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Veröffentlicht am 30.12.2023

Die alten Griechen

Atalanta
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ATALANTA ist nicht mein erstes Buch von Jennifer Saint. Elektra und Ariadne habe ich beide als starke Frauen in ihren anderen Büchern erleben dürfen. Also waren meine Erwartungen hoch.

Das Buch hat eine ...

ATALANTA ist nicht mein erstes Buch von Jennifer Saint. Elektra und Ariadne habe ich beide als starke Frauen in ihren anderen Büchern erleben dürfen. Also waren meine Erwartungen hoch.

Das Buch hat eine wunderbare Cover-Gestaltung. Ein wahrer Augenschmaus.

Die Geschichte an sich muss sich natürlich an den "realen" also den überlieferten Fakten entlanghangeln. Und wo die griechische Mythologie etwas wage ist, da hat die Autorin ihrer Heldin persönliche Züge gegeben und damit versucht zu erklären, wie diese mythische Frauenfigur so stark und heroisch wurde.

Atalanta ist mal keine zarte brave Tochter sondern schon in jungen Jahren mutig und stark und kämpferisch. Das hat mir gut gefallen. Ihr Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben wird von diversen Männern und Göttern erschwert.

Ich fand es nicht ganz so gut, wie seine Vorgänger, weil mir manchmal etwas die Spannung fehlte. Vielleicht ist das aber auch der Vorgabe geschuldet, an die die Autorin sich natürlich gehalten hat. Troztdem empfehlenswert, für den, der dieses Genre mag.

Veröffentlicht am 06.10.2023

Listenschreiber Lars

Kleine Probleme
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Lars weiß, er hat Probleme. Kleine Probleme. Probleme mit der Motivation halt. Solche, wie jeder sie kennt. Den Hintern hochkriegen und mal was anpacken. Oder lieber drüber nachdenken, wie man es denn ...

Lars weiß, er hat Probleme. Kleine Probleme. Probleme mit der Motivation halt. Solche, wie jeder sie kennt. Den Hintern hochkriegen und mal was anpacken. Oder lieber drüber nachdenken, wie man es denn richtig anpacken sollte. Ist doch wichtig, dass es am Ende gelingt. Das man sich nicht verzettelt. Alles gut organisiert hat. Ein Plan muss her. Eine Liste auf jeden Fall. Mit dem was es braucht, dem was man weglassen kann. Eine To-do-Liste, das kann auf keinen Fall schaden. Dann wird sich alles lösen. Dann werde ich alles schaffen, wenn ich es erst mal anpacke.

So ist er, der gute Lars. Er hat den kleinen inneren Schweinehund riesengroß werden lassen und da ist es nicht verwunderlich, dass ihm kurz vor Silvester alles auf die Füße fällt. Die Steuer, die Freundin, die Familie, ein Buchprojekt. Er beschließt, alles an einem Tag abzuarbeiten. Mit der ultimativen Liste.

Lest selber, ob ihm das gelingt. Das Büchlein ist schmal und schnell gelesen. Und das ein oder andere Mal fühlt man sich etwas ertappt in eigenen Ausreden. Auch wenn man nicht der weltgrößte Bedenkenträger ist, so wie Lars.

Veröffentlicht am 06.10.2023

Der Sperling

Ich, Sperling
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Dass James Hynes mit "Ich, Sperling" keine leichte Kost für mich bereit hält, das war mir schnell klar.
„Ich, Jakob, Sohn von niemandem, Vater von niemandem, geliebt von niemandem, Sklave, Hure, ein Cineadus, ...

Dass James Hynes mit "Ich, Sperling" keine leichte Kost für mich bereit hält, das war mir schnell klar.
„Ich, Jakob, Sohn von niemandem, Vater von niemandem, geliebt von niemandem, Sklave, Hure, ein Cineadus, Eunuch, Nilschlamm, Arbeiter, Aufseher, Krüppel, Schwindsüchtiger, herrenloses Gut…“
So beschreibt sich der Hauptdarsteller am Anfang seiner Geschichte - am Ende seines Lebens. Und dieser Einleitung wird er im Laufe des Buches mehr als gerecht.

Als ausgesetztes Kind ohne Vergangenheit in einem Bordell. Was für eine Zukunft soll das werden, welches Leben kann da kommen. Dank der Hure Euterpe ist es zumindest in den ersten Jahren von einer betreuenden Hand geführt. Die Frau versucht dem Jungen jedes bisschen Wärme und Bildung zu geben, dass sie geben kann. So bekommt er ein Rüstzeug, als sein Sklavenleben härter wird.

Für LeserINNen, die empfindsam sind, bräuchte das Buch sicher jede Menge Triggerwarnungen, denn es es voller Härte, Grausamkeiten, Gewalt. Es ist auch keine Story, die gute Laune verbreitet. Man wird durchgerüttelt, auch mal abgestoßen und erschüttert. Dass man dennoch nicht komplett scheitert an der Geschichte liegt an der klugen Erzählweise des Autors, an deren literarischem Tiefgang man sich entlanghangeln kann.

Ein sehr gehaltvolles und tiefgründiges Buch. Sicher keine leichte Kost.

Veröffentlicht am 03.05.2023

empfehlenswert

Lebendige Nacht
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Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere ...

Als Biologe interessierte mich das Thema nachtaktiver Tiere in unserer unmittelbaren Umgebung sehr. Das Buch ist schön gestaltet auch wenn ich denke, dass ein paar mehr Bilder in einem Buch über Wildtiere durchaus ansprechend gewesen wären. Es wird versucht einen möglichst breitgefächterten Bereich der Tierwelt abzudecken und man merkt, dass die Zielgruppe der nicht die Fachwelt ist. Dennoch wären ein wenig mehr Fakten meiner Meinung nach durchaus möglich gewesen. Man sollte den geneigten Leser nicht unterschätzen und ich kenne genug, die zu solchen Sachbüchern greifen eben WEIL sie mehr Input zu einem Thema möchten.

Für den Einstieg und oberflächliches Interesse ein Buch, welches sich leicht und locker liest. Für mich als Biologe hätte es gerne mehr sein dürfen. Mehr Infos, mehr Fakten, mehr in die Tiefe, dafür auch gerne weniger verschiedene Tierarten. Dennoch empfehlenswert.

Veröffentlicht am 13.02.2023

höllischer Tripp

Wer die Hölle kennt
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Wir befinden uns im zweiten Band einer Trilogie und das merkt man von Anfang an. Für Quereinsteiger ist das Ganze definitiv nichts, denn ohne Vorwissen hat man sicher nur den halben Spaß. Wie bekannt, ...

Wir befinden uns im zweiten Band einer Trilogie und das merkt man von Anfang an. Für Quereinsteiger ist das Ganze definitiv nichts, denn ohne Vorwissen hat man sicher nur den halben Spaß. Wie bekannt, muss Alex versuchen, Darlington aus der Hölle zu retten. Dazu muss sie dort aber erst mal Einlass finden. Es trifft sich gut, dass sie schon jemanden getötet hat, denn das ist sozusagen der Türöffner. Überraschenderweise ist sie nicht allein sondern noch mehrere aus ihrem "Team" können da mithalten. Gut für Alex, denn so muss sie nicht alleine in die Unterwelt.

Mir hat der erste Band gut gefallen. Manchmal war er mir etwas zu ungenau und zu schnell erzählt aber doch so, dass ich unbedingt wissen musste, wie die Geschichte weitergeht. Auch in Band zwei hatte ich ein paar Leselängen, in denen ich nicht so richtig mitfiebern konnte. Aber die Autorin versteht es, die Spannnungsschrauben zum Ende hin anzuziehen und damit hat sie bei mir nochmal richtig gut gepunktet.

Am Ende war es ein guter Mittelband, in dem die Charaktere allesamt mehr Tiefe und Farbe bekamen und einige nette Ideen genretypische Figuren neu und unterhaltsam in Szene setzten. Ich bin sehr neugierig, wie die Geschichte ausgeht.