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Veröffentlicht am 04.11.2023

Lügen haben lange Beine und ein hübsches Gesicht?

Belladaire Academy of Athletes - Liars
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Da ich mich aktuell sehr von Booktok inspirieren lasse, hat dieses Buch in meine Leserhände gefunden. Es ist mein erstes Buch der Autorin.

In der Geschichte geht es um Nika, die endlich ihren Traum erfüllen ...

Da ich mich aktuell sehr von Booktok inspirieren lasse, hat dieses Buch in meine Leserhände gefunden. Es ist mein erstes Buch der Autorin.

In der Geschichte geht es um Nika, die endlich ihren Traum erfüllen kann. Sie darf fechten und lernen an der Belladaire Academy, wofür sie die letzten Jahre hart gearbeitet hat, denn ein Stipendium hat sie nicht. Sie will unbedingt dazugehören und macht auch vor Lügen nicht halt. Als Ambrose sie dabei erwischt, muss sie einen Handel mit ihm eingehen. Ob das gut gehen wird?

Zunächst einmal muss ich sagen, dass sich die Geschichte ungemein angenehm und leicht lesen lässt und ich mag das Setting enorm. Monaco und die schlossartige Schule, das hat schon etwas.

Der Autorin gelingt es hier richtig gut das Thema Mobbing zu thematisieren und wozu man alles bereit ist, um einfach akzeptiert zu werden.

Ich zähle mit Ende 30 eher nicht zur angesprochenen Leserschaft und würde es eher Lesern zwischen 13 und 25 empfehlen, die sich hier sicher besser identifizieren können als ich.

Meine Probleme mit dem Buch waren folgende. Mich hatte das Thema Fechten so enorm angesprochen, da es schon etwas besonderes ist. Leider wird dies kaum im Buch erwähnt, außer vielleicht ein oder zwei Trainingseinheiten. Der Fokus liegt definitiv auf Liebe, Gruppendynamik und so, das sollte jedem Leser bewusst sein, bevor er damit startet. Über Ambrose sein Schwimmen erfahren wir zum Glück etwas mehr. Zudem gab es leider zwei Logikfehler. Nika kommt aus Deutschland und es wird geschrieben, dass sie als 19 Jährige seit 8 Jahren hart arbeitet und Geld verdient, um die Schulgebühren zahlen zu können. Das hieße sie hätte ab 11 Jahren arbeiten müssen, was in Deutschland erst ab 14 Jahren erlaubt ist. Auch 5 Jahre hart arbeiten als so junger Mensch wäre schon eine Leistung für sein Ziel. Ansonsten spricht auf Seite 319 Aaron mit Nika über Ambrose, sich und deren Eltern und sagt dabei "meine Eltern", obwohl es logischerweise "unsere Eltern" heißen müsste. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass einiges zu oft wiederholt wird. Es kommt bestimmt fünf Mal vor wofür die Charityorganisation da ist, was man als aufmerksamer Leser schon beim ersten Mal verstanden hat. Und auch der Geruch von Ambrose mit dem Hauch von Chlor wird diverse Male erwähnt oder aber dass ein Grinsen am Mundwinkel zupft, was für ein seltsamer Ausdruck.

Mit Nika als Figur hatte ich so meine Schwierigkeiten, da sie sich für mein Empfinden eben nicht wie eine 19 Jährige verhält, sondern ich eher das Gefühl hatte jemand deutlich jüngeren vor mir zu haben, sprich einen Teenager mitten in der Pubertät. Aber vielleicht ist das auch einfach nur eine Generationenfrage. Ich habe in dem Alter auch Mobbingerfahrungen gemacht, mich allerdings anders verhalten als sie es tut, da Lügen bekanntlich immer kurze Beine haben und am Ende eh immer alles rauskommt.

Ambrose als männliche Hauptfigur hingegen fand ich richtig klasse. Ich konnte den Druck, unter dem er steht, förmlich spüren. Immer mit dem großen Bruder verglichen zu werden, das tut schon weh und kommt mir doch sehr bekannt vor. Zu Schulzeiten wurde ich oft mit meiner großen Schwester verwechselt und dauernd verglichen. Das kann schon am Selbstwert knabbern.

Ansonsten würde ich mir so sehr wünschen, dass Liebe im echten Leben genauso wäre wie sie im Buch beschrieben ist. Das wäre wirklich richtig wunderbar.

Fazit: Solider Startband der Reihe, der Luft nach oben hat, aber auch Lust auf mehr gemacht hat. Mehr für junge Leser bis Mitte 20.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Die etwas andere Autobiografie...

Das glückliche Geheimnis
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Das sehr auffällig gestaltete und fröhlich erscheinende Cover hat mich dazu gebracht meinen ersten Arno Geiger zu lesen.

Im Buch erzählt der Autor über sich und seinen Werdegang als Schriftsteller und ...

Das sehr auffällig gestaltete und fröhlich erscheinende Cover hat mich dazu gebracht meinen ersten Arno Geiger zu lesen.

Im Buch erzählt der Autor über sich und seinen Werdegang als Schriftsteller und wie er durch seine Heimat streift und dabei im Müll anderer seine Entdeckungen macht.

Richtig gut gefallen haben mir die Streifzüge durch die Stadt. Ich konnte mir richtig gut vorstellen wie befreiend es sein muss und wie entschleunigend mal einfach in den Tag hineinzuleben und zu schauen, was man so findet. Und auch wenn wahrscheinlich nicht oft ein Schatz dabei ist, so ist die Freude am größten, wenn man dann doch mal genau so einen findet.

Gut und persönlich dargestellt ist das Leben eines Autors und was für Gefühle ausgelöst werden, wenn das Geschriebene Leser findet oder eben nicht.

Auch wenn Affären und Co nichts Außergewöhnliches sind und wohl zum Menschen dazugehören, so habe ich die diversen Erwähnungen doch als eher unpassend empfunden. Meine Erwartungshaltung an das Buch war gänzlich eine andere. So wirkt Geiger etwas neurotisch und exzentrisch und genau solche Menschen sind mir dann eher unsympathisch, wenn sie so etwas erwähnen müssen. Es gibt doch Wichtigeres, was einen auszeichnet, als ausgerechnet das.

Ansonsten hat sich das Geschriebene angenehm leicht und kurzweilig lesen lassen und nun weiß ich, dass ein Autorenleben alles andere als leicht und vielleicht auch nicht wirklich erstrebenswert ist.

Fazit: Mal etwas anderes. So richtig abgeholt hat es mich allerdings nicht, daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Reicht Liebe allein?

In fünf Jahren
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Ich bin ja sonst eher nicht so der Liebesromanleser, aber hier klang die Story so gut, dass ich mal reinschnuppern musste.

In der Geschichte geht es um Anwältin Dannie, die glücklich mit Freund David ...

Ich bin ja sonst eher nicht so der Liebesromanleser, aber hier klang die Story so gut, dass ich mal reinschnuppern musste.

In der Geschichte geht es um Anwältin Dannie, die glücklich mit Freund David ist und fleißig die Karriereleiter hinauf klettert. Doch dann hat sie einen Traum, der in fünf Jahren spielt und da liegt sie neben einem anderen Mann. Was hat das zu bedeuten? Und wie verrückt ist es, dass sie diesem Mann dann auch wirklich begegnet?

Der große Vorteil des Buches ist, dass es sich ruck zuck lesen lässt, weil der Schreibstil angenehm fluffig ist und man der Ich- Erzählerin gut folgen kann. Der große Nachteil hingegen ist, dass mir die Hauptfigur Dannie einfach nicht sympathisch war, da es nur um Arbeit, Macht, Geld, Erfolg und ähnliches ging, womit ich mich so gar nicht identifizieren kann bzw. was mir einfach nicht wichtig ist.

Für meinen Geschmack wurde zu viel beschrieben was die Menschen in der Umgebung für teure Kleidung tragen, wo überall für viel Geld Essen gegessen und Champagner getrunken wird. Mag sein, dass das für die Upper Class in New York normal ist, ich fand es schwierig.

Die Themen Freundschaft, Krankheit, Helfen, für einander da sein hat die Autorin enorm gut umgesetzt. Nie habe ich erwartet, dass so etwas im Buch passieren würde und ich gestehe, dass ich auch nur deswegen am Ball geblieben bin, weil mich das wirklich berührt hat. Da fand ich dann auch gut, dass Freunde Vorrang vor dem Job hatten.

Ansonsten muss ich sagen, dass das dargestellte Leben von Dannie eher an Ende der 90er und die 2000er erinnert hat als die Menschen sich wirklich noch für ihren Job aufgegeben haben. Dieser Lifestyle mag vielleicht bei Anwälten in New York noch gegeben sein, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Leserschaft sich bei so einem Lebensstil wiedererkennt.

Die dargestellte Liebesgeschichte war auch komplett anders als ich vermutet hatte, aber das hat mich nicht gestört, da ich eh kein Fan von Kitsch mit wundervollem Happyend bin.

Fazit: Der Roman hatte seine guten Momente, vor allem ab der Mitte, konnte mich jedoch nicht vollends überzeugen. Bedingt spreche ich eine Empfehlung aus für alle Leser, die gern etwas über die oberen Zehntausend lesen.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Junger Ermittler und sein erster Fall...

Samson und Nadjeschda
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Die besondere Optik des Romans hat mich aufmerksam werden lassen und so begann ich neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Samson, der während der Russischen Revolution nun ausgerechnet auch ...

Die besondere Optik des Romans hat mich aufmerksam werden lassen und so begann ich neugierig zu lesen.

In der Geschichte geht es um Samson, der während der Russischen Revolution nun ausgerechnet auch noch seinen letzten Verwandten, seinen Vater, verliert. Auf offener Straße wird dieser erschlagen und Samson am Ohr verletzt. Mit was will das Leben Samson noch prüfen?

Die Handlung startet erstmal sehr heftig, da wir mitten in eine Kampfszene gespült werden, was ich als sehr interessant empfand.

Im Verlauf der Geschichte merken wir, dass die einzelnen Mächte versuchen die Oberhand zu gewinnen, koste es was es wolle und die Menschen vor Ort leben in dauerhafter Angst.

Samson als Figur ist wirklich jemand, der trotz seines Schicksals liebenswert und auf Gerechtigkeit aus ist. In ihm wohnt kein böser Gedanke. Die Sache mit seinem Ohr ist mysteriös und ich fand die Idee richtig gut. Ich selbst würde diese Fähigkeit jedoch eher als belastend empfinden.

Der Fall, den es zu untersuchen gilt, empfand ich als etwas fad und so richtig gefesselt hat er mich nicht.

Was ich von Nadjeschda halten soll, das weiß ich ehrlich gesagt nicht, da wir einfach zu wenig von ihr erfahren. Dass Samson Gefühle für sie hat, das merkt man am Rande ein wenig, aber richtig was passieren tut zwischen den beiden nicht.

Fazit: Solider Startband einer Reihe, der meine Erwartungen nicht so recht erfüllen konnte, da mir ein wenig die Spannung und das gewisse Etwas gefehlt haben. Den Stil muss man mögen.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Neues vom Karlsplatz...

Die Frauen vom Karlsplatz: Henny
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Nachdem mir der Band rund um Auguste so gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es am Karlsplatz weitergeht.

Hier geht es nun um Lottes Tochter Henny, die den Traum ihrer leiblichen Mutter ...

Nachdem mir der Band rund um Auguste so gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es am Karlsplatz weitergeht.

Hier geht es nun um Lottes Tochter Henny, die den Traum ihrer leiblichen Mutter leben möchte und Ärztin werden will. Das Studium geht ihr leicht von der Hand, doch dann reicht das Geld vorne und hinten nicht und der attraktive Paul läuft ihr über den Weg. Was hat das Leben für sie parat?

Etwas traurig gemacht hat mich, dass Ziehmutter Auguste bereits tot ist und wir nur Olga und Ludwig wiedersehen.

Die Figuren sind wie gewohnt sympathisch und ich mochte wie nebenbei politische Ereignisse mit beleuchtet werden und auch die Probleme und Gefahren für queere Menschen Platz gefunden haben.

Richtig berührt haben mich die Schilderungen vom jungen Soldaten Fritz, der freiwillig an die Front gezogen ist, nur um dann zu erleben wie grausam Krieg sein kann.

Die Liebesgeschichte zwischen Paul und Henny las sich etwas holprig und ging mir persönlich zu schnell und war auch zu oberflächlich erzählt. Hier hätte ich gern mehr gewusst warum Paul sich teils so seltsam ihr gegenüber benommen hat. Und auch schade, dass trotz allen Wissens Henny dieselben Fehler macht wie ihre Mutter.

Der Schreibstil hat sich wieder einmal sehr angenehm lesen lassen, aber man merkt eben, dass es sich um einen Erstling der Autorin handelt und die Schreibqualität nicht so genial und fesselnd ist wie bei den Hebammenbüchern.

Trotz der Kritikpunkte bin ich weiterhin neugierig auf die Folgebände.

Fazit: Solide Fortsetzung mit Luft nach oben. Für Fans der Autorin spreche ich eine Empfehlung aus.

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