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Veröffentlicht am 22.02.2018

Bei mir durchgefallen

Lockwood & Co - Die seufzende Wendeltreppe
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Um diese Serie gibt es einen regelrechten Hype, und da mir Fantasy im Allgemeinen und auch Geistergeschichten im Speziellen gefallen, wollte ich diese Reihe auch mal anlesen oder, noch lieber, anhören. ...

Um diese Serie gibt es einen regelrechten Hype, und da mir Fantasy im Allgemeinen und auch Geistergeschichten im Speziellen gefallen, wollte ich diese Reihe auch mal anlesen oder, noch lieber, anhören. Jugendbücher sind von der Vertonung her ganz oft besonders gelungene Hörerlebnisse, weshalb ich nicht zur Print- sondern zur Audioausgabe gegriffen habe, was sich im Verlauf als Fehler herausgestellt hat.

Das Hörbuch Lockwoold&Co - die seufzende Wendeltreppe von Jonathan Stroud ist auch als Hörbuch erhältlich, und ich habe es mir aus der Bücherei ausgeliehen. Geistergeschichten lese ich ab und an ganz gerne, Jugendbucher auch, teilweise aus beruflichen Gründen, also habe ich zugegriffen, in der Hoffnung, ein spannendes Hörbuch in Händen zu halten.

Zur Handlung:
Soweit ich die Handlung gehört habe (erster Teil) fand ich die Beschreibung der Personen und den Handlungsaufbau für ein Jugendbuch okay, selbst gelesen hätte es zum Weiterlesen animiert, zumindest das erste Drittel. Mir gefällt die Idee, dass nur Jugendliche auf Geisterjagd gehen können, weil Erwachsene zu schlecht in der Wahrnehmung sind, und auch Lockwood mag ich ganz gerne. Die "Ich" - Perspektive bietet sich ja eigentlich für ein Hörbuch an

Die Stimme:
Ich höre bei der Hausarbeit und beim Sport. Beides Tätigkeiten, wo ich mich gerne anregen und ablenken lasse. Die Stimme der Erzählerin empfinde ich als zu alt für eine Jugendliche, sie passt für mich eher zu einer Frau mittleren Alters. Ebenso spricht die Erzählerin sehr monoton und einschläfernd, auch an spannenden Stellen ist keine Spannung zu spüren, Emotionen kommen gar nicht bei mir an. Deshalb habe ich nach 10 Hörkapitel aufgegeben - und versuche es vielleicht irgendwann mit dem gebundenen Buch.

Fazit: Story scheint okay, aber die Sprecherin wirkt auf mich als Schlafmittel.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Kann man lesen, muss man aber nicht

Zodius - Ein Sturm zieht auf
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Dieses Buch wird mit den Worten „Hochspannend und innovativ - atemberaubende Action gepaart mit einer heißen Liebesgeschichte. Lisa Renee Jones ist einfach fantastisch!“ von Lara Adrian beworben. Da mir ...

Dieses Buch wird mit den Worten „Hochspannend und innovativ - atemberaubende Action gepaart mit einer heißen Liebesgeschichte. Lisa Renee Jones ist einfach fantastisch!“ von Lara Adrian beworben. Da mir die Bücher von Lara Adrian gefallen, dachte ich, hier etwas Ähnliches vorzufinden, und wurde entäuscht.

Das Cover des Buches fand ich sehr ansprechend, verspricht es doch eine paranormal - erotisch - düstere Geschichte. Auch der Klappentext kann noch überzeugen, jeoch kann, meiner Meinung nach, dann die Handlung nicht mit dem Klappentext mithalten.

Die Grundidee, mit außerirdischer DNA Superkämpfer herzustellen, gefällt mir. Auch den Begriff "Lebensband" finde ich schön, dieses Phänomen gibt es öfter in der paranormalen erotischen Literatur, deshalb liest es Frau ja.

Durch das ganz Buch zieht sich der Kritikpunkt: Fast alle Charaktäre bleiben sehr flach, für einen erotischen Roman (der nicht explizit so beworben wird, Lara Adrian impliziert das aber für mich) ist mir zu wenig Erotik drin und zu viel militärische Rahmenhandlung, die mich so überhaupt nicht interessiert hat. Die letzten 100 Seiten sind wirklich gut geschrieben, wäre nur der ganze Roman so! Die Spannung fand ich auf den ersten 300 Seiten gering und sich wiederholend. Schade, mit dieser Idee wäre mehr drin gewesen.
Hier wäre es toll gewesen, die Handlungsstänge spannender zu schreiben oder mehr miteinander zu verweben. Außerdem hätte ich mehr über das Seelenleben, die geheimen Wünsche und Gedanken der wichtigsten Personen des Buches erfahren und deren Geschichte emotionaler und plastischer miterleben Wollen. Die Erotik hat während des Lesens bei mir überhaupt nicht geprickelt und ist nicht zur erwarteten Haupt- sondern zur lieblosen Nebenhandlung geworden.

Fazit: Kann man lesen, muss man nicht. Ich lese definitiv keinen Fortsetzungsband dieser Serie.

Veröffentlicht am 17.05.2024

Gute Grundidee, die Umsetzung fällt bei uns durch

Die InvesTiere
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Ich habe dieses Buch gelesen, nachdem es mir mein Sohn (11) nach 50 Seiten zurückgebracht hat. Seine Rückmeldung war: kindisch, langweilig, da lerne ich nichts mehr dazu. Zusätzlich ein leicht ...

Ich habe dieses Buch gelesen, nachdem es mir mein Sohn (11) nach 50 Seiten zurückgebracht hat. Seine Rückmeldung war: kindisch, langweilig, da lerne ich nichts mehr dazu. Zusätzlich ein leicht sarkastisches "viel Spaß" beim Lesen, da ich dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe.

Die Grundidee, Finanzwissen für ältere Kinder und junge Teens aufzuarbeiten, hat mir gut gefallen. Was mir weniger gefallen hat, ist die Umsetzung. Wenn es in Richtung Kinder geht, sind Tiere toll, diese brächten dann aber auch "tierische" Probleme. Hasen müssten in einem Bau und keiner Wohnung leben etc.

Zusätzlich sind die Charaktere stark überzeichnet, ganz besonders die Genderrollen, die vermittelt werden, finde ich höchst problematisch! In allen Fällen in dem Buch ist es so, dass die erfolgreichen Charaktere und jene, die Geld haben, durch die Bank männlich sind. Die einzige Frau mit Unternehmen verkauft Haushaltsgeräte - und diese verkaufen sich schlecht, weshalb sie rabattieren muss. Auch der hilfsbedürftige Charakter Rosie ist eine oberflächliche Person, die bei mir sofort den Wunsch nach "Enttussifizierung" geweckt hat. Das Vorwort einer erfolgreichen Frau reißt das nicht raus. Auch in Rosies Familie ist der Vater der Hauptverdiener gewesen, die Mutter hat Putzjobs. Die einzig akademisch gebildete Frau ist eine ältere Lehrerin, die extrem langweiligen Unterricht macht und nicht auf die Fragen der Lernenden eingeht.
Frauen machen die unbezahlte Hausarbeit, sind dumm, oberflächlich, langweilig und erfolglos - dieses Bild wird gezeichnet. Das Rollenbild der 1950er Jahre, denn natürlich ist auch kein weiblicher Charakter, der die App programmiert. Somit ist dieses Buch auch ganz klar für den Schulunterricht geeignet: allerdings nicht zur Finanzbildung, sondern als Beispiel für schlecht ausgestaltete Charaktere (Deutschunterricht), antiquierte Rollenbilder (Geschichte und politische Bildung).

Das einzige, was mich an diesem Buch überrascht hat, ist, dass es eine Frau lektoriert hat. Entweder hat man sich über ihre Meinung hinweggesetzt (was mich jetzt nicht wundern würde), oder es ist ihr schlicht und einfach nicht aufgefallen, da diese Sichtweise nach wie vor normalisiert wird.

Die Rückmeldung meines Sohnes bezieht sich darauf, dass es auch gute Inhalte zu Finanzwissen im Internet gibt und entsprechend interessierte Jugendliche überlegen, in welche ETFs sie investieren möchten. Ebenso ist es in Österreich nicht erlaubt, vor Ende der Pflichtschulzeit (9 Jahre) Erwerbsarbeit zu leisten, für die Gründung eines Start-Ups ist eine volljährige Person notwendig.

Wer sich hierzu als Teenager mehr interessiert, kann an Projekten wie "Juniorcompany" teilnehmen, wo tatsächlich ein Unternehmen für ein Jahr unter extrem geschützten Bedingungen aufgebaut und betreut wird.

Fazit: Die Idee eines Start-Up-Romans gefällt mir, die Umsetzung fällt ganz klar durch!


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Veröffentlicht am 05.05.2018

Konnte mich nicht mitreißen

Die Geschichte des Wassers
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Das Buch „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde war für mich das erste Buch der Autorin. Ihren Debütroman „Die Geschichte der Bienen“ habe ich nicht gelesen und möchte das nach dem aktuellen Buch ...

Das Buch „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde war für mich das erste Buch der Autorin. Ihren Debütroman „Die Geschichte der Bienen“ habe ich nicht gelesen und möchte das nach dem aktuellen Buch auch nicht mehr nachholen. Bei beiden Büchern klingt die Thematik für mich sehr interessant, da ich mich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit interessiere und auch viele Sachbücher zu dieser Thematik lese.

Im Rahmen einer Hörrunde durfte ich das Buch hören und diskutieren und habe mich damit auch verpflichtet, eine Rezension zu schreiben. Ich erwähne das an dieser Stelle weil ich das Buch ansonsten nach spätestens einem Viertel abgebrochen hätte.

Die Handlung beginnt noch interessant mit der 70- Jährigen Signe im Jahr 2017, die an den Ort der Jugend zurückkehrt und nach wie vor versucht, die Menschen von einer nachhaltigen Lebensweise zu überzeugen. Seit ihrer Kindheit ist sie, durch ihren Vater, zur Umweltaktivistin erzogen worden und bis heute geblieben. Sie macht sich viele Gedanken darüber, wie man Menschen zu einem nachhaltigeren Umgang mit der zur Verfügung stehenden Ressource Wasser machen kann und erlebt die Veränderungen durch den Klimawandel direkt vor ihrer Haustüre. Ansonsten ist sie eine verbitterter Charakter mit einem total verkorksten Leben. Davon hätte ich gerne weniger und dafür mehr von den Veränderungen, politischen Hintergründen und geplanten weiteren Aktionen als Umweltaktivistin gehört. Die ältere Stimme des Hörbuchs passt gut zu Signe, auch, wenn die Stimme in wütenden Passagen als „keifende Alte“ noch unsympathischer rüber kommt, als mir der Charakter ohnehin schon ist. Ich glaube aber nicht, dass eine andere Sprecherin aus der für mich sehr langweiligen Geschichte mehr hätte herausholen können.

In einem parallelen Handlungsstrang, der für mich nicht nötig gewesen wäre, da sich bis zum Ende nicht erschließt, warum die Handlungsstränge parallel verlaufen und auch nicht zusammengeführt werden, geht es um David um Lou – zwei Klimaflüchtlinge in Europa im Jahr 2041. Sie haben in ihrer Heimat kein Trinkwasser mehr und flüchten, wie viele andere auch, in Richtung Norden. Während ich anfangs die Schilderungen von Lebensbedingungen, die zur Flucht geführt haben, und dem Lagerleben mit den Wasserrestriktionen noch spannend gefunden habe, baut auch dieser Handlungsstang immer weiter ab. Die Politik bleibt im Hintergrund, was zum gebildeten David so überhaupt nicht passen will, dass er sich nur über sein persönliches Schicksal Gedanken macht, jedoch keine Erklärungen dazu liefert. Somit war für mich nach einem Viertel des Buches auch hier nichts Interessantes mehr dabei und ich war froh, als die Geschichte ein Ende gefunden hat.

Das Ende der Geschichte liefert keine Erklärungen und lässt viele Fragen offen. Auf mich wirkt es, als wäre das Buch mitten in der Handlung plötzlich aus gewesen, ohne, dass sich für den Roman die Mühe gemacht wurde, ein Ende zu schreiben. Hierfür gibt es von mir auch nochmal Abzüge in der Wertung.

Meine Erwartungen eines Sachinhalts, der in Romanform beleuchtet wird, haben sich überhaupt nicht erfüllt. Mir war der Sachteil zu wenig und der Romanteil zu langweilig. Ich mochte einzig die kleine Lou von allen handlungstragenden Personen, mit dem Rest bin ich nicht so richtig warm geworden. Ebenso wird die Geschichte nicht so erzählt, dass sie mich mitgerissen hätte. Dieses Buch hat beim Zuhören von mir volle Aufmerksamkeit gefordert. Ansonsten höre ich Bücher, die mich mitreißen, so dass ich trotz Haus- oder Handarbeit trotzdem gut der Handlung folgen kann, weil ich das Gefühl habe, mitten drin zu sein.

Fazit: Wer ein Buch mit voller Aufmerksamkeit hören möchte und verkorkste Protagonisten mag, wird mit dieser Geschichte Freude haben. Wer sich jedoch eine reflektierte Auseinandersetzung auf Sachbuchniveau erwartet, wird enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Lieber zuerst alleine lesen.

Was soll ich da erst sagen?
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Das Buch "Was soll ich da erst sagen?" von Martin Baltscheit mit Bildern von Antje Drescher ist als gebundene Ausgabe 2011 im Bajazzo Verlag, Zürich erschienen.

In diesem Buch wir das Thema anders sein ...

Das Buch "Was soll ich da erst sagen?" von Martin Baltscheit mit Bildern von Antje Drescher ist als gebundene Ausgabe 2011 im Bajazzo Verlag, Zürich erschienen.

In diesem Buch wir das Thema anders sein in Hinblick auf körperliche Beeinträchtigungen erörtert, dazu gibt es jeweils einen Reim und eine Illustration auf der anderen Seite. Die Reime empfinde ich als plump und, hätte ich eine Beeinträchtigung, würde ich mich ungerecht von diesem Buch behandelt fühlen. Meiner Meinung nach ist das Buch beleidgend geschrieben und ich verstehe nicht, dass nicht verschiedene Organisationen öffentlich gegen diesen Text aufgetreten sind und erwirkt haben, dass er vom Markt genommen wird.

Die Buchidee hat mir gut gefallen, daher habe ich mir diesses Buch zum Vorlesen für meinen knapp 3 Jährigen aus der Bücherei ausgeliehen. Zwei Reime habe ich abgeändert / übersprungen, weil ich sie komplett unpassend finde:

"Am See klagt der Biber, der mit ohne Zähne: Über mich Armen, da lachen die Schwäne". Mit ohne finde ich in einem Kinderbuch im Spracherwerbsalter total unpassend - und da es sich um ein deutschsprachiges Buch handelt, schließe ich einen Übersetzungsfehler aus. Das Wort "mit" kann in diesem Zusammenhang ersatzlos gestrichen werden, ohne dass der Reim darunter leidet.

"Bunt ist die Welt, hat der Adler gehört. Schlimmer ist nur, man wär geistesgestört". Diese Ansicht eines blinden Adlers über psychisch Beeinträchtigte finde ich ein absolutes No - go! Hier wird das Bild vermittelt, dass psychische Beeinträchtigungen (die im Buch sonst nicht behandelt werden) "minderwertig" gegenüber physischen Beeinträchtigungen wären - was meiner Meinung nach schon bei den Kleinsten zu einem völlig falschen Bild führt.

Die Sterne gibt es bei mir für die Buchidee und die Illustrationen, die wirklich super ausgefallen sind - der Text fällt bei mir gnadenlos durch!