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Veröffentlicht am 10.01.2018

Emotionale Suche nach einer Mutter

Die chinesische Sängerin
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Der chinesische Junge, William Eng lebt zur Zeit der großen Rezession im Waisenhaus „Sacred-Heart“, dass mit strenger Hand und aus heutiger Sicht unmenschlichen Strafen geführt wird. Dort feiern alle Jungen ...

Der chinesische Junge, William Eng lebt zur Zeit der großen Rezession im Waisenhaus „Sacred-Heart“, dass mit strenger Hand und aus heutiger Sicht unmenschlichen Strafen geführt wird. Dort feiern alle Jungen am gleichen Tag ihren Geburtstag und dürfen einer Schwester eine Frage nach ihren Eltern stellen. William fragt nach dem Verbleib seiner Mutter, erhält jedoch keine richtige Antwort, bevor alle Jungen zusammen mit ein paar Cent in der Hand nach Seattle fahren. Dort entdeckt William scheinbar unmögliches, ein Plakat über den Auftritt einer Sängerin, die seiner Mutter sehr ähnlich sieht. Ob seine Mutter schon tot ist, oder doch noch lebt – William kann es nicht wissen, jedoch ist er fortan überzeugt, dass es sich bei der Frau auf dem Plakat um seine Mutter handelt, die er finden muss. Es dreht sich alles nur noch darum diese Willow Frost zu finden! Mit der erblindeten Charlotte flieht er ein paar Tage später aus dem Waisenhaus, um sich auf die Suche zu machen. Ihr Plan gelingt nicht ganz, denn sie werden aufgegriffen und ins Waisenhaus zurückgebracht, nachdem sie mit der chinesischen Sängerin Lui Song über deren Vergangenheit gesprochen haben.

Jamie Ford hat einen sehr einfühlsamen, emotionalen Roman über die bittere Vergangenheit der USA zur Zeit der Rezession, Grippe Pandemie, des Börsencrashes und der Rassentrennung geschrieben. Die perfekte Mischung aus Realität und Fiktion, sowie die einfühlsame Sprache, die authentischen Charaktere haben mich von Beginn an gefesselt. Das Amerika der dreißiger Jahre wird beim Lesen lebendig. Man fiebert mit William mit und erfährt so, wie das Leben vieler Menschen zu jener Zeit gewesen sein muss. Neben dem von Not, Hunger und Geldmangel geplagten Leben, dass sich die Menschen durch Vorurteile noch schwerer machten, als es sowieso schon war, schildert er beispielsweise auch die Entwicklungen der Filmindustrie. Gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Hintergründe werden interessant in die Geschichte eingebunden. Das Buch erzählt auf zwei Ebenen die Geschichte Williams, im Jahr 1934 im Waisenhaus und seinen Versuchen seine Mutter zu finden. Die andere Ebene spielt 1921und beschäftigt sich mit dem Schicksal seiner Mutter. Beide Ebenen finden am Ende gekonnt zusammen. Es bleiben keine Fragen offen, trotz seiner Dicke hat das Buch keine Längen und Ford verliert auch nie den roten Faden aus den Augen

Ein Buch, dass zu Nachdenken und Träumen anregt und gleichzeitig belegt, wir gut die breite Masse es heutzutage hat, auch wenn jede Zeit ihre Probleme hat. Durch den verständlichen und einfühlsamen Schreibstil lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen.

Empfehlenswert für alle Leser, die die ruhigen Töne und das Eintauchen in vergangenen Zeit lieben.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Lustige, freche Schulgeschichten!

Das Pony auf dem Pausenhof
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Lustige, freche Schulgeschichten mit Lachgarantie zum Vorlesen bzw. selbst lesen für Leseanfänger gefällig? Dann ist „Das Pony auf dem Pausenhof“ mit Geschichten von der Einschulung, über Ausflüge, Pausen ...

Lustige, freche Schulgeschichten mit Lachgarantie zum Vorlesen bzw. selbst lesen für Leseanfänger gefällig? Dann ist „Das Pony auf dem Pausenhof“ mit Geschichten von der Einschulung, über Ausflüge, Pausen und schultypische kleinere und größere Katastrophen genau das Richtige. Autorin Bettina Wendland macht mit ihren 18 Kurzgeschichten Lust auf Schule und das Lesen.

Die Kurzgeschichtensammlung startet mit der Einschulung und widmet sich dem ersten Halbjahr bis zum Weihnachtsfest. Kinder, die schon die Schule besuchen, werden in der einen oder anderen Geschichte sich selbst bzw. ihre Schule wiedererkennen, da es den schulischen Alltag sehr gut widergibt. Einzuschulende Kinder werden sich freuen eigene Erfahrungen machen zu dürfen.
Alle Geschichten sind leicht verständlich und gut lesen. Nicht zuletzt wegen der angenehm großen Schrift und der richtigen Länge der Geschichten. Positiv hervorzuheben sind auch die schönen Zeichnungen, die die erzählte Geschichte noch ganz toll unterstreichen.
Christliche Aspekte werden schön eingeflochten, sodass es weder zu wenig, noch zu viel religiöse Aspekte gibt und vor allen Dingen OHNE erhobenen Zeigefinger! Wieder einmal hat ein Buch des SCM Verlag genau die richtige Mischung (zumindest für unseren Geschmack) getroffen.
Ein tolles Geschenk für die Schultüte, oder beispielsweise für das Osterfest vor dem Schuleintritt. Aber auch mein Sohn, der die dritte Klasse besucht; konnte herzlich über die Geschichten lachen. Wir hoffen auf weitere Geschichten der Autorin, schließlich gibt es ja auch ein zweites Schulhalbjahr :)

Veröffentlicht am 10.01.2018

Doppel-gemoppelt hält besser?!

Pfoten weg, du Käsegesicht!
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Doppelgänger, Verwechslungen und fiese Intrigen warten auf den Verleger Geronimo Stilton, der doch nichts weiter will als sein beschauliches Leben zu leben. Doch plötzlich weden sich Freunde vn ihm ab, ...

Doppelgänger, Verwechslungen und fiese Intrigen warten auf den Verleger Geronimo Stilton, der doch nichts weiter will als sein beschauliches Leben zu leben. Doch plötzlich weden sich Freunde vn ihm ab, selbst seine Familie traut ihm nicht mehr über den Weg, sodass er neben seiner berühmten Zeitung auch Haus und Ansehen verliert. Ein Doppelgänger macht ihm das Leben schwer, doch wer steckt dahinter? Warum geschieht das allles und kann Geronimo seine Zeitung noch retten?
Geronimo überzeugt nicht nur mit einer lustigen Geschichte, die nicht nur Kinder lieben werden, sondern auch mit seinem ganzen Layout. Die ansprechenden Bilder und vor allem die teils bunte Schrift bzw, Symbole machen das Lesen des Buches noch mehr zum Abenteuer.
Da die Geschichten unabhängig voneinander sind, müssen die ersten beiden Teile nicht bekannt sein, allerdings würde ich zumindest Band eins empfehlen, um Mausilia und die ganze Mäusebande kennenzulernen.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Toller Regionalkrimi!

Keine feine Gesellschaft
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Die Ermittlerin Eva Ritter leidet an einer dubiosen Krankheit, sodass sie ihrem Beruf nicht mehr nachgehen kann. Doch das Verbrechen macht nicht halt. So findet sie mit ihrem besten Freund Wim Voss eine ...

Die Ermittlerin Eva Ritter leidet an einer dubiosen Krankheit, sodass sie ihrem Beruf nicht mehr nachgehen kann. Doch das Verbrechen macht nicht halt. So findet sie mit ihrem besten Freund Wim Voss eine Leiche in seinem Kleingarten, es soll nicht die letzte bleiben... Ritter recherchiert in dem Fall und landet in der Frankfurter Finanzwelt, in der es von dubiosen Geschäften nur so wimmelt. In der „feinen“ Gesellschaft ist eben nicht alles wie es scheint, denn Geld und Macht sind die zentralen Handlungsmotive….

Olaf Kohlbrück ist es in seinem Debüt gelungen, sehr interessante Protagonisten zu schaffen, die sich in einem interessanten Feld bewegen. Die Handlung ist recht komplex, das Ende überraschend. Das Buch hat zwei Handlungsstränge, einmal den der Ermittlungen, aber auch den des Lebens und der Krankheit der Ermittlerin. Der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen mit einer Portion Lokalkolorit, Spannung, Charme und auch Humor, auch wenn der eine oder andere wirtschaftliche Zusammenhang den Lesefluss etwas unterbrach.

Eine Leseempfehlung ergeht an alle, die Spaß an Regionalkrimis haben!

Veröffentlicht am 10.01.2018

Was wird hier gespielt?

Die Frau mit dem roten Schal
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Jamal geht seinem täglichen Training nach, als er einen roten Schal findet. Während ihn dies noch wundert, entdeckt er plötzlich an den Klippen eine junge Frau. Er kann sie vom Selbstmord nicht mehr abhalten. ...

Jamal geht seinem täglichen Training nach, als er einen roten Schal findet. Während ihn dies noch wundert, entdeckt er plötzlich an den Klippen eine junge Frau. Er kann sie vom Selbstmord nicht mehr abhalten. Jamal trifft keine Schuld – oder etwas doch? Kurze Zeit später hat ihn die Polizei im Visier, doch nicht nur für diesen Todesfall, sondern für weitere Morde von vor über zehn Jahren scheint Jamal verantwortlich zu sein. Wie soll er seine Unschuld beweisen?

Zunächst musste ich mich ein wenig an den fast schon zu ruhigen Stil gewöhnen, was mir recht schnell gelungen ist, jedoch musste ich mich dann schnell fragen, was da eigentlich gespielt wird. Ist Jamal tatsächlich ein Täter oder wird er zu Unrecht verdächtigt? Der Leser wird auf zahlreiche falsche Fährten gelockt und wenn man glaubt den Durchblick zu haben, kommt es doch wieder ganz anders. Das Ganze ist sehr raffiniert konstruiert, durch viele Wendungen spannend und fesselnd geschrieben. Insbesondere die Schilderungen aus Jamals Sicht sind sehr gelungen; seine Verzweiflung ist spürbar und seine Versuche seine Unschuld zu beweisen sind unterhaltsam. Trotzdem hatte ich zwischenzeitlich meine Zweifel, dass alle Ungereimtheiten noch logisch aufgelöst werden können. Nur so viel: Das ist dem Autor wirklich gut gelungen!

Nebenbei weckte der Autor schöne Erinnerungen an die Normandie, auch wenn die Geschichte sich nur selten mit der wunderschönen Gegend direkt auseinandersetzte – positiv ist hier allerdings anzumerken, dass auch die gängigen Klischees fehlen. Bei französischen Autoren war ich bisher häufig recht skeptisch, aber ich wurde erneut eines besseren belehrt. Es war für mich das erste Buch des Autors, jedoch ganz sicher nicht das letzte. Ich kann das Buch nur empfehlen!