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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2021

Ein schöner Roman

Familie ist, wenn man trotzdem lacht
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Als Arno und seine Frau Steffi ihr zweites Kind bekommen, ist ihre Wohnung viel zu klein geworden. Doch die Mieten in Hamburg sind astronomisch hoch und es gibt keinen Ausblick auf eine geeignete Wohnung. ...

Als Arno und seine Frau Steffi ihr zweites Kind bekommen, ist ihre Wohnung viel zu klein geworden. Doch die Mieten in Hamburg sind astronomisch hoch und es gibt keinen Ausblick auf eine geeignete Wohnung. Da kommt unerwartet die Lösung: Eine Mehrgenerationen-WG mit Flora Blum, die seit 49 Jahren in einer Stadtvilla mit Garten wohnt.

Die Beschreibung des Romans hat mich sofort angesprochen. Auch das fröhliche Cover hat meine Neugier angestachelt und ich bin voller Vorfreude ins Buch gestartet.
Der Schreibstil hat mir super gut gefallen. Er war sehr leicht und flüssig zu lesen und ich flog nur so durch die Seiten. Ich mochte das Buch einfach nicht beiseite legen.
Die Charaktere wurden authentisch und liebevoll beschrieben, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Sie sind mir schnell ans Herz gewachsen, ich konnte mich in sie hineindenken und mit ihnen mitfühlen.
Die Story hat mir insgesamt gut gefallen, sie war interessant durchdacht und zu keinem Zeitpunkt langweilig. Ein wenig hatte ich das Gefühl, dass sogar etwas zu viel hineingepackt wurde, denn es gab jede Menge Themen, die beleuchtet wurden. Aber so war einfach immer was los. Und ich war die ganze Zeit gespannt, was noch alles passiert und welche Geheimnisse noch zu lüften sind. Einige Dinge waren etwas vorhersehbar, doch das hat mich nicht allzu sehr gestört, denn es tat der Unterhaltung durch diesen leichten Roman keinen Abbruch. Schön fand ich auch den leichten Humor, der mich immer wieder lächeln ließ.

Ein schöner Roman für entspannte Lesestunden. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.06.2021

Ungewöhnlich, aber lesenswert

Die Beichte einer Nacht
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Heleen befindet sich in einer Nervenklinik. Dort erzählt sie einer Nachtschwester ihre Lebensgeschichte, vom Aufwachsen, über ihren gesellschaftlichen Aufstieg bis zu ihrer großen Liebe Hannes.

Die Beschreibung ...

Heleen befindet sich in einer Nervenklinik. Dort erzählt sie einer Nachtschwester ihre Lebensgeschichte, vom Aufwachsen, über ihren gesellschaftlichen Aufstieg bis zu ihrer großen Liebe Hannes.

Die Beschreibung dieses Romans hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Zudem habe ich aus dem Diogenes Verlag schon sehr viele besondere Bücher kennengelernt. 
Der Einstieg ins Buch ist mir nicht leicht gefallen. Der Schreibstil war äußerst ungewöhnlich und brauchte recht lange, um mich daran zu gewöhnen. Im Laufe des Buches bemerkte ich dann aber, dass der Schreibstil eigentlich ganz hervorragend zu der Geschichte passte. Man muss sich also darauf einlassen, es lohnt sich. 
Der Lebensweg von Heleen war interessant zu verfolgen. Sie war das älteste Kind und musste ihre Mutter sehr viel unterstützen. Dass sie selbst so nicht leben wollte, war ihr schnell klar. Dank ihres Gespürs für Schönheit konnte sie dann einen anderen Weg einschlagen. Während der Erzählungen war ich gespannt, was Heleen letztlich in die Nervenklinik gebracht hat. Neben der Neugierde empfand ich die Erzählungen teilweise emotionslos und distanziert, sogar deprimierend. Zumal ja bekannt war, dass Heleen in der Nervenklinik landen wird. Das passte rückblickend sehr gut, machte es mir aber nicht möglich, eine Bindung zu Heleen aufzubauen. Die unvorhersehbaren Entwicklungen zum Ende hin haben mir sehr gut gefallen und sie werteten den Roman für mich nochmal auf.

Ein ungewöhnlicher und lesenswerter Roman. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.06.2021

Sehr atmosphärisch

Der Abstinent
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Manchester 1867: Constable James O'Connor wurde von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade Rebellen, die die Fenians unterstützt haben sollen, gehängt. Nun sinnen die Fenians nach Rache, wobei ...

Manchester 1867: Constable James O'Connor wurde von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade Rebellen, die die Fenians unterstützt haben sollen, gehängt. Nun sinnen die Fenians nach Rache, wobei sie der extra angereiste Kriegsveteran Stephen Doyle unterstützen soll.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, denn die Beschreibung klang sehr spannend. Und ich wollte gerne in die damalige Zeit eintauchen und auch die Konflikte zwischen den Engländern und Iren erleben.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ließ sich zügig und leicht lesen und ich möchte die vielen Dialoge, das wirkte sehr lebendig auf mich.
Die Charaktere wurden gut beschrieben, so dass ich sie mir vorstellen konnte. O'Connor wirkte recht zurückhaltend und bedrückt auf mich. Er litt sehr unter dem Verlust seiner Frau. Dem Alkohol, dem er verfallen war, hatte er jedoch abgeschworen. Seine Entwicklung im Laufe der Geschichte gefiel mir zwar nicht immer, war aber menschlich und deshalb verständlich. Seinen Gegenspieler Doyle fand ich ebenfalls sehr interessant dargestellt. Obwohl er einer der "Bösen" war, fand ich ihn nicht unsympathisch.
Die Story hat mir von Beginn an sehr gut gefallen und konnte mich fesseln. Ich mochte die düstere, trostlose und auch hoffnungslose Stimmung sehr gerne. Die passte super zu der Geschichte und der Zeit. Auch der Konflikt zwischen Engländern und Iren wurde gut eingebaut. Die Ermittlungsarbeiten wirkten sehr authentisch bezogen auf die damalige Zeit. Da war prima zu erkennen, welche wahnsinnigen Fortschritte bis heute gemacht wurden. Ich hatte auf jeden Fall Spaß, das zu verfolgen.
Was mir leider gar nicht gefallen hat, war das Ende, denn da fehlte mir definitiv die Spannung. Und ich hatte Fragezeichen im Kopf, weil sich mir der Sinn leider nicht erschloss. Schade.

Eine düstere Geschichte, die authentisch wirkte. Leider mit einem für mich unbefriedigendem Ende. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2021

Nicht ganz einfache Erzählweise

Ich, Antoine
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Antoine Orsini ist der Dorftrottel eines kleinen Ortes Korsikas. Als Mitte der 1980er Jahre die 16-jährige Florence tot aufgefunden wird, ist Antoine schnell der Schuldige. Nachdem er viele Jahre seiner ...

Antoine Orsini ist der Dorftrottel eines kleinen Ortes Korsikas. Als Mitte der 1980er Jahre die 16-jährige Florence tot aufgefunden wird, ist Antoine schnell der Schuldige. Nachdem er viele Jahre seiner Haftstrafe abgesessen hat, kehrt er in das Dorf zurück. Er streift umher und erzählt währenddessen seinem Plastikstuhl, was damals wirklich geschah.

Die Beschreibung hat mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich war gespannt, was mich für eine Geschichte erwartet.
Der Einstieg in das Buch ist mir nicht leicht gefallen. Ich hatte anfangs ziemliche Schwierigkeiten mit der umgangssprachlichen und einfachen Erzählweise, denn es wurde aus Sicht von Antoine erzählt und seine nicht besonders ausgeprägte Intelligenz spiegelte sich darin deutlich wider. Ich habe mich dann allerdings daran gewöhnt und fand die Schreibweise letztlich sehr passend zu Antoine. 
Antoine tat mir mehrfach sehr leid, denn weil er geistig zurückgeblieben war, wurde er immer wieder das Opfer von Gemeinheiten. Dass er für einen Mord verurteilt wurde und im Gefängnis saß, passte zwar zur Geschichte, war aber eher unrealistisch. Ich habe mich jedoch nicht daran gestört.
Die Geschichte wurde aus Antoines Sicht und seinen Erzählungen gegenüber seinem Plastikstuhl erzählt. Dadurch bekam ich einen sehr guten und tiefen Einblick in Antoine. Neben der Gegenwart gab es Rückblicke, was damals wirklich geschah. Ich fand es sehr interessant und war gespannt, ob Antoine etwas mit dem Tod von Flo zu tun hatte, was ich bezweifelte, oder was wirklich geschah. Da man als Leser dies nur Stück für Stück erfährt und zudem aus dem Gedächtnis eines geistig minderbemittelten Menschen, erschienen die Erinnerungen manchmal nicht klar, sondern etwas verwischt oder unvollständig. Erst am Ende sind die Zusammenhänge klar geworden. Das Ende schloss die Geschichte gut ab, war allerdings auch recht bedrückend.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch immer mehr fesseln. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.05.2021

Eine schöne und entspannende Geschichte

Die Rosen von Fleury
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Das Städtchen Fleury wird auf den Kopf gestellt, weil dort eine bekannte französische Schauspielerin heiraten will. Die junge Engländerin Emily Bennett gerät direkt in den Hochzeitstrubel, als sie nach ...

Das Städtchen Fleury wird auf den Kopf gestellt, weil dort eine bekannte französische Schauspielerin heiraten will. Die junge Engländerin Emily Bennett gerät direkt in den Hochzeitstrubel, als sie nach Fleury kommt, denn sie hat dort ein Manoir geerbt.

Die Beschreibung dieses Romans klang sehr schön und nach einer entspannter Geschichte. Das Cover hat diesen Eindruck prima ergänzt.
Die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Ihre Stimme war sehr angenehm und sie hat lebendig und mit Betonung gesprochen. Das Zuhören fiel mir sehr leicht und ich konnte mich sofort auf die Geschichte einlassen. Die Landschaft, die Atmosphäre und das Flair wurden richtig toll beschrieben und zauberten mir Bilder in den Kopf.
Die Charaktere wurden authentisch und passend beschrieben. Ich konnte sie mir sehr gut vorstellen und habe sie gerne begleitet. Emily und Isabell fand ich sehr sympathisch. Ihre Entwicklungen waren interessant, auch wenn ich manches Verhalten vielleicht nicht ganz nachvollziehen konnte. 
Die Geschichte war einfach zum Wohlfühlen, wie Urlaub zum Hören. Ich habe die Geschichte wirklich sehr genossen, auch wenn es ein paar Längen gab. Aber insgesamt war es eine sehr schöne Geschichte und ich war gespannt, ob die Frauen ihr Glück und ihre Liebe finden werden.

Ein sehr schöner Roman für entspannte Hörstunden. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.