Charles mit Begeisterung. Er möchte später in der Landwirtschaft tätig sein.
Währenddessen sehnt Oswald von Stein das Ende seiner Ausbildung herbei. Er will an die Front, so schnell wie möglich. Selbst der Tod seines jüngeren Bruders sorgt für kein Umdenken. Doch im Kessel von Stalingrad bleibt ihm nur der Gang in die Gefangenschaft. Es fühlt sich wie eine persönliche Niederlage an. Das Grauen in der Stadt wird genauso detailliert beschrieben, wie der Marsch der Gefangenen nach Sibirien. Auf dem aber zeigt sich die andere Seite des Oswald von Stein. Er kümmert sich um die, die schwächer sind als er.

„...Wir haben es bis hierher geschafft. Denk daran: Wir haben uns zwar ergeben, aber das ist etwas anderes als aufgeben. Unsere Selbstachtung können sie uns nicht nehmen….“

Das Kriegsende bringt für beide einen erneuten Einschnitt. Charles` Eltern sind tot. Die Tante weiß, dass der Junge bei ihr keine Zukunft hat. Ihr Leben wird nur noch kurz währen. Sie schickt ihn mit ihrem Enkel Greg nach Afrika.
Oswald von Stein steht nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft vor dem Nichts. Sein Elternhaus wurde anderen Leuten zugesprochen. Der Vater ist tot, die Stiefmutter lebt inzwischen in Afrika, Sie ist bereit, ihm ein Heim zu bieten.
Wieder wird ausführlich geschildert, wie sich die Lebensverhältnisse der beiden dort entwickeln. Für sie geht es durch ein tiefes Tal, bis sich endlich eine Zukunft absehen lässt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, Stimmungen lebendig zu machen und Geschichte anschaulich zu erzählen.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Fesselnder Krimi

Der Henker mit dem Totenkopf
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„...Kaum waren sie ins Halbdunkel unter den dicht wachsenden Bäumen eingetaucht, blieb Simone stehen, drückte sich fest an ihn und strich zärtlich mit ihren Lippen über seine...“

Wenige Zeit später ist ...

„...Kaum waren sie ins Halbdunkel unter den dicht wachsenden Bäumen eingetaucht, blieb Simone stehen, drückte sich fest an ihn und strich zärtlich mit ihren Lippen über seine...“

Wenige Zeit später ist die junge Frau tot. Ihr Freund muss nach einem Schlag auf den Kopf langsam ins Leben zurückfinden. Das ist nach noch nicht einmal 10 Seiten schon der zweite Mord.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte spielt 1983 in Dresden.
Der Schriftstil ist ausgereift. Der Autor beherrscht das Spiel mit Worten.
Der Fall landet bei Major Günzel und seinen Team. Dazu gehört auch Uwe Friedrich. Der junge Mann wird von seinem Vorgesetzten so charakterisiert:

„...Er konnte sich glücklich schätzen, diesen ausgepufften Ermittler in seinen Reihen zu haben. Der Leutnant hatte schon mehrfach bewiesen, dass er zu dem kleinen Kreis der Kriminalisten gehörte, die in der Lage waren, wenn nötig um die Ecke zu denken...“

Die Morde sehen wie Sexualdelikte aus. Schnell ist ein möglicher Täter gefunden. Der lebt bald darauf nicht mehr, dafür gibt es einen weiteren Mord. Im Gegensatz zu den Ermittlern kenne ich an der Stelle schon lange den Täter und weiß, dass nichts so ist, wie es aussieht.
Das Buch zeichnet ein Stück DDR – Geschichte und verschweigt die dunklen Seiten nicht. Der Autor weiß, wovon er schreibt. Er gibt nicht nur Gehörtes und Gelesenes wieder.
Anita, die Sekretärin von Günzel, kann sich erlauben, ihre Meinung ungeschönt zu sagen. Das klingt dann auch mal so:

„...Die wurde später gesendet (Anmerkung: Die Rumpelkammer – Sendung des DDR - Fernsehens, in der alte Filme gezeigt wurden) Wegen eines Berichts über den Erfolg der Ernteschlachten. Als ob das irgendeine Sau interessieren würde...“

Nach dem dritten Mord nimmt eine Major der Stasi an den Ermittlungen teil. Major Günzel äußert sich positiv über den neuen Mann.

„...Auch bei der Stasi gibt es solche und solche. Das wollen wir während der Zeit, die wir gemeinsam mit ihm arbeiten, nie vergessen...“

Major Eichler ordnet sich ins Team ein und manchmal auch unter. Für die Ermittlungen, die plötzlich nach der Vergangenheit des möglichen Täters fragen, sind seine Möglichkeiten von Vorteil.
Es gäbe noch viele Feinheiten der Geschichte, die hier erwähnenswert wären, aber es bleibt den künftigen Lesern vorbehalten, diese zu finden.
Am Ende wird der Täter überführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu beigetragen hat, dass der Autor viel Wert auf die menschliche Seite seiner Protagonisten legt. Sie sind nie nur schwarz oder weiß, sondern Menschen mit Stärken und Schwächen. Eine Ausnahme bildet der Täter. Seine Vergangenheit hat ihn geprägt. Um das zu verstehen, muss man das Buch lesen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Schönes Andachtsbuch

Wenn der König wiederkommt
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„...Nein, wenn Jesus wiederkommt, kommt er als ein König: gewaltig. Wunderbar. Furchterregend. Richtend. Siegend. Herrlich...“

Diese Worte aus dem ersten Kapitel zeigen, worum es in dem Buch geht. Die ...

„...Nein, wenn Jesus wiederkommt, kommt er als ein König: gewaltig. Wunderbar. Furchterregend. Richtend. Siegend. Herrlich...“

Diese Worte aus dem ersten Kapitel zeigen, worum es in dem Buch geht. Die Adventszeit und Weihnachten sind die Aufhänger, die darauf hinweisen, dass Jesus zugesagt hat, wieder zu kommen. Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
In 24 Kapiteln wendet sich die Autorin Themen wie Warten, Auferstehung, Weihnachtsbaum und Frieden zu.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Gekonnt wird zwischen ernsten Betrachtungen und humorvollen Szenen gewechselt.

„...Wenn für ihn 1000 Jahre wie ein Tag sind, dann war die Auferstehung Jesus erst vorgestern. Dann kommt Jesus ganz sicher bald wieder – es dauert höchstens noch ein paar Tage...“

Manche Kapitel beginnen mit Bibelzitaten, in anderen werden die in die Abhandlung eingefügt. Sie sind entweder braun unterlegt oder in einer anderen Schriftart gesetzt.
Zuerst wird da Thema in Verbindung mit Weihnachten gesetzt. Danach folgen Erkenntnisse, was das Warten auf das Kommen Jesu damit zu tun hat. Persönliche Lebenserfahrungen werden genauso eingefügt wie Hinweise auf biblische Persönlichkeiten.

„...Abraham wartete fast ein ganzes Leben lang vergeblich auf den von Gott verheißenen Sohn. Mose hätte viele Möglichkeiten gehabt, ein angenehmeres Leben zu führen, anstatt ein ständig maulendes Volk jahrzehntelang durch die Wüste zu führen...“

Die Texte sind in der Regel etwa fünf Seiten lang. Sie regen zum Nachdenken über das eigene Tun an und setzen Impulse, das Leben im Lichte Christi zu beleuchten. Übliche menschliche Schwächen und Unzulänglichkeiten werden benannt. Dabei bleibt die Autorin nicht anonym, sondern geht von ihrem persönlichen Leben aus. Gleichzeitig werden Fragen aufgeworfen, deren Beantwortung so ihre Schwierigkeiten hat.

„...Und wenn die Geburt von Jesus Frieden auf Erden gebracht hat, warum erleben wir dann nach wie vor so viel Unfrieden?...“

Danach folgen konkrete Ideen zum Umsetzen der Erkenntnis. Jedes Kapitel schließt mit den Hinweis auf ergänzende Bibelstellen zum Weiterlesen.
Ein Weihnachtslied und Anmerkungen schließen das Buch ab.
Die Aufmachung des Buches ist hochwertig. Jede Kapitel beginnt mit einer stilisierten Krone, vor den Ideen ist eine Hand gezeichnet und die Ergänzungen sind durch ein Buch gekennzeichnet.
Zu erwähnen ist außerdem das Lesebändchen. Gerade bei Büchern, die man Tag für Tag lesen möchte, ist das ein nützliches Accessoire.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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