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Veröffentlicht am 08.10.2023

Eine neue Zeit beginnt

Das Haus in der Katharinenstraße
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Willem van Ruysdael arbeitet als Kundschafter für eine Firma in Holland. Ein neuer Auftrag führt ihn im Jahre 1704 erneut nach Leipzig. Hier soll er einen doch sehr heiklen Auftrag erfüllen, die Frage, ...



Willem van Ruysdael arbeitet als Kundschafter für eine Firma in Holland. Ein neuer Auftrag führt ihn im Jahre 1704 erneut nach Leipzig. Hier soll er einen doch sehr heiklen Auftrag erfüllen, die Frage, die sich ihm stellt:-„Bin ich bereit für Geld alles zu tun? Oder gebe ich der Gerechtigkeit eine Chance?“,- lässt ihn an seiner Arbeit zweifeln. Gleichzeitig trifft er auf eine alte Bekanntschaft aus Halle. Die Händlerin Magdalene Lichtenberg schwirrt ihm im Kopf herum. Doch dann verschwindet sein bester Freund, ohne eine Spur zu hinterlassen und Willem setzt alles daran ihn aufzuspüren.

Mit dem Roman „Das Haus in der Katharinenstraße“ beginnt die Autorin Christina Auerswald eine neue Reihe mit dem Titel „Magdalene und der Kundschafter“. Schauplatz in diesem Teil ist Leipzig im Jahre 1704/05. Die Geschichte schildert die Ereignisse dieser Zeit aus der Sicht von Willem van Ruysdael und greift die Ereignisse aus einem vorherigen Band aus der Reihe „Saalegeflüster“ auf.

Mir gefällt gut, dass hier eine Geschichte weitererzählt wird, die bereits als Nebenschauplatz erzählt wurde. Jetzt erfährt man noch so einiges mehr um die Sache mit den gefälschten Wechseln. Diesmal aus der Sicht von Willem. Für ihn erscheint ja die ganze Geschichte in einem ganz anderen Licht.

Christina Auerswald hat mit ihren Romanen Protagonisten zum Leben erweckt, von denen sie weitläufig erzählt. Auch wenn die Geschichten irgendwie alle miteinander zusammenhängen, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Gerade in diesem Band wird ein weiterer Lebensabschnitt von Magdalene geschildert, aber das Hauptaugenmerk liegt bei Willem van Ruysdael und seiner Arbeit. Auch die Beziehungen zwischen diesen Charakteren werden weiter erzählt und alte Verbindungen werden zu Ende gebracht oder neu aufgegriffen.

Fazit:

Auch wenn der historische Roman „Das Haus in der Katharinenstraße“ der Auftakt einer neuen Reihe ist, könnte man ihn auch als lockere Fortsetzung zu „Saalegeflüster“ sehen. Das Leben von Magdalene wird weitererzählt und nimmt ihren Lauf. Gleichzeitig schildert die Autorin spannende Geschichten aus dieser Epoche mit einem historischen Hintergrund. Sie verbindet ihre Geschichten geschickt miteinander. Mir gefällt diese Art zu erzählen sehr gut und ich bin gespannt, wie es mit Magdalene und Willem weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

spannend, gruselig

Die Kälte der Mur
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Der Gendarm Wilhelm Koweindl steht erneut vor einem Rätsel. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angespült. Vermisstenanzeigen gibt es keine, also zu wem gehören die Toten und was geht hier gerade vor? ...



Der Gendarm Wilhelm Koweindl steht erneut vor einem Rätsel. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angespült. Vermisstenanzeigen gibt es keine, also zu wem gehören die Toten und was geht hier gerade vor? Alles Fragen, die sich Wilhelm allein stellen muss, dabei hätte er so gern den Rat von der Hauslehrerin Ida Fichte, doch diese lebt inzwischen in Graz und ist dort Hauslehrerin. Auch sie beobachtet seltsame Vorkommnisse. Auf ihrer Dienststelle verschwindet ein Hausmädchen ohne ein Wort. Da Wilhelm sie aufgesucht hat, beschließt Ida, ihn um Rat zu fragen, gemeinsam machen sie sich daran, ihre Rätsel zu lösen.

Bei diesem historischen Krimi handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Der erste Teil “Jenseits der Mur“ hat mir schon gut gefallen. In diesem lernt man Ida Fichte und Wilhelm Koweindl kennen. Sie leben in der Nähe von Graz im Jahre 1882. Die Protagonisten treffen zum ersten Mal aufeinander und entwickeln so etwas wie Freundschaft. Gemeinsam lösen sie eine Mordserie. Jetzt lebt Ida direkt in Graz und die Verbindung scheint abzubrechen, doch wieder führt sie eine Mordserie zusammen.

Die Geschichte beginnt fast schon unspektakulär mit einem Leichenfund. Der Gendarm soll ihn aufklären und findet zunächst doch keine Lösung. Im zweiten Kapitel kommt dann Ida Fichte zu Wort. Sie scheint sich ihr neues Leben gut eingerichtet zu haben, steht aber auch hier sehr schnell wieder vor Problemen. Ida und Wilhelm kommen sich in diesem Teil etwas näher oder eben auch nicht. Ihre Aufeinandertreffen sind unterhaltsam. Die kleinen Streitereien zu lesen, macht Spaß.

Mir hat dieser Teil gut gefallen, obwohl ich tatsächlich sehr schnell wusste, wer hier für die grausamen Taten verantwortlich ist. Der Erzählstil von Gudrun Wieser ist aber so fesselnd, dass ich immer weiter lesen musste, um auch zu erfahren, warum gemordet wurde. Diese Auflösung hatte schon fast etwas von einem Horrorroman. Es war stellenweise richtig gruselig, aber auch sehr spannend. Die Autorin hat es geschickt verstanden, das historische Setting rund um Graz in Szene zu setzen. Die Möglichkeiten, die ein Gendarm in dieser Zeit hat, hat sie gut ausgearbeitet. Man kann sich gut vorstellen, wie die Charaktere in dieser Zeit agiert haben.

Fazit:

“Die Kälte der Mur“ ist ein spannender historischer Krimi, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Die Autorin hat ihre Spuren eigentlich geschickt gelegt und die Charaktere eindrucksvoll in Szene gesetzt. Dass ich mit meiner Eingangsvermutung, wer der Täter war, richtig gelegen habe, hat mein Lesevergnügen nicht im Mindesten geschmälert. Ich bin sehr gespannt, ob es noch weitere gemeinsame Fälle für Ida und Wilhelm geben wird.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Der Kampf um die Macht geht weiter

Alexanders Erbe: Die Schlacht um den Thron
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Der dritte Teil um „Alexanders Erbe“, „Die Schlacht um den Thron“ schließt direkt an den Vorgänger an. Gleich zu Beginn möchte ich dazu raten, unbedingt mit dem ersten Teil zu beginnen. Diese Romanreihe ...



Der dritte Teil um „Alexanders Erbe“, „Die Schlacht um den Thron“ schließt direkt an den Vorgänger an. Gleich zu Beginn möchte ich dazu raten, unbedingt mit dem ersten Teil zu beginnen. Diese Romanreihe über die Zeit nach dem Tod von Alexander baut aufeinander auf und entwickelt sich immer weiter. Die großen und mächtigen Herrscher dieser Zeit bereiten sich nicht nur auf große Schlachten vor, sie tun auch alles, um ihre Ziele zu erreichen. Mord und Verrat gehören genauso dazu wie ihre Kämpfe und diverse Hinrichtungen. Robert Fabbri erzählt in einzelnen Handlungssträngen von den Befehlshabern dieser Zeit. Von starken Männern und Frauen, die ihre Ziele niemals aus den Augen verlieren.

Mir gefällt diese Reihe sehr gut. Ich mag den Erzählstil und auch, dass die Zeit rund um den Tod des großen Feldherrn so ausführlich und von allen Seiten beleuchtet wird. Einiges kennt man ja aus den Geschichtsbüchern, aber hier zum Beispiel den Griechen Eumenes näher kennenzulernen, hat mir gut gefallen. Auch die Geschichte von Olympias, der Mutter Alexanders, fand ich gelungen. Mir gefallen ebenfalls die Schilderungen der anderen Charaktere, die ich hier aber nicht alle einzeln auflisten möchte, das würde dann doch den Rahmen sprengen.

Die einzelnen Zusammenhänge dieser Zeit hat der Autor gekonnt in Szene gesetzt. Die politischen Intrigen fließen nahtlos mit ein und gleichzeitig werden aufregende Leben geschildert. Natürlich beschreibt Robert Fabbri auch die Schlachten und Kämpfe, sie sind ja ein wichtiger Bestandteil gerade in dieser Zeit. Jeder für sich wollte der eine Herrscher von Makedonien werden und um dieses Ziel zu erreichen, sind ihnen alle Mittel recht gewesen und genau so wird es hier eben auch geschildert.

Wie auch schon bei den Vorgängern ist auch hier ein Personenregister und eine Wappentafel vorhanden. Ein Nachwort rundet das Buch zum Ende hin dann ab.

Fazit:

Auch Band drei der Reihe von „Alexanders Erbe“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich finde es spannend zu lesen, wie die Zusammenhänge gewesen sind, wer gegen wen ins Feld gezogen ist und wer sein Leben am Ende dieses Teils verlieren würde. Dabei sind mir durchaus einige Charaktere ans Herz gewachsen. Ich freue mich schon, wenn es im Oktober mit Band 4 „Sturm auf Babylon“ weitergeht.

Alexanders Erbe:

Bd. 1 Die Macht dem Stärksten
Bd. 2 Der Fall des Weltenreichs
Bd. 3 Die Schlacht um den Thron
Bd. 4 Sturm auf Babylon ET: 17.10.2023

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Veröffentlicht am 29.04.2023

Lesenswerter historischer Roman

Die Fischerstochter von Clovelly
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Ein kleines Dorf an der Küste von Devon ist das Zuhause von Molly. Sie ist die Tochter eines Fischers und ihr Leben scheint vorherbestimmt zu sein. In einer dunklen Nacht im Jahre 1750 treibt Molly die ...



Ein kleines Dorf an der Küste von Devon ist das Zuhause von Molly. Sie ist die Tochter eines Fischers und ihr Leben scheint vorherbestimmt zu sein. In einer dunklen Nacht im Jahre 1750 treibt Molly die Sehnsucht an den Strand. Dort trifft sie auf den Schmuggler Alistair. Was will er in ihrem Dorf? Sind sie in Gefahr? Doch schnell stellt sie fest, der Mann hat nicht nur Geheimnisse, sondern sie fühlt sich ihm auf wunderbare Weise zugetan. Wie mag die Welt außerhalb ihres Dorfes wohl aussehen? Fragen, die Molly sich nie gestellt hat und die nun die Sehnsucht in ihr wecken. Gleichzeitig treibt eine Strandräuberbande sein Unwesen an der Küste des Fischerdorfes. Wer sind diese Männer? Und kennt Molly sie wohl möglich?

Die Autorin Rebecca Loebbert stellt auf den ersten Seiten zunächst einmal das Fischerdorf Clovelly vor, den hier handelt es sich nicht um einen fiktiven Ort. Dieses kleine Fischerdorf an der Nordostküste Devons ist real. Das Leben im Jahre 1750 mag sicherlich ein klein wenig anders gewesen sein als heute, aber die Beschreibungen der Autorin sind so bildhaft, dass ich schnell die

Küste und das Dorf vor Augen hatte.

Dann folgt ein Prolog, indem man Alistair kennenlernt und sein Schicksal hautnah miterleben darf. Der junge Mann kommt aus Schottland und hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. In Clovelly trifft er dann auf Molly. Für beide ändert diese Begegnung ihr Leben. Jetzt beginnt die eigentliche Geschichte dieser beiden Protagonisten. Die Autorin schildert eindrucksvoll von dem Leben in dem kleinen Fischerdorf und gleichzeitig von dem Leben der Schmuggler.

Die Gefühle von Molly hat sie dabei wunderbar in Szene gesetzt. Ich habe mich direkt von den ersten Seiten an in die Geschichte gezogen gefühlt. Nicht nur konnten die Gefühle dieser beiden Charaktere langsam wachsen, auch wurde das Leben im Dorf anschaulich geschildert. Es hat Spaß gemacht, wie Molly und Alistair umeinander getanzt sind, sich mal näher kamen, um im nächsten Moment wieder auf Abstand zu gehen. Gerade so, wie es die Situation erfordert. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin das Leben und die Beziehungen der Protagonisten mit dem historischen Hintergrund verbunden hat.

Am Ende befindet sich ein umfangreicher Anhang mit historischen Nachbemerkungen und Personenregister sowie einem Nachwort der Autorin. Ich lese solche Dinge zum Schluss immer sehr gern.

Fazit:

„Die Fischerstochter von Clovelly“ ist ein wunderbarer historischer Roman über ein kleines Dorf an der Küste Englands. Es wird eine Liebesgeschichte erzählt, die einem beim Lesen die Zeit vergessen lässt. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und habe eine spannende Abenteuergeschichte aus dem 18. Jahrhundert gelesen, gleichzeitig aber auch eine wundervolle Liebesgeschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat. Mir hat dieser Roman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln
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Auf dem Anwesen von Professor Ferris wurde ein Mann im Schlaf erstochen. Schnell ist die Täterin gefunden, es war die Haushälterin Hedy Lambert. Obwohl sie stets ihre Unschuld beteuert, wird sie verurteilt. ...



Auf dem Anwesen von Professor Ferris wurde ein Mann im Schlaf erstochen. Schnell ist die Täterin gefunden, es war die Haushälterin Hedy Lambert. Obwohl sie stets ihre Unschuld beteuert, wird sie verurteilt. 14 Jahre liegt dieser Fall nun schon zurück und der Inspector Matthew Lockyer war sich sicher das Richtige getan zu haben. Jetzt bittet Hedy ihn um ein Gespräch und dem Inspector kommen Zweifel. Gemeinsam mit seiner Kollegin Constable Gemma Broad beginnt er den Fall noch einmal zu untersuchen.

Die Autorin Katherine Webb kenne ich als Autorin von historischen Romanen. „Der Tote von Wiltshire“ ist aber ihr erster Krimi. Allerdings schildert sie die Ereignisse auch hier auf zwei Zeitebenen. Zum einen erlebt man die Ermittlungen in der Gegenwart. Die Spurensuche von Inspector Lockyer und seiner Kollegin Gemma Broad erweisen sich als nicht so einfach, da der Fall eigentlich ja abgeschlossen ist und zudem 14 Jahre zurückliegt. Dann aber taucht man als Leser in die Zeit von vor 14 Jahren ein. Lockyer hat auch damals in diesem Fall ermittelt und somit gehen seine Gedanken natürlich immer wieder zu dieser Zeit zurück. Man erfährt viel darüber, wie er damals vorgegangen ist. Seine Zweifel und Ängste, Fehler gemacht zu haben, fließen wunderbar mit in die Handlung. Der Charakter des Inspector wird somit lebendig und auch greifbar.

Mir hat das Zusammenspiel von Lockyer und Broad gut gefallen. Auch, wenn die Kollegin etwas weniger Raum einnimmt und ihren Platz irgendwie noch nicht so richtig gefunden zu haben scheint. Man darf sicher gespannt sein, wie sich dieses Team weiterentwickeln wird. Mir hat gerade gut gefallen, dass sich dieser Krimi so nach und nach auflöst, dass Spuren gelegt wurden und sich langsam entschlüsseln. Nichts scheint offensichtlich zu sein und jede Wendung ist möglich. Ich mag es, wenn sich ein Krimi so entwickeln kann.

Die Protagonisten haben ihre Chance bekommen, zu zeigen, welches Potenzial in ihnen steckt. Katherine Webb hat es geschickt verstanden, die Gegenwart der Ermittlungen mit der Vergangenheit zu verbinden. Gleichzeitig lernt man die Charaktere kennen, erfährt ein wenig aus deren Leben und kann darüber mit rätseln, was wirklich geschehen ist.

Fazit:

„Der Tote von Wiltshire“ ist für mich ein spannender Krimi gewesen. Ich konnte mit raten, was wirklich auf dem Anwesen in Wiltshire geschehen ist und habe gleichzeitig sympathische Protagonisten kennenlernen dürfen. Ich hoffe, dieses Team Lockyer und Broad darf noch mehr Cold-Case-Fälle klären, ich würde sie lesen.

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