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Veröffentlicht am 20.04.2018

Ein solider Krimi

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Kurzbeschreibung
Ein junger Mann wird blutüberströmt auf einer kleinen Spreewald-Insel gefunden. Er überlebt nur knapp. Kurz darauf finden Anwohner einen toten Obdachlosen in einer Datsche. Kriminalobermeisterin ...

Kurzbeschreibung
Ein junger Mann wird blutüberströmt auf einer kleinen Spreewald-Insel gefunden. Er überlebt nur knapp. Kurz darauf finden Anwohner einen toten Obdachlosen in einer Datsche. Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner steht vor einem Rätsel. Die beiden Männer kannten sich nicht, trotzdem hängen die beiden Fälle offenbar zusammen. Ihre Nachforschungen bringen Erstaunliches zutage: Eine alte Fehde zwischen den Fährleuten von Lübbenau führte schon zwanzig Jahre zuvor zu einem tödlichen Unfall. Oder war es Mord? Klaudia Wagner ermittelt unter Hochdruck, denn der Streit zwischen den Kahnführer-Familien ist neu entfacht und fordert weitere Opfer ...

Meine Meinung
Spreewaldrache ist Teil drei der Reihe von Spreewaldkrimis von Christiane Diekerhoff rund um die Kommissarin Klaudia Wagner. Obwohl ich die ersten beiden Teile noch nicht kannte, habe ich schnell den Einstieg in die Vorgeschichte der Charakter geschafft. Es blieben zwar einige Fragen offen, das hat mich nun aber erst recht motiviert, mir die beiden Vorgänger mal zuzulegen und zu lesen.
Die Geschichte beginnt spannend, als erst ein junger Mann niedergeschlagen wird und schon bald darauf die Leiche eines älteren Obdachlosen gefunden wird - auch dieser wurde mit einem Holzpflock niedergeschlagen. Schon bald zeigen sich Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen und auch Parallelen zu einem Fall, der Jahrzehnte zurückliegt. Als Leser ist man permanent am Rätseln, welche Personen denn nun wie genau verwandt sind (das ist wirklich ein einziges Chaos. Ein bisschen Dorf-Klischee). Die Charakter werden am Anfang auf fast schonlustige Art und Weise vorgestellt, denn das Ermittlerteam befindet sich auf einem "Lehrgang", bei dem der Teamzusammenhalt durch das Herstellen von Würsten verbessert werden soll. Natürlich spielen dabei der Metzger und seine Frau später auch noch eine wichtige Rolle. Besonders gelungen fand ich am Anfang auch die Gedankengänge einer Frau, die anscheinend in die Tat verwickelt ist und eine regelrechte Obsession gegenüber einem gewissen Frank entwickelt, der sich schließlich als der Vater des Jungen herausstellt, der niedergeschlagen wurde. Sie scheint unglücklich verliebt zu sein, er ist/war ein regelrechter Weiberheld und der Hauptgrund für so einige Probleme und Rachegelüste im Ort zu sein. Auch als sehr gut und emotional empfand ich die Beziehung zwischen Katrin und ihrem Vermieter/Freund und seiner älteren Tochter beschrieben. Da brauen sich kleine Dramen zusammen, durch die man erst am Ende und nach einem Geständnis der Tochter richtig durchblickt.

Leider gelang der Autorin am Ende die lückenlose Aufklärung des Falls nicht so ganz. Die Verflechtungen wirkten doch alle recht chaotisch auf mich, sodass ich auch nach mehrmaligem Lesen noch Probleme hätte, die Gründe für den Mord fehlerfrei wiederzugeben. Ich mag den Schreibstil aber sehr gerne und werde definitiv bald wieder etwas von Frau Diekerhoff lesen.

Veröffentlicht am 30.11.2023

Man bekommt, was man erwartet

King of Wrath
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Ana Huang präsentiert mit „King of Wrath“ ein neues Romance-Buch, das sich in das aktuelle Angebot des Genres gut einreiht, allerdings ohne dabei neue Maßstäbe zu setzen. Es ist einfach ein Buch wie jedes ...

Ana Huang präsentiert mit „King of Wrath“ ein neues Romance-Buch, das sich in das aktuelle Angebot des Genres gut einreiht, allerdings ohne dabei neue Maßstäbe zu setzen. Es ist einfach ein Buch wie jedes Andere im LYX-Verlag. Der milliardenschwere Dante Russo und die Juwelerbin Vivian Lau finden sich in einer arrangierten Verlobung wieder, und während die Geschichte die erwarteten romantischen Höhepunkte bietet, bleibt sie im Kern konventionell und wenig innovativ.

Der Plot des Buches ist bedauerlicherweise wenig originell und vorhersehbar, womit es in der Masse ähnlicher Romane untergeht. Das ansprechende Cover weckt zwar Neugier, passt jedoch nur bedingt zum Inhalt und könnte falsche Erwartungen wecken.

Trotz der vorhersehbaren Handlung kann Ana Huangs Talent im Schreiben aber nicht übersehen werden! Ihr süchtig machender Schreibstil und die gut inszenierten „spicy“ Szenen verleihen dem Buch das gewisse Etwas. Man kann nicht aufhören zu Lesen! Ein Highlight ist außerdem die zeitgleiche Handlung mit „Twisted Lies“ aus einer anderen Reihe der Autorin, was viele versteckte Easter Eggs für aufmerksame Leser*innen bereithält..

Für Fans der Twisted-Reihe wird „King of Wrath“ sicherlich ein vertrautes Terrain bieten, da es viele Parallelen aufweist. Allerdings besteht die Gefahr, dass diese Wiederholungen für manche Leser langweilig werden. Insgesamt liefert Ana Huang ein solides Romance-Buch ab, das die Erwartungen erfüllt, aber leider nicht darüber hinausgeht.

3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2023

Gute Fortsetzung, aber Potenzial nicht ganze erfüllt

Der Knochensplitterpalast
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Mit gemischten Gefühlen habe ich mich auf die Fortsetzung von Andrea Stewarts Trilogie begeben, nachdem der erste Band nicht ganz meinen Geschmack traf. In „Der Knochensplitterpalast – Der Kaiser“ tauchen ...

Mit gemischten Gefühlen habe ich mich auf die Fortsetzung von Andrea Stewarts Trilogie begeben, nachdem der erste Band nicht ganz meinen Geschmack traf. In „Der Knochensplitterpalast – Der Kaiser“ tauchen wir erneut in eine Welt ein, die von Geheimnissen und Mysterien durchzogen ist. Die Atmosphäre im Buch ist zweifellos geheimnisvoll und fesselnd, was meine Neugier geweckt hat.

Jedoch muss ich gestehen, dass die Handlung in vielerlei Hinsicht vorhersehbar war. Einige Wendungen und Entwicklungen ließen sich bereits von Weitem erahnen, was den Spannungsfaktor verringerte. Die Romanze, die in der Geschichte eine Rolle spielt, wirkte auf mich zu gezwungen und konnte mich nicht vollständig überzeugen.

Ein Aspekt, der mir in „Der Knochensplitterpalast – Der Kaiser“ fehlte, war eine tiefgründigere Erkundung der Themen Monarchie und Bürgerkrieg. Diese wurden zwar angeschnitten, aber ich hätte mir gewünscht, dass sie intensiver behandelt worden wären.

Ehrlich gesagt, gab es auch logische Brüche in der Handlung, die mich etwas gestört haben. An einigen Stellen schien das Denken der Charaktere zu einfach, was den Gesamteindruck des Buches schmälerte.

Trotz dieser Kritikpunkte muss ich zugeben, dass die Geschichte zwar komplex wirkt, letztendlich aber nicht so anspruchsvoll ist, wie es in diesem High-Fantasy-Genre oft der Fall ist. Das Buch bietet dennoch interessante Einblicke in die Vergangenheit des Phönixreichs, die Alanga und die fantastischen tierischen Begleiter, was mir gut gefallen hat.

Alles in allem bin ich gespannt darauf, wie die Fäden der Geschichte in der Fortsetzung zusammenlaufen werden. „Der Knochensplitterpalast – Der Kaiser“ mag zwar nicht alle meine Erwartungen erfüllt haben, aber er hat genug Potenzial und Geheimnisse, um mich für die abschließende Trilogie weiterhin zu interessieren.

3/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2023

Gut geschrieben, aber etwas zäh

If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden
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„If We Were Villains“ von M. L. Rio ist ein Buch, das meine Erwartungen nur teilweise erfüllen konnte. Die Geschichte versprach eine fesselnde Mischung aus Drama und Krimi, die in einer Theaterumgebung ...

„If We Were Villains“ von M. L. Rio ist ein Buch, das meine Erwartungen nur teilweise erfüllen konnte. Die Geschichte versprach eine fesselnde Mischung aus Drama und Krimi, die in einer Theaterumgebung spielt. Während das Buch einige interessante Aspekte bot, konnte es mich insgesamt jedoch nicht vollständig überzeugen.

Die Handlung dreht sich um eine Gruppe von Schauspielstudenten, die in ihrer Collegezeit eine besonders enge Bindung haben und regelmäßig Shakespeare-Stücke aufführen. Die Dynamik zwischen den Charakteren ist einer der stärkeren Aspekte des Buches, da die Freundschaften, Rivalitäten und tiefen Emotionen gut dargestellt werden. Die Dialoge sind oft lebhaft und spiegeln den Enthusiasmus und die Leidenschaft der jungen Schauspieler wider.

Allerdings zieht sich die Geschichte an manchen Stellen unnötig in die Länge. Die Beschreibungen von Proben, Aufführungen und inneren Konflikten der Charaktere können gelegentlich langatmig werden und die Spannung beeinträchtigen. Der Krimi-Aspekt, der eingeführt wird, um das Buch interessanter zu gestalten, kommt erst spät in der Handlung richtig in Fahrt. Dadurch konnte ich leider nicht die volle Spannung und den Nervenkitzel erleben, den ich von einem Buch dieses Genres erwartet hätte.

Die Charaktere sind vielschichtig und haben ihre eigenen Geheimnisse, was anfangs vielversprechend ist. Jedoch entwickeln sich einige der Charaktere nicht so stark, wie ich es mir gewünscht hätte. Manche blieben oberflächlich und ihre Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Dies minderte mein Mitgefühl für ihre Schicksale und Entscheidungen.

Die Schreibweise von M. L. Rio ist solide, aber es fehlte mir an der Tiefe und Atmosphäre, die ich in einem Buch, das sich um Theater und Dramatik dreht, erwartet hätte. Die Beschreibungen der Aufführungen waren oft knapp und hätten ausführlicher und mit mehr Leidenschaft präsentiert werden können.

Insgesamt bietet „If We Were Villains“ eine interessante Prämisse und einige ansprechende Elemente, aber es gelingt nicht, diese Potenziale in vollem Umfang auszuschöpfen. Die Geschichte kann sich stellenweise ziehen und die Charakterentwicklung sowie die Tiefe der Theaterwelt hätten intensiver ausgeführt werden können. Als mittelmäßige Lektüre bietet das Buch zwar einige unterhaltsame Stunden, erreicht jedoch nicht die Brillanz, die ich erhofft hatte.

3/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2023

Etwas langatmig

Die Tochter des Doktor Moreau
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Silvia Moreno-Garcia entführt uns mit „Die Tochter des Doktor Moreau“ in das Mexiko des späten 19. Jahrhunderts. Carlota Moreau, die Tochter eines Wissenschaftlers, wächst fernab der Zivilisation im Dschungel ...

Silvia Moreno-Garcia entführt uns mit „Die Tochter des Doktor Moreau“ in das Mexiko des späten 19. Jahrhunderts. Carlota Moreau, die Tochter eines Wissenschaftlers, wächst fernab der Zivilisation im Dschungel der Halbinsel Yucatán auf. Als Eduardo Lizalde, der Sohn des Geldgebers ihres Vaters, auftaucht und Carlota den Hof macht, scheint ihr Weg in die feine Gesellschaft vorbestimmt. Doch die dunklen Labore bergen unzählige Geheimnisse, von denen das gefährlichste Carlota selbst ist.

Silvia Moreno-Garcia beeindruckt mit ihrer bildgewaltigen und ausdrucksstarken Schreibweise. Die Autorin präsentiert uns eine gut durchdachte und pointierte Geschichte, deren Plot logisch und detailliert ausgearbeitet ist. Es gelingt ihr jedoch nicht, durchgehend Spannung aufzubauen, was dem Buch an einigen Stellen schadet. Es gibt Phasen, in denen sich die Handlung zieht und es an Höhepunkten fehlt.

Ein großer Pluspunkt des Romans liegt in der Ausarbeitung der beiden Protagonisten, insbesondere Montgomery, der eine faszinierende Figur ist. Die Slow Burn Romance zwischen den Charakteren ist meisterhaft umgesetzt und erzeugt eine intensive Mitfieberatmosphäre. Allerdings könnte der langsame Aufbau der Beziehung für manche Leserinnen und Leser als zu langsam und spannungsarm empfunden werden.

Leider fehlt Doktor Moreau, einer der zentralen Figuren, die nötige Charakterstärke und Besonderheit. Seine Persönlichkeit bleibt recht blass und hätte mehr Tiefe verdient.

Es ist hilfreich, die Inspirationsquelle des Buches, den Roman „Die Insel des Doktor Moreau“, zu kennen, um einige Bezüge und Anspielungen besser zu verstehen. Dennoch ist es nicht zwingend erforderlich, da Silvia Moreno-Garcia eine eigenständige Geschichte geschaffen hat, die auch ohne Vorkenntnisse gut funktioniert.

Ein Kritikpunkt besteht darin, dass die Hybriden, trotz ihrer faszinierenden Natur, zu wenig Raum für Einblicke in ihre Gefühle und Gedanken erhalten. Dadurch fällt es schwer, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen.

Die Grundidee der Geschichte ist faszinierend und bietet großes Potenzial. Allerdings hapert es an der Umsetzung. Die Handlung zieht sich an einigen Stellen zu sehr, und es fehlen Spannung und Gruselmomente, die bei diesem Thema durchaus möglich gewesen wären. Gerade angesichts der anderen Werke der Autorin hatte ich hier höhere Erwartungen.

Trotz einiger Schwächen ist „Die Tochter des Doktor Moreau“ eine interessante Lektüre, die mit ihrer bildgewaltigen Sprache und den gut ausgearbeiteten Charakteren punktet. Für Fans von Retellings und langsamen, aber intensiven Liebesgeschichten ist das Buch definitiv empfehlenswert. Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass die Geschichte einige Längen aufweist und die Spannung nicht konstant gehalten wird.

3/5 Sterne

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