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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

Sehr atmosphärisch

Der Abstinent
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Manchester 1867: Constable James O'Connor wurde von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade Rebellen, die die Fenians unterstützt haben sollen, gehängt. Nun sinnen die Fenians nach Rache, wobei ...

Manchester 1867: Constable James O'Connor wurde von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade Rebellen, die die Fenians unterstützt haben sollen, gehängt. Nun sinnen die Fenians nach Rache, wobei sie der extra angereiste Kriegsveteran Stephen Doyle unterstützen soll.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, denn die Beschreibung klang sehr spannend. Und ich wollte gerne in die damalige Zeit eintauchen und auch die Konflikte zwischen den Engländern und Iren erleben.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ließ sich zügig und leicht lesen und ich möchte die vielen Dialoge, das wirkte sehr lebendig auf mich.
Die Charaktere wurden gut beschrieben, so dass ich sie mir vorstellen konnte. O'Connor wirkte recht zurückhaltend und bedrückt auf mich. Er litt sehr unter dem Verlust seiner Frau. Dem Alkohol, dem er verfallen war, hatte er jedoch abgeschworen. Seine Entwicklung im Laufe der Geschichte gefiel mir zwar nicht immer, war aber menschlich und deshalb verständlich. Seinen Gegenspieler Doyle fand ich ebenfalls sehr interessant dargestellt. Obwohl er einer der "Bösen" war, fand ich ihn nicht unsympathisch.
Die Story hat mir von Beginn an sehr gut gefallen und konnte mich fesseln. Ich mochte die düstere, trostlose und auch hoffnungslose Stimmung sehr gerne. Die passte super zu der Geschichte und der Zeit. Auch der Konflikt zwischen Engländern und Iren wurde gut eingebaut. Die Ermittlungsarbeiten wirkten sehr authentisch bezogen auf die damalige Zeit. Da war prima zu erkennen, welche wahnsinnigen Fortschritte bis heute gemacht wurden. Ich hatte auf jeden Fall Spaß, das zu verfolgen.
Was mir leider gar nicht gefallen hat, war das Ende, denn da fehlte mir definitiv die Spannung. Und ich hatte Fragezeichen im Kopf, weil sich mir der Sinn leider nicht erschloss. Schade.

Eine düstere Geschichte, die authentisch wirkte. Leider mit einem für mich unbefriedigendem Ende. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2021

Nicht ganz einfache Erzählweise

Ich, Antoine
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Antoine Orsini ist der Dorftrottel eines kleinen Ortes Korsikas. Als Mitte der 1980er Jahre die 16-jährige Florence tot aufgefunden wird, ist Antoine schnell der Schuldige. Nachdem er viele Jahre seiner ...

Antoine Orsini ist der Dorftrottel eines kleinen Ortes Korsikas. Als Mitte der 1980er Jahre die 16-jährige Florence tot aufgefunden wird, ist Antoine schnell der Schuldige. Nachdem er viele Jahre seiner Haftstrafe abgesessen hat, kehrt er in das Dorf zurück. Er streift umher und erzählt währenddessen seinem Plastikstuhl, was damals wirklich geschah.

Die Beschreibung hat mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich war gespannt, was mich für eine Geschichte erwartet.
Der Einstieg in das Buch ist mir nicht leicht gefallen. Ich hatte anfangs ziemliche Schwierigkeiten mit der umgangssprachlichen und einfachen Erzählweise, denn es wurde aus Sicht von Antoine erzählt und seine nicht besonders ausgeprägte Intelligenz spiegelte sich darin deutlich wider. Ich habe mich dann allerdings daran gewöhnt und fand die Schreibweise letztlich sehr passend zu Antoine. 
Antoine tat mir mehrfach sehr leid, denn weil er geistig zurückgeblieben war, wurde er immer wieder das Opfer von Gemeinheiten. Dass er für einen Mord verurteilt wurde und im Gefängnis saß, passte zwar zur Geschichte, war aber eher unrealistisch. Ich habe mich jedoch nicht daran gestört.
Die Geschichte wurde aus Antoines Sicht und seinen Erzählungen gegenüber seinem Plastikstuhl erzählt. Dadurch bekam ich einen sehr guten und tiefen Einblick in Antoine. Neben der Gegenwart gab es Rückblicke, was damals wirklich geschah. Ich fand es sehr interessant und war gespannt, ob Antoine etwas mit dem Tod von Flo zu tun hatte, was ich bezweifelte, oder was wirklich geschah. Da man als Leser dies nur Stück für Stück erfährt und zudem aus dem Gedächtnis eines geistig minderbemittelten Menschen, erschienen die Erinnerungen manchmal nicht klar, sondern etwas verwischt oder unvollständig. Erst am Ende sind die Zusammenhänge klar geworden. Das Ende schloss die Geschichte gut ab, war allerdings auch recht bedrückend.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch immer mehr fesseln. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.05.2021

Eine schöne und entspannende Geschichte

Die Rosen von Fleury
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Das Städtchen Fleury wird auf den Kopf gestellt, weil dort eine bekannte französische Schauspielerin heiraten will. Die junge Engländerin Emily Bennett gerät direkt in den Hochzeitstrubel, als sie nach ...

Das Städtchen Fleury wird auf den Kopf gestellt, weil dort eine bekannte französische Schauspielerin heiraten will. Die junge Engländerin Emily Bennett gerät direkt in den Hochzeitstrubel, als sie nach Fleury kommt, denn sie hat dort ein Manoir geerbt.

Die Beschreibung dieses Romans klang sehr schön und nach einer entspannter Geschichte. Das Cover hat diesen Eindruck prima ergänzt.
Die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Ihre Stimme war sehr angenehm und sie hat lebendig und mit Betonung gesprochen. Das Zuhören fiel mir sehr leicht und ich konnte mich sofort auf die Geschichte einlassen. Die Landschaft, die Atmosphäre und das Flair wurden richtig toll beschrieben und zauberten mir Bilder in den Kopf.
Die Charaktere wurden authentisch und passend beschrieben. Ich konnte sie mir sehr gut vorstellen und habe sie gerne begleitet. Emily und Isabell fand ich sehr sympathisch. Ihre Entwicklungen waren interessant, auch wenn ich manches Verhalten vielleicht nicht ganz nachvollziehen konnte. 
Die Geschichte war einfach zum Wohlfühlen, wie Urlaub zum Hören. Ich habe die Geschichte wirklich sehr genossen, auch wenn es ein paar Längen gab. Aber insgesamt war es eine sehr schöne Geschichte und ich war gespannt, ob die Frauen ihr Glück und ihre Liebe finden werden.

Ein sehr schöner Roman für entspannte Hörstunden. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Düster und atmosphärisch

Der Verdacht
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Blythe fehlte die Liebe und Zuneigung ihrer Mutter. Deshalb will sie bei ihrer eigenen Tochter alles anders machen. Doch als sie Violet als Neugeborenes im Arm hält, fühlt sich das falsch an. Blythe fühlt ...

Blythe fehlte die Liebe und Zuneigung ihrer Mutter. Deshalb will sie bei ihrer eigenen Tochter alles anders machen. Doch als sie Violet als Neugeborenes im Arm hält, fühlt sich das falsch an. Blythe fühlt keine Liebe und Zuneigung. Als Violet immer älter wird, bekommt Blythe angst vor ihr und ihrem feindseligen Verhalten.

Die Beschreibung dieses Romans hat mich sehr angesprochen und neugierig gemacht. 
Zu Beginn hatte ich leider Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich konnte nicht richtig zuordnen, wer wer ist und empfand vieles verworren. Das legte sich dann zum Glück, aber ich habe deshalb lieber nochmals von vorne begonnen. Die Geschichte war in der Ich-Form verfasst, was ich super passend für diese Story fand. 
Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und absolut passend in ihren Rollen. Ich hatte verschiedene Sympathien und Antipathien, die auch immer mal wechselten und was sehr gelungen war.
Die Story war richtig düster und beklemmend. Was steckt hinter dem Verhalten von Violet? Ist sie wirklich böse? Und wenn ja, warum? Oder bildete sich Blythe das alles ein und war sie vielleicht die Undurchschaubare? Neben jede Menge Zweifeln hatte ich ganz viele Fragen im Kopf und war super gespannt auf die Aufklärung. Die Spannung war somit sehr gut vorhanden und hielt mich an dem Buch fest.
Beim ende war ich hin und her gerissen. Einerseits passte es sehr gut zur Geschichte, andererseits fehlte mir etwas.

Ein spannender Roman mit beklemmender Atmosphäre. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.03.2021

Ein guter Krimi

Tod eines Eisfischers
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Ein Forschungsschiff läuft in den Hafen der Insel Smögen ein. An Bord der Meeresbiologe Kaj Malmberg, der am Abend an einer Preisverleihung teilnehmen soll. Doch er wird vorher in seiner Kabine brutal ...

Ein Forschungsschiff läuft in den Hafen der Insel Smögen ein. An Bord der Meeresbiologe Kaj Malmberg, der am Abend an einer Preisverleihung teilnehmen soll. Doch er wird vorher in seiner Kabine brutal erstochen. Da das Schiff seine Expedition fortsetzen wird, gehen die Ermittler mit an Bord um herauszufinden, wer den Meeresbiologen ermordet hat.

An diesem Kriminalroman hat mich alles angesprochen: Das Cover, der Titel und die Beschreibung. Zudem war es ein Skandinavien-Krimi, die ich wegen ihrer meist düsteren Atmosphäre sehr schätze. Ich war deshalb sehr gespannt auf das Buch.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn das Buch ließ sich flüssig und zügig lesen. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft und detailliert, so dass ich mir alles prima vorstellen konnte. Auch die Atmosphäre gefiel mir sehr gut.
Die Charaktere wirkten sehr passend zu ihren Rollen. Sie wurden ausreichend beschrieben, so dass ich sie mir vorstellen konnte. Allerdings war es aufgrund der recht hohen Anzahl von Personen nicht ganz einfach, sie alle unter ein Hut zu bringen. Ich kam da manchmal schon ein wenig ins Schleudern.
Die Story war gut konstruiert und durchdacht. Für mich war es auch nicht durchschaubar, wer der Täter war und welches Motiv er hatte. Insofern habe ich die Ermittlungen gerne begleitet. Die Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen, denn dadurch bekam ich einen tollen Einblick von mehreren Seiten. Die Spannung wurde gut aufgebaut, war allerdings eher gemächlich und ohne allzu hohes Tempo. Das passte gut zur Story, aber gegen einen etwas strafferen Spannungsbogen hätte ich nichts einzuwenden gehabt.

Ein solider Krimi, der mich gut unterhalten hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.