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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2022

Glaubensstark und lebendig geschrieben

Denn Gott ist mit dir
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„...Nun eigentlich ist es der Apostel Johannes, der diese Geschichten erzählt hat, die ich Ihnen ans Herz legen möchte. Er webte mit seinen Berichten einen Teppich voller Wunder...“

Dies Zeilen finden ...

„...Nun eigentlich ist es der Apostel Johannes, der diese Geschichten erzählt hat, die ich Ihnen ans Herz legen möchte. Er webte mit seinen Berichten einen Teppich voller Wunder...“

Dies Zeilen finden sich im ersten Kapitel. Sie machen klar, worin der Schwerpunkt des Buches liegt.
In insgesamt 12 Kapitel arbeitet der Autor auf seine unnachahmliche Art das Johannesevangelium auf. Er verbindet den jeweiligen Bibeltext mit persönlichen Lebens- und Glaubenserfahrungen.
Es geht unter anderen um das Wunder von Kana, um Gebetserhörung und Geduld, um die Heilung des Blinden und Speisung der Fünftausend. Doch auch der Tod am Kreuz und das Wunder der Auferstehung fehlen nicht.
Der Schriftstil ist sehr lebendig und durchsetzt von einem feinen Humor. Meist beginnt der Autor mit einem praktischen Alltagsbeispiel, bevor er zum Bibeltext und seiner Anwendung kommt. Zitate aus der Bibel werden eingerückt und kursiv wiedergegeben.
Eines der Kapitel beginnt zum Beispiel mit dem Besuch eines Versicherungsvertreters. Der nennt das voraussichtliche Todesjahr laut Statistik. Der Autor aber sieht weiter:

„...Am Tage unserer Geburt wird die Sanduhr unwiderruflich umgedreht und seitdem verbrauehen wir unser Guthaben. Wir haben heute weniger als gestern. Wir heben mehr von unserem Konto ab, als wir einzahlen...“

Dann erinnert der Autor an die Hochzeit zu Kana. Im Mittelpunkt steht zum einen Jesu Handeln, zum anderen der felsenfeste Glaube von Maria.
Bei der Heilung des Blinden resümiert der Autor, dass Menschen heute blind sind vor Ehrgeiz. Stolz und Erfolg. Er wird noch konkreter:

„...Obwohl unsere Flugzeuge immer schneller, unsere Handys immer leistungsfähiger und die künstliche Intelligenz immer intelligenter wird, bringen wir einander mit Waffen und uns selbst mit Drogen um...“

Wertvolle Ratschläge, wie das Gesagte persönlich umgesetzt werden kann, sind in jedem der Kapitel enthalten. Dabei agiert der Autor nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern ganz praktisch. Menschen machen Fehler, Menschen haben Zweifel. Menschen haben Fragen.

„...Fragen sind wie Trittsteine, über die wir zum Himmel hinaufsteigen. Der Aufstieg kann manchmal steil sein, aber dass es schwierig ist, bedeutet nicht, dass wir nicht vorankommen...“

Am Ende des Buches gibt es zu jedem Kapitel eine Reihe von Fragen und Aufgaben. Sie wurden von Andrea Lucado formuliert. Es können vergleichende Betrachtungen zwischen den Evangelien sein, Aufforderungen, ein persönliches Resümee zum Thema zu ziehen oder Lückentexte als Lesekontrolle. Die Fragen wären meiner Meinung nach günstiger hinter dem entsprechenden Kapitel angeordnet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält wertvolle Gedanken und Anregungen.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Eine starke Frau

Caroline Märklin - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes Glück
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„...Ich weiß auch nicht, wie sie sich das vorstellt. Das kann ihr doch nicht alles egal sein, oder? Zweiunddreißig ist sie nun schon. Zweiunddreißig! Will sie nicht mehr aus ihrem Leben machen? Einen Mann, ...

„...Ich weiß auch nicht, wie sie sich das vorstellt. Das kann ihr doch nicht alles egal sein, oder? Zweiunddreißig ist sie nun schon. Zweiunddreißig! Will sie nicht mehr aus ihrem Leben machen? Einen Mann, Kinder...jünger wird sie ja auch nicht...“

Caroline hört dies Worte. Sie treffen sie hart. Ihr Bruder würde sie gern an seiner Seite in Russland wissen. Will sie das aber?
Die Autorin hat einen gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil passt sich den historischen Gegebenheiten an. Das betrifft auch die Bezeichnung der Berufe.
Caroline ist eine selbstbewusste Frau. Sie will mehr als Hausfrau und Mutter sein. Sie hat viele Ideen und oft auch einen Blick für das Detail. Ein Wort ihres verstorbenen Vaters hat sich besonders gemerkt.

„...Ohne große Träume kann man nur klein bleiben...“
Im Jahre 1858 lernt sie den Wilhelm kennen. Er übt das Handwerk des Flaschners aus, ist Witwer und hat zwei minderjährige Töchter. Caroline heiratet ihn. Sie hofft, dass er ihre Ideen umsetzt und ihr ermöglicht, seine Waren anzupreisen.
Die Eisenbahn hat die Wirtschaft beflügelt. Handlungsreisende können schnell an neue Orte gelangen. Das macht sich Caroline zu nutze. Doch bald muss sie begreifen, dass es schwierig ist, als Frau für voll genommen zu werden. Die Verhandlungspartner wollen ihren Mann sehen. Es bedarf einer raffinierten Strategie, um trotzdem zu einem Abschluss zu kommen.
Die Autorin stellt die Zeitverhältnisse sehr authentisch dar. Eingebunden werden Feste und Feiern. Ich darf mit Caroline auf Reisen gehen. Das Bürgertum kann sich nach und nach mehr leisten. Gefragt ist plötzlich auch Spielzeug für Kinder. Caroline möchte, dass auf dieser Schiene auch Wilhelm weiter denkt. Das tut der Ehe nicht immer gut. Er fühlt sich überfahren.
In Göppingen trifft sie mit ihrer Art auch nicht nur auf Zustimmung. Klatsch und Tratsch blühen. Sie hört auf eine gute Freundin und nimmt an sozialen Projekten teil. Ihre Freundin aus Ludwigsburg schickt ihr eine Spruch zur Aufmunterung.

„...Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt, dass alles gut gehen wird. Aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schief gehen wird...“

Ab und an darf ich einen Blick in das Leben von Carolines Schwestern werfen. Sie gehen ganz unterschiedliche Lebenswege.
Caroline hat drei kleine Söhne, als ihr Mann verstirbt. Sie muss sich Gedanken machen, wie es im Geschäft weiter geht. Als Frau in dieser Zeit bleibt ihr nur ein Ausweg: eine neue Ehe. Das bedeutet aber auch neue Probleme.
Ein Nachwort der Autorin, Rezepte aus der damaligen Zeit, zwei Karten in den Umschlagseiten und Anmerkungen runden das Buch ab.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es wird deutlich, mit welchen Widerständen Frauen zu kämpfen hatten, die einen beruflichen Weg gehen wollten, den Männer für sich vorbehalten hatten.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Sehr vielfältgi

Ein ganz besonderer Stern
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„...Wisst ihr, die wertvollsten Geschenke kann man nicht kaufen, sie sind besser als alles Geld der Welt. Zum Beispiel ist die Liebe so ein Geschenk...“

Dies Worte der Mutter fallen, als noch einmal einige ...

„...Wisst ihr, die wertvollsten Geschenke kann man nicht kaufen, sie sind besser als alles Geld der Welt. Zum Beispiel ist die Liebe so ein Geschenk...“

Dies Worte der Mutter fallen, als noch einmal einige Geschenke des letzten Jahres zur Hand genommen werden.
Die Autorin hat ein stimmungsvolles und vielseitiges Weihnachtsbuch geschrieben. In der Rahmengeschichte erlebe ich die Adventszeit mit dem 11jährigen Philipp und seiner Familie. Darin eingebettet sind Vorlesegeschichten, die mit zarter Farbe unterlegt und in kleiner Schrift geschrieben sind. Sei beschäftigen sich mit der Herkunft verschiedener Adventsbräuche, sei es der Herrnhuter Weihnachtsstern, der Adventsbaum oder das Backen der Pfefferkuchen.

„...In Herrnhut entstanden auch die besonderen Sterne, die in der Adventszeit in vielen Kirchen, auf Straßen und Plätzen, vor Häusern und Wohnungen hängen. Ihr wisst ja: Die Sterne erinnern uns an die Weisen, die durch einen Stern zum Kind in der Krippe geführt wurden...“

Ab und an werden Fachinformationen in einem Rahmen angeboten, so zud en Weisen aus dem Morgenland. Außerdem werden die Kinder zum Handeln animiert. Es können Geschenkschachteln gebastelt, Barbarazweige geschnitten oder eine Krippe aus Korken hergestellt werden. Weihnachtslieder und Spiele fehlen ebenfalls nicht.
Die Texte sind kindgerecht und leicht verständlich.
Das Buch zeichnet sich durch wunderschöne farbige Illustrationen aus, die manchmal im Text eingebettet sind, anderseits aber auch eine ganze Seite einnehmen können.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, nicht zuletzt wegen seiner Vielseitigkeit.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Beeidriuckender Roman über das KaDeWe

KaDeWe. Haus der Träume
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„...Rieke Krause kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als sie an der Hand der Mutter die prächtige Eingangshalle des Kaufhauses des Westens betrat...“

Mit diesen Zeilen beginnt die Geschichte am ...

„...Rieke Krause kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als sie an der Hand der Mutter die prächtige Eingangshalle des Kaufhauses des Westens betrat...“

Mit diesen Zeilen beginnt die Geschichte am 8. August 1907. Die zehnjährige Rieke hat ihre Mutter überredet, sie an diesem Tag mitzunehmen. Noch ahnt Rieke nicht, welchen Weg sie in ihrer Zukunft im Kaufhaus nehmen wird. Käthe Krause ist Chefin der Putzkolonne im Warenhaus. Für sie wird es ein anstrengender Tag, denn als Gast wird Rama V., König von Siam, erwartet.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die exakte Recherche der Geschichte des Kaufhauses KaDeWe und der historischen Zusammenhänge ist in jeder Zeile spürbar.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er lässt sich flott lesen. Positiv fällt sofort auf, dass jedes Kapitel mit Ort und Datum beginnt. Ändert sich eines von beiden innerhalb des Kapitels, werden die neuen Angaben mittig eingefügt. Auch Zeitangaben sind, wenn nötig, enthalten.
Seit dem Prolog sind sieben Jahre vergangen. Drei Familien stehen im Mittelpunkt der Handlung. Das ist zum einen Adolf Jandorf, der Besitzer des KaDeWe mit seiner Frau und seinem Sohn, zum anderen Paul Bergmann, der Justiziar, und zum dritten Käthe Krause.Sehr gut werden Herkunft und Leben dieser Familien geschildert. Jandorf hat seinen Aufstieg seinem Fleiß und seinem kaufmännischen Geschick zu verdankten, Bergmann stammt aus einem bürgerlichen jüdischen Haus und hat studiert. Jandorf und Bergmann sind befreundet. Käthe hält mit ihrem Gehalt die Familie mehr schlecht als recht über Wasser. Das hat vor allem mit ihrem Mann zu tun, der nach einem Unfall dem Alkohol verfallen ist. Käthe verschafft ihrer Tochter Rieke eine Stelle im Kaufhaus. Die hat schnell begriffen, was das für eine Chance für sie birgt, wenn sie sich bewährt.

„...Auch die meisten Aufsichtsdamen, wie man die hochrangigste weibliche Vorgesetzte nannte, waren entweder ledig oder verwitwet mit bereits erwachsenen Kindern. Aufsichtsdame zu werden war die höchste Führungsposition, die einer Frau im Kaufhaus offenstand...“

Die Geschichte lebt durch ihre vielfältigen Dialoge, die einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten geben, durch die Einbeziehung des historischen Geschehens insbesondere des Ersten Weltkriegs und des danach zunehmend aufkommenden Antisemitismus und durch den Blick in die verschiedensten Lebensbereiche der damaligen Zeit. So macht Judith Bergmann ein Praktikum im Berliner Scheunenviertel. Dadurch lerne ich die Armut der eingewanderten osteuropäischen Juden kennen. Natürlich spielt auch die Inflation eine Rolle.
Ein Beispiel für inhaltsreiche Dialoge mit historischen Bezug ist das Gespräch zwischen Johannes Bergmann und Harry Jandorf. Sie haben völlig konträre Ansichten zum Tode von Franz Ferdinand. Harry sieht ihn als Held, Johannes äußert sich so.

„...Heute ist der Sankt-Veits -Tag, ein serbischer Feiertag, der an die Befreiung ihres Volkes von der osmanischen Herrschaft erinnert. Was hat dieser dämliche Thronfolger denn ausgerechnet an diesem Tag im erst vor wenigen Jahren annektierten Bosnien zu suchen?...“

Neben der Familie Jandorf haben weitere historische Personen einen längeren oder kürzeren Auftritt im Roman. Mancher kauft nur im KaDeWe ein, andere wie Eglantyne Jebb bringen sich persönlich ein.
Der erste Teil endet mit dem Verkauf des KaDeWe an die Familie Tietz.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu beigetragen hat unter anderen, dass viele Gegensätze der Zeit gut herausgearbeitet und Protagonisten vielschichtig dargestellt wurden. Adolf Jandorf war eben nicht nur Besitzer von Kaufhäusern für Gutverdienende, er engagierte sich auch sozial für die Kinder in den Scheunenviertel.Ich freue mich schon auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Schönes Kinderbuch

Daniel in der Löwengrube
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„...Daniel war ein wichtiger Mann am Königshof. Der König mochte ihn, denn Daniel war besonders klug...“

Mit diesen Sätzen beginnt das Büchlein, dass auf acht Seiten die Geschichte von Daniel in der Löwengrube ...

„...Daniel war ein wichtiger Mann am Königshof. Der König mochte ihn, denn Daniel war besonders klug...“

Mit diesen Sätzen beginnt das Büchlein, dass auf acht Seiten die Geschichte von Daniel in der Löwengrube nacherzählt. Dabei hält sich der Autor strikt an das biblische Original, setzt es aber in für Kinder verständliche Sprache um.
Die Sätze sind kurz, geschwungen dargestellt und in die Bilder integriert. Die Bilder sind farbenfroh und passen zu Handlung.
Das Büchlein besticht durch seine besondere Form. Zum einen steht ein Löwe im Mittelpunkt, zum anderen kann es wie eine Tasche getragen werden. Außerdem lassen sich die Füße des Löwen in das Buh schieben, ohne allerdings dort fest zu halten.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein schönes Geschenk für Kinder.

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