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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2019

Zeichen der Menschlichkeit

Der Wal und das Ende der Welt
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Ist das Literatur? War es ein fließender Roman? Ist es eine Endzeitstimmung? Ich weiß es nicht so genau. Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle. Wichtig für mich ist: Das Buch hat mir jede Menge moralischer ...

Ist das Literatur? War es ein fließender Roman? Ist es eine Endzeitstimmung? Ich weiß es nicht so genau. Aber im Grunde spielt das auch keine Rolle. Wichtig für mich ist: Das Buch hat mir jede Menge moralischer und auch ethischer Aspekte aufgezeigt, für die ich sehr dankbar bin. Der Autor John Ironmonger setzt in seinem Werk „Der Wal und das Ende der Welt“ gekonnt philosophische Gedanken ein, die er in den Begebenheiten und dem Miteinander der Menschen wirken lässt. Solch philosophischen Diskussionen mag ich ja sehr gern. Und dennoch ist „Der Wal und das Ende der Welt“ eine komplett in sich abgeschlossene und auch stimmige Geschichte, die sich flüssig lesen lässt. Auch wenn der eigentliche Protagonist Joe ist, hat mich der ältere Bankier Lew Kaufmann in seiner Nebenrolle sehr beeindruckt. Er wirft Gedanken auf, die so hintergründig sind, dass auch ich immer wieder darüber nachgedacht habe. Und nie gab es eine eindeutige Lösung für manche Fragen. Also unbedingt lesen, wenn man selbst noch an die Menschlichkeit und an gegenseitiges Geben und Nehmen glaubt.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Verführt in Indien

Der Maharadscha und ich | Erotischer Roman
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Wenn ich einen erotischen Roman lese, habe ich immer ein klein wenig die Befürchtung, dass das Buch wie ein schlechter Porno werden könnte. Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass Erotikszenen in einem ...

Wenn ich einen erotischen Roman lese, habe ich immer ein klein wenig die Befürchtung, dass das Buch wie ein schlechter Porno werden könnte. Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass Erotikszenen in einem solchen Roman enthalten sein werden, und ich finde das auch zwischendurch mal anregend, ein solches Buch zu lesen, aber es muss für mich eine ausgewogene Mischung sein zwischen Handlung und Liebesszenen. Zugegeben, viel Handlung gab es im erotischen Roman „Der Maharadscha und ich“ von Dorothy Brown nicht. Der Fokus lag hier eher auf den Liebesakten. Ab und zu hat mich das wirklich etwas gestört, das es nur um Sex ging. Aber es ist nun mal ein erotischer Roman. Dabei ziehe ich den Hut vor der Autorin, die ihrer Erotikfantasie beim Schreiben freien Lauf ließ. Denn manche Sexszenen sind sehr anregend, aber manchmal sind sie eben auch zuviel des Guten, zumindest für meinen Geschmack. Was mir sehr gefallen hat, ist wie der Leser die Entwicklung von der zunächst stets mürrischen Sandrine zu einem lebensbejahenden Wesen mitverfolgen kann. Zum Ende des Buches will sie sich nicht mehr verstecken, will sich ausleben, auch mal an sich denken. Und das ist eine gute Botschaft, wie ich finde. Denn beim Sex sollten alle Beteiligten sich wohlfühlen. Und etwas Abwechslung kann da schließlich auf keinen Fall schaden.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Eine wundervolle Kulisse

Dünenwinter und Lichterglanz
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Auch wenn jetzt der Frühling etwas näher rückt: Dieses Buch passt meines Erachtens immer. Es ist so schön, vor allen Dingen mag ich die von der Autorin Tanja Janz gewählte Kulisse St. Peter-Ording an der ...

Auch wenn jetzt der Frühling etwas näher rückt: Dieses Buch passt meines Erachtens immer. Es ist so schön, vor allen Dingen mag ich die von der Autorin Tanja Janz gewählte Kulisse St. Peter-Ording an der Nordseeküste. Ich bin ja sowieso ein Fan des rauen Klimas. Und mit jeder Szenenbeschreibung konnte ich mich entspannen und habe die Atmosphäre des Buches richtig genießen können. Die Protagonistin Alida des Romans „Dünenwinter und Lichterglanz“ hat kurz vor dem anstehenden Weihnachtsfest etwas Pech: Erst verliert sie ihren Job, dann stirbt ihre geliebte Omi. Überraschenderweise macht Alida einen Fund im Nachlass ihrer Großmutter und begibt sich auf Spurensuche. So verschlägt es sie an den Küstenort St. Peter-Ording. Nach und nach fügt sich ihr Pech dem Schicksal, sie lernt neue Leute kennen, Alida blüht wieder auf. Der Roman „Dünenwinter und Lichterglanz“ hat mich an einer ganz bestimmten Stelle zum Weinen gebracht, nämlich als Alida der Spur ihrer Großmutter gefolgt ist und die eigentlich große Liebe ihrer Oma kennenlernt. Diese Szene war gleichermaßen so schön und doch so traurig. Und auch andere Personen scheinen in Sachen Liebe wieder aufzublühen. Ein wunderbar romantisch inszenierter Roman, der zeigt, dass man nicht aufgeben sollte, denn irgendwie wird sich alles zum Guten wenden. Und wer weiß, vielleicht erhört der Weihnachtsmann doch unsere geheimsten Wünsche.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Perfekte Mischung aus Humor und Tragik

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Selten habe ich so ein kurioses und dennoch zugleich amüsantes Buch gelesen. Wobei ich zugleich anklingen lassen möchte, dass man als Leser in diesem Buch hier und da zwischen den Zeilen lesen sollte. ...

Selten habe ich so ein kurioses und dennoch zugleich amüsantes Buch gelesen. Wobei ich zugleich anklingen lassen möchte, dass man als Leser in diesem Buch hier und da zwischen den Zeilen lesen sollte. Das Buch vom Autor Martin Schörle beinhaltet zwei Theaterstücke. Das heißt, die Geschichten sind auch genauso ge- und beschrieben. Das Bühnenbild wird dem Leser veranschaulicht, die Gedanken, Lichteffekte etc. Und genau das trägt dazu bei, dass ich mir beim Lesen wirklich eine Aufführung eines Theaterstücks vorstellen kann. Im ersten Theaterstück »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« macht der Leser Bekanntschaft mit einem Vollzeit- und Vollblutbeamten, der meiner Meinung nach alle Klischees erfüllt. Er macht etwas abgefahrene Gedankensprünge, die echt zum Schießen sind. Gleichzeitig tut mir der Beamte Hans Fredenbek irgendwie leid. Absolut kurios und dennoch sehr nah an der Realität, oder?! Mit der Geschichte »Einladung zum Klassentreffen« konnte ich mich persönlich etwas mehr identifizieren, weil sie voll aus dem Alltag ist und wahrscheinlich jedem von uns passieren könnte. Natürlich hat es sich der Autor Martin Schörle nicht nehmen lassen, die Handlungen etwas überspitzt darzustellen, so dass der Witz in der Geschichte auch nicht ausbleibt. Und auch hier ist eine Spur von Tragik enthalten, wenn man genau aufpasst. Beide Theaterstücke enthalten für mich ein wunderbares Gleichgewicht von Humor und Ernsthaftigkeit, sodass ich hier und da auch mal beim Lesen innehalten musste und das Geschrieben reflektieren ließ. Auch wenn der Schreibstil des Autors für mich ein bisher völlig neuer ist, ich bin echt sehr angetan. Keine Spur von Längen, sondern unterhaltsame Lektüre auf einem mir bisher unbekannten Niveau.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Die Zerrissenheit der Liebe

Mein Weg zurück zu dir
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Nachdem ich bereits ein paar Protagonisten der Autorin Jani Friese in die Toskana begleiten durfte, war ich umso gespannter, wie sich „Mein Weg zurück zu dir“, ebenfalls ein Toskanaroman, gestalten wird. ...

Nachdem ich bereits ein paar Protagonisten der Autorin Jani Friese in die Toskana begleiten durfte, war ich umso gespannter, wie sich „Mein Weg zurück zu dir“, ebenfalls ein Toskanaroman, gestalten wird. Und ja, für mich mutet die Geschichte etwas anders an. Aber dennoch ist der Liebesroman wunderschön. Und irgendwie auch traurig. Aber ich mag diese Gegensätze in einer Geschichte echt gern. So wägt sich der Leser zwischen Hoffen und Bangen. Man fiebert richtiggehend mit den Hauptfiguren mit. Violetta hatte es in ihrer Kindheit nicht leicht: Die Mutter verlässt Knall auf Fall die Familie, ihr Vater beginnt zu trinken, Schulden häufen sich an, so dass das Lieblingspferd von Violetta verkauft wird. Und ich kann Euch sagen, bereits an dieser Stelle im Buch habe ich mit den Tränen gekämpft. Nicht vorzustellen, was ich gemacht hätte, wenn jemand eines meiner Tiere, die ja zur Familie gehören, verkauft hätte. Violetta begibt sich auf die Suche nach ihrem Pferd Remy. Und ab hier beginnt eine recht abenteuerliche Liebesgeschichte, mit hervorgerufenem Bauchkribbeln meinerseits. Und spätestens hier wusste ich, dass die Autorin Jani Friese mit ihrem Roman alles richtig gemacht hat. Auch wenn man in der Liebe nichts falsch machen kann: Ich finde, Violetta hat sich richtig entschieden, obwohl das Happy End nicht ganz so „happy“ ist.