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Veröffentlicht am 17.12.2017

Ein Muss für Fans

Throne of Glass – Celaenas Geschichte Novella 1-5
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Um die Wartezeit bis zum nächsten Band zu überbrücken, ist dieser Band einfach perfekt! Der erste Band der Reihe "Throne of Glass" beginnt, wie viele wissen, sehr unvermittelt und die Protagonistin Celaena ...

Um die Wartezeit bis zum nächsten Band zu überbrücken, ist dieser Band einfach perfekt! Der erste Band der Reihe "Throne of Glass" beginnt, wie viele wissen, sehr unvermittelt und die Protagonistin Celaena schleppt schon einige Geschichten mit sich rum, die hin und wieder durchklingen. Diese Vorgeschichte erzählt nun all diese bereits bekannten Geschichtsfragmente als zusammenhängende Geschichte. Insgesamt sind es fünf Novellas, die zeitnah aufeinander folgen und in gewisser Weise zusammenhängen.



Für mich gehört Throne of Glass zu meinen Lieblingsbüchern und Sarah J. Maas gehört meiner Meinung nach zur Meisterklasse. Ich habe mich also sehr gefreut, mehr Hintergrundwissen zu den Figuren und den Geschehnissen zu erfahren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Als Leser wird nun Celaenas Charakter greifbarer und verständlicher gemacht, da man nun erfährt, was ihr schon alles zugestoßen ist und wodurch sie geprägt wurde, sodass sie so wird, wie sie ist. Natürlich weiß man schon vieles aus der Reihe selber, da hin und wieder Bruchstücke von den Vorgeschichten erwähnt werden, dennoch wurde ich hin und wieder überrascht. Obwohl ich genau wusste, wie es ausgeht, habe ich bei jeder Seite mitgefiebert und musste mich oftmals gewaltsam vom Buch lösen. Nur bestimmte "Zwischenstationen" sind bekannt und werden nun mit Leben gefüllt.



Aber nicht nur Celaena lernt man in diesem Buch besser kennen, sondern auch viele Nebenfiguren, die in der Hauptreihe später als alte Bekannte von Celaena auftreten, die der Leser jedoch ohne diese Vorgeschichte nicht kennt. Besonders Arobynn und Sam bekommen mehr Charakterfülle einverleibt.



Was Arobynn angeht, bin ich noch zwiegespaltener als zuvor. Einerseits liest man all die schlimmen Dinge, die er Menschen, insbesondere Celaena, antut, aber auf der anderen Seite wirkt er auch sehr oft menschlich und väterlich bei ihr. Diese Zwiespalt erklärt nun auch endlich, warum Celaena ebenfalls - zumindest teilweise in diesem Buch - zwiegespalten über ihn denkt. Ich fand es sehr interessant, mehr über die bisher nicht ganz greifbare Beziehung von Arobynn Hamel und Calaena zu erfahren.



Am interessantesten ich es jedoch endlich, den berüchtigten Sam Cortland kennenzulernen. In der Throne Of Glass Reihe denkt Celaena oft an ihn, handelt deshalb auch oft anders und man konnte schon einiges über ihre Beziehung erfahren. Kurzgesagt, er spielt eine entscheidende Rolle, auch wenn er nicht anwesend ist. Daher fand ich es besonders spannend, seinen Charakter, sein Wesen und seine Beziehung zu Celaena herauszufinden. Ich war sogar sehr überrascht von seinen Charakter, da ich ihn mir was bestimmte Aspekte angeht, ganz anders vorgestellt habe.



Auch sehr bemerkenswert ist es, dass man in dieser Vorgeschichte mehr zu Celaenas Beruf zu erfahren. Als Assassinin lebt sie zunächst bei der Assassinengilde von Arobynn und so kann man mehr über das Assassinen-Sein an sich und auch das Leben in Erfahrung bringen. Zum aller ersten Mal kann man Celaena auf Aufträge begleiten.



Jeder der Novellas hat einen eigenen Höhepunkt, dennoch zieht sich ein Handlungsfaden durch jede, sodass es einen extra novellenübergreifenden Höhepunkt gibt. Und obwohl man als Leser von Throne of Glass genau weiß, wie diese Vorgeschichte unweigerlich enden muss, damit es nahtlos an den ersten Band anknüpfen kann, habe ich nie das Interesse verloren.

Ganz nach Sarah J. Maas - Manier führt sie einen an der Nase herum, erweckt tiefgehende Emotionen und nicht zuletzt viele Tränen. Es gab noch so viel Neues zu erfahren und trotzdem Spannung, obwohl man im Grunde genau wusste, wie es weitergeht. Es gibt hierbei kein Happy End, was mich innerlich zerfressen hat, auch wenn ich wusste, dass es so sein muss, damit Band Eins da anfangen, wo es nun einmal anfängt.

FAZIT

Diese Vorgeschichte ist perfekt dafür geeignet, einen tieferen Einblick in Figuren und Verständnis für diese zu erlangen. Für Fans der Reihe ist dieses Buch unumgänglich. Man kann nicht nur Celaenas Charakter besser verstehen, da man erfährt was sie geprägt hat, sondern auch einige Nebencharaktere besser kennenlernen, die bereits erwähnt wurden. Und genauso wie die eigentlichen Bände ist dieses Buch mit dem Schreibstil auf einem Niveau. Es steht den anderen Sarah J. Maas Büchern in nichts nach.

Neueinsteiger in die Reihe würde ich dennoch nicht empfehlen, diese Vorgeschichte zuerst zu lesen, da es meiner Meinung nach einiges vorwegnehmen würde was das Lesefeeling in der Hauptreihe angeht.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Ein wunderbar umgesetztes Buch

Was von mir bleibt
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Insgesamt war schon von Anfang an für mich klar - selbst schon vor dem ersten Aufschlagen des Buches -, dass es ein sehr schweres und trauriges Thema werden würde, das die Autorin mit diesem Buch aufreißen ...

Insgesamt war schon von Anfang an für mich klar - selbst schon vor dem ersten Aufschlagen des Buches -, dass es ein sehr schweres und trauriges Thema werden würde, das die Autorin mit diesem Buch aufreißen würde. Und ich war sehr gespannt, wie sie es umsetzten würde.



Denn unsere Protagonistin in diesem Buch leidet an einer schweren neuronalen Krankheit, durch die sie langsam ihr Gedächtnis verlieren wird. Doch selbst diese Diagnose hält Sammie nicht davon auf, ihre Ziele durchsetzen zu wollen. Sie ist nämlich bewundernswert zielstrebig und hat hochgesteckte Ziele, angefangen mit einem guten Schulabschluss, Studium und Kariere. Und selbst die Diagnose hält sie nicht davon auf, ehrgeizig zu bleiben, auch wenn klar ist, dass sie früher oder später sich nicht mehr an ihr Leben erinnern kann. Daher fängt sie an, ein Gedächtnisbuch zu schreiben, das sozusagen das Buch ist, was man als Leser liest.



Von den ersten Seiten an konnte ich mich mit Sammie identifizieren und das in einem Maße, das ich selten erlebt habe. Genauso wie sie bin ich sehr ehrgeizig in der Schule und denke sehr ähnlich wie sie. Daher habe ich das ganze Buch über mit gefiebert und mich an der Hoffnung geklammert, dass es doch noch ein Happy End für sie geben würde, dass das Buch vielleicht seinen Zweck erfüllt. Dennoch war von Beginn an klar, dass es nur Wunschdenken ist, was mich aber nicht davon abhalten konnte, dieser Illusion, der Sammie sich hingibt, auch zu glauben. Die Entwicklung der Krankheit und somit von Sammie selber ist dabei so liebevoll von der Autorin umgesetzt worden, dass man als Leser das Gefühl hatte, wirklich ein Tagebuch einer solchen Person zu lesen.



Allgemein finde ich die Art und Weise wie die Autorin diesen Gedanken umgesetzt hat, sehr gelungen. Es war wirklich erfrischend, die tiefen Gedanken von Sammie zu erfahren, ihre Hoffnung, Wünsche und Zweifel, die immer stärker werden. Auch das Format war sehr abwechslungsreich und so las man nicht nur "Liebes Tagebuch"-Einträge, sondern auch Notizen von Nebenfiguren, Listen oder Nacherzählungen von dem, was Sammie im Buch wenige Minuten vorher passiert ist, bevor sie es "niedergeschrieben hat".



Als es dann unweigerlich den Berg ab ging mit Sammies Krankheitsentwicklung, hatte ich immer noch einen Hauch Hoffnung, obwohl alles dagegen sprach. Es wurden bei mir eine solche Bandbreite an Emotionen ausgelöst, angefangen bei Zuversicht, Verständnis bis hin zu den bitteren Geschmack von Trauer und Unfairness.



Da Sammie, die Protagonistin, sozusagen die Autorin des Buches ist, war die Sprache sehr flüssig, da es sich um niedergeschriebene Gedanken ging, die man gut nachvollziehen konnte. Dennoch hatte es auch ein gewisses Niveau, zumal Sammie vernarrt in Debattieren ist und sich sehr elaboriert ausdrücken und ihre Gedanken geordnet präsentieren kann. Allein diese Stimmigkeit von Charakter des Protagonistin und ihren Schreistil zeigt, wie wunderbar die Autorin ihr Projekt umgesetzt hat.



Ich habe zunächst zweifelnd überlegt, wie die Autorin wohl dieses erste und schwierige Thema in Form eines Tagebuches umsetzten wird. Ich war wirklich positiv überrascht, wie vielschichtig und authentisch sie diese Idee umgesetzt hat. Die Figuren waren wunderbar ausgearbeitet und ich konnte mich direkt auf Anhieb mit Sammie identifizieren und bei ihrem Umgang mit der Krankheit mitfiebern. Nach Macken oder negativen Aspekten kann ich nur suchen.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Rezension zu Bird & Sword

Bird and Sword
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Schon als ich es damals in der Verlagsvorschau gesehen habe, wusste ich, dass dieses Buch zu mir passen würde. Ein Königreich, umgeben von all möglicher Magie, ein stummes Mädchen und eine herzerwärmende ...

Schon als ich es damals in der Verlagsvorschau gesehen habe, wusste ich, dass dieses Buch zu mir passen würde. Ein Königreich, umgeben von all möglicher Magie, ein stummes Mädchen und eine herzerwärmende Liebesgeschichte - Alles zusammen ergibt dieses Buch mit Suchtpotential.



Im Mittelpunkt der Handlungen steht Lark, eine gar nicht so gewöhnliche Protagonistin. Denn sie stumm, da ihre Mutter sie vor ihrem Tod verflucht hat, um ihre Gabe der Wörter zu verbergen. Ich konnte mir anfangs nur schwer vorstellen, wie ein Buch mit einer stummen Protagonistin funktionieren soll, doch es fand sich eine schnelle Lösung. Ich nahm auch zunächst an, dass Lark schüchtern und eine Art graues Mäuschen ist, da sie von anderen Figuren sozusagen gar nicht richtig wahrgenommen wird. Doch auch diese Vermutung stellte sich als falsch heraus - Lark ist eine unfassbare starke und freiheitsliebende junge Frau. Dank ihrer Stummheit und ihrer Gabe, Wörter Wahrheit werden zu lassen nimmt sie die Welt aus einer völlig neuen Perspektive wahr, das wird einem als Leser schon nach wenigen Seiten klar. Ich fand es faszinierend, zu sehen, wie ihre Gabe genau funktioniert und wie sie mit ihrem Fluch klarkommt. All die Eindrücke und Gedanken sind in keinem anderem Buch zu finden und so ergibt sich ein wundervoll bildreiches und magisches Setting, in dem ich mich auf Anhieb wohl fühlte.



Die andere wichtige Person ist Tiras, der Sohn von dem König, der Larks Mutter umbrachte und nun jetziger König. Als Lark etwa einundzwanzig ist, kreuzen sich die Wege der beiden erneut und lösen die Handlungen für die Geschichte aus. Schnell findet man heraus, dass er nicht so grausam ist wie sein Vater und das Land ganz anders regiert, auch wenn man anfangs etwas anderes annimmt. Mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden auch eine Liebesgeschichte, die mich jedoch erst zum Ende hin wirklich begeistern konnte, da mich das Verhältnis der beiden etwas gestört hat. Anfangs kam es nämlich so rüber, als wären die beiden nicht gleichgestellt und Lark dementsprechend minderwertig, jedoch legte sich dies aufgrund ihres starken, unabhängigen Charakters. Außerdem verbirgt der König ebenfalls ein Geheimnis, welches im Laufe des Buches gelöst wird.



Generell wird in dem Buch sehr viel zu Beginn angedeutet und im Verlauf der Geschichte immer wieder aufgegriffen und fortgeführt. Nie hatte ich das Gefühl, dass die Spannung nachgelassen hat, auch wenn zu manchen Zeiten relativ wenig passiert ist. Und wegen Larks Stummheit bekommt man zudem auch viel von ihren inneren Prozessen mit, was ich sehr überzeugend und fördert für die Geschichte fand. Ich weiß nicht genau, an welchen der ganzen Punkte gelegen hat, aber das Buch hat etwas unfassbar Anziehendes an sich, sodass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. In Rekordzeit hatte ich es durch, ohne zu merken, wie die Seiten dahinflogen. Es ist so lange her, dass ich mich in einem Buch so verlieren konnte, dass ich alles andere vergessen konnte.



Als einziger Kritikpunkt würde mir nur in den Sinn kommen, dass ich anfangs etwas Schwierigkeiten hatte, zu begreifen, wie die Gabe der Worte wirklich funktioniert. Doch mit der Zeit und dem Fortschritt der Geschichte wurde es Stück für Stück geklärt - und das auf eine außerordentlich raffinierte Weise, sodass man ein richtiges Bild von einer so abstrakten Fähigkeit bekommen kann. Im Grunde ist dies also kein wirklich negativer Aspekt, denn der Reiz, zu erfahren, was es damit auf sich hat, förderte meine Lesesucht. Und mit Sucht meine ich es wortwörtlich, denn ich konnte ungelogen das Buch einfach nicht mehr loslassen.



Auch wenn die Magie sehr außergewöhnlich und abstrakt ist in diesem Buch, war ich überrascht, wie gut und verständlich diese erklärt wurde. Die Protagonistin hat aufgrund ihrer Stummheit einen ungewöhnlichen Blick auf die Welt, was das Lesen zu einem nahezu ungewöhnlichen Abenteuer machte. Es ist ein Buch zum völligen Versinken und man sollte sich dem Suchtpotential bewusst sein und sich Freizeit schaffen, bevor man sich an dieses Buch wagt, da es - mich zumindest - einen nicht mehr gehen lässt und einen verzaubert. Und so kann ich ohne wenn und aber eine Vollpunktzahl vergeben!

Ich freue mich schon unfassbar auf den nächsten Sommer, wenn es weiter geht und hoffe gleichermaßen, dass die Zeit nicht allzu zäh wird.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Leichter Wiedereinstieg

Lord of Shadows
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Gespannt wie ich auf dieses Buch war, hätte ich es am liebsten an einem Tag verschlungen, doch ich habe ich zurückgehalten, um es in vollen Zügen zu genießen. Lang ersehnt und nun endlich auch auf Deutsch ...

Gespannt wie ich auf dieses Buch war, hätte ich es am liebsten an einem Tag verschlungen, doch ich habe ich zurückgehalten, um es in vollen Zügen zu genießen. Lang ersehnt und nun endlich auch auf Deutsch - Der zweite Band der Trilogie Die dunklen Mächte!



Zu Beginn des Buches hatten ich unfassbare Sorgen, nicht mehr in die Geschichte um Emma und Julian hineinzufinden, zu lang war der erste Band her und ich konnte mich nur noch an die wichtigsten Dinge erinnern, alles andere war weg. Dafür wurde ich überrascht, wie leicht es die Autorin es mir gemacht hat. Ganz bewusst und gekonnt hat sie mir die bisherigen Ereignisse ins Gedächtnis zurückgerufen, indem sie sie hin und wieder mit einfließen ließ. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so spielend leicht fallen würde, alle Geschehnisse und Charaktere überhaupt und generell so schnell wieder hervorrufen zu können. Zudem schließt es trotzdem nahtlos an allem an und Malcolm, Annabel und alles andere sind noch aktuell.



Genau wie im ersten Band steht das Dilemma zwischen Emma und Jules´ verbotener Liebe im Vordergrund. Dennoch gesellen sich auch weitere Probleme dazu, sodass es nicht nur zentral darum ging und Langeweile vermieden wurde. Besonders gut gefallen hat mir, dass Mark, der viele Jahre bei der Wilden Jagd verbracht hat, nun eine sehr wichtige Rolle spielt. Einher geht damit, dass die Welt der Elben mehr beleuchtet wird. Bei den Abenteuern der Figuren lernt man weitere Sitten und Besonderheiten dieses Volkes kennen. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich es nicht, aber genau das hat mir schon immer gefehlt! Sonst ging es primär um die Schattenjäger und ihre Eigenarten, Fähigkeiten usw., doch durch das Beleuchten der Elfen erreicht die Reihe - nein, die ganze Schattenjägerwelt, eine neue Ebene bezüglich der Tiefe. Wie schon erwähnt, habe ich mir bewusst sehr viel Zeit für dieses Buch genommen, um es völlig zu genießen und ich rate es auch jedem anderen. Es ist so lange her, dass ich so tief in ein Buch eingetaucht bin, so sehr bei der Handlung war und die Figuren so gut vor Augen hatte.



Ebenfalls bemerkenswert habe ich es empfunden, dass wieder einmal altbekannte Charaktere wie Jace, Clary oder Magnus und Alec eine Gastrolle bekommen und man erfährt wie es mit ihnen weiterging und wie sie sich über die Jahre entwickelt haben. Besonders Magnus und Alec spielen eine zentrale Rolle in diesem Band und sind der Schlüssel für bestimmte Ereignisse. Es ist einfach so unbeschreiblich schön, diese alten Freunde wiederzusehen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.



Gleichzeitig geht Cassandra mit diesem Vorgehen einen weiteren wichtigen Schritt einher, der dazu führte, dass ich dieses Buch so sehr ins Herz geschlossen habe. Wie schon bei Magnus und Alec bzw. Kieran und Mark betont sie wieder einmal indirekt die Normalität von LGBT. Dieses Thema scheint es ihr sehr angetan zu haben und ich heiße es äußerst willkommen. Genau so etwas brauchen Bücher! Auch eine andere wichtige Person überraschte mich hinsichtlich dessen und klärte so auch vieles weitere auf, was mir bisher wie ein Rätzel vorgekommen ist.



Auch untypisch ist es, dass es gar kein "Mittelbuch-Syndrom" gibt, wie es sonst bei Trilogien der Fall ist. Fast bei jeder Trilogie, die ich gelesen habe, war es so, dass der mittlere Band unfassbar nachgelassen hat und quasi als Vorbereitung für das große Finale ist. Doch die Autorin hat es geschafft, die Spannung immer konstant zu halten, sodass ich nie das Gefühl hatte, dass meine Leselust nachgelassen hat. Nur zum Ende hin holt sie zum finalen Schlag aus und lässt uns mit einen unglaublich tränenreichen Chliffhanger einsam zurück und den letzten Band sehnlichst herbeisehen.



In Bezug auf den ersten Band hat sich diese Fortsetzung überraschenderweise nicht verschlechtert - im Gegenteil, wenn ich darüber nachdenke, hat mir dieser Band sogar noch besser als Lady Midnight gefallen! Es werden ganz neue Aspekte intensivst beleuchtet, die bisher eher weniger Aufmerksamkeit bekommen haben und es verleiht der ganzen Welt nochmals eine neue Tiefe. Nur hinzusagen muss ich, dass man sich nicht durch das Buch suchten sollte, sondern ausreichend Zeit zum Genießen mitbringen sollte.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Anders als erwartet, aber um weiten besser!

The Promise - Der goldene Hof
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Richelle Mead ist bekannt für ihre Buchreihen "Vampire Academy", "Bloodlines" und vielen mehr. Doch dieser Auftakt geht in eine völlig andere Richtung und erinnerte mich beim Lesen des Klappentexts sehr ...

Richelle Mead ist bekannt für ihre Buchreihen "Vampire Academy", "Bloodlines" und vielen mehr. Doch dieser Auftakt geht in eine völlig andere Richtung und erinnerte mich beim Lesen des Klappentexts sehr an Selection, aber auch Kuss der Lüge. Doch wie viel wirklich in diesem Buch steckt, sollte ich erst im Laufe der Geschichte merken...



Die Geschichte wird damit eingeleitet, dass man Elizabeth kennenlernt. Sie ist eine angesehene Adelige, als jedoch ihr Eltern sterben muss sie schnellst möglichst zusehen, dass sie einen wohlhabenden Ehemann findet, da ihr Vermögen sich zu Grunde neigt. Die einzige Chance, dem zu entfliehen, sieht sie darin, sich als ihre Zofe in den Goldenen Hof einzuschleichen und eine neue Identität anzunehmen. Sie heißt ab da an Adelaide.

Am Goldenen Hof werden gewöhnliche Mädchen so ausgebildet, dass sie leicht mit der Oberschicht mithalten können. Am Ende ihrer Ausbildung sollen sie gegen Geld an Männer verheiratet werden, wobei Cedic und sein Vater, die Leiter, selber Gewinn machen.



Allein die Grundidee, dass Mädchen aus den unteren Schichten die Chance bekommen, zu erstrahlen, hat mich sehr bewegt. Selbstverständlich ist Elizabeth allen in Vorteil und die muss sich oft schlechter verhalten, als sie eigentlich ist. Das führte dazu, dass - besonders am Anfang - mir die Protagonistin besserwisserisch angehaucht vorkam. Ich hatte eher Schwierigkeiten, mit ihr war zu werden, obwohl sie auch offensichtlich auch mutig und mitleiderregend ist, da sie ihre alte Heimat zurücklassen muss und ihr ganzes gewohnte Leben hinter sich gelassen hat. Erst im Laufe der Zeit gewann ich sie zunehmend mehr lieb und spätestes ab der Mitte war sie mir vertraut wie meine innere Stimme.

Neben den Aufstiegschancen schimmerte im Verlauf des Buches auch immer mehr eine Gesellschaftskritik durch. Die Mädchen haben zwar am Ende die freie Wahl, mit wem sie ihr Leben verbringen wollen, aber alleine die Tatsache, dass sie - insbesondere von Cedrics Vater - wie "Wahre" behandelt werden, brachte mich zum Schaudern. Frauen wurden generell sehr minderwertig dargestellt und haben wenig Mitspracherecht. Der Kontrast durch eine starke und mutige Protagonistin machte dies noch einiges deutlicher und milderte diese Wirkung dadurch auch ab. Außerdem wird das Thema Religionsfreiheit und Toleranz angerissen, wobei ich dazu nicht mehr verraten möchte, um Spoiler zu vermeiden.



Die Stimmung in dem Buch war hauptsächlich ruhig, aber keineswegs uninteressant. Es ging alles gesittet zu und im Verlauf entwickelt sich auch noch eine herzerwärmende Liebesgeschichte, die später den Handlungslauf radikal entscheidet. Ich konnte wunderbar in dieser Welt versinken und mich mit den Eindrücken und Geschehen berieseln lassen, sodass ich mit jeder Seite immer mehr mit fiebern musste. Mir wurde Adelaides Welt schnell vertraut und ich habe mich sehr wohl daran gefühlt. Und trotz der vielen Zeitsprünge, die halfen eine große Zeitspanne zu überwinden, und langen Kapiteln, wurde ich nicht einmal aus dem Lesefluss gerissen. Großteils mag das an den leicht zu lesende Schreibstil liegen, der dies ermöglicht.

Er zum Ende hin nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung und geht in eine unerwartete Richtung. Es nimmt an Fahrt auf, allerdings hatte ich das Gefühl, als ob zu viel auf einmal passiert ist und die Autorin das Buch endlich zu Ende bringen wollte. Es überraschte mich, dass das Ende relativ glücklich und abgeschlossen ist, wobei noch ein paar Fragen zu Nebencharakteren wie Adelaides Freundinnen offen bleiben. Was es damit auf sich hat, wird man wohl erst im Folgeband erfahren...

FAZIT:

Ich kann jedem, der Selection geliebt hat, dieses Buch wirklich ans Herz legen. Dennoch steckt noch so viel mehr in diesem Buch als es bei Selection der Fall gewesen ist. Richelle Mead hat mich mit jeder Seite mehr von ihrem Schreibtalent überzeugen können und mir ist die Welt trotz anfänglicher Schwierigkeiten schnell vertraut und willkommen heißend geworden.

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