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Veröffentlicht am 21.07.2022

Anders als erwartet

Kleine Wunder
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Zum Inhalt:
Margret, die Oberin des Klosters der Heiligen Philomena, sieht keine Zukunft mehr für ihr kleines Kloster in der englischen Gemeinde Fairbridge. Früher blühte das Kloster und fand seinen festen ...

Zum Inhalt:
Margret, die Oberin des Klosters der Heiligen Philomena, sieht keine Zukunft mehr für ihr kleines Kloster in der englischen Gemeinde Fairbridge. Früher blühte das Kloster und fand seinen festen Platz in der Gemeinde mit ihrer Gemeindearbeit, doch nun besteht es nur noch aus drei Nonnen. Leider sind auch noch viele Rechnungen zu bezahlen und Reparaturen am Kloster vorzunehmen. Schwester Margret befürchtet das Kloster verkaufen zu müssen und sie, mit der 91-jährigen Schwester Cecilia und der leidenschaftlichen Köchin Schwester Bridget sich einem anderen Orden anzuschließen, doch damit stößt sie bei ihren Mitschwestern auf taube Ohren. Als sie plötzlich einen Lottogewinn erhalten, werden sie zum Bischof zitiert und aus der folgenden Unterhaltung ergibt sich für den Bischoff eine neue Hoffnung für die katholische Kirche, der Gemeinde Fairbridge und das Kloster der Heiligen Philomena.

Meine Meinung:
Mit dem Klapptext wird der Leser auf die falsche Fährte geführt und so mancher könnte andere Erwartungen haben. Ja, es gibt einen Lottogewinn, doch dieser spielt eine kleine untergeordnete Rolle in der Geschichte.
Hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten in das Buch zu kommen, so fand ich es doch im letzten Drittel ganz interessant. Meine Neugier wurde geweckt, wohin mich die Reise der Geschichte führen wird. Aber Vorsicht, wer sich nicht auf Glauben, Kirche etc. einlassen will, für den ist dieses Buch nichts.
Hier geht es um Glauben, Gemeinschaft, Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe.
Die drei Nonnen/Protagonistinnen sind sehr sympathisch gezeichnet. Die herzensgute Schwester und Oberin Margret mit ihrem realistischen Blick wirkt oft überfordert und trauert um eine Freundin. Schwester Cecilia, die sich vollkommen ihren Forschungen über den Gründer des Klosters widmet, ist oft grummelig und starrsinnig. Die immer fröhliche Bridget vertraut auf den Herren und sorgt mit Leidenschaft für das leibliche Wohl. Zusammen müssen sie sich auf Geheiß des Bischofs auf eine Reise nach Italien begeben und erleben dort ihr kleines Wunder.
Sicher einiges reimte ich mir schon im Voraus zusammen und dass es ein überladenes Happy End voller Glückseligkeit gibt war mir auch klar, dennoch konnte die Geschichte in ihrem lockeren, leichten Schreibstil gut unterhalten.

Fazit:
Lockere, leichte Lektüre für Zwischendurch mit sympathischen Charakteren.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2022

Roadtrip in die Vergangenheit

Für immer, oder was?
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Zum Inhalt:
Laura, eine erfolgreiche Blumenhändlerin mit dem Herz auf dem rechten Fleck, träumt von einer festen Beziehung und Familie. Doch es ist nicht so einfach, den Richtigen zu finden. Bei einem ...

Zum Inhalt:
Laura, eine erfolgreiche Blumenhändlerin mit dem Herz auf dem rechten Fleck, träumt von einer festen Beziehung und Familie. Doch es ist nicht so einfach, den Richtigen zu finden. Bei einem Treffen erwähnen ihre Freundinnen beiläufig, es könnte auch an ihr liegen, da beginnt Laura sich Gedanken zu machen. Als sie mit dem Tierarzt Daniel das Chatten anfängt, will Laura dieses Mal alles richtig machen und beginnt einen Trip in die Vergangenheit, um ihre Ex-Freunde zu befragen, woran ihre Beziehung gescheitert ist. Eine emotionale Reise beginnt.

Meine Meinung:
Schon allein die Cover Gestaltung spricht mich an. Ellen Berg verspricht mit ihrem lockeren und flüssigen Schreibstil eine humorvolle, kurzweilige Lektüre.
Sicher sehr schnell ist das Ende schon vorhersehbar, der Weg bis dorthin ist aber gepflastert mit humorvollen, manchmal auch nachdenklichen Momenten. Laura ist eine junge Frau, die ihren Beruf liebt und ihn auslebt, jedoch sich selbst noch finden muss. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Beschreibung ihrer Blumenkreationen, die würde ich gerne in Natura sehen. Unterstützung erhält sie von ihrem allerbesten Freund Skipper, der ein lockeres Leben führt, aber immer für Laura da ist. Er übernimmt sogar während Lauras Reise den Blumenladen. Ihre Ex-Freunde sind so unterschiedlich auch in ihrer Entwicklung, dass ich mich manchmal mit einem Schmunzeln gefragt habe, was wohl aus meinen Ex-Freunden geworden ist.
Laura erfährt viel über ihre Beziehungen und wird von ihren Ex-Lovern stets mit der Nase auf etwas bestimmtes gestupst und sie ahnt es selbst auch, dennoch muss sie ihre Reise zu Ende bringen und kommt fast zu spät zum Happy End.

Fazit:
Ein lockeres, leichtes Buch für Zwischendurch

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Unterhaltsamer Nordsee-Kriminalroman

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Zum Inhalt:
Als die Anwältin Fentje Jacobsen auf ihrer Schafweide den orientierungslosen Tobias Asmus findet, ahnt sie nicht, wie schnell sie ihn in einem Mordfall vertreten muss. Denn es stellt sich heraus, ...

Zum Inhalt:
Als die Anwältin Fentje Jacobsen auf ihrer Schafweide den orientierungslosen Tobias Asmus findet, ahnt sie nicht, wie schnell sie ihn in einem Mordfall vertreten muss. Denn es stellt sich heraus, dass seine Freundin ermordet wurde und er unter Mordverdacht gerät. Da die Polizei nicht weiter ermittelt und Fentje von der Unschuld ihres Mandanten überzeugt ist, stellt sie eigene Nachforschungen an, dabei läuft ihr immer wieder der freie Journalist Niklas John über den Weg, der seine eigenen Recherchen zu dem Mord an der jungen Lehrerin startet und Fentje gehörig auf die Nerven geht. Als auch noch zwei Schülerinnen der Toten aus dem Internat spurlos verschwinden, raufen sich Fentje und Niklas zusammen, denn nur wenn sie gemeinsam den Hinweisen nachgehen, kommen sie schneller ans Ziel. Fentje um ihren Mandanten zu helfen und Niklas für seine Schlagzeile.

Meine Meinung:
Da ich von Eva Almstädt bisher noch kein Buch gelesen habe, kann ich auch keine Vergleiche ziehen. Das Cover des Nordesskrimis reiht sich gut zu den Covern ihrer Ostseekrimis ein. Der Schreibstil ist flüssig und kurze Kapitel lassen die Seiten nur so dahinfliegen.
Fentje wirkt sehr sympathisch. Sie ist eine bodenständige, patente Rechtsanwältin, die nebenher ihre Großeltern auf dem Schafhof unterstützt und sich um ihre 14-jährige Nichte kümmert.
Niklas macht am Anfang einen etwas arroganten Eindruck, man merkt aber schnell, dass er das Herz auf dem rechten Fleck hat und wirklich gut recherchiert bevor er seine Redaktionsberichte schreibt.
Das Zusammentreffen der Beiden und ihre späteren gemeinsamen Recherchen fand ich recht amüsant.
Auch die anderen Figuren sind authentisch beschrieben. Zwar konnte ich keinen großen Spannungsbogen feststellen, aber die Autorin hat in ihrem ruhigen, unaufgeregten Schreibstil für eine gewisse Neugier gesorgt, obwohl ich doch recht schnell die Zusammenhänge erkennen konnte.

Fazit:
Ein Kriminalroman zwar ohne großen Spannungsbogen, aber dennoch sehr unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Überall Betrug

Betrug
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Zum Inhalt:
Úrsúla Aradóttir kehrt nach jahrelanger Arbeit für Hilfsorganisationen in Krisenregionen nach Island zurück, um mehr Zeit mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern zu verbringen. Als neue Aufgabe ...

Zum Inhalt:
Úrsúla Aradóttir kehrt nach jahrelanger Arbeit für Hilfsorganisationen in Krisenregionen nach Island zurück, um mehr Zeit mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern zu verbringen. Als neue Aufgabe erhält sie schon bald das Angebot des Premierministers, übergangsweise, als Parteilose den Posten der Innenministerin zu übernehmen. Úrsúla erkennt darin eine Chance, etwas in diesem Amt für die Hilfsorganisationen zu bewirken. Euphorisch stürzt sie sich auf die Arbeit und lehnt zunächst auch den Chauffeur und somit ihren Schutz ab. Doch es kommt alles anders als sie denkt, denn gleich an ihrem ersten Tag im Amt wird sie von einer Mutter um Unterstützung bei der Aufklärung in dem Fall ihrer Tochter gebeten, diese wurde von einem Polizisten vergewaltigt. Ùrsùla verspricht sich darum zu kümmern und ahnt nicht, dass sie damit eine gefährliche Lawine lostritt. Da sie aber auch noch ein heißes Eisen ihres Vorgängers aus dem Feuer ziehen muss, kommt so einiges auf sie in diesem ungewohnten Spiel der Macht zu.

Meine Meinung:
Zunächst erst mal, dies ist mein erstes Buch der Autorin Lilja Sigurdardòttir, aber ich habe nur Gutes von ihrer Island Trilogie gehört und das machte mich neugierig auf die Autorin.
Tja und nun bin ich hin- und hergerissen. Was soll ich von diesem Buch halten? Erwartet habe ich einen hochdramatischen Thriller. Erhalten habe ich einen guten Roman, der sehr langsam an Spannung gewinnt, die fast erst zum Ende auftaucht.
Die Autorin packt in diesem Roman viele komplexe Figuren, Handlungen und Themen, die alle eine wichtige Rolle spielen und verbindet diese wirklich absolut gekonnt und hier geht es nicht nur um einen Betrug, sondern um mehrere. Leider hat man aber viele Seiten lang das Gefühl, dass sich nicht wirklich etwas Interessantes abspielt. Kleine Anspielungen oder Vorkommnisse lassen aber erahnen, was wie warum zusammenhängt und dies hat die Autorin im letzten Drittel des Buches dann wirklich rasant und spannend rübergebracht, was ich schon fast nicht mehr erwartet hatte. Da mich aber die Authentizität der einzelnen Figuren, die Komplexität der Story, auch der etwas langatmige Teil dennoch gut unterhalten und sich die Spannung zum Abschluss doch noch gezeigt hat, vergebe ich gerne 4 Sterne.

Fazit:
Komplexe Story, in der sich die Spannung sehr langsam aufbaut und man schon bald einiges erahnt, aber dennoch gut unterhalten wird.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Realitätsnaher Blick in die Vergangenheit

Die Dorfschullehrerin
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Zum Inhalt:
1964 lebt Helene mit ihrer Tochter Marie bei ihrer Großtante in Frankfurt als ihr angeboten wird, die Schule in Kirchdorf als Direktorin zu übernehmen. Da sie sich von Tobias getrennt hat, ...

Zum Inhalt:
1964 lebt Helene mit ihrer Tochter Marie bei ihrer Großtante in Frankfurt als ihr angeboten wird, die Schule in Kirchdorf als Direktorin zu übernehmen. Da sie sich von Tobias getrennt hat, befürchtet sie, dass ihre Gefühle sie behindern könnten, dennoch ergreift sie die Chance des beruflichen Aufstiegs. Schon bald muss sie sich einer gewaltigen beruflichen Herausforderung stellen, denn eine Umstrukturierung der Schulen steht bevor und Tochter Marie fühlt sich immer mehr vernachlässigt. Aber auch ihre Freundin Isabella braucht ihre Freundin Helene jetzt mehr denn je. Aufregende Zeiten brechen in dem kleinen Kirchdorf an der innerdeutschen Grenze an.

Meine Meinung:
Der 1. Teil war schon interessant, doch im zweiten Teil passiert so viel mehr.

Das Leben auf dem Land und vor allem in Nähe der innerdeutschen Grenze ist für die Bewohner hart und Neuerungen werden skeptisch abgelehnt. Als Dorfkind fühlte ich mich beim Lesen des Buches teilweise wie in meine eigene Vergangenheit zurückversetzt. Ich konnte mir die kleine Dorfschule genauso wie die Umstrukturierung zu einer großen Schule sehr gut vorstellen, da ich es erlebt habe. Helene erinnerte mich mit ihren Lehrmethoden und den Einsatz für ihre Schüler an eine ehemalige Lehrerin. Verständlich, dass mit ihren neuen Aufgaben wenig Zeit für Marie bleibt, dennoch lief Marie mir hier etwas zu sehr nebenher. Ihre Freundin Isabella wagt ebenfalls einen beruflichen Wandel und mit der Freundschaft zu dem farbigen GI Bill tauchen ganz neue Probleme auf. Die Bewohner sind nicht ganz einfach und haben so ihre Ecken und Kanten, hadern mit den Gegebenheiten, sind klatschhaft, haben aber auch Respekt, sie sind so typisch menschlich. Was die Geschichte so ausgewogen macht, sind die vielen kleinen und großen Probleme, aber auch die Entwicklungen der Protagonisten und der einzelnen Figuren, die meist so authentisch beschrieben sind, dass ich das Gefühl hatte alles hautnah mitzuerleben. Sicherlich spielten hier auch meine Kindheitserinnerungen eine Rolle.

Da Eva Völler die Liebe am Herzen liegt, kam ihr schriftstellerischer Erfindungsreichtum zum Schluss nochmal zum Höhepunkt.

Fazit:
Der 2. Teil um die Dorfschullehrerin ist abwechslungsreich und unterhaltsam.

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