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Veröffentlicht am 24.04.2018

Espenlaub

Espenlaub
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Toni Hinteregger verliert früh seine Eltern und wächst als Waisenkind bei einer lieben Familie in den Südtiroler Bergen auf. Dort lernt er mit 18 Jahren Evi Stockner kennen. Die beiden verlieben sich unsterblich ...

Toni Hinteregger verliert früh seine Eltern und wächst als Waisenkind bei einer lieben Familie in den Südtiroler Bergen auf. Dort lernt er mit 18 Jahren Evi Stockner kennen. Die beiden verlieben sich unsterblich ineinander. Dann wird Evi von ihren Eltern zwecks Medizinstudium nach England geschickt. Für Toni bricht damit eine Welt zusammen, denn er kann und will seine Evi nicht vergessen. Auf Toni kommt noch ein weiterer Schicksalsschlag zu, denn er erhält die schockierende Diagnose Parkinson.

Dieser christliche Roman hat mir gut gefallen.
Das Buch beginnt mit einem erschütternden Prolog, in dem von einem Mann erzählt wird, der aufgrund seiner Parkinsonerkrankung Schwierigkeiten bei den täglichen Dingen hat.
Der weitere Einstieg in das Buch gelang mir nicht ganz so gut, weil ich den Schreibstil zu distanziert und aus der Ferne betrachtet empfunden habe. So empfand ich ihn auch im weiteren Verlauf des Buches, wobei ich mich daran gewöhnte und mich die Geschichte dann auch bewegen konnte.
Der Leser erfährt sehr viel von Toni, wie er aufwuchs, zur Waise wurde und wie er auf dem Hof ankam, auf dem er dann behütet erwachsen wurde. Er lernte dort auch lesen und schreiben und fand seinen Glauben zu Gott. Er ist ein sehr sympathischer Charakter, der ehrlich ist, viel und hart arbeitet und einfach ein gutes Herz hat. Die Trennung von seiner großen Liebe Evi tat mir sehr leid für ihn, denn er litt sehr darunter. Und auch als er schon früh an Parkinson erkrankte und mit den einhergehenden Einschränkungen leben musste, hatte er mein ganzes Mitgefühl. Ich konnte mich insgesamt sehr gut in ihn hineindenken und mit ihm mitfühlen.
Evi war ebenfalls sehr sympathisch. Trotz ihrer Liebe zu Toni geht sie zum Studium nach England. Doch ihr Weg ist nicht stolperfrei und ihr Glaube an Gott und die Liebe zu Toni werden auf eine harte Probe gestellt.
Die Geschichte enthält viele christliche Aspekte, die sich in Gebeten und gläubigen Gedanken und Gesprächen zeigen und sich durch das ganze Buch ziehen. Es sind ein paar sehr schöne und nachdenklich machende Passagen dabei.
Für meinen Geschmack hätte die Geschichte gerne detailreicher und nicht so sehr von außen vor erzählt sein dürfen, damit ich noch intensiver am Geschehen und an den Gefühlen hätte teilhaben können. Auch mehr Dialoge hätte ich schön und lebendig gefunden. So hat mich die Geschichte zwar berührt, aber ich empfand sie nicht als sehr intensiv und tiefgehend.

Eine schöne Geschichte über eine schlimme Erkrankung, eine tiefe und ewige Liebe und den Glauben an Gott. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Liebe geht immer

Liebe geht immer
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Charlottes Leben ist von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Den Job als Moderatorin bekommt sie aufgrund ihres Gewichts nicht, sondern stattdessen die Kündigung und aus ihrem Freund wird ein Exfreund. ...

Charlottes Leben ist von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Den Job als Moderatorin bekommt sie aufgrund ihres Gewichts nicht, sondern stattdessen die Kündigung und aus ihrem Freund wird ein Exfreund. Charlotte entschließt sich, ihr Leben zu ändern. Als erstes müssen ihre überflüssigen Pfunde dran glauben. Dafür bekämpft sie ihren inneren Schweinehund, beginnt mit Sport und einer gesunden Ernährung. Das lässt die Pfunde purzeln. Doch sie muss feststellen, dass erst kleine Sünden das Leben lebens- und liebenswert machen – genau wie sich selbst.

Der locker-leichte und flüssig lesbare Schreibstil ermöglichte mir einen prima Einstieg in die Geschichte. Meine Erwartungen bezügliches eines unterhaltsamen Frauenromans mit einer Portion Humor wurden erfüllt.
Die Charaktere wurden gut beschrieben, so dass ich sie mir bildhaft vorstellen konnte.
Charlotte fand ich von Beginn an sehr sympathisch. Ihr Wunsch nach einer Veränderung war verständlich. Dass sich insbesondere durch eine Gewichtsabnahme ihr Leben zum Besseren wendet, ist ja durchaus ein häufiger Gedanke. Ihre Entwicklung zu verfolgen und mitzuerleben, was sie so auf ihrem Weg alles erlebt, hat mir Spaß gemacht, da es auch mit einem Augenzwinkern zu lesen war. Es gab diverse Situationen, bei denen ich grinsen musste. Jedoch wurde Charlotte dabei auch sehr verbissen, was mir wiederum nicht so gut an ihrer Entwicklung gefiel.
Auch viele weiteren Charaktere fand ich sympathisch, allen voran der kleine Kater, der den Weg in Charlottes Leben schafft. Er hat mein Herz im Sturm erobert.
Natürlich gab es auch Personen, die ich aufgrund ihrer Rolle nicht gerade sympathisch fand. Ganz so, wie es sein sollte.
Die Geschichte wird lebhaft und unterhaltsam erzählt, so dass ich prima unterhalten wurde. Zwischendurch hat es sich etwas gezogen, weshalb ich dem Buch einen kleinen Abzug gebe. Dennoch ist es ein lesenswertes Buch, das mit interessanten Selbsthilfetipps in jedem Kapitel auch ein klein wenig nachdenklich macht.

Ein unterhaltsamer und witziger Roman, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Schweigegelübde

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission, soll die hohe Anzahl auffälliger Todesfälle in einem Krankenhaus untersuchen. Ist hier ein Todesengel am Werk? Doch nicht nur dieser Fall treibt Emma um, ...

Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission, soll die hohe Anzahl auffälliger Todesfälle in einem Krankenhaus untersuchen. Ist hier ein Todesengel am Werk? Doch nicht nur dieser Fall treibt Emma um, sondern auch ein früherer Fall, der nicht abgeschlossen ist, beschäftigt sie. Aber auch privat ist Emma sehr belastet, denn sie leidet unter Schmerzen, die sie mit starken, abhängig machenden Medikamenten bekämpft. Und dann muss sie sich auch noch um die Verteidigung ihres Exmannes mit IRA-Vergangenheit kümmern. Hält Emma das aus?

Dieser Irland-Krimi hat mir gut gefallen. Bereits optisch fügt sich das Cover dieses zweiten Teils um Emma perfekt an den ersten Teil “Lügenmauer” an.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich hervorragend und zügig lesen. Das Buch hatte ich somit ruckzuck fertig gelesen.
Emma ist eine Ermittlerin, die mir sehr gut gefällt. Ich mag die Einblicke in ihr Privatleben und ihre Probleme. Sie wirkt durch ihre Ecken und Kanten menschlich und sympathisch auf mich. Gerade bei einer Reihe finde ich es sehr passend, wenn man als Leser eine tiefere Sicht in die Gefühle und Gedanken und die täglichen Sorgen des Hauptprotagonisten erhält und an dessen Privatleben intensiver teilnimmt. Sowas bindet mich an einen Charakter, so dass ich unbedingt wissen möchte, wie es bei Emma weitergeht. 
Der Kriminalfall setzt sich aus zwei Strängen zusammen. Beide haben mir gut gefallen, wobei einer davon recht vorhersehbar war. Das hat in diesem Fall ein wenig Spannung eingebüßt. Der andere Strang war dafür aber umso spannender und ich war neugierig, wie dieser ausgeht. 
Die Spannung war insgesamt gut und passend für einen Krimi.
Da es sich um einen Irland-Krimi handelt, gibt es auch diverse Einblicke in Land und Leute. Das gefiel mir gut und ich habe es voller Neugierde gelesen.

Ein solider zweiter Krimi um Emma Vaughan, der mir gut gefiel. Ich freue mich auf einen weiteren Teil mit ihr und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Leinsee

Leinsee
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Karl hat sich mit seinen noch nicht einmal 30 Jahren bereits einen Namen als Künstler gemacht. Sein Talent dürfte er von seinen Eltern geerbt haben, dem bekannten Künstlerpaar Ada und August Stiegenbauer. ...

Karl hat sich mit seinen noch nicht einmal 30 Jahren bereits einen Namen als Künstler gemacht. Sein Talent dürfte er von seinen Eltern geerbt haben, dem bekannten Künstlerpaar Ada und August Stiegenbauer. Das Verhältnis zu seinen Eltern war jedoch nicht das beste, denn eigentlich war für ein Kind in deren Beziehung kein Platz. Nun ist sein Vater gestorben und seine Mutter schwer erkrankt. Karl muss nach Leinsee zurückkehren und sich um die Angelegenheiten kümmern. Dort begegnet er dem achtjährigen Nachbarsmädchen Tanja, die ihn mit ihrer unbekümmerten und kindlichen Art ins Leben zurückholt.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, weil er einfach anders ist. Er handelt von Karl und seinem Leben und wie er sich durch die Begegnung mit Tanja verändert.
Der Schreibstil war flüssig und sehr gut zu lesen, dabei äußerst bildhaft und detailliert, so dass ich das Geschehen und die Situationen sehr gut vor Augen hatte. 
Die Geschichte wird aus Karls Perspektive erzählt, so dass man als Leser einen sehr guten Einblick in seine Gedanken und Gefühle erhält. Schnell wird klar, dass Karl kein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Es fehlte ihm an Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit, da er im Internat aufgewachsen ist.
Ich fand Karls Persönlichkeit sehr interessant dargestellt. Er wirkte ein wenig schwermütig und nachdenklich, doch als er Tanja kennenlernte, kam etwas Leichtigkeit zurück. Die Entwicklung fand ich sehr schön.
Was ich auch sehr gelungen fand, war, dass Karl die anderen Personen in seiner Umgebung einfach so hinnahm, wie sie waren. Als Leser erfährt man seine Gedanken zu ihnen oder den Situationen, doch die teilt er nicht immer mit. Das sorgte bei mir auch für den ein oder anderen Lacher.
Der Humor hat mir insgesamt sehr gut gefallen, da er immer wieder durchkam. Die Geschichte ist gespickt mit witzigen und skurrilen Szenen, bei denen ich laut lachen musste.
Das Buch behandelt zwar auch recht schwere Themen, die dennoch mit einer gewissen Leichtigkeit bei mir ankamen.
Mir hat es Freude gemacht, Karl und Tanja zu begleiten und mitzuerleben, wie sie sich mit den Jahren entwickelt haben.

Ein besonderer Roman, den ich gerne gelesen habe! Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Eine tolle und clevere Idee

Die Morde von Pye Hall
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Der Bestsellerautor Alan Conway hat einen neuen Krimi um seinen berühmten Detektiv Atticus Pünd geschrieben. Susan Ryeland, die als Lektorin bei Cloverleaf Books arbeitet, soll das Manuskript lesen. Dann ...

Der Bestsellerautor Alan Conway hat einen neuen Krimi um seinen berühmten Detektiv Atticus Pünd geschrieben. Susan Ryeland, die als Lektorin bei Cloverleaf Books arbeitet, soll das Manuskript lesen. Dann jedoch fehlt ausgerechnet das Ende und somit die Auflösung des Krimis. Ausgerechnet jetzt ist der Autor verschwunden. Dann erreicht ein Brief den Verlag, der den Selbstmord des Autors nahelegt. Und tatsächlich ist Alan Conway tot. Susan Ryeland bleibt nichts anderes übrig, als selbst zur Detektivin zu werden, um die Morde von Pye Hall sowie Conways Tod aufzuklären. 

Ich fand diesen Roman sehr ungewöhnlich und interessant. Es handelt sich dabei um einen Krimi in einem Krimi, also um zwei Geschichten. Eine tolle Idee, die hier sehr gut umgesetzt wurde. 
Der Schreibstil gefiel mir gut, denn er war flüssig und bildhaft und ich konnte mich gut in diese beiden Krimis hineindenken. 
Die Charaktere fand ich gut dargestellt und beschrieben und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Es war unterhaltsam und spannend, Susan Ryeland und Atticus Pünd bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Zum einen gilt es, die Hintergründe vom Tod des Autors zu hinterleuchtet, und zum anderen müssen dann natürlich auch noch die Morde von Pye Hall aufgeklärt werden. Es gab immer wieder neue Wendungen, die die Spannung förderten und meine Gedanken in andere Richtungen lenkten. 
Je mehr ich in das Buch eintauchte, umso mehr verwoben sich beide Krimis gekonnt miteinander. Der Autor hat meine Gedanken sehr clever durcheinander gebracht, was mir gut gefiel. Als Leser sollte man sich auf diese recht ungewöhnliche Geschichte gerne einlassen wollen, denn manchmal ist es auch ein wenig verwirrend. Es gibt viel zu rätseln und zu überlegen, so dass bei mir keine Langeweile während des Lesens aufkam. Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und auch gehalten. 

Ein spannender Krimi, den ich außergewöhnlich konstruiert fand und der mich fasziniert hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.