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Veröffentlicht am 26.01.2022

Wimmelspaß mit Lichteffekten

Mein großes Lichter-Wimmelbuch: Auf dem Bauernhof
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"Mein großes Lichter-Wimmelbuch - Auf dem Bauernhof" ist ein neues Wimmelbuch von der bekannten Kinderbuchautorin Sandra Grimm.
Wie gewohnt von Sandra Grimm sind die kurzen Texte sehr lebendig und ansprechend ...

"Mein großes Lichter-Wimmelbuch - Auf dem Bauernhof" ist ein neues Wimmelbuch von der bekannten Kinderbuchautorin Sandra Grimm.
Wie gewohnt von Sandra Grimm sind die kurzen Texte sehr lebendig und ansprechend geschrieben, sodass sie sich sehr gut zum lebhaften Vorlesen eignen.
Die Illustrationen stammen von Federica Iossa und sind wirklich äußerst niedlich. Es macht einfach sehr viel Spaß all die kleinen Details des Lebens auf dem Bauernhof in diesem Büchlein zu entdecken.
Im Vordergrund dieses Büchleins stehen aber natürlich die aufregenden Lichteffekte. Sie können die Kleinsten dabei unterstützen, die gesuchten Tiere auf der Seite zu finden. Die Lichtknöpfe können somit einmal als Bestätigung dienen, dass man alle Tiere gefunden hat oder aber auch ein Hinweis sein, falls sich ein Küken mal zu gut hinter dem Busch versteckt hat.
Neben den Namen der Tiere lassen sich zudem so sehr gut die Zahlen im Zahlenraum von 1 bis 5 erlernen und üben.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sich die Lichter (technikbedingt) leider nur auf der einen Hälfte der Doppelseite befinden, sodass sich der Suchspaß immer nur auf eine Seite fokussiert, obwohl die Doppelseite insgesamt ein Bild ergibt.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Briefe als Fenster in eine andere Zeit

Von ganzem Herzen ...
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In dieser Schmuckausgabe "Von ganzem Herzen...Die Briefe mit Illustrationen ihrer Zeit" bereitet Penelope Hughes-Hallett die Briefwechsel zwischen Jane Austen und ihrer Schwester Cassandra neu und in einer ...

In dieser Schmuckausgabe "Von ganzem Herzen...Die Briefe mit Illustrationen ihrer Zeit" bereitet Penelope Hughes-Hallett die Briefwechsel zwischen Jane Austen und ihrer Schwester Cassandra neu und in einer nie dagewesenen Weise auf.

Das Buch ist dabei chronologisch in sechs Kapitel unterteilt, in denen man Jane Austen durch verschiedene Lebensabschnitte begleitet, angefangen in ihrer Heimat in Steventon, gefolgt von Abschnitten in Bath, Chawton und Winchester. Als großer Jane Austen-Fan war diese Schmuckausgabe sozusagen ein "must have", welches mir schöne Lesemomente bereitet hat. Besonders gefallen hat mir die Verbindung, die Hughes-Hallett immer wieder zwischen Janes Briefwechseln und dazu passenden Romanauszügen herstellt. So entstand das Gefühl, das viele von Janes alltäglichen Begegnungen, Erfahrungen und Beobachtungen in irgendeiner Form in ihre Romane eingeflossen sind. Auch ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe, ihre wunderbar unterhaltsame Ironie sowie die Fähigkeit alltäglichen Situationen etwas interessantes, ja komisches abzugewinnen, ist in ihren Briefen deutlich herauszulesen!

Einige Kleinigkeiten, die mir jedoch negativ aufgefallen sind, möchte ich dennoch nicht verschweigen, auch um zu erklären, warum es dann leider doch "nur" 4 Sterne für mich sind: Zum einen hat mir die gewählte Schriftart überhaupt nicht zugesagt, es wirkt als ob der gesamte Text "fett" und die Beschriftungen "kursiv" markiert seien, das fand ich für das Auge nicht so angenehm. Zum anderen hätte ich mir auch gut vorstellen können, dass ein Familienstammbaum der Austens oder ein Verzeichnis der Familie und engeren Bekannten hilfreich gewesen wäre (denn, seien wir ehrlich, alle hießen entweder Jane, Elizabeth, Edward oder George!).

Alles in allem hatte ich aber das Gefühl, Jane Austen nach dieser Lektüre besser verstehen zu können und freue mich, ihre Romane in einem neuen Licht lesen zu können.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nüchtern und doch spannend erzählt – mit dem Fahrrad durch das winterliche Jakutsien

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Zimniks (Eiswege); das zugefrorene Polarmeer; Siedlungen, deren Geschichte vor 70 bis 80 Jahren im Zuge des Bergbaus begann, die ihre Blütezeit jedoch längst hinter sich haben; das halb-nomadisch lebende ...

Zimniks (Eiswege); das zugefrorene Polarmeer; Siedlungen, deren Geschichte vor 70 bis 80 Jahren im Zuge des Bergbaus begann, die ihre Blütezeit jedoch längst hinter sich haben; das halb-nomadisch lebende Volk der Ewenen; die Begegnung mit vielen gastfreundlichen und neugierigen Russinnen und Russen – all das waren für mich ganz wunderbare und faszinierende Einblicke in ein Land, das ich kaum kenne und das ich noch nie bereist habe. (Wobei ich gestehen muss, dass es mich nicht unbedingt im Winter für eine Fahrradtour nach Russland zieht).
Besonders spannend fand ich die Begegnungen mit den russischen Gesetzeshüter:innen, deren unsinnige Befragungen und das Misstrauen ggü. ausländischen Touristen soziopolitisch betrachtet ein spannendes Relikt aus Sowjetzeiten sind (und die mich doch sehr an meine eigenen Erfahrungen mit der chinesischen Polizei, der Gong An, erinnert haben).
Die Art, wie der Autor berichtet hat, war sehr angenehm zu lesen: keine Prahlerei, keine leeren Worthülsen, sondern ganz nüchtern und auf den Punkt gebracht, schildert er von seiner Reise, den Dummheiten und Tiefpunkten, ebenso wie von seinem Ehrgeiz und dem finalen Erfolgsgefühl.

Großartige Gestaltung des Buches: In der Klappbroschüre vorne ist die exakte Reiseroute durch die sibirische Arktis nachgezeichnet. In der Klappe am Buchende bekommt man einen Einblick in die bisherigen Reiserouten und Abenteuer, die ihn in von einsamen Waldgebieten in Skandinavien bis hin zu entlegenen Gebieten in Ostrussland verschlagen haben.
Es besteht ein gutes Verhältnis zwischen Text und Bild, die Seiten wirken nicht überladen. Manchmal hätte ich mir etwas „photogenere“ Bilder gewünscht (manche Bilder wirkten nicht besonders „klar“, hier weiß ich nicht, ob es an der Qualität der Fotos oder des Drucks liegt). Es muss jedoch klargestellt werden, dass es sich bei diesem Buch eindeutig um einen Reisebericht und nicht (!) um einen Fotoband handelt – wer schöne Schneelandschaften aus Russland betrachten möchte, muss anderweitig suchen.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Der Sog in die Tiefe

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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Bevor ich überhaupt auch nur ein Wort zur Geschichte schreiben kann, muss ich zunächst einmal ein paar Worte zum Cover loswerden: Es ist wirklich das schönste Cover, welches ich seit langem in den Händen ...

Bevor ich überhaupt auch nur ein Wort zur Geschichte schreiben kann, muss ich zunächst einmal ein paar Worte zum Cover loswerden: Es ist wirklich das schönste Cover, welches ich seit langem in den Händen gehalten habe! Der Untergrund ist übersät mit Schuppen, von denen einige im Licht silbern glänzen. Davor ist die Silhouette einer jungen Frau abgebildet, die sich aus einem Korpus aus türkisgrünem Wasser, einfallenden Sonnenstrahlen und Meerespflanzen zusammensetzt. Mein Blick blieb dabei immer wieder an der halbrunden, goldgestreiften Schneckenmuschel hängen, welche sich auf mittlerer Kopfhöhe der Frau befindet. Das ließ bei mir direkt die Assoziation von Kindern aufkommen, die ihr Ohr an eine Muschel halten und erwarten, das Meeresrauschen in der Muschel eingefangen zu haben. Einfach wunderschön und melancholisch, diese Vorstellung!

Nun aber zum Inhalt: In welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde, habe ich schon früh vermutet. Denn dass es sich bei unserem männlichen Protagonisten Aris um einen Bewohner aus den Tiefen der Meere handelt, lässt sich schon durch den Untertitel, das Cover und gewisse Ereignisse zu Beginn der Geschichte erahnen. Als daher die Rede von einer allseits bekannten Unterwasserstadt aufkam, war ich nicht sonderlich überrascht. Was mir aber gefallen hat, ist wie die Autorin diese alte Geschichte originell aufarbeitet und sie geschickt mit neuen Elementen kombiniert und doch gleichzeitig in alte Sagen und Legenden einbettet. So ergibt sich eine sehr schlüssige Hintergrundgeschichte, die trotz ihrer phantastischen Elemente glaubwürdig klingt.
Was die Charaktere betrifft, so war Protagonistin Ella für meinen Geschmack manchmal etwas zu naiv, manchmal erschreckend mutig und waghalsig, aber es passt zu ihrer 17-jährigen Figur. Ihre innere Stimme, mit der sie sich gerne lustige Dialoge liefert, war hingegen sehr frech und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Was ich an Ella geschätzt habe, ist, dass durch ihre gutherzige und hilfsbereite Art kein unnötiges Drama oder Gezicke in ihrer sich annähernden Beziehung mit Aris konstruiert wurde. Aris fand ich sehr sympathisch, einerseits hat er aufgrund seiner Herkunft dieses mysteriöse Flair, ohne dabei jedoch unnahbar oder abweisend zu wirken. Andererseits konnte ich die Last auf seinen Schultern gut nachvollziehen, die ihm so manch eine Entscheidung abverlangt hat. Sein bester Freund Som hat mir als Nebencharakter am besten gefallen, weil er nicht sofort durchschaubar ist (und natürlich auch nicht ganz menschlich;). Die Bernhardt-Schwestern und Ellas beste Freundin Lisa bleiben hingegen eher klischeehafte und eindimensionale Figuren am Rand, was ich sehr schade fand, da sie insbesondere das erste Drittel der Geschichte mitbestimmen.
Ein weiterer Grund, warum die Geschichte abschließend doch kein Highlight (trotzdem ein großartiges Buch!) für mich geworden ist, lag an einigen Handlungsabläufen. Gerade ab der zweiten Hälfte folgen Abenteuer, Gefahren und Verstrickungen Schlag auf Schlag, als Leserin konnte ich gar nicht zur Ruhe kommen und diese neue Welt genießen und kennenlernen, weil ich die ganze Zeit mit den Charakteren von einer Bedrohung ins nächste Schlamassel gestolpert bin. Ein, zwei Verfolgungsjagden weniger hätten die Geschichte meiner Meinung nicht weniger spannend gemacht.

Abschließend kann ich jedoch sagen, dass „Meeresglühen“ ein origineller und toller Auftakt einer Reihe ist, deren Nachfolgebände ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde. Ich denke, das Buch ist ideal für junge Leser:innen ab 14 Jahren, die einen Hauch Romantik und eine Prise Fantasy schätzen. Durch sein außergewöhnliches Setting sticht dieses Buch auf jeden Fall unter anderen aktuellen Erscheinungen in diesem Genre hervor und ist eine erfrischende Abwechslung!

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Eintauchen in die Aqua Incognita

Wenn Haie leuchten
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Obwohl sich dieses Sachbuch außerhalb meines Wohlfühlgenres „Fantasy“ befindet, greife ich hin und wieder gerne zu informativen Texten zu verschiedenen Themen. Das Debütwerk von Julia Schnetzer hat mich ...

Obwohl sich dieses Sachbuch außerhalb meines Wohlfühlgenres „Fantasy“ befindet, greife ich hin und wieder gerne zu informativen Texten zu verschiedenen Themen. Das Debütwerk von Julia Schnetzer hat mich schnell in den Bann gezogen, da die Autorin es gekonnt vermag einerseits Fachwissen aus dem Bereich der Meeresbiologie anschaulich für Laien zu erklären, andererseits „trockenes“ Wissen durch humorvolle und spannende Informationen aufzulockern. Zwei Beispiele anbei, die mich zum Schmunzeln gebracht haben, waren solche wie:
„Katzenhaie, Schwellhaie und der Kettenkatzenhai sind regelrechte Fluoreszenzbomben und wären bei jedem Rave gern gesehene Gäste.“
Oder: „Junge Delfinmännchen wurden dabei gefilmt, wie sie vorsichtig an giftigen Kugelfischen nagten und dann den Fisch wie einen Joint an ihren Kollegen weiterreichten. Danach hingen sie wie benommen mit kleinen Augen an der Oberfläche rum und erfreuten sich an ihrem Spiegelbild.“

Darüber hinaus greift Julia Schnetzer sehr aktuelle und akute Probleme auf, etwa die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu fuchteln, erklärt die Autorin ganz nüchtern und sachlich, welche Folgen der Plastik für die Meeresbewohner haben kann. Neben bekannten Gefahren wie Mikroplastik, dem Verfangen in verlorenen Fischernetzen und Tüten, die zum Ersticken oder Verhungern der Tiere führen können, sowie der Verwechslungsgefahr von Nahrung und Plastikteilen, die fatale Folgen für die Tiere haben können, nennt die Autorin noch weitere Probleme mit dem Plastik. Neu war mir beispielsweise, dass schwimmende Plastikinseln manchen Tierarten dabei helfen kann, neue Lebensräume zu erobern, was oft zur Last der dort einheimischen Artenvielfalt geht.

Abschließend kann ich sagen, dass ich dieses populärwissenschaftlich geschriebene Büchlein bestimmt noch mehrmals in die Hand nehmen werde, um einzelne Kapitel nachzulesen! Ich kann es allen empfehlen, die gerne ab und an Sachbücher lesen und die Interesse – aber wenig Vorwissen – zu diesen ausgewählten Themen der Meeresbiologie mitbringen.

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