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Veröffentlicht am 17.07.2017

Die Heimsuchung von Grayson Manor

Die Heimsuchung von Grayson Manor
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Bei Addison Lockhart zeigte sich bereit als Kind, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie hat Visionen und dunkle Vorahnungen. Doch sie hat diese stets ignoriert. Als ihre Mutter verstirbt, erbt Addison ...

Bei Addison Lockhart zeigte sich bereit als Kind, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie hat Visionen und dunkle Vorahnungen. Doch sie hat diese stets ignoriert. Als ihre Mutter verstirbt, erbt Addison das Anwesen Grayson Manor. Ihre Mutter soll dort aufgewachsen sein. Aber warum hat ihre Mutter das Haus niemals erwähnt? Addison begibt sich auf Spurensuche und zieht nach Grayson Manor. Schon bald geschehen merkwürdige Dinge und Addison hat das Gefühl, als wenn sie nicht alleine ist. Welche Geheimnisse verbirgt das alte Anwesen?

Das Cover und der Klappentext sprachen mich sofort an, denn sie versprachen Spannung gepaart mit Mystik und Grusel.
Das Buch ließ sich flott lesen und ich kam direkt in die Geschichte rein. Ab und an war es etwas holprig übersetzt, aber das hat mich nicht wirklich gestört.
Die Beschreibung des Anwesens war sehr bildhaft. Auch die Dinge, die Addison dort erlebte, fand ich prima beschrieben. Es war klar, dass irgendwas in dem Haus Addisons Aufmerksamkeit haben wollte. Doch was steckte dahinter?
Addison empfand ich als mutig und überhaupt nicht ängstlich. Das lag sicherlich auch an der Unterstützung von Luke, der für sie das Anwesen auf Vordermann brachte und mit dem sie schnell eine Freundschaft und Vertrautheit verband.
Der Aufbau der Geschichte war stimmig und am Ende gab es eine nachvollziehbare Auflösung. Addison erfährt sehr viel über ihre Familie und deren Vergangenheit sowie über ihre eigene Gabe, die sie bis dahin verdrängt hatte.
Spannung und Mystik waren vorhanden, allerdings nicht kontinuierlich, sondern schwankend. Ich war jedoch neugierig, was hinter dem Geheimnis von Grayson Manor steckt und wollte daher auch immer weiterlesen.
Für meinen Geschmack hätte die Geschichte noch viel mehr und intensivere Gruseleffekte haben dürfen, denn das fand ich doch etwas zu wenig.

Mir gefiel das Buch gut und ich wurde gut unterhalten. Weitere Bände um Addison Lockhart würde ich auf jeden Fall lesen wollen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Dolce vita für Fortgeschrittene

Dolce vita für Fortgeschrittene
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Die Italienerin Laura lebt mit ihrem deutschen Freund und ihrer Tochter in Deutschland und hat einen Job in der Pharmaindustrie. Um das italienische Lebensgefühl nach Deutschland zu holen, gründet sie ...

Die Italienerin Laura lebt mit ihrem deutschen Freund und ihrer Tochter in Deutschland und hat einen Job in der Pharmaindustrie. Um das italienische Lebensgefühl nach Deutschland zu holen, gründet sie mit ihren Freundinnen eine Agentur für italienischen Lifestyle. Doch mit dem Erfolg der Agentur wird die Beziehung zu ihrem Freund immer schlechter. Kurzerhand zieht sie zu ihrer Freundin Ilaria. Und dann lernt sie den perfekten Mann kennen, der natürlich ein Italiener ist.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und passt hervorragend zu diesem schönen Sommerroman.
Die Gestaltung des Buches finde ich sehr liebevoll. Zum einen das schöne sommerliche Cover und zum anderen die kleine Vespa, die zu Beginn eines neuen Kapitels die Überschrift ziert.
Toll fand ich die italienischen Begriffe und Redensarten, die die Autorin ins Buch hat einfließen lassen. Damit der Leser diese auch auf jeden Fall versteht, sind kleine Fußnoten sowie die Übersetzung unten auf der Seite angefügt.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet. Die Unterschiede zwischen Deutschen und Italienern werden teils klischeehaft, aber immer mit einem Augenzwinkern, erzählt. Da steckt eben auch eine Prise Wahrheit mit drin.
Die Geschichte ist sehr humorvoll geschrieben, wenn auch manchmal ein wenig überzogen. Es gibt etliche witzige Szenen und typisch italienische Gespräche, bei denen ich grinsen musste. Die Unterschiede zwischen Laura und Martin, die zu einer Entzweiung führen, werden gut dargestellt. Schön fand ich es, dass beide trotzdem immer wieder an den anderen denken und letztlich auch bereit sind, an sich zu arbeiten. Ein tolles Statement für eine Beziehung!

Mir hat das Buch mit seinem italienischen Flair und Temperament, das auf deutsche Bodenständigkeit trifft, gut gefallen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.06.2017

Anders - ein Krimi, der anders ist

Anders
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Eine Gruppe Jugendlicher überfällt zwei Obdachlose und misshandelt sie so stark, dass einer der beiden stirbt. Der aus Berlin stammende Icke überlebt die Tat schwer verletzt. Der Sozialpädagoge Oliver ...

Eine Gruppe Jugendlicher überfällt zwei Obdachlose und misshandelt sie so stark, dass einer der beiden stirbt. Der aus Berlin stammende Icke überlebt die Tat schwer verletzt. Der Sozialpädagoge Oliver Hartmann soll sich um Icke kümmern. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine besondere Freundschaft. Die jugendlichen Täter rutschen derweil immer weiter in die Kriminalität ab.

Der Schreibstil ist leicht verständlich, so dass die ca. 200 Seiten sehr fix gelesen sind.
Dieser Krimi ist tatsächlich „anders“, denn hier steht nicht die Ermittlungsarbeit der Polizei im Vordergrund. Die Autorin legt ihr Augenmerk auf die Umstände, die bei den Jugendlichen zur Tat geführt haben und wie sie sich danach weiter verhielten. Ebenso auch auf das Leben von Icke nach dieser schrecklichen Tat, wie er sein Leben fortführte und wie er neue Freunde fand. Auf die soziale Randgruppe „Obdachlose“ geht die Autorin warmherzig ein.
Icke, der mir mit seinem Berliner Akzent sehr gut gefiel, wurde wunderbar beschrieben. Es wird aufgezeigt, welche Schicksalsschläge er erleiden musste, durch die er auf der Straße landete. Icke ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen, ein toller Charakter.
Den Sozialpädagogen Oliver fand ich ebenfalls toll beschrieben. Er ist total lebensfroh und hilfsbereit und hat für seine Freunde stets ein offenes Ohr. Die Freundschaft, die sich zwischen ihm und Icke entwickelte, war sehr schön zu lesen.
Auch die Freunde von Oliver spielen eine Rolle und man nimmt an ihren Leben teil. Irgendwann gehört dann auch Icke wie selbstverständlich zu diesem Kreis.
Gelungen fand ich den Einblick in die Gruppe der Jugendlichen und deren soziale Hintergründe. Der Anführer Lukas beeinflusst die anderen so stark, dass diese sich nicht gegen ihn wehren können. Dazu trägt bei, dass sie alle unter Drogeneinfluss stehen. Der Gruppenzwang, der letztlich zu der schrecklichen Tat führt, wird deutlich gemacht. Erschreckend fand ich, dass Lukas die Einsicht fehlte, dass die Tat grausam und falsch war.

Ein Krimi, der sich mit Randgruppen der Gesellschaft beschäftigt und Verständnis für diese schafft. Ich fand das Buch lesenswert und vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 24.06.2017

Fighting to Be Free - Nie so geliebt

Fighting to Be Free - Nie so geliebt
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Jamie ist frisch aus dem Gefängnis entlassen und fest entschlossen, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er will sich nie wieder auf krumme Geschäfte einlassen. Doch das ist gar nicht so einfach. ...

Jamie ist frisch aus dem Gefängnis entlassen und fest entschlossen, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er will sich nie wieder auf krumme Geschäfte einlassen. Doch das ist gar nicht so einfach. Als er Ellie begegnet, verliebt er sich sofort in sie. Und auch Ellie ist gleich fasziniert von Jamie. Beide werden in einem wahren Gefühlssturm mitgerissen. Doch hat ihre Beziehung eine Chance? Immerhin trägt Jamie ein Geheimnis mit sich, das er Ellie nicht anvertraut hat - er hat einen Menschen umgebracht.

Das Buch hat mich aufgrund des Covers und des Klappentextes sofort angesprochen. Der Schreibstil war angenehm leicht und flüssig zu lesen, so dass die Seiten regelrecht dahin flogen. Ich war sofort von Jamie und Ellie gefangen genommen und konnte mit ihnen mitfühlen.
Der Aufbau des Buch gefiel mir sehr gut. Es wurde jeweils in der Ich-Form von Jamie und Ellie erzählt, so dass mir beide Charaktere und deren Gefühle und Gedanken sehr nahe gebracht wurden.
Jamie war mir durchgängig sympathisch. Ich habe mich stets gefragt, was da in seiner Vergangenheit geschehe sein mochte, dass er im Gefängnis war. Dass er kein schlechter Mensch sein konnte, war mir sofort klar, denn er benahm sich sehr aufmerksam und fürsorglich Ellie gegenüber. Seine Vergangenheit, die der Leser später erfährt, machte mich fassungslos und geschockt. Was mich an Jamies Charakter etwas störte, war sein Alter. Er war gerade mal 18 Jahre, was ich einfach zu jung fand. Ich habe das aber gedanklich ausblenden können, so dass das kein Problem mehr für mich war.
Ellie fand ich auch sehr sympathisch. Sie hatte sich gerade von ihrem Freund getrennt, als sie Jamie kennenlernte. Anfangs wehrte sie sich noch gegen ihre Gefühle, doch die waren einfach zu stark. Ellie war ein aufrichtiger und warmherziger Charakter. Manchmal war sie ein wenig zu naiv, aber sie war ja auch erst 17 Jahre.
Die Geschichte der beiden gefiel mir gut. Es war eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen, Schmerz und Leid, aber auch Glück und wahrer Liebe. Die verschiedensten Gefühle, die die beiden durchlebten, wurden mir von der Autorin prima nahe gebracht. Auch wenn vieles recht vorhersehbar war, war ich doch gespannt und neugierig, was den beiden alles passiert und ob ihre Liebe stark genug ist, das alles zu überstehen.

Insgesamt fand ich das Buch toll und absolut lesenswert und ich freue mich auf die Fortsetzung, die ich unbedingt lesen möchte. Ich vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Der schwarze Teufel

Der schwarze Teufel
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Die kleine Claudia wächst in einem beschaulichen westfälischen Dorf auf. Zuhause hat sie es nicht leicht, denn ihre Eltern akzeptieren sie nicht und behandeln sie lieblos. Auch in der Schule findet sie ...

Die kleine Claudia wächst in einem beschaulichen westfälischen Dorf auf. Zuhause hat sie es nicht leicht, denn ihre Eltern akzeptieren sie nicht und behandeln sie lieblos. Auch in der Schule findet sie statt Anerkennung nur Ablehnung und Hohn. Dann findet eine dunkle macht den Weg zu Claudia und stellt alles auf den Kopf.

Bei diesem Buch handelt es sich um ein düsteres und spannendes Märchen für Erwachsene. Die Geschichte setzt sich aus drei Teilen zusammen, die alle in der Ich-Form von Claudia geschrieben sind.
Claudia tat mir anfangs sehr leid. Sie war ein intelligentes kleines Mädchen und wünschte​ sich nichts mehr als eine Freundin und Anerkennung, auch von ihren Eltern. Doch ihre Eltern schämten sich für ihre Strebertochter. Claudia durfte sie auch nicht Mama und Papa, sondern nur bei deren Vornamen nennen. Als sie endlich eine erste Freundin gefunden hat, schien sich Claudias Leben positiv zu wenden. Doch dann nahmen die dunklen Mächte von ihr Besitz und Wahrheit und Illusion bzw. Größenwahn verschwammen.
Mir hat dieses Buch gut gefallen. Die Übergänge von Realität​ zu Fiktion waren fließend und für mich nicht offensichtlich durchschaubar. Manchmal war es dadurch für mich auch ein wenig verwirrend.
Mich hat das Buch gefesselt und ich fand es spannend.
Sehr gelungen fand ich die professionellen farbigen Illustrationen von Vera Möhring, die dezent im Buch platziert waren.
Diese Geschichte ist ein Märchen mit Gruselfaktor, verbunden mit einer Familientragödie.

Insgesamt ein spannendes Erwachsenen-Märchen, das mal was ganz anderes war und mir gut gefiel. Ich vergebe vier Sterne.