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Veröffentlicht am 05.02.2021

Rasantes Abenteuer

Geheimakte Atlantis
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„...Ja, es hat eine beachtliche Dichte und ist dazu außergewöhnlich hart. Es braucht einen Diamanten, um etwas davon abzuschleifen...“

Sir William Rutherford trifft sich 1963 in Boston mit seiner Lieblingsstudentin ...

„...Ja, es hat eine beachtliche Dichte und ist dazu außergewöhnlich hart. Es braucht einen Diamanten, um etwas davon abzuschleifen...“

Sir William Rutherford trifft sich 1963 in Boston mit seiner Lieblingsstudentin Jody. Sie wird begleitet von Professor Crichton. William zeigt beiden ein besonderes Stück Metall. Die Eigenschaften beschreibt das Eingangszitat. William glaubt, dass diese Metall aus Atlantis stammt.
Der Autor hat erneut eine fesselnde Geschichte geschrieben.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Er unterstützt die rasante Handlung, lässt Raum für kurze Ruhepunkte und vermittelt eine Spur Mystik. Ein feiner Humor schimmert ab und an durch.
Als Jody und Max William erneut treffen wollen, ist er verschwunden. Einige alte Bekannte aus den vorangegangenen Teilen hoffen ebenfalls mittels des Wissens des Professors die geheimnisvolle Stadt zu finden.
Eingebunden werden ebenfalls die gesellschaftlichen Verhältnisse in den USA. Das liest sich so:

„...Drei Weiße, die einen Schwarzen im Krankenhaus besuchen? Ich habe ja schon einiges erlebt, aber so was noch nie...“

Sehr detailliert darf ich miterleben, wie die verschiedenen Dokumente ausgewertet und analysiert werden. Die Schlussfolgerungen klingen logisch. Trotzdem darf ich einige Irr- und Umwege mitgehen.
Während Max, Jody und Joe zusammenarbeiten, traut bei Williams Entführer keiner den anderen über den Weg. Jeder hat seine spezielle Motivation, um das Ziel zu erreichen.
Heftige Kampfszenen, der Wettlauf nach dem Ziel und die gekonnte Verschleierung von komplexen Beziehungen sorgen für den hohen Spannungsbogen. Inhaltsreiche Diskussionen bringen das Geschehen voran.
Natürlich dürfen ab und an mystische Effekte nicht fehlen. Dazu tragen die besonderen Eigenschaften des geheimnisvollen Metalls teil, die zu unvorhersehbaren Ereignissen führen.
Obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist, weckt ein Cliffhanger das Interesse am Nachfolgeband.
Im Nachwort trennt der Autor Fiktion von Faktenwissen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2021

Klasse Hundebuch

Layla - Heldin auf vier Pfoten
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„...Aber glaube mir, mit der Zeit wird sich Layla uns gegenüber öffnen und bis dahin ist unsere kleine Phoebe ja auch noch da. Sie scheint ein Händchen, ich meine natürlich Pfötchen, für unser Sorgenkind ...

„...Aber glaube mir, mit der Zeit wird sich Layla uns gegenüber öffnen und bis dahin ist unsere kleine Phoebe ja auch noch da. Sie scheint ein Händchen, ich meine natürlich Pfötchen, für unser Sorgenkind zu haben...“

Mit diese Worten tröstet Oliver Uwe, der sich Sorgen macht, dass er noch nicht an seine neue Hündin Layla herankommt. Die zeigt sich Scheu vor jedem Menschen.
Der Autor hat erneut ein amüsantes Hundebuch geschrieben. Die Geschichte wird von Phoebe erzählt, die ihren ganz eigenen Humor hat.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Ich darf tief eintauchen in den Alltag der Hotelbesitzer Oliver und Uwe. Dabei erfahre ich, dass Wanderführer ein echt stressiger Job sein kann. Gleichzeitig treffe ich viele alte Bekannte wieder.
Anna will für den Gemeinderat kandidieren. Warum? Logisch, sie erhofft sich, noch schneller an den neuesten Klatsch zu kommen. Ihre Neugier ändert nichts daran, dass Anna eine Frau mit einem großen Herzen ist.
Barbara hat ihren neuen Hund Angelo nach wie vor nicht im Griff. Erstaunt war ich allerdings, als ich gelesen habe, wie es Angelo gegenüber Phoebe begründet, warum er sich daneben benimmt:

„...Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst, doch immer, wenn ich etwas ausfresse, schimpft mein Frauchen mit mir. Und wenn sie das macht, dann weiß ich, dass ich ihr wichtig bin...“

Mit viel Geduld gelingt es Phoebe und Hector, Annas Hund, Layla zum Spielen zu animieren. Später beziehen sie sie auch geschickt in ihre Dummheiten mit ein.
Eines wird außerdem deutlich: Layla ist ein Hund mit viel Gefühl für Menschen, die Probleme habe. Apropos Gefühl: Damit spart das Buch nicht. Es darf geweint und gelacht werden. Manchmal sind es Tränen, die eine Veränderung im Verhalten bewirken.
Besonders bewegend fand ich Phoebes Traum einer Begegnung mit der Hündin Flora, die er im ersten Band der Reihe auf ihren letzten Weg begleitet hat. Es sind stimmige Bilder, die der Autor hier zeichnet:

„...Gemeinsam mit Hector tolle ich über eine blühende Wiese, ein Schwarm Bienen umrundet fröhlich summend unsere Nasen, die von herrlichsten Düften verwöhnt werden. […] Inmitten des warmen Lichts entdecke ich ein wunderschönes, weißes Hundemädchen...“

Gut gefällt mir, dass es keine Schwarz-Weiß-Malerei gibt. Auch Menschen, die anfangs unsympathisch wirken, dürfen irgendwann ihre positiven Seiten zeigen. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Tier und Mensch, aber auch der Menschen untereinander geben dem Buch sein besonderes Flair.
Einige Fotos zeigen die zwei- und vierbeinigen Protagonisten.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.


  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2021

Gekonntes Verwirrspiel

Kein Mangel an Beweisen
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„...Langsam, zitternd wankte sie rückwärts aus dem Schlafzimmer, weil sie den grausigen Anblick nicht länger ertragen konnte. Tränen stiegen in ihr auf, schnell gefolgt von Wut...“

Mia ist Anwältin. Sie ...

„...Langsam, zitternd wankte sie rückwärts aus dem Schlafzimmer, weil sie den grausigen Anblick nicht länger ertragen konnte. Tränen stiegen in ihr auf, schnell gefolgt von Wut...“

Mia ist Anwältin. Sie war mit Chase verabredet, um bei einem Abendessen sein erstes Jahr als Partner zu feiern. Als er nicht öffnet, betritt sie mit einem Strauß Luftballons in der Hand seine Wohnung. Die entgleiten ihr bei den Blick auf den toten Chase. Ein Verdächtiger ist schnell ausgemacht. Chase hatte Streit mit dem Hausmeister. Mehrere Tatortspuren weisen auf ihn hin.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgereift. Einerseits sorgt er für den hohen Spannungsbogen, andererseits lässt er Raum für leise Töne.
Die Personen werden gut charakterisiert. Mia musste sich ihr Studium hart erarbeiten. Ihre Mutter war Alkoholikerin. Ihre momentane Position ermöglicht ihr, den Kredit zurückzuzahlen. Sie hat ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Ihren beiden Freundinnen Kate und Sophie hat sie es zu verdanken, dass sie sich dem christlichen Glauben zugewendet hat.

„...Sophie war ihr Fels in der Brandung gewesen, an dem sich Mia hatte ausweinen können, und hatte mit ihr gebetet. […] Mit anderen Worten: Sophie war die beste Freundin gewesen, die Mia sich wünschen konnte...“

David, der Beschuldigte, bittet Noah, Chef einer Sicherheitsfirma, seine Unschuld zu beweisen. Noah gehört zum Freundeskreis von Mia.
Noch ahnt Mia nicht, dass ihre eigenen Nachforschungen lebensgefährlich sein werden. Irgendjemand möchte nicht, dass zu viele Fragen und eventuell die falschen gestellt werden.
Das Buch bietet einen guten Einblick in das amerikanische Rechtswesen und die unterschiedlichen Interessenlagen der Beteiligten.
Obwohl Mia und Noah auf verschiedenen Seiten des Falls agieren, ist von Anfang an spürbar, dass sich zwischen ihnen mehr entwickeln könnte.
Das Buch zeichnet sich nicht nur durch seine rasante Handlung aus, die immer wieder für Überraschungen gut ist, sondern ebenfalls durch die fein ausgearbeiteten Dialoge. Auf beruflicher Ebene geht es zwischen den Anwälten knall hart zu. Wer nachgibt, hat verloren. Im privaten Bereich darf auch eine Anwältin Zweifel und Fragen haben. Gegenüber Sophie äußert Mia:

„...Aber ich habe das Gefühl, dass alle auf mir herumtrampeln, wo ich doch schon am Boden liege, wenn du weißt, was ich meine. […] Ich frage mich allmählich, ob ich all dem gewachsen bin...“

Berührt werden häufig Glaubensfragen. Hier bringt es Sophie auf den Punkt:

„...Der Glaube ist keine Wunderpille. Es ist wichtig, das zu verstehen. Wir können nicht erwarten, dass der Schmerz einfach aufhört, weil man Gott in sein Leben gelassen hat...“

Es gilt, eine Menge an Beziehungen und Verwicklungen aufzudröseln, bevor klar ist, wer hier wie und warum seine Finger im Spiel hatte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Mord in Saint Tropez

Mord am 14. Juli
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„...Ab einem gewissen Alter gilt die Formel: Geld, Genuss, Girls. Auf dieser Basis operiert der Club. Geld muss man einzahlen. Genuss gibt es im Überfluss. Und die Girls nimmt man sich...“

Am Vorabend ...

„...Ab einem gewissen Alter gilt die Formel: Geld, Genuss, Girls. Auf dieser Basis operiert der Club. Geld muss man einzahlen. Genuss gibt es im Überfluss. Und die Girls nimmt man sich...“

Am Vorabend des 14. Juli 1973 trifft sich in Saint Tropez der Bürgermeister mit einigen Bekannten zum Petanque-Spiel. Noch ahnen sie nicht, dass ihre heile Welt sehr schnell zerbrechen wird. Schon am nächsten Tag ist der Bürgermeister schockiert, als an der enthüllten Statue einge Schmierereien sichtbar werden. Es sollte aber noch schlimmer kommen. 24 Stunden später liegt genau dort eine tote junge Frau.
Der Fall landet bei Commissaire Lucie Girard.
Erneut ist dem Autor ein spannender Krimi gelungen, bei dem die Zeitverhältnisse gut herausgearbeitet werden.
Es ist das Jahr der Gründung der EU und darüber gibt es sehr kontroverse Diskussionen. Eine der Meinungen klingt so.

„...Wir nagen nicht am Hungertuch, aber wir werden überrannt von Touristen und kaufwütigen Ausländern!...“

Als Leser darf ich die Ermittlungen detailgenau verfolgen. Genau wie für die Kommissarin ist es für mich nicht einfach, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten.
Die Tote wird mit einen Club in Verbindung gebracht, der nur exklusiven Mitgliedern vorbehalten war. Das Eingangszitat beschreibt das Credo des Clubs aus Sicht der Ehefrau eines der Gründungsmitglieder. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist das Letzte, was sie wollen. Davon aber lässt sich Lucie nicht abhalten. Sie setzt sich durch und kann durch eine geschickte Verhörtechnik manch einen zum Reden bringen. Auch ihr Blick für Details sorgt für neue Akzente in den Ermittlungen.
Der Autor nimmt sich Zeit, das Privatleben der Ermittler ebenso wie der möglichen Täter in die Handlung einzubeziehen.
Ab und an darf ich verfolgen, was die Presse zu dem Fall zu sagen hat.
Der überraschende Schluss ist das i – Tüpfelchen der Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Rubys Entscheidung

Pferdeflüsterer-Mädchen, Band 1: Rubys Entscheidung (Reit- und Freundschaftsgeschichte in Cornwall für Kinder ab 8 Jahren)
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„...Warum hatte sie die Angaben in dem Begrüßungsschreiben nicht gecheckt, anstatt sich allein auf ihre Tante zu verlassen? Das hatte sie nun davon: Sie würde gleich am ersten Tag in der neuen Schule zu ...

„...Warum hatte sie die Angaben in dem Begrüßungsschreiben nicht gecheckt, anstatt sich allein auf ihre Tante zu verlassen? Das hatte sie nun davon: Sie würde gleich am ersten Tag in der neuen Schule zu spät kommen...“

Ruby ist mit ihrer Mutter von Berlin nach Cornwell gezogen. Dort lebt ihre Tante Leslie. Die ist zwar liebenswert, aber ein bisschen chaotisch.
Für Ruby lässt sich der Beginn in der neuen Schule positiv an. Sie erfährt sogar, dass es in der Nähe zwei Reiterhöfe gibt. Ruby ist schon eine erfahrene Reiterin und muss sich nun entscheiden.
Die Ocean Ranch setzt auf ein positives Verhältnis zwischen Pferd und Reiter, auf Hegarty`s steht der Leistungsgedanke im Vordergrund. Hier werden Turnierreiter ausgebildet.
Die Autorin hat ein inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar und auf Grund der großen Schrift und der klaren Gliederung schon für Grundschüler geeignet.
Sehr gut werden die Unterschiede zwischen den beiden Reiterhöfen herausgearbeitet. In Rubys Klasse sind die Meinungen dazu geteilt.
Patrice, der Leiter von Ocean Ranch, hat genaue Vorstellungen, was er von seinen Schülern erwartet. In erster Linie zählt das Wohl des Tieres. Er nimmt auch Problempferde auf und sieht das so:

„...dass er eigentlich mit den Besitzern arbeiten müsste und nicht mit den Pferden. Seiner Meinung nach sind nämlich meistens die Menschen das Problem...“

Heftig finde ich die Methoden, mit denen Pferde zu Höchstleistungen angetrieben werden.
Ruby probiert beide Reiterhöfe aus. Für welchen sie sich warum letztendlich entscheidet, das ist hier kein Thema.
Fachbegriffe werden gut und umfassend erklärt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Zeichnung. Auch im Text sind an vielen Stellen passende Illustrationen eingebunden.
Informationen über Pferde runden das Buch am Ende ab.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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