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Veröffentlicht am 01.05.2017

Fiore-Fürst-Fall zum Dritten

Die unbekannte Schwester
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Der erste Band dieser Carlotta Fiore Reihe „Wiener Totenlieder“ war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Leider war ich vom zweiten Band ziemlich enttäuscht und habe gehofft, dass dieses neue Werk ...

Der erste Band dieser Carlotta Fiore Reihe „Wiener Totenlieder“ war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Leider war ich vom zweiten Band ziemlich enttäuscht und habe gehofft, dass dieses neue Werk wieder besser gelungen ist.

Am meisten gestört haben mich zwei Dinge: Erstmal das Verhalten Lottas. Obwohl es schon im letzten Band tränenreiche Versöhnungen gab und Lotta immer wieder beteuert, wie wichtig ihr bestimmte Personen sind, wird sowohl Hannes als auch Konrad angelogen bzw. es werden Dinge verheimlicht. Lotta geht unter falschem Namen zu einer Psychotherapeutin. Bei deren Arbeit und dem Stöbern nach ihren Problemen verschweigt sie die wahren Gegebenheiten in ihrem Leben. Was bitte schön, soll diese Therapie nutzen? Auch bei ihren „polizeilichen Ermittlungen“ erzeugt Lotta nur Chaos. Es werden Beweismittel unterschlagen, alles mögliche verschwiegen, an Tatorten rumgeschnüffelt. Lotta stürzt sich immer wieder Hals über Kopf in die gefährlichsten Situationen, oft einfach aus dem Bauch raus um dann festzustellen, dass es eine falsche Idee war.

Zum anderen der eigentliche Kriminalfall: Schon das dritte Mal, dass sich alles rund um Lottas und Konrads spektakuläre Vorgeschichte handelt. Gibt es in Wien denn nur Verbrechen, die sich irgendwie um Maria Fiore drehen? Auch das Verschwinden Henriettes, sogar Namensgeber dieses Bandes, ist wirr und unverständlich. Sie wird nicht gesucht, taucht irgendwann wieder auf und der Sinn dahinter blieb mir verborgen.

Trotzdem möchte ich dieses Buch nicht mit 2 Sternen abwerten, da es schon rasant und wendungsreich geschrieben ist. Deshalb von mir wohlwollende 3 Sterne. Aber sollte Theresa Prammer noch einen weiteren Fall mit Lotta und Konrad schreiben, möchte ich diesen nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 11.04.2017

zwiespältig

Mörderische Wahrheiten (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 2)
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Das erste Buch mit Carlotta Fiora war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Bei diesem Folgeband ist es von Vorteil, das man die Vorgeschichte kennt. Denn auch das jetzige Geschehen ist eng verknüpft ...

Das erste Buch mit Carlotta Fiora war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Bei diesem Folgeband ist es von Vorteil, das man die Vorgeschichte kennt. Denn auch das jetzige Geschehen ist eng verknüpft mit Carlottas Vergangenheit ebenso wie mit Konrad Fürsts Ausstieg aus dem Polizeidienst, der verzweifelten Suche nach seiner verschwundenen Tochter und dem schweren Unfall am Ende des ersten Bandes, der zum Koma führte.

Obwohl ich das Buch mit Spannung gelesen habe, hat mir einiges nicht gefallen. Speziell Lottas Verhalten Hannes gegenüber war durchgängig unverständlich und Lotta hat wohl kaum die Sympathie der Leser auf ihrer Seite. Alles ist hektisch und chaotisch. Fast alle Figuren agieren überdreht. Ein Beispiel: Konrad ist nach anderthalbjährigem Koma mit Amnesie eigentlich ein Fall für die Reha. Und doch gibt es Situationen, in denen er, meist mit Lottas Mitwirken, körperlich und psychisch extrem geschwächt ist. Und trotzdem sausen beide los zum nächsten Tatort, Verdächtigen oder einem Hinweis nach und stürzen sich wieder in lebensgefährliche Abenteuer.

Da mir aber die Grundgeschichte um Carlotta Fiora und Konrad Fürst gut gefällt, freue ich mich, dass ich das neue Buch von Theresa Prammer schon da habe und gleich weiterlesen kann. Aber ich hoffe, dass mir nicht ganz so viel Chaos und Übertreibungen wie in diesem Buch begegnet.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Geschichte mit sonderbarem Titel

Der Mann, der Luft zum Frühstück aß
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Ich muss zugeben, dass mir dieses Buch bis weit über die Hälfte nicht so gut gefallen hat. Der Protagonist Walerian ist mir nicht sympathisch. Die Geschichte handelt von diesem polnischen Jungen, der von ...

Ich muss zugeben, dass mir dieses Buch bis weit über die Hälfte nicht so gut gefallen hat. Der Protagonist Walerian ist mir nicht sympathisch. Die Geschichte handelt von diesem polnischen Jungen, der von seiner recht verantwortungslosen Mutter nach Wien verbracht wird. Das gesamte Buch beschreibt Episoden aus dem Leben Walerians in Wien mit den Problemen, die der Heranwachsende mit der Integration in einem fremden Land hat. Ein einzigartiger und von vielen als humorvoll beschriebener Schreibstil ist bei mir nicht angekommen. Humorvolle Bücher sind wohl Geschmackssache. Es gibt für mich keinen Anreiz, andere Werke von Radek Knapp zu lesen.

Ganz zum Schluss ändert sich für mich dieses Nichtgefallen der Geschichte. Es folgen leisere und klügere Geschehnisse und Gedanken von Walerian., die meine Meinung zu diesem Buch doch noch leicht positiv korrigiert haben.

Veröffentlicht am 22.01.2017

nicht ganz meins

Easy. Überraschend. Low Carb.
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Dieses großformatige Kochbuch hat ein hochwertiges Erscheinungsbild. Ein Schutzumschlag ist bei Kochbüchern eher nicht üblich. Es hat wohl jemand an die Praxis gedacht und das eigentliche Buch mit dem ...

Dieses großformatige Kochbuch hat ein hochwertiges Erscheinungsbild. Ein Schutzumschlag ist bei Kochbüchern eher nicht üblich. Es hat wohl jemand an die Praxis gedacht und das eigentliche Buch mit dem gleichen Cover bedruckt. Wer das Buch häufig nutzt, legt den Schutzumschlag wohl zur Seite. Positiv finde ich, dass sehr viele Erklärungen zur Zusammensetzung der Eiweiß / Kohlenhydraten / Fett Verteilung gegeben werden und immer Tipps, welche Beilagen auch zu welchen Fleisch- oder Fischgerichten passt. Für mich persönlich sehr geeignet ist die Rezeptmenge für 2 Personen, ein Hochrechnen für mehr Personen ist ja leicht zu bewältigen.
Nach diesen positiven Aspekten gibt es für mich aber einige Kritikpunkte: Der komplette Brotbereich benötigte zahlreiche besondere Zutaten wie Low-Carb-Leinmehl, -Kürbiskernmehl -Mandelmehl, -Sojamehl, Flohsamenschalen, Gold-Leinsamen, Chia, geschälte Hanfsamen, usw. Diese Beschaffung ist mir zu aufwendig und somit werde ich davon eher keins ausprobieren wollen. Mich persönlich haben die lecker präsentierten Mandel Gnocchi auf der Titelseite besonders angesprochen. Aber für diese benötigt man ebenso wie für Spätzle leider wieder die genannten Low Carb Mehle; so bleiben für mich als leckeren Beilagen nur Variationen von Gemüse.
In jedem Kochbuch werden sich Produkte finden, die nicht jeder kennt. Ich selbst kenne weder Flanksteak noch Portobellopilze. Aber speziell bei Guarkernmehl habe ich mich geärgert, dass ich das selbst in einem Kochforum im Internet recherchieren musste. Das hat wohl eine besondere Bedeutung in der Low Carb Küche und in einem Low Carb Buch müsste mir die Informationen über dessen Sinn und Verwendung eigentlich die Autorin liefern. Falls es den Theorieteil zu sehr ausdehnt, könnte man solche Informationen direkt beim Rezept platzieren, bei dem das Produkt verwendet wird. Ausreichend Platz wäre bei so einem großen Format sicher vorhanden.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich das Buch nicht als komplette LC Umstellung oder Diät nutzen wollte. Dafür wäre ich evtl. bereit, mich näher mit den Broten und auch den vielen Low Carb Mehlen zu beschäftigen. Ich wollte nur leckere Low Carb Ideen als Ergänzung zur normalen Ernährung und dafür ist diese Buch eine zu teure Anschaffung.

Veröffentlicht am 04.01.2017

Düstere Reise

Die Winterreise der Lydia Vallberg
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Die Geschichte beginnt mit der Ankunft LydiaVallenbergs in Rom und der zufälligen Begegnung mit Serge Prokeniev, einem russischstämmigen Juwelier aus Genf. Er reist auch gerade nach Rom, um die Weihnachtstage ...

Die Geschichte beginnt mit der Ankunft LydiaVallenbergs in Rom und der zufälligen Begegnung mit Serge Prokeniev, einem russischstämmigen Juwelier aus Genf. Er reist auch gerade nach Rom, um die Weihnachtstage bei seinem Onkel Viktor zu verbringen. Serge ist fasziniert von Lydia und versucht, ihren Aufenthaltsort auszumachen und im Hotel mit ihr in Kontakt zu kommen.

Die ersten hundert Seiten fand ich recht anstrengend, es werden viele Menschen vorgestellt, mit denen Lydia in Deutschland, Rom, Umbrien und Sizilien zu tun hat. Lydia bleibt geheimnisvoll und der Leser erfährt, dass sie vor dem Ende ihrer Existenz steht. Sie wird in Gedanken oft angetrieben von Textpassagen der Winterreise von Franz Schubert. Dieses Werk verbindet sie sehr stark mit dem Selbstmord ihrer Mutter. Ich kenne die Winterreise nicht, es zeichnet sich aber deutlich ab, dass diese Reise auf ein dramatisches Ende zusteuert. Die düstere Zerrissenheit und Verzweiflung Lydias ist auch ohne Bezug auf die Winterreise gut dargestellt. Lydia irrt förmlich durch diese Geschichte, sehr verbittert über das Verhalten ihres Vaters und ihres Exmannes. Gleichzeitig lässt sie sich auch auf die Annäherungsversuche Serges ein. Ebenso dem Schauspieler Salvatore Cospicco, der sich nach der ersten Begegnung sehr bemüht, ihr zu helfen aber auch, ihr nahezukommen. Mich hat überrascht, dass Lydia trotz ihrer Schroffheit und Verschlossenheit so viele Menschen in ihren Bann zieht.

Ehrlicherweise muss ich erwähnen, dass Romane nicht mein Lieblingsgenre sind. Ich mag am liebsten Krimis. Dort ist der Lesefluss meist durch die Entwicklung des Falles gegeben und diese manchmal fehlende Spannung lässt mich bei Romanen viel langsamer mit dem Lesen vorankommen. Auch wenn mich die Geschichte nicht so sehr gepackt hat, wie es die Autorin wohl beabsichtigt hat, so will ich ihr doch meinen Respekt zollen, ihr ist ein kompaktes Werk mit großen Szenen und großen Dialogen gelungen.