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Veröffentlicht am 19.07.2017

Krass, Krasser - DARK WEB!

Dark Web
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Ich konnte mir mit dem Titel "Dark Web" erstmal nichts wirkliches vorstellen. Auch der Klappentext ließ nicht wirklich viel auf den Inhalt zu. Ein Daytrader namens Oliver, welcher mit einem IT Spezi, Marc, ...

Ich konnte mir mit dem Titel "Dark Web" erstmal nichts wirkliches vorstellen. Auch der Klappentext ließ nicht wirklich viel auf den Inhalt zu. Ein Daytrader namens Oliver, welcher mit einem IT Spezi, Marc, einen "Laden" in einem Dark Web eröffnet, um Drogen zu verkaufen. Klingt erst mal nach einen entspannten Thriller. Allerdings hat es dieser Thriller echt ins sich. Man taucht wirklich in das Dunkelste ab, was sich Menschen eigentlich vorstellen können - einen absolut rechtsfreien Raum, in welchem man Killer bestellen, Drogen kaufen kann uns Sex in den perversesten Abstraktionen real kaufen kann und anonym bezahlt. Die Idee der beiden Protagonisten geht erstmal voll auf, Oliver kann seine Börsenzockerschulden ausgleichen und hat auch noch ordentlich Geld verdient. Aber.....wenn man in den dunkelsten Tiefen des World Wide Web riesig viel Geld verdienen kann, dann hat das in einem rechtsfreien Raum auch unangenehme Folgen und das Glück wendet sich schnell gegen die Beiden! Ein echt krasser Thriller, welcher einen in die dunkelnsten Ecken des menschlichen Bewusstseins mitnimmt. Sozusagen eine "Matrix" in Papierform. Das schlimme dabei ist nur, das es einem jederzeit real vorkommt, weil der Hintergrund der Handlung real ist, denn das Dark Web gibt es wirklich und man mag sich nicht vorstellen, wenn es das wirklich alles gibt, was in "Dark Web" in der Handlung eingewebt ist! Das gibt diesem Thriller nochmal eine Extranote. Ein echter Thrill mit Gänsehautcharakter.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Lesenswerter Roman aus dem frühen Mittelalter

Die Gesandten der Sonne
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....über Karl den Großen ist schon viel geschrieben worden, aber einen Roman darüber, wie der Elefant als Geschenk von Harun al Raschid in das Frankenreich kam, noch nicht. Der Roman handelt über die Gesandschaft, ...

....über Karl den Großen ist schon viel geschrieben worden, aber einen Roman darüber, wie der Elefant als Geschenk von Harun al Raschid in das Frankenreich kam, noch nicht. Der Roman handelt über die Gesandschaft, welche im Jahre 798 aus Aachen, im Auftrag von König Karl, eine lange Reise in das Reich von Harun al Raschid bis Bagdad antrat. Eine Reise, welche genauso abenteuerlich ist, wie sie heute leider wieder anmuten würden, nur das man heute viel schneller in Bagdad ist und keine Jahre für die Reise braucht. Das Abenteuer in Bagdad ist aber heute bestimmt genauso. Allerdings ohne die schillernden Paläste und Märkte - und dann bin ich doch wieder beim Buch. Bei der Beschreibung der Märkte und Paläste meint man als Leser mittendrin im Bagdad des 8ten Jahrhunderts zu sein. Fast kann man die Gewürze und Auslagen riechen, welche auf den Märkten feil geboten werden. Ein Buch, was einen wunderbar in den Orient längst vergangener Tage abtauchen lässt, allerdings auch die Brutalität autoritärer Herrscher genauso schonungslos beschreibt. Natürlich kommt in diesem Roman auch die Liebe nicht zu kurz. Aurona eine stolze Langobardin, welche von Karl - oder seinen Leuten - in die Sklaverei verkauft wurde. Diese lernt Cunrad von Malmünd, der Arzt der Gesandschaft, per Zufall vom Rücken des Elefanten aus kennen. Leider ist diese im Harem von Harun al Raschid und irgendwie so gar nicht erreichbar. Aber wie es weitergeht, müsst Ihr schon selbst lesen. Für mich ein echter Zeitvertreib das Buch zu lesen, der Schreibstil ist flüssig, es gibt keine langen "Erklärungen", welche den Lesefluss beeinträchtigen. Wer einen Roman über Karl den Großen mit historischem Tiefgang erwartet ist hier falsch. Das Buch möchte vor historischem Hintergrund den Leser einfach unterhalten, und das tut es grandios.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Toller Mittelalterroman! Eine Lesegenuss, nicht nur über die Deutsche Geschichte im Mittelalter!

Die fremde Königin
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Im vorliegenden Roman "Die fremde Königin" geht es nicht nur um Adelheid von Burgund, die zweite Frau von Otto dem Großen, der im Roman erst zu einem "Großen" wurde, sondern generell werden dem Leser die ...

Im vorliegenden Roman "Die fremde Königin" geht es nicht nur um Adelheid von Burgund, die zweite Frau von Otto dem Großen, der im Roman erst zu einem "Großen" wurde, sondern generell werden dem Leser die spannenden Jahre zur Mitte des 10. Jahrhunderts nahe gebracht, als die Ungarn den Frieden in dem damaligen Ostfränkischen Reich aus dem Süden und die Slawen aus dem Osten bedrohten. Aber ersteinmal der Reihe nach:
Der Panzerreiter Gaidemar wird durch Otto beauftragt, die gefangengehaltene Königin Italiens, Adelheid, aus ihrer Gefangenschaft am Gardasee zu befreien. Der "ehemaligen" Königin Italiens gelingt die Flucht dank eines ausgeklügelten Plans Gaidemars. In dem Roman werden die Jahre 951-962 behandelt, die wichtigsten Jahre Ottos des Großen auf dem Weg zu Kaiserwürden und der Etablierung des Ostfränkischen Reiches zu einem Heiligen romischen Reich Deutscher Nation. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den nicht nur die Ungarn mehrfach kreuzen, bevor es auf dem Lechfeld 955 zur alles entscheidenden Schlacht kommt. Auch muß Otto Zank und Rebellion aus der eigenen Familie ertragen. Es ist schon echt sehr interessant zu lesen mit welcher Hinterlist Henning immer wieder versucht, sich Liudolf vom Leibe zu halten. Wenn man mal ein Sprung mehrere Jahrhunderte in die Zukunft macht, würde ich sagen - willkommen bei Dallas und Denverclan! Wirklich sehr gelungen finde ich ich, wie es Rebecca Gable gelingt, trotz historischer Vorgaben, welche man ja nun mal nicht einfach umschreiben kann, trotzdem noch Überraschendes zu Tage und zu Papier zu bringen. Für mich ein ausgezeichnetes Lesevergnügen, für alle welche das Mittelalter mit seiner ganzen Farbenpracht, Intriegen, Feste und Geisterglauben lieben, ein absolutes Muß. Einzig und alleine, schade, das es die sagenhafte Pfalz in Magdeburg nicht mehr gibt......Ich hoffe bald auf eine weitere Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 25.03.2017

Toller Roman, welcher nachdenklich macht!

Ohrfeige
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Karim heißt der Held in Abbas Khiders Roman "Ohrfeige", obwohl Held ist eher eine Übertreibung, denn Karim ist Flüchtling in Deutschland und ist aus dem Irak geflohen, in dem zur Zeit der Handlung noch ...

Karim heißt der Held in Abbas Khiders Roman "Ohrfeige", obwohl Held ist eher eine Übertreibung, denn Karim ist Flüchtling in Deutschland und ist aus dem Irak geflohen, in dem zur Zeit der Handlung noch Saddam Hussein sein Unwesen treibt, bevor der von den Amerikanern gestürzt wird, doch um welchen Preis? Der Roman beginnt mit einer Ohrfeige, einer Ohrfeige, welche eine Frau Schulz von der Ausländerbehörde trifft, bevor der Roman in Rückblenden beginnt. Rückblenden, welche den Leser durchaus nachdenken lassen, ob wir in Deutschland wirklich das Einwanderland sind und uns so demokratisch und nächstenliebend geben, wie wir uns gerne immer darstellen! Der Roman nimmt sicherlich einiges auf, was man in den Nachrichten hört, doch gibt er auch ziemlich tiefe Einblicke in das, was den Flüchtlingen am Herzen liegt und auf was die Deutsche Bürokratie sicherlich keine Rücksicht nimmt. Auch hat der Roman, trotz dem ernsten Hintergrund durch aus seine humorvollen Seiten. Das Lesen hat mir auf alle Fälle sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, bald wieder von Abbas Khider zu lesen.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Ein Plädoyer gegen eine verrückte interaktive Welt!

AchtNacht
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Könnte man so meinen, denn wie aus einem "Experiment" ein Selbstläufer wird, welcher 2 Menschen in Todesangst vor einem Mob fliehen lässt, lässt kein gutes Bild in Zeiten in dem per Internet und Twitter ...

Könnte man so meinen, denn wie aus einem "Experiment" ein Selbstläufer wird, welcher 2 Menschen in Todesangst vor einem Mob fliehen lässt, lässt kein gutes Bild in Zeiten in dem per Internet und Twitter mehr, teilweise sinnfreie, Politik gemacht wird als im realen Leben. Aber erstmal zur Handlung.
Ben ist ein Looser und ist gerade eben mal wieder aus einer Band geflogen, weil er sich während eines Gigs daneben benommen hatte, seine Tochter liegt im Koma und ist seit einem Unfall, den er selbst verschuldet hatte, an beiden Beinen amputiert, von seiner Frau lebt er getrennt. Also alles andere als erfolgreich. Sein Leben wird von einer Sekunde auf die andere ereignisreicher, als sein Name auf einer Onlineseite www.AchtNacht.com als der Geächtete gezogen wird, welcher nun eine Nacht für 12 Stunden vor dem Mob flüchten muss. Ansonsten bekommt derjenige, welcher ihn stellt, das Geld überwiesen, welches sich auf dem Konto der Website von allen, welche sich zur Jagd anmelden, angesammelt hatte. Eine wilde und abenteuerliche Jagd quer durch Berlin beginnt. Natürlich, wie immer, mit einem ultraspannenden und überraschenden "Fitzek-Ende"! Mir hat der Thriller echt super gefallen, passt er doch eindeutig in die heutige Zeit, in der mit Internet mehr Unheil angerichtet wird und sich die Printmedien dann auch noch darauf stürzen. Ein echter Roman, welcher einem den Spiegel der "Schwarmdummheit" vor die Nase hält. Deshalb absolut volle Punktzahl - der Thriller ist topaktuell, hochspannend und absolut lesenswert.