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Veröffentlicht am 08.01.2022

Wenn Familienbande reißen...

Wir sind schließlich wer
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Ich habe bisher alle Bücher der Autorin mit großer Begeisterung gelesen und freute mich nun sehr auf dieses Exemplar. Leider bekam ich nicht das, was ich mir erhofft hatte.

In der Geschichte geht es um ...

Ich habe bisher alle Bücher der Autorin mit großer Begeisterung gelesen und freute mich nun sehr auf dieses Exemplar. Leider bekam ich nicht das, was ich mir erhofft hatte.

In der Geschichte geht es um die evangelische Pastorin Anne, die das schwarze Schaf in der Familie ist. Sie hat den falschen Beruf, ist geschieden und hat nicht mal ein Kind. Das kann ihre adelige Familie nicht wirklich akzeptieren. Als ihre große Schwester in Schwierigkeiten gerät, ist Anne da für sie. Wird das alles gut gehen?

Der Roman spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der nicht allzu fernen Vergangenheit ab 1996, einer Zeit, in der ich ebenfalls Kind war.

Der Fokus liegt nicht auf der dargestellten Zeit, sondern auf Familie von Betteray, die mit vielen Familienmitgliedern und Problemen geschlagen ist und da sind wir auch schon bei dem Problem, welches ich mit dem Buch hatte.

Während die Grundidee wirklich toll ist mit Anna, dem schwarzen Schaf der Familie, mit der man sich auch oft identifizieren kann, so chaotisch ist das Ganze drum herum. Für meinen Geschmack war die Geschichte einfach viel zu überfrachtet mit Ereignissen, die nicht das Vorankommen der Handlung fördern, sondern fast schon nervten. Es geht einfach alles schief, was schief gehen kann. Das kann ja durchaus unterhaltsam sein, aber wenn man als Leser alles schon vorher erahnen kann, dann war es zumindest für mich langweilig und zu vorhersehbar.

Ich denke einfach die vielen, teils guten Ideen, hätte die Autorin in mehr als ein Buch packen sollen und nicht alles in einem. Als Leser hofft man bei den vielen Ereignissen auch irgendwann mal auf Lösungen, bekam aber immer noch mehr Probleme serviert und erst auf den letzten Seiten klärt sich dann alles super fix auf, was dann wieder alles zu plötzlich war.

Fazit: Durchaus unterhaltsam, aber in meinen Augen der schlechteste Roman der Autorin. Das kann sie so viel besser und hat sie mit allen Vorgängern auch mehr als bewiesen. Von mir daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Girlscrew on tour...

Mädchenmeuterei
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Mir wurde erst beim Lesen klar, dass es wohl einen früheren Roman zu der Mädchenrunde gibt. Ich kenne den Vorgänger "Mädchenmeute" nicht, vermute aber mal, dass mit den Kenntnissen daraus das Verstehen ...

Mir wurde erst beim Lesen klar, dass es wohl einen früheren Roman zu der Mädchenrunde gibt. Ich kenne den Vorgänger "Mädchenmeute" nicht, vermute aber mal, dass mit den Kenntnissen daraus das Verstehen leichter fällt.

In der Geschichte geht es um Charlotte, deren Freundin Bea spurlos verschwunden ist. Da muss man doch irgendwie helfen. Und kaum kam dieser Gedanke, sitzt man auch schon auf einem Containerschiff auf Rettungstour. Wird das gut ausgehen?

Ich muss gestehen, dass mich dieser Roman sehr zwiegespalten zurückgelassen hat, denn er war nicht wirklich schlecht, aber wirklich gut gefallen hat er mir eben auch nicht.

Es fehlt so ein wenig der rote Faden und ich fand das Geschilderte einfach nicht spannend. Mir dauerte einfach alles zu lang und es wird eben klein auf klein alles beschrieben was zu sehen ist, wie gefühlt wird, einfach alles. Fast glaubt man ein Teenagertagebuch zu lesen, weil ein Gedankensprung dem nächsten folgt und Charlotte echt verrückte Ideen hat und auch noch glaubt die würden funktionieren, was man als erwachsener, rational denkender Mensch nicht mehr hat. Irgendwie cool, aber auch gleichzeitig dumm und naiv.

Gut fand ich die Sprache der Autorin, die mit coolen Sprüchen und tollen sprachlichen Bildern um die Ecke kommt. Der Stil richtet sich in meinen Augen eher an jüngere Leser, die sich in der Ausdrucksweise vollends wiederfinden.

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass man mit Charlotte erlebt wie es sich anfühlt, wenn die Kindheit aufhört und das Leben eines Erwachsenen anfängt. Man möchte sich an Liebgewonnenes klammern, darf und kann es aber einfach nicht mehr. Und die Fantasie ist auch nicht mehr wie man sie als Fünfjährige kannte.

Fazit: Ich kann nur bedingt eine Empfehlung aussprechen. Ich schätze mal für Leute bis 25 genial, für alle Älteren eher fad.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Das Leben ohne meine berühmte Mutter...

Die Schönheit des Himmels
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Ich wollte dieses Buch lesen, weil ich erfahren wollte wie es ist im Schatten der Mutter aufzuwachsen, die nicht mehr bei einem ist und steckte meine Nase neugierig rein.

Das Interessante ist gewiss, ...

Ich wollte dieses Buch lesen, weil ich erfahren wollte wie es ist im Schatten der Mutter aufzuwachsen, die nicht mehr bei einem ist und steckte meine Nase neugierig rein.

Das Interessante ist gewiss, dass die Autorin an ihre Tochter schreibt wie sie es sich von ihrer Mutter gewünscht hätte. Dabei springt sie in den Zeiten, mal vor dem Tod der Sissi- Darstellerin, mal danach und mal am Tag des Ablebens. Man benötigt dadurch etwas Zeit, um in den richtigen Lesefluss zu kommen.

In erster Linie liest man die Sorgen einer späten Mutter heraus, die ihren größten Wunsch kurz vor knapp noch bekommen hat und nun natürlich anders mit dem Mutterdasein umgeht, als Jüngere es tun würden.

Ansonsten spürt man den Schmerz, den tiefen inneren Graben, den die tote Mutter hinterlassen hat, enorm. Das macht dieses kurze Buch so emotional und man ist eher bedrückt beim Lesen.

Man muss sich schon sehr für das Schicksal von Sarah interessieren, da die geschilderten Ereignisse eher so dahin plätschern als dass sie enorm fesseln oder spannend sind, da es schlichtweg um die Gefühlswelt geht und nicht um die familiären Erlebnisse.

Fazit: Ein intensives Buch, was vor allem diejenigen berührt, die selbst Kinder haben und einen sehr nahestehenden, geliebten Menschen verloren haben. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Was ist Alleinsein für dich?

Allein
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Auf Social Media bin ich immer wieder über dieses Buch gestolpert und da ich selbst schon seit einigen Jahren Single bin, las ich einfach mal rein.

Schreibers Gedanken zum Alleinsein waren so gänzlich ...

Auf Social Media bin ich immer wieder über dieses Buch gestolpert und da ich selbst schon seit einigen Jahren Single bin, las ich einfach mal rein.

Schreibers Gedanken zum Alleinsein waren so gänzlich anders als das was ich erwartet hatte oder wie ich empfinde, so dass mir der Einstieg erst einmal nicht ganz leicht fiel.

Für meinen Geschmack sollte man schon sehr positiv bei sich sein, sonst zieht einen das Geschilderte runter, da Daniel Schreibers Erfahrungen mit dem Alleinsein eher negativ besetzt sind und wer das auch so empfindet, der wird emotional vielleicht sehr runtergezogen.

Ich hadere nicht damit allein durchs Leben zu gehen, sondern mir sind die Nachteile, aber auch die vielen Vorteile sehr bewusst. Nur durch das Alleinsein bin ich überhaupt erst über mich hinausgewachsen.

Habe ich das Erzählte in diesem Buch erstmal als anstrengend und so weit weg von mir empfunden, so musste ich doch spätestens ab der Mitte feststellen, dass nun mal nicht jeder so leicht mit diesem Zustand klar kommt, erst recht nicht in unserer heteronormativ geprägten Gesellschaft.

Ich mochte, dass Schreiber uns an den Problemen von Homosexuellen teilhaben lässt. Am eigenen Leib habe ich schon oft erfahren wie schwer es ist einen Partner für eine heterosexuelle Partnerschaft zu finden und da wurde mir bewusst wie schwer es anderen fallen muss, die eine andere Orientierung haben. Mal ganz davon ab, dass die gesellschaftliche Akzeptanz zwar schon besser als in den 80ern ist, aber noch lange nicht da wo sie sein sollte.

Die intimen Einblicke zeigen, dass körperliche und seelische Probleme das Alleinsein fördern und die Selbstakzeptanz untergraben können, denn kaum jemand ist zu hundert Prozent im Reinen mit sich.

Das Thematisieren der Pandemie empfand ich als richtig und wichtig in der heutigen Zeit, denn wenn man Freunde nur noch über einen Bildschirm sieht oder am Telefon hört, dann ist das eben nicht dasselbe wie im echten Leben. Und beim Dating sieht es dann noch viel schlimmer aus.

Mich hat dieses Sachbuch sehr nachdenklich gestimmt und mir gezeigt, dass ich mehr von meiner Sichtweise abkommen muss, um mich besser in andere Menschen einfühlen zu können.

Fazit: Gewiss keine leichte Kost und dennoch wertvoll. Für alle das Richtige, die sich mit Einsamkeit und Alleinsein mehr befassen wollen.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Herzlich Willkommen im Arrest...

DAFUQ
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Ich war hier sehr interessiert, erhoffte ich mir Einblicke in das russische Leben, deren Politik und Umgang untereinander. Gebannt begann ich zu lesen.

In der Geschichte geht es in erster Linie um Anja, ...

Ich war hier sehr interessiert, erhoffte ich mir Einblicke in das russische Leben, deren Politik und Umgang untereinander. Gebannt begann ich zu lesen.

In der Geschichte geht es in erster Linie um Anja, die für 10 Tage in den Arrest kommt, weil sie an einer verbotenen Demonstration teilgenommen hat. Wer wird mit ihr in Haft sein? Wird sie das aushalten? Und wird sie gebrochen oder gestärkt hervorgehen?

Das düstere Cover mit der rauchenden Frau passt perfekt zum Inhalt des Buches, denn dieser ist deprimierend und fordernd.

Auch wenn die Schreibe von Kira Jarmysch nicht übermäßig anspruchsvoll ist, so ist es dennoch das Geschriebene, das für mich nicht recht vorankommen will, sich zieht und auch langweilig ist. Das gibt zwar sehr gut den eintönigen Gefängnisalltag wider, hat mir aber beim Lesen schlichtweg keine Freude bereitet. Oft habe ich über das Abbrechen nachgedacht und mich dann doch weiter gequält.

Während ich die Schilderungen über die gefangenen Frauen, deren Taten und Leben noch interessant fand, so haben mich die fantasierten Abschnitte, in denen Anja übernatürliche Phänomene sieht, nicht wirklich abgeholt, da ich mich immer wieder gefragt habe, was das soll. Klar könnte man die geistige Verfassung von ihr anzweifeln, aber damit habe ich es nicht in Verbindung bringen können.

Die Zweifel am eigenen Leben hatte ich mir genauso vorgestellt, dass man im Arrest, wo man viel Zeit zum Nachdenken und rein gar nichts zu tun hat, dass man alles hinterfragt was bisher war.

Auch wurde die Kritik an die russische Gesellschaft und Politik nur angerissen und sehr oberflächlich betrachtet. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Fazit: Ich wurde leider nicht so recht abgeholt von dieser Geschichte und kann daher nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen. Wer mit Eintönigkeit nicht das Problem hat, der wird es mögen, da es sprachlich ansprechend ist.

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