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Veröffentlicht am 23.07.2022

Das Leben geht eigene Wege

Himmelblaue Sommerträume
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Sabine plant den großen Urlaub und freut sich seit Monaten auf die Reise nach Afrika, um dort mit ihrem Mann Frank die Silberhochzeit zu feiern. Kurz vor dem Abflug sagt Frank die Reise ab, weil er eine ...

Sabine plant den großen Urlaub und freut sich seit Monaten auf die Reise nach Afrika, um dort mit ihrem Mann Frank die Silberhochzeit zu feiern. Kurz vor dem Abflug sagt Frank die Reise ab, weil er eine dringende Dienstfahrt unternehmen muss. Verletzt und enttäuscht fliegt Sabine zu ihrer Freundin Lisa nach Teneriffa. Dort angekommen, kommt sie kurze Zeit später dahinter, was es mit den vielen Dienstfahrten ihres Mannes auf sich hat. Ihre heile Welt stürzt wie ein Kartenhaus zusammen und Sabine fragt sich, ob das bereits alles war, schließlich ist sie Anfang fünfzig und eigentlich nicht bereit für ein ganz neues Leben.

Ich habe eine unkomplizierte Sommerlektüre erwartet und wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist angenehm lesbar und es zieht sich förmlich ein sommerliches Flair durch die Seiten. Die Story selbst ist dabei nichts neues; Frau stellt nach vielen Jahren Ehe fest, dass ihre heile Welt in den Scherben liegt. Erst verzweifelt sie, dann erwacht ihr Kampfgeist und so weiter und so fort. Hier kommen aber noch einige Komponenten dazu, die mir gefallen haben; ob es die Freundin ist, die mit Tieren kommuniziert; oder der spanische Wirt, der sich wider Erwarten als ein Frauenversteher entpuppt, es gab einige Schmunzelmomente und ich wurde gut unterhalten. Dabei hat mir die Leichtigkeit gefallen, die mich durch die Seiten fliegen ließ. Hierbei geht es aber durchaus um ernste Themen und oft geht die Story mehr in die Tiefe, als ich es erwartet hätte. Eine Trennung und die damit verbundenen Umstände werden hier ausführlich thematisiert. Die schmale Gratwanderung zwischen Schmerz und Freude hat die Autorin sehr gut umgesetzt.

Es handelt sich um den ersten Band um Sabine, allerdings ist das vorliegende Buch in sich abgeschlossen. Eine nette Strandlektüre mit Tiefgang, die ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt es dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Mehr Schein als Sein

Mord auf der Großen Freiheit
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Die berühmte Schauspielerin Leandra Salamba stürzt bei den Dreharbeiten zu ihrem letzten Film, ein Remake des Klassikers „Das Fenster zum Hof“, über die Balkonbrüstung und fällt zwei zufällig vorbeikommenden ...

Die berühmte Schauspielerin Leandra Salamba stürzt bei den Dreharbeiten zu ihrem letzten Film, ein Remake des Klassikers „Das Fenster zum Hof“, über die Balkonbrüstung und fällt zwei zufällig vorbeikommenden Personen buchstäblich vor die Füße. Mit letzter Kraft haucht die exzentrische Diva einen Namen und stirbt. Mit List und Tücke bringt sich eine der Personen in die Ermittlungen ein, die gar nicht so einfach sind, denn die Fülle der Verdächtigen ist enorm.

Letztes Jahr im November konnte mich der erste Teil dieser Reihe mit dem Titel „Mord am Strandweg“ nicht ganz überzeugen, dennoch wollte ich der Fortsetzung eine Chance geben, worüber ich sehr froh bin. Auch hier führt ein namenloser Erzähler oder Erzählerin durch die Story und tut alles dafür, um sein oder ihr Geschlecht zu verschleiern. In guter Agatha Christie-Manier forscht die Hauptfigur, beseitigt alle Unklarheiten und ermittelt im Ausschlussverfahren die schuldige Person. Der Humor hat mir sehr gefallen, der Einfallsreichtum von Mike Powelz was beispielsweise Namen oder Bezeichnungen für diverse Titel der Film- und Verlagsbranche angeht, scheint unerschöpflich, einige Male wurde aus einem Schmunzeln ein lautes Lachen. Ganz besonders hat mir übrigens der Hinweis auf ein früheres Buch des Autors gefallen mit dem Titel „Die Flockenleserin“, das perfekt in die Storyline passte. Übrigens ein Buch, das seinerzeit ein Highlight für mich war und das meine Mutter seit Jahren begleitet, die es mindestens einmal im Jahr liest. Das aber nur am Rande, zurück zum vorliegenden Buch. Die Ermittlung war spannend und oft amüsant, die Auflösung schlüssig und ich freue mich bereits auf den nächsten Teil. Von mir gibt es kriminelle dreieinhalb Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Tödliche Konferenz

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Bei einer Videokonferenz wird einer der Teilnehmer brutal überfallen, gefesselt und vor den Augen der anderen Teilnehmer bestialisch gefoltert. Der maskierte Täter droht den Zuschauern, das Opfer umzubringen, ...

Bei einer Videokonferenz wird einer der Teilnehmer brutal überfallen, gefesselt und vor den Augen der anderen Teilnehmer bestialisch gefoltert. Der maskierte Täter droht den Zuschauern, das Opfer umzubringen, sollten sie es wagen, den Blick vom Bildschirm zu nehmen. Der Profiler Tom Bachmann und sein Team werden eingeschaltet und schnell ist klar, dass dies nur der Anfang sein kann, denn der Täter scheint ein klares Ziel vor Augen zu haben.

Dies ist der zweite Teil der Serie um Tom Bachmann, den man zwar unabhängig vom ersten Teil lesen kann, wenn es um den Fall geht, im Hinblick auf die Vergangenheit von Tom Bachmann selbst würde ich aber davon abraten. Diese Vergangenheit wird auch hier sehr oft thematisiert, sodass man schnell das Gefühl haben könnte, etwas verpasst zu haben, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt. Der erste Band mit dem Titel „Der Blutkünstler“ hatte mich begeistert, sodass ich die Reihe unbedingt weiterlesen wollte. Auch dieses Buch ist brutal und nichts für sensible Leser, konnte mich aber leider nicht mehr ganz so fesseln wie der Vorgänger. Es reicht einfach nicht, wenn die Fälle immer brutaler und die Beschreibungen der Morde immer ausführlicher werden. Die Ermittlungen zogen sich ein wenig hin, viele Seiten lang passierte fast nichts. Unterbrochen wurde die Story immer wieder durch Rückblenden in Toms Kindheit und auch durch Vorfälle in der Gegenwart, die mit seiner Vorgeschichte zu tun haben. Diese Passagen fand ich fast spannender als den Fall selbst.

Alles in allem ein guter Thriller, der viel Wert darauf legt, den Leser zu schockieren durch explizite Beschreibungen der Folterungen und auch sonst nicht mit blutigen Details spart. Zusammen mit der Vorgeschichte ergab dies spannende Lesestunden und natürlich möchte ich nun dringend wissen, wie es mit Tom Bachmann weitergeht. Von mir gibt es dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Wo ist Zach?

Kellergrab
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Dem Ehepaar Cameron und Lisa Murdoch passiert das schlimmste, was Eltern zustoßen kann; ihr Sohn Zach verschwindet. Nach ersten Erkenntnissen ist er weggelaufen, dann aber verdichten sich die Beweise dafür, ...

Dem Ehepaar Cameron und Lisa Murdoch passiert das schlimmste, was Eltern zustoßen kann; ihr Sohn Zach verschwindet. Nach ersten Erkenntnissen ist er weggelaufen, dann aber verdichten sich die Beweise dafür, dass er entführt worden ist. Als Indizien auftauchen, die darauf hinweisen, dass die Eltern etwas mit dem Verschwinden von Zach zu tun haben könnten, geraten die beiden ins Visier der Ermittler. Und wäre dies nicht naheliegend, da beide Thrillerautoren sich seit Jahren damit brüsten, sie könnten das perfekte Verbrechen verüben, schließlich wäre dies ihr Beruf? Eine Hetzjagd beginnt, schlimme Dinge geschehen. Dann findet die Polizei den wahren Täter und Cameron dreht durch.

Anfangs hat mich das Buch etwas enttäuscht. Der Prolog versprach mir eine spannende Geschichte, bekommen habe ich die übliche Story über das Verschwinden eines Kindes, falsche Verdächtigungen und die üblichen Nebenwirkungen davon, wenn sich zwei Lager bilden, die beide glauben, die Wahrheit zu wissen, ohne die Fakten zu kennen. Das fand ich unterhaltsam, aber wirklich begeistert hat es mich nicht. Etwa im zweiten Drittel gab es eine unerwartete Wendung, der Prolog machte plötzlich Sinn und da war sie endlich, die von mir so lange erwartete Spannung, die aber leider schnell wieder abflachte.

Trotz mehrfacher Wendungen wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Die Geschichte war gut konstruiert, die Twists intelligent, der Humor aber nicht ganz so grandios, wie in den bisherigen Büchern des Autors. Es gab zu viele Längen und vielleicht war die ein oder andere neue Komponente im Fall auch unnötig. Die Auflösung war zwar stimmig, aber für mich persönlich nicht nachvollziehbar, die Logik dahinter erschließt sich mir nicht. Für mich war dies das schwächste Buch des Autors, der mich bereits seit Jahren begleitet und bisher immer begeistert hat. Dennoch reicht es für dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Wo willst du hin?

So nah
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Sehnsucht in 26 Miniaturen, so der Zusatz zum Titel, der für mich sehr gut passt. Es sind 26 Texte, die mehr Gedanken ähneln als einer Erzählung oder einem Gedicht. Kleine Momentaufnahmen des Lebens und ...

Sehnsucht in 26 Miniaturen, so der Zusatz zum Titel, der für mich sehr gut passt. Es sind 26 Texte, die mehr Gedanken ähneln als einer Erzählung oder einem Gedicht. Kleine Momentaufnahmen des Lebens und ich bin als Voyeur dabei, lausche, lese und beobachte, was passiert.

„Es gibt diesen Schatz der Kindheit.
Es gibt diese Weisheit der Alten.
Es gibt diesen See der Erinnerung.
Und uns, uns gibt es auch, die dankbaren Gäste.“ (Seite 78)

Ich schaue mir die Bilder an, 26 an der Zahl, und versuche, diese in Zusammenhang mit den Wörtern zu bringen, was mir mal gut, mal weniger gut gelingt. Das ist aber nicht wichtig, denn dies steht nicht im Vordergrund. Es geht um Erinnerungen, Einsamkeit, Alleinsein und Glück, die Themen sind vielfältig und laden zum nachdenken, diskutieren, träumen und innehalten ein. Ein Kaleidoskop des Seins. Dreieinhalb Sterne gibt es von mir und eine Leseempfehlung für Liebhaber von außergewöhnlichen Texten.

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