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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

Nicht der Beste der Reihe

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Der letzte Band der Hunter-Garcia-Reihe „Blutrausch“ endete mit dem Cliffhanger, dass Lucien Folter (Folter ist ein sehr passender Name für Lucien) aus dem Gefängnis geflohen ist; und dies ist sogleich ...

Der letzte Band der Hunter-Garcia-Reihe „Blutrausch“ endete mit dem Cliffhanger, dass Lucien Folter (Folter ist ein sehr passender Name für Lucien) aus dem Gefängnis geflohen ist; und dies ist sogleich der Beginn des 10. Bandes.
Lucien schwört Robert Hunter Rache, dafür dass er ihn hinter Gitter brachte. Er fordert seinen ehemaligen Freund Robert zu einem perfiden Spiel heraus.
Lucien ist hoch intelligent, möchte weitere Teile seiner „Enzyklopädie des Mordens“ schreiben, ein Verwandlungskünstler …
In dem Band wird die Seite von Lucien mit langatmigen Beschreibungen versehen, wobei oft die komplexe Persönlichkeit hinten an bleibt. Auf der anderen Seite folgen bei Hunter-Garcia Wiederholungen, sie bleiben auch ziemlich passiv. Vor allem bleibt die Person Hunter hinter seinen Möglichkeiten zurück; sein „Spürsinn“ ist ihm abhandengekommen, z.B. zieht er gar nicht in Erwägung, dass seine Freundin Tracy in Gefahr sein könnte. Zum Schluss kommt es zu einem actionreichen Showdown.
Fazit: Ein Triller, der einiges an Grausamkeiten und Brutalität beinhaltet, vorhersehbares geht zu Lasten der Spannung. Nicht gerade eines der besten Bücher der Reihe, mir fehlte ein wenig die Spannung (kommt erst im letzten Drittel auf) und ich habe es nicht in einem Rutsch durchgelesen, wie mir das bei den bisherigen Bänden der Reihe passierte.

Lucien wurde in dem Band „Die stille Bestie“ von Robert Hunter gefasst. Es ist nicht unbedingt nötig, diesen Band zu kennen, aber ich finde es vorteilhafter diesen im Vorfeld zu lesen.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Freundschaft

Im Freibad
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Die 86-jährige Rosemary verbrachte ihr ganzes Leben in Brixton, fast täglich schwamm bzw. schwimmt sie im Freibad und verbindet mit diesem schöne Erinnerungen. Nun soll das unrentable Freibad geschlossen ...

Die 86-jährige Rosemary verbrachte ihr ganzes Leben in Brixton, fast täglich schwamm bzw. schwimmt sie im Freibad und verbindet mit diesem schöne Erinnerungen. Nun soll das unrentable Freibad geschlossen werden, um Platz für ein exklusives Fitness-Studio zu machen. Kate, eine junge Journalistin, soll nun über die Schließung berichten – endlich eine Aufgabe zu einem wichtigen Thema für die Lokalzeitung, bisher durfte sie nur unscheinbare Beiträge schreiben.
Rosemary und Kate, deren jeweilige Sichtweise abwechselnd in kurzen Kapiteln beschrieben wird, sind sehr unterschiedlich; aber bald verbindet die Beiden eine innige Freundschaft, von der jede profitiert.
Libby Page ist mit „Im Freibad“ ein Roman mit einem aktuellen Hintergrund (ein Freibad wird geschlossen, damit wenige mehr Luxus bekommen) gelungen; ein Buch das um Freundschaft, Zusammenhalt und auch Liebe geht.
Die Personen sind authentisch dargestellt, die Orte sehr bildhaft. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die kurzen Kapitel fand ich schön. Das Buch war gut zu lesen, ‚mal spannend, lustig oder auch traurig.
Das Cover ist einfach gehalten, aber sehr passend zum Thema.
Im Großen und Ganzen ein lesenswertes Buch.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Urlaubslektüre

Inselküsse
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Die 43jährige alleinerziehende Marie kommt mit ihrer Tochter und den Zwillingen gerade so über die Runden, was sie durch ihre Töpferarbeiten und den Kellnern verdient. Nun stehen Modernisierungsmaßnahmen ...

Die 43jährige alleinerziehende Marie kommt mit ihrer Tochter und den Zwillingen gerade so über die Runden, was sie durch ihre Töpferarbeiten und den Kellnern verdient. Nun stehen Modernisierungsmaßnahmen an ihrer Wohnung in Berlin an und eine Mieterhöhung steht ins Haus, die sie sich kaum leisten kann. Gerade hat sie einen lukrativen Töpfer-Auftrag erhalten und das nächste Problem kommt, ein Teil des Gebäudes, in dem ihre Töpferwerkstatt untergebracht ist, stürzt ein (Glück im Unglück, ihre Utensilien sind nicht betroffen). Da kommt ihre 80jährige Nachbarin Ruth mit einem Vorschlag an. Sie hat ein Haus auf Rügen geerbt und bietet Marie an, mit ihren Kindern und ihr gemeinsam dort hin zu ziehen und dort einen Neuanfang zu wagen. Nach einigem Zögern erklärt Marie sich bereit, sich die Gegebenheiten auf Rügen anzusehen. Ruth hat in der Zwischenzeit beschlossen, sie bleibt auf jeden Fall. Im Laufe des zweiwöchigen „Urlaubs“ fühlen sich Marie und die Kinder langsam wohl auf Rügen und der „Familienrat“ beschließt nach Rügen zu ziehen.
Im weiteren Verlauf des Buches lernen die Personen Freunde kennen und lernen Rügen „lieben“, Marie verliebt sich, es kommt zu diversen Komplikationen … Das Ende ist allerdings vorhersehbar, aber es war okay.
Das Buch las sich flüssig, gefühlvoll und spannend, man wollte das Buch gar nicht weglegen, da man neugierig darauf war, wie es nun weiter geht. Ich finde es gut, dass sozial-politische Probleme wie bezahlbare Mieten, Entmietung, Alleinerziehende, Ältere Menschen … in den Roman eingebunden wurden. Ein Fazit des Buches ist, um Missverständnissen vorzubeugen soll man miteinander reden.
Das Cover ist schön gestaltet, passt zum „renovierungsbedürftigen“ Haus, die Möwen schlagen den Bogen zum Meer.
Inselküsse ist ein schöner Sommerroman zum Träumen und Entspannen, sowie nebenbei eine „Liebeserklärung“ an Rügen.

Veröffentlicht am 14.09.2023

Sommerlektüre

Das Rezept unserer Freundschaft
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Billy und ihre drei Freundinnen (Lotta, Lucy und Sarah), alle um die vierzig, leben in New York. Billy war Restaurant-Kritikerin und schrieb ein Buch, zur zeit hat sie keinen richtigen Job und muss im ...

Billy und ihre drei Freundinnen (Lotta, Lucy und Sarah), alle um die vierzig, leben in New York. Billy war Restaurant-Kritikerin und schrieb ein Buch, zur zeit hat sie keinen richtigen Job und muss im Gegensatz zu ihren wohlhabenden und verheiratenden Freundinnen, kämpfen um sich das Leben in der City leisten zu können.
Bei der Hochzeit von Lotta und Omari gibt es ein hervorragendes Hochzeitsmenü und Billy lernt den Chefkoch Ethan kennen. Sie trifft die Entscheidung nach Hudson Valley umzuziehen und möchte sich dort als Köchin niederlassen. Hier lernt sie neben Ethan auch Kai und Martha näher kennen. Allerdings leidet ihre langjährige Freundschaft mit Lucy darunter. Im Laufe der Zeit findet Billy heraus, was ihr bisher im Leben gefehlt hat und was das wirklich wichtige im Leben ist.
Bei keiner der Frauen geht es normal zu; nicht immer kann von Freundschaft die Rede sein, Chaos, Liebe und Neid sind regelmäßige Begleiter, aber trotzdem halten die „Mädels“ zusammen, auch wenn sie noch so unterschiedliche Charaktere sind. Und ein Fazit ist: „Den Kopf nicht immer zu hoch tragen, der Fall kann schneller und härter kommen, als man denkt“
Das Buch lässt sich gut lesen und ist unterhaltsam geschrieben. Die Personen sind gut beschrieben, allerdings ist das meiste vorhersehbar. Beim Lesen der ausführlich beschriebenen Gerichte lief einem das Wasser im Munde zusammen.

Veröffentlicht am 20.04.2024

Regionalkrimi

Azzurro mortale
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verbringen. Als seine Partnerin Ispettore Ricci ihm von einer treibenden Leiche im Hafenbecken von Corniglia berichtet, bricht er den Urlaub ab und fährt zum Tatort um die Ermittlungen aufzunehmen.
Die ...

verbringen. Als seine Partnerin Ispettore Ricci ihm von einer treibenden Leiche im Hafenbecken von Corniglia berichtet, bricht er den Urlaub ab und fährt zum Tatort um die Ermittlungen aufzunehmen.
Die Protagonisten werden abwechslungsreich und überwiegend sympathisch, mit ihren Ecken und Kanten, skizziert. Allerdings sind sie mir zum Teil zu speziell und mit Grassis eigensinniger, aber arroganter, Art konnte ich mich nicht anfreunden. Der Kriminalfall ist in seiner Handlung frei erfunden, nimmt aber Bezug auf wahre Begebenheiten rund um den Einsturz der Morandi-Brücke, welche der Autor im Anhang interessant vermittelt. Zwar gibt es einige Wendungen und einen Showdown, aber durch die zum Teil langatmigen Beschreibungen, fehlte mir im Großen und Ganzen ein Spannungsbogen. Die Region ist lebendig und facettenreich beschrieben und man sieht sie förmlich vor dem inneren Auge. Der Rezept der Testaroli, der ältesten Pasta Italiens, spricht mich an und wird ausprobiert werden. Der bildreiche und lockere Schreibstil liest sich angenehm.
Azzurro mortale sorgt bei mir mehr für Urlaubsstimmung als für Spannung.