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Veröffentlicht am 24.10.2022

Durch die schillernde Nacht fliegen

Night Shadow 1. They Who Guard The Night
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„So wie wir die Nacht beschützen, beschützt die Nacht uns. Ich hoffe, es ist wahr.“ (Odette, S. 200)

Wie schön ist es, wenn man ein Buch seit Ewigkeiten auf der Wunschliste stehen hat und sich die Erwartungen ...

„So wie wir die Nacht beschützen, beschützt die Nacht uns. Ich hoffe, es ist wahr.“ (Odette, S. 200)

Wie schön ist es, wenn man ein Buch seit Ewigkeiten auf der Wunschliste stehen hat und sich die Erwartungen sogar übertreffen? Letzteres ist mir bei „They who guard the night“ passiert und ich kann diese Fantasygeschichte im historischen Paris nur weiterempfehlen!

Das Cover: Ein Traum! Illustrative Cover sind meistens meine Liebsten, sodass ich dieses direkt nach Beenden der Geschichte auf Sicht in mein Regal stellen musste. Es ist geheimnisvoll, schlicht (aber nicht unauffällig) und passt wundervoll zur Geschichte.

Die Handlung: Odette verkleidet sich Nacht für Nacht als Mann, um das Nachtleben in Paris kurz vor dem Anfang des 20. Jahrhunderts auskosten zu können. Auf einem ihrer nächtlichen Ausflüge entdeckt sie plötzlich magische, nachtbezogene Fähigkeiten an sich, die sie Mitglied eines Männerbunds werden lassen. Nicht nur muss sie sich dort als erste Frau beweisen, sondern auch mit den neugewonnenen Kräften zurechtkommen, die sich so sehr von den anderen im Bund unterscheiden. Als dann auch noch ein Orden für Unruhen in Paris sorgt, macht sie sich mit dem Nachtschwärmer Eugène auf, um eine Katastrophe zu vereiteln.

Meine Meinung: Mit viel Dynamik, Ideenreichtum und bildhaften Worten führt Laura Cardea durch diese temporeiche Geschichte, die mich zu jeder Zeit in den Bann ziehen konnte. Das historische Paris wird durch kunstgeschichtliche Einschübe und intensive Ortsbeschreibungen zum Leben erweckt und konnte dabei überzeugen. Nicht nur wird hier Fantasy mit Historischem verbunden, sondern es lassen sich noch Steampunk und ein wenig Romantik vorfinden. Für mich hat diese Mischung sehr gut funktioniert und ich merkte nach jedem Kapitel, wie sehr mir die Geschichte ans Herz wuchs. Zuvor hatte ich bereits „Splitter“ von der Autorin gelesen. Hier kann ich jedoch sagen, dass ich sowohl beim Schreibstil, sowie bei den Charakteren noch mehr Tiefe und noch mehr Facettenreichtum feststellen konnte und die Entwicklung sehr lobe! Einzig der Schluss war mir etwas zu chaotisch und gehetzt, sodass dabei die schnelle Abfolge der Ereignisse etwas schwer zu verfolgen war. Trotzdem war das Finale spannend, nur hätte diesem ein paar Seiten mehr gutgetan.

Die Charaktere: Sie alle haben Raum bekommen, um sich zu entwickeln und zu glänzen. Odette hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist nicht perfekt, jedoch kämpft sie für ihre Herzensmenschen und kann sich in dieser Gesellschaft beweisen. Eugène stellte ebenfalls einen interessanten Protagonisten dar, bei dem nicht alle Karten auf den Tisch gelegt werden, aber der mit seinen Imperfektionen und seinem Humor überzeugen kann. Doch mein persönliches Highlight war Louise. Ihre scharfsinnige und loyale Art hat mir sehr zugesagt. Doch auch Madame Bouchard, Jean und Armand konnten als Nebencharaktere punkten.

Fazit: Eine beeindruckende Fantasygeschichte, die viele Elemente vereint und dabei Unmengen an Lesefreude bereitet. Ich kann die Fortsetzung kaum abwarten und vergebe 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Bake…That. Cake!

Worlds Apart
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„Vielleicht war es okay, mir nicht den einen großen Lebenstraum zu erfüllen, wenn es etliche kleine Dinge gab, die ich Angriff nehmen konnte und die mich glücklich machten […].“ (Kaycee, S. 436f.)

Das ...

„Vielleicht war es okay, mir nicht den einen großen Lebenstraum zu erfüllen, wenn es etliche kleine Dinge gab, die ich Angriff nehmen konnte und die mich glücklich machten […].“ (Kaycee, S. 436f.)

Das Verwirklichen von Träumen und das Herausfinden der wahren Träume. Für mich das zentrale Thema in dieser absoluten Wohlfühlgeschichte, die mir bei all den tollen Rezepten nicht nur Hunger bereitete, sondern auch in die Tiefe ging. Die authentischen Charaktere versüßen die Geschichte und sorgen für viele gemütliche Lesestunden. Eine große Empfehlung, die dem Auftakt in nichts nachsteht!

Das Cover: In meinen Augen das Schönste der Reihe. Das Türkis und das zarte Lila harmonieren sehr gut miteinander und werden durch die ansprechende Typographie angenehm abgerundet. Ich hätte mir vielleicht doch lieber Backelemente auf dem Cover gewünscht, doch inwieweit man das hätte umsetzten können, ohne, dass es zu schnell zu kitschig erscheint, stelle ich mir schwierig vor.

Die Handlung: Eine eigene Konditorei und tägliches Backen – für Kaycee der absolute Traum. Nur hat sie diesen strikt hintenangestellt, nachdem ihre Mutter verstarb und sie sich von einen Tag auf den anderen um ihre Schwestern kümmern musste. Doch eines Tages ergibt sich die Möglichkeit bei ihrer Lieblingsbackshow „Bake That Cake!“ teilzunehmen und dem Traum einen großen Schritt näherzukommen. Mit viel Freude nimmt sie an dieser teil. Jedoch entwickeln sich bald Gefühle zwischen ihr und jemandem, der ihren Gewinn in der Show gefährden könnten. Denn derjenige ist niemand geringeres als ein Juror der diesjährigen Staffel…

Meine Meinung: Lust auf eine Menge Backen, atmosphärische Schauplätze und eine Prise Fernweh? Dann kann ich „Worlds Apart“ nur ans Herz legen. Hier treffen sich Unterhaltung und der Ernst des Alltags in der Mitte und schütteln sich wie abgesprochen die Hände. Die Geschichte ist gelungen ausgewogen und funktioniert als wundervolle Wohlfühlgeschichte, die nicht nur für mehrere Stunden an andere Orte entführt, sondern auch ernste Untertöne einfließen lässt. Wie ist das, wenn der Lebenstraum einerseits so nah erscheint, aber man selbst sich immer und immer wieder Hürden in den Weg stellt? Oder was passiert, wenn man glaubt, den Traum zu leben und dieser plötzlich nicht mehr erfüllt? All diese Fragen werden sich im Laufe der Geschichte gestellt und regen zum Nachdenken an. Hier wurde viel Liebe in die Sätze gesteckt, welche man besonders beim liebevoll beschriebenen Setting spürt oder in den herzlichen Gesprächen zwischen den Charakteren. In der Mitte der Geschichte gab es minimalste Stellen, bei welchen ich ein wenig die Dynamik vermisste, doch diese nahmen recht schnell wieder an Fahrt auf! Für mich eine rundum gelungene Geschichte!

Die Charaktere: Kaycee konnte mich bereits im ersten Band begeistern und entwickelte sich da bereits zu meinem liebsten Charakter. Auch hier reißen ihr unermüdlicher Ehrgeiz, ihre lebendige Art und gefühlvolle Ader die Lesenden mit. Ich hatte sie einfach unglaublich gern und feuerte sie stets an. An Leo gefiel mir sein respektvolles Verhalten und die fürsorgliche Art. Besonders konnte mich diesmal auch Brian von sich überzeugen. Obwohl er eigentlich Kaycees Konkurrent ist, steht er ihr stets zur Seite und schenkt der Geschichte viel Leben durch sein humorvolles Wesen. Auch Matthew, den Protagonisten aus „Worlds Beyond“, lernt man hier bereits kennen (und mögen), ebenso wie Kaycees Schwestern. Ebenso treten Demian und Fiona wieder auf und jede einzelne Szene mit ihnen war einfach nur herzlich. Fionas und Kaycees innige Freundschaft war für mich das Herzstück der Geschichte.

Fazit: Ganz viel Liebe für diese Geschichte über das Backen und Träumen. Das Buch hält auch einige Rezepte bereits, von welchen ich bereits den „Lemon Drizzle Cake“ ausprobiert und für lecker befunden habe. Ich wünschte, ich könnte diese Geschichte noch einmal das erste Mal erleben. Von mir gibt es hier 5/5 Sternen und eine große Leseempfehlung (am besten nicht auf leerem Magen!). :)

„Die Welt hat dir Schmerz gegeben, und du hast Träume daraus gebaut.“ (Kaycees Vater, S. 489)

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Wichtig und wundervoll!

Loveless (deutsche Ausgabe)
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"In the end, that was the problem with romance. It was so easy to romanticise romance because it was everywhere […].“

Alice Oseman hat es erneut geschafft. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es schlichtweg ...

"In the end, that was the problem with romance. It was so easy to romanticise romance because it was everywhere […].“

Alice Oseman hat es erneut geschafft. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es schlichtweg unmöglich für Alice ist, eine schlechte Geschichte zu schreiben oder zeichnen. Loveless ist ein unglaublich gelungenes Buch, welches von Anfang an überzeugen kann. Da ich bisher kaum bis gar nichts in Büchern über Asexualität oder Aromantik gelesen habe, war ich umso gespannter auf diese Geschichte.

Das Cover: Abgebildet ist eine junge Frau (sehr wahrscheinlich unsere Protagonistin Georgia), die ein Herz in den Händen hält, welches von davonschwebenden anderen Herzen begleitet wird. Vom Aufbau passt dieses Cover erneut zu den anderen ihrer Young-Adult-Büchern, was eine niedliche Idee ist. Es ist gelungen, auch wenn ich ein wenig ein dynamisches Element vermisse.

Die Handlung: Georgia war noch nie verliebt und hat noch nie jemand geküsst. Das Problem jedoch: Sie wäre es gerne und würde es gerne. Oder vielleicht doch nicht? Schließlich verlieben sich ständig alle Charakteren in Büchern und Filmen, um sie herum wird ständig über das Verliebtsein gesprochen. Daher beschließt Georgia nach ihrem Schulabschluss all diese Erfahrungen auf ihrer Universität nachzuholen. Doch schon bald muss sie merken, dass sie sich nichts aufzwingen kann und stößt auf den Begriff der Asexualität.

Meine Meinung: Ich war mir bereits im Vorfeld sicher, dass mir auch dieses Buch gefallen würde. Doch ich hätte nicht vermutet, wie sehr mich diese Geschichte mitreißen würde. Authentische und liebevolle Charaktere, ein angenehmer Schreibstil und wichtige Themen – was möchte man mehr? Alice Oseman hat eine Geschichte geschaffen, die mich einfach nur glücklich gemacht hat, mitfiebern ließ und auch berühren konnte. Das schätze ich so sehr an Oseman, denn die Geschichten sind stets voller Verständnis und Offenheit. Ich konnte viel Neues für mich aus der Geschichte mitnehmen. Loveless konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und ist für mich zu einem Jahreshighlight geworden.

Die Charaktere: Liebe! Diese haben mein Herz im Sturm erobert. Auch wenn ich sie manchmal gerne geschüttelt hätte und sie ihre Ecken und Kanten hatten, so wurden sie dadurch nur umso authentischer und liebevoller. Georgia trifft im Laufe der Geschichte mehrere schlechte Entscheidungen auf dem Weg zur Selbstakzeptanz, doch wirklich böse konnte man ihr nie sein. Sie musste sich den daraus resultierenden Konsequenzen stellen und lernte aus den Folgen. Sie war eine facettenreiche Protagonistin, bei welcher ich sehr mitgefühlt habe. Ebenso überzeugen konnten mich ihre besten Freund:innen Pip und Jason. Sunil habe ich ebenfalls sehr ins Herz geschlossen. Doch meine Favoritin war definitiv Rooney, Georgias Mitbewohnerin. Sie hat in meinen Augen die größte Entwicklung durchgemacht und konnte mich jedes Mal aufs Neue überraschen.

Fazit: Ich habe tatsächlich nichts an dieser Geschichte auszusetzten und kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Über Asexualität und Aromantik wird noch immer zu wenig gesprochen, weswegen ich jeder:m diese Geschichte ans Herz legen möchte. Ich vergebe 5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

So viel Herz und Wärme zwischen den Buchdeckeln!

Little Women. Vier Schwestern halten zusammen
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen. In meiner Ausgabe waren beide Teile enthalten, weswegen es eventuelle Spoiler zum Folgeband geben kann.

"But young as she was, Jo had learned that ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen. In meiner Ausgabe waren beide Teile enthalten, weswegen es eventuelle Spoiler zum Folgeband geben kann.

"But young as she was, Jo had learned that hearts, like flowers, cannot be rudely handled, but must open naturally [...]." (S. 519)

Nachdem die Verfilmung von Greta Gerwig zu meinen Lieblingsfilmen aufstieg, stand für mich fest, dass die Vorlage zu diesem herzerwärmenden Film gelesen werden musste. Zwar benötigte es anfangs mehrere Kapitel, bis man sich vollends in der Geschichte fallenlassen konnte, doch dafür erlebt man zutiefst berührende, lebensnahe und nachdenkliche Szenen, die mich immer noch nicht loslassen. „Little Women“ hat mich hautnah mitfühlen lassen, wie schon lange keine Geschichte mehr.

Das Cover: Ich besitze die englische Puffin in Bloom Ausgabe, auf welcher die vier March-Schwestern auf einem schwarzen Untergrund von grünen, floralen Elementen umrahmt werden. Der Illustrationsstil von Anna Bond ist sehr verspielt und niedlich, was mir in dieser Ausführung sehr gefällt.

Die Handlung: Zu viel möchte ich hier nicht vorwegnehmen, die Geschichte kurz und knapp zusammenzufassen ist bei der Seitananzahl auch beinahe unmöglich, doch hauptsächlich begleiten wir die vier Schwestern Jo, Meg, Amy und Beth während des Amerikanischen Bürgerkriegs durch ihre Kindheit bis hin zum Erwachsenwerden. Die vier sind aufgeweckte und neugierige Mädchen, die Freundschaften fürs Leben schließen, gemeinsam Abenteuer erleben und doch mit der ein oder anderen Hürde konfrontiert werden. Begleitet vier starke und wundervolle Frauen auf dem Weg zum Erwachsenwerden und der Selbstfindung.

Meine Meinung: Mein Kopfkino war durch Greta Gerwigs Verfilmung bereits etwas festgefahren – dafür war die schauspielerische Darbietung der Darsteller und Darstellerinnen einfach zu einprägend und lobenswert – doch das hat mich nicht weiter gestört. Schließlich gab es hier genug Szenen, die keinen Raum in der Verfilmung finden konnten und so spann ich mir mein Kopfkino weiter. Die Geschichte erzählt ausgesprochen ausführlich das Aufwachsen der Schwestern, gibt jeder Schwester den Platz, um zu scheinen und ihre Geschichte zu erzählen. Diese Erzählweise muss man mögen, doch in meinem Fall hätte ich mir keine Seite weniger gewünscht. Auch war ich über die modernen Ansätze überrascht. Die Geschichte wurde erstmals 1869 veröffentlicht und doch gab es unendlich viele Stellen, in welchen Louisa May Alcott ihren Charakteren gegenwärtige Züge verlieh. Jo, die nicht heiraten möchte und ihre Freiheit genießt oder z.B. Amy, die in ein anders Land aufbricht, um zu wachsen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Zwar werden in diesem Buch noch die festgefahrenen Ansichten einer verheirateten „Hausfrau“ thematisiert, aber wo ich bei letzterer dachte, dass die Autorin Meg nach ihrer Hochzeit zu einer umfunktioniert, so zeigt sie auf, dass dieses Verhalten schlichtweg unmöglich ist und eine Familie nur zusammen funktioniert. Die Geschichte konnte mich überraschen und wirklich begeistern, was ebenfalls an Louisa May Alcotts wundervollen Schreibstil liegt.

Die Charaktere: Ich bin ihnen verfallen. Jo ist meine Heldin! Stur und mit Willenskraft setzt sie sich über die stereotypischen Aufgaben einer Frau zu dieser Zeit durch und kämpft stattdessen für ihre Freiheit und verbiegt sich nicht, um der „hohen Gesellschaft“ zu gefallen. Doch auch Amy habe ich sehr ins Herz geschlossen. Das Küken der Familie, welches anfangs für die ein oder andere haareraufende Szene verantwortlich ist, jedoch dabei so menschlich handelt, dass man es ihr verzeihen muss. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Amy nicht mochten, gerade weil sie sich in ihrem trotzigen und unbedachten Verhalten wiedererkannten. Beth konnte mich im Vergleich zu den anderen Schwestern erst etwas später von sich überzeugen, doch ihre erwachsene und stets hilfsbereite und offene Art hat mir im späteren Verlauf sehr zugesagt. Auch Laurie darf nicht unerwähnt bleiben, wo er doch beinahe ein fester Bestandteil der Familie ist. Ihn mochte ich bereits im Film sehr – hier beinahe umso mehr. Auch Mr. Bhaer, Mr. Brooke und auch die Eltern sind nicht mehr für mich wegzudenken. Rundum gelungene Charaktere, die mit all ihren Ecken und Kanten aufblühen und gleichzeitig so herrlich menschlich sind.

Fazit: Eine Geschichte, die ich zwar, verglichen mit anderen Büchern „langsam“ gelesen, jedoch jede Seite aufgesogen habe. Für mich auch eine absolute Empfehlung, wenn man mit Klassikern anfangen möchte. Von mir gibt es hier 5/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

"Wouldn't it be fun if all the castles in the air which we make could come true and we could live in them?" (S. 223)

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Manche Türen sollten für immer verschlossen bleiben!

Coraline
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„Flieh, solange du noch Luft in der Lunge hast und Blut in deinen Adern und Wärme im Herzen. Flieh, solange du noch deinen Geist und deine Seele hast.“ (S.93)

Obwohl ich diese wundervoll-schaurige Geschichten ...

„Flieh, solange du noch Luft in der Lunge hast und Blut in deinen Adern und Wärme im Herzen. Flieh, solange du noch deinen Geist und deine Seele hast.“ (S.93)

Obwohl ich diese wundervoll-schaurige Geschichten bereits vor Jahren in der Originalsprache gelesen habe, konnte ich nicht an dieser Schmuckausgabe vorbeigehen. Sowohl der Film als auch die Geschichte von Neil Gaiman und die ausdrucksstarken Illustrationen von Chris Riddell, haben sich schnell in mein Herz geschlichen. Umso gespannter war ich auf die Malereien von Aurélie Neyret und ich wurde positiv überrascht!

Das Cover: Der Titel des Buches, der in einer zittrigen, geschwungenen Schrift niedergeschrieben wurde und mittig unsere mutige Heldin mit der schwarzen, zotteligen Katze. Es gibt noch feine, reflektierenden, blauen Elemente, die das Cover zu einem Hingucker werden lassen. Es lässt definitiv nach dem Buch greifen!

Die Handlung: Coraline Jones wird von ihren Eltern vernachlässigt. Frisch umgezogen beschäftigen sich ihre Eltern eher mit ihrer Arbeit und niemand scheint sich für sie zu interessieren. Um nicht vor lauter Langeweile einzugehen, erkundet sie das neue Haus und stößt auf eine seltsame Tür, durch welche es keinen Weg zurück gibt...

Meine Meinung: Ich habe damals zuerst den wirklich gelungenen Film gesehen und muss sagen, dass beide Werke funktionieren. Es gibt zwar kleinere Unterschiede, doch diese sind nicht gravierend, da viele wichtige Details in den Film übernommen wurden, sodass die Grundatmosphäre bei beidem gleich ist. Neil Gaiman hat eine sehr einfache, trotzdem wirkungsvolle Art diese Geschichte zu erzählen. Der Gruselfaktor ist garantiert.

Die Charaktere: Coraline ist eine tolle, starke Protagonistin. Mutig, clever und mit einer Prise Humor begleitet sie die Lesenden durch die Geschichte und es macht Spaß, Coraline dabei zu beobachten, wie sie über sich hinauswächst. Auch ihr treuer Begleiter, der schwarze Kater, sorgt für viele lustige, aber auch schaurige Momente in der Geschichte. Doch auch Mr. Bobo, Mrs Spink und Forcible und die andere Mutter waren sehr außergewöhnliche Charaktere, die der düsteren Atmosphäre die gewisse Note verliehen haben. Man möchte niemanden missen, auch wenn man nicht mit allen sympathisiert.

Die Illustrationen: Anfangs hat es mich doch etwas verwirrt, dass Coraline plötzlich weiße Haare trug und nicht die ikonischen blauen Haare.Doch am Ende erklärt die Illustratorin, dass Neil Gaiman nie explizit beschrieben hat, wie Coraline äußerlich auftritt, weswegen sie ihre eigene Coraline entwickeln konnte. Überraschenderweise erstellte sie die Bilder nicht digital, sondern mit Aquarellfarben und Tinte und Feder. Mir hat die Luftigkeit und detailgetreue Darstellung sehr gut gefallen, auch wenn sie in meinen Augen an manchen Stellen ruhig noch etwas düsterer hätten sein können. Aber dadurch sind sie für Kinder etwas geeigneter.

Fazit: Jetzt besitze ich bereits zwei Ausgaben dieser beeindruckenden und etwas anderen Geschichte, doch ich würde keine der beiden missen möchten. Diese Schmuckausgabe lohnt sich sehr. Zwischen den bunten Illustrationen verstecken sich noch kleine Zeichnungen, die nur mit Tinte und Feder geschaffen wurden und die Geschichte noch zusätzlich verschönern. Von mir gibt es hier volle 5/5 Sternen. Wer sich gehörig gruseln möchte der/die sollte dringend diese Geschichte lesen!

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