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Veröffentlicht am 15.05.2019

Magie des Steins

Berg der Macht
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Im und auf dem Berg Ianapat liegt die Macht der Magie im Stein. Die adligen Bewohner können sich für ewiges Leben in den Tiefen des Berges als Geist entscheiden. Dies setzt jedoch eine Trennung von Körper ...

Im und auf dem Berg Ianapat liegt die Macht der Magie im Stein. Die adligen Bewohner können sich für ewiges Leben in den Tiefen des Berges als Geist entscheiden. Dies setzt jedoch eine Trennung von Körper und Seele voraus. Als Geist nehmen sie immer haben sie die Möglichkeit auf die Geschicke der Adelshäuser und ihrer Familien Einfluss zu nehmen.

Eine der Hauptfiguren ist die junge Adlige Semire, die ihren Lebenszweck nicht in der Heirat mit einem politisch möglichst nützlichen Adligen sieht und darin ihre Zeit mit Sticken und Teegesellschaften zu verbringen. Sie möchte Einfluß auf die Politik und Wirtschaft nehmen und will auch Kämpfe nicht den Männern überlassen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie einige interessante Mölichkeiten, diese Ziele zu erreichen.


Die zweite spannende Figur ist die junge Magierin Kyrin, die auch nicht immer tut, was von ihr verlangt wird und gerne bereit ist verbotene Wege zu gehen um den von Graf Golar, Semires Vater, erteilten Auftrag auszuführen.


Und dann haben wir noch Quilûn, ein begnadeter Maler, der einen guten Blick für die Wahrheit hat. Er gerät unverhofft in den Strudel von Krieg und Intrigen. Seine Person bleibt für mich noch etwas blass, aber das wird sich in den Folgebänden sicher ändern.



Wie immer versteht Robert Corvus es, eine faszinierende Welt voller spannender Überraschungen zu schaffen.

Er macht es dem Leser leicht, das Kopfkino einzuschalten, egal ob er eine Kampfszene beschreibt oder die Gegebenheiten eines Schauplatzes, wie zum Beispiel das Spiegellabyrinth in die Tiefe des Berges und die Wesen, die dort leben.

Am Ende des Buches hat sich einiges aufgeklärt, andere Fragen blieben offen. Aber es gibt ja noch zwei Bände, die mit Sicherheit alles auflösen und es wieder an Spannung und tollen Ideen nicht mangeln lassen werden.

Im Vergleich zu anderen Büchern des Autors was "Berg der Macht" weniger "dark". Aber auch das mag sich noch ändern.


Auf jeden Fall kann man gespannt sein.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Einiges bleibt im Nebel

Das gefälschte Siegel
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Vor 1000 Jahren wurde die Dämonen aus dem Königreich vertrieben und ein Erzdämon mit Hilfe der Alfeynzauberin Ililiané in eine Schriftrolle gebannt.
Doch nun scheint das Siegel gebrochen und ...

Vor 1000 Jahren wurde die Dämonen aus dem Königreich vertrieben und ein Erzdämon mit Hilfe der Alfeynzauberin Ililiané in eine Schriftrolle gebannt.
Doch nun scheint das Siegel gebrochen und durch eine Fälschung ersetzt zu sein. Ist der Dämon entkommen?
Tymur, der jüngste Sohn des Königs, wird ausgesandt, das Nebelreich der Alfeyn zu finden und die Zauberin zu bitten die Rolle zu überprüfen und gegebenenfalls den Bann zu erneuern.
An seiner Seite reisen mit der begnadete, aber etwas abgehalfterte Fälscher Kevron, die junge überaus ehrgeizige und von sich überzeugte Magierin Enidin, und ehemalige, Tymur nahezu bedingungslos ergebene Steinerne Wächter Lorcan.

Maja Ilisch hat in „Das gefälschte Siegel“ einige potentiell interessante Charaktere geschaffen und deren Eigenschaften gut herausgearbeitet.
Tymurs Wandel vom Charmanten Lausebengel zum nicht weniger charmanten glatt- aber auch scharfzüngigem Diplomaten ist gut beschrieben.
Es fällt leicht seinem Charme zunächst zu erliegen, bis er mehr von seinem Charakter zeigt.
Kevrons Angst vor zu ziemlich allem und dem Hang hinter jeder Ecke einen Mörder oder Schlimmeres zu sehen, lässt vergessen, dass sich hinter ihm , hoffentlich, noch eine spannende Geschichte verbirgt-
Enidin schwankt zwischen ihrer teenagerhaften Schwärmerei für Tymur und dem Wunsch als Magierin ernst genommen zu werden.
Lorcan erscheint als das charakterlich stärkste Mitglied der Reisegruppe, ist jedoch Tymur gegenüber nahezu blind loyal.
Die Charaktere sind gut gezeichnet, leider hat keiner das Potential zum Sympathieträger, weshalb ich nicht so wirklich mit ihnen mitfiebern konnte.
Die Alfeyn sind ein geheimnisvolles Volk, die nicht viel preisgeben, aber ihr Land und besonders ihre Stadt und deren architektonischen Besonderheiten sind faszienierend und dieser Teil hat mir Spaß gemacht zu lesen.
Etwas langatmig waren zeitweise die Schilderungen des Lebens und der Probleme der Protagonisten.
Aber da es sich um den ersten Teil einer Saga handelt, sind diese Hintergrundinformationen ja vielleicht auch wichtig.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, auch wenn es mit einem Cliffhanger endet und vieles offen bleibt.
Das Cover ist sehr schön und gibt einen kleinen Ausblick auf die Stadt im Nebelland

Veröffentlicht am 07.02.2022

"Zustan der Perfektion2 durch ein nicht ganz perfektes Zimmermädchen

The Maid
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Das Cover ist hübsch und ansprechend gestaltet wenn auch das abgebildete Zimmermädchen nicht Mollys Stil entspricht.

Molly Gray ist ein sehr besonderes Zimmermädchen. Ihr höchstes Ziel ist es ...

Das Cover ist hübsch und ansprechend gestaltet wenn auch das abgebildete Zimmermädchen nicht Mollys Stil entspricht.

Molly Gray ist ein sehr besonderes Zimmermädchen. Ihr höchstes Ziel ist es ein Zimmer zurück "in den Zustand der Perfektion" zurück zu versetzen, wobei ihr auch der kleinste Missstand ins Auge fällt.
Mehr Probleme hat sie da im Zusammensein mit anderen Menschen. Das Erkennen feiner Zwischentöne im Gespräch oder gar Sarkasmus gelingt ihr eher selten.
Sie denkt sehr gradlinig und oft naiv anmutend.
Dieses Verhalten sowohl wie ihre angestrebte Perfektion in der Ausübung ihrer Arbeit ist ehr autistisch geprägt.

Ihre Gradlinigkeit und absolute Ehrlichkeit haben es aber schnell geschafft, sie eine für mich sehr sympathische Protagonistin werden zu lassen.

Als sie bei der Reinigung eines Zimmers einen Stammgast tot auffindet, bringt ihre besondere Herangehensweise sich schnell in Schwierigkeiten und in Verdacht.

"Ein Zimmermädchen ermittelt" trifft nicht ganz den Kern.
Molly ermittelt weniger aktiv sondern trägt eher durch ihre spezielle Beobachtungsgabe und Sicht der Dinge, sowie der Hilfe guter Freunde zur Aufklärung bei.
Auch hierbei richtet Molly sich teils nach ihrer eigenen Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit, was wiederum zu einigen Überraschungen gegen Ende führt.

Der Roman lebt letztlich nicht durch einen steigenden Spannungsbogen sondern durch die sehr lebendig gezeichneten Menschen, die ihn bevölkern.

Alles in allem bot mir "The Maid" ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einem sehr anrührenden Blick auf die Menschen und der unterhaltsamen Aufklärung eines Mordfalls ohne viel Blut und Action.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Thriller der leisen Sorte

Sieben Lügen
1

Inhalt:
In Sieben Lügen erzählt die Protagonistin Jane einer zunächst ungenannten Person ihre Geschichte, ihre Geschichte und die ihrer Freundin seit Kindertagen Marnie,
Sie erzählt , wie aus einer kleinen ...

Inhalt:
In Sieben Lügen erzählt die Protagonistin Jane einer zunächst ungenannten Person ihre Geschichte, ihre Geschichte und die ihrer Freundin seit Kindertagen Marnie,
Sie erzählt , wie aus einer kleinen Notlüge unter Freundinnen, eine Geschichte wird, in der die Lügen größer werden und aus einer Kinderfreundschaft nach und nach eine geradezu krankhafte Fixierung auf Marnie wird, in der Jane keine Grenzen und Skrupel mehr kennt, um Marnie einzig für sich zu haben.

Meine Meinung:
Der Erzählstil von Sieben Lügen ist eher ruhig und unaufgeregt.
Zunächst glaubt ist der Leser noch bereit, Mitleid mit Jane zu haben, doch im Lauf der Erzählung zeigt sie immer mehr Züge einer geradezu psychopathischen Besessenheit.

Keine der Protagonistinnen schafft es schlussendlich Sympathien bei mir zu wecken. Jane in ihrer steigenden Wahnhaftigkeit und Marnie in ihrer letztlich egoistischen Oberflächlichkeit schaffen es zu keiner Zeit, mich auf ihre Seite zu ziehen.

Trotz der mangelnden positiven Gefühle gegenüber den beiden, schafft Elisabeth Kay es vortrefflich, einen gewissen Sog zu erzielen. Die Geschichte lebt nicht von Action und spritzendem Blut, sondern vom Miterleben, wie Janes Wahn sich allmählich steigert.

Wer atemberaubende Spannung sucht, ist mit Sieben Lügen daher schlecht bedient.
Mich hat trotz einiger Längen Janes Erzählung in den Bann gezogen.
Im letzten Drittel verlaufen einige erfolgversprechende Aspekte der Geschichte leider etwas im Sande aber die Lösung ist ein Stück weit überraschend. Leider ist das Ende dann etwas unausgegoren und nicht ganz schlüssig.

Nichtsdestotrotz hat Frau Kay mir einige recht beklemmend gut Lesestunden verschafft, so dass die Bezeichnung Thriller ihre Berechtigung hat. Es ist eben ein Thrill der leisen Sorte, der vielleicht sogar realistischer ist als so mancher Thriller mit viel Blut und Splatter.
Gute Idee mit manchmal nicht ganz gelungener Umsetzung

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Historischer Leckerbissen oder Entzauberung der Fantasie

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein Sachbuch in dem vieles über die Hintergründe der Entstehung der Alice Romane dargelegt wird.
Ist die meist vertretene Absicht des Erfindens der Geschichten, ...

"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein Sachbuch in dem vieles über die Hintergründe der Entstehung der Alice Romane dargelegt wird.
Ist die meist vertretene Absicht des Erfindens der Geschichten, Carrolls Wunsch, eine unterhaltsame Geschichte für Alice Lidell und ihre Schwestern zu ersinnen, steckt doch weit mehr dahinter.
Zum einen einer gewisse "Revolutionierung" der bis dato geschriebenen Kinderbücher, die meist eine moralische und erzieherische Absicht verfolgten und weniger die Fantasie der Kinder beflügeln sollte, sondern auch die Möglichkeit für Caroll politische Satire und Karikaturen verschiedener Persönlichkeiten der Zeit unterzubringen.
Viele dieser Hintergründe sind interessant und werfen ein völlig neues Licht auf Alice und ihre Erlebnisse.
Manchmal geht der Autor sehr ins Detail und ergeht sich etwas zu intensiv in den Schilderungen der politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten.
Das macht es, zumindest für mich, schwierig, das Buch an einem Stück zu lesen.
Man könnte dann auch schnell dazu neigen, einige Dinge schlicht zu überlesen, weil es einfach ein Zuviel an Informationen ist.
Auf jeden Fall bereichert wird "Die Erfindung von Alice im Wunderland" durch das tolle Cover, Zeichnungen aus den Büchern und Fotos von Alice und weiteren Zeitgenossen sowie von Oxford und Umgebung.
Für Literaturhistorie Begeisterte ist das Buch sicher ein Leckerbissen für die Freunde der reinen Fantasie eine gewisse Entzauberung von Alice und ihrer Welt.

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