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Veröffentlicht am 27.09.2021

Ins Dunkel geboren

Ins Dunkel geboren
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Ein Buch, voller Emotionen, das unter die Haut geht. Es ist zwar ein Roman, aber man merkt, dass hier doch einige wahre Tatsachen darin enthalten sind. Die Autorin hat für dieses Buch sehr genau und sehr ...

Ein Buch, voller Emotionen, das unter die Haut geht. Es ist zwar ein Roman, aber man merkt, dass hier doch einige wahre Tatsachen darin enthalten sind. Die Autorin hat für dieses Buch sehr genau und sehr viel recherchiert und doch atmetman am Ende dieser Lektüre auf, diese Zeit nicht sebst miterleben zu müssen. Josi, der Jüngste einer Bauernfamilie, lebt nach dem Tod seiner Mutter mit seinen Geschwistern und dem trunksüchtigen Vater auf einem Bauernhof im Schwäbischen Nahe Augsburg. Er wird vom Vater und seinen Geschwistern geschlagen und schwer mißhandelt, sie versuchten sogar ihn zu töten. Schutz und Geborgenheit findet er beim Försterpaar. Später kommt er zur Tante nach Augsburg und besucht die Oberrealschule. Doch dann kommt der Krieg und er wird eingezogen. Das Buch liest sich interessanter als jeder Krimi. Wir erfahren das Leben auf dem Dorf, die Armut, die Kargheit. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird und dann als zurückgeblieben angesehen wird. Das Buch greift die Judenfrage auf, das dritte Reich und die Angst und der Schrecken, die diese Regierung verbreitet. Die Ausdrucksweise ist einfach sehr gut gelungen, zumal einige Ausdrücke im Schwäbischen sind, was dem Ganzen noch mehr Natürlichkeit aufdrückt. Ungeschönt und offen wird uns von der Landbevölkerung in den 40iger Jahren berichtet. Ein Buch, das auch ohne Weiteres im Geschichtsunterricht verwendet werden kann. Ich bin immer noch von der Geschichte total in den Bann gezogen und mache mir so meine Gedanken. Ein Buch, das man weiterempfehlen muß und mehr als lesenswert ist. Das Cover zeigt das Nachkriegs-Augsburg. Man sieht den Perlachturm und das Rathaus und die Straße voller Trümmer. Im Vordergrund steht provokant ein rotes Fahrrad.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Zum Sterben zu viel

Zum Sterben zu viel
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Ein Buch, das uns in die Zeit um 1922 zurückversetzt. Es ist der Beginn der Weimarer Republik. Das Geld wird von Tag zu Tag weniger wert. Es herrscht Arbeitslosigkeit und due Menschen kommen vom Land in ...

Ein Buch, das uns in die Zeit um 1922 zurückversetzt. Es ist der Beginn der Weimarer Republik. Das Geld wird von Tag zu Tag weniger wert. Es herrscht Arbeitslosigkeit und due Menschen kommen vom Land in die Stadt, weil sie denken, hier wäre das Leben einfacher. Doch dann wird ein bekannter Heimatdichter ermordet aufgefunden. Bald haben sie einen jungen Schreiner im Visiser, der sich zur Tatzeit an am gleichen Ort befunden hat. Er kam von seinem Kunden, einem Anwalt. Die Ehefrau des Schreiners tut alles, um die Unschuld ihres Mannes zu beweisen und sie bittet auch den Anwalt um Hilfe. Doch während der Schreiner in Haft ist, geschieht der gleiche Mord. Kommissar Wurzer tappt im Dunklen. Das Volk aber möchte eine Aufklärung über die Morde. Die Autorin schreibt derart authentisch. Man fühlt sich selbst mittendrin din München/Pasing. Man hört die Tram und sieht und fühlt die Not der armen Bevölkerung in den Randgebieten. Wurzer ist ein bodenständiger Münchner, der auch nicht an die Schuld des Schreiners glaubt. Sehr gut in die Geschichte ist das Anwaltspaar integriert, dass die beiden kleinen Mädchen des Schreiners bei sich aufgenommen hat. Wir sehen, wie armseelig die einfachen Handwerker und Arbeiter leben mußten. Eine Kriminalgeschichte, die sehr zu Herzen geht. Und wenn dann am Ende der Mörder entlarvt ist, hat man Mitleid mit ihm und versteht sehr gut sein Handeln. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und auch der Spannungsbogen ist hier sehr hoch. Sehr gut gefällt mir das Cover, das München in deb 20iger jAHREN ZEIGT:

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Schatten der Erinnerung

Schatten der Erinnerung
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Ich liebe diese Bücher von Margarete van Marwik und ich verschinge sie immer regelrecht. Amelie kommt nach einer fünfjährigen Haftstrafe frei. Sie wurde aufgrund von Indizien verurteilt. Sie solle ihr ...

Ich liebe diese Bücher von Margarete van Marwik und ich verschinge sie immer regelrecht. Amelie kommt nach einer fünfjährigen Haftstrafe frei. Sie wurde aufgrund von Indizien verurteilt. Sie solle ihr zukünftige Schwiegermutter ermordet und einen sehr wertvollen Ring gestohlen haben. Amelie kann sich an nichts mehr erinnern, aber sie weiß eines, sie ist unschuldig. Nachdem sie entlassen ist, macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Schnell findet sie auch Arbeit und mit Hilfe ihrer Kollegen beginnt sie zu recherchieren. Sie beschattet Verdächtige und kommt dabei selbst in große Lebensgefahr. Am Ende jedoch wird der Mörder gefunden und man ist wirklich überrascht über diese Lösung, denn lange hatte man andere Menschen in Verdacht. Das Buch liest sich derart gut und ist vor allem sehr spannend und interessant, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und es in einem Rutsch ausliest. Man denkt, den wahren Täter zu kennen, aber die Autorin versteht es sehr gut, uns in die Irre zu führen. Sie läßt die Protagonistin sehr menschlich erscheinen. Gut gefällt mir dabei, dass sie in Streßsituationen immer ein Stück Lakritze kauen muß. Man leidet und zittert mit Amelie, die sehr hart im Nehmen ist. Auf 200 Seiten wird der Leser sehr gut unterhalten. Das Titelbild ist eine Art Kreidezeichnung und zeigt eine inhaftierte Frau in einer Gefängniszelle.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Vom Ende der Stille

Vom Ende der Stille
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Um es vorab zu sagen, ich bin ein großer Fan von Alexander Hartung, denn seine Thriller sind tiefgründig, haben psychologische Hintergründe. Hier handelt es sich um den ehemaligen Kripomann Nik Pohl, der ...

Um es vorab zu sagen, ich bin ein großer Fan von Alexander Hartung, denn seine Thriller sind tiefgründig, haben psychologische Hintergründe. Hier handelt es sich um den ehemaligen Kripomann Nik Pohl, der jetzt als Privatermittler tätig ist, nachdem man ihn vom Dienst suspendiert hat. Inzwischen sind wir schon bei Band 4 angelegt. Als ein Toter umgebettet wird, findet man in seinem Grab die Leiche von Rachen Preuss, die seit sechs Jahren verschwunden ist. Als Beamter hat Nik in diesem Fall ermittelt, aber der Staatsanwalt hat die Sache eingestellt, da man der Meinung war, die Frau hat ihren Mann verlassen und im Süden ein neues Leben begonnen. Nun ist aber Niks Ehrgeiz erwacht. Mit seinen beiden Freunden dem Pathologen Balthasar und dem IT-Mann Jon nimmt er sich der Sache an. Und dann wird eine weitere Leiche gefunden nach dem gleichen Stil. Alternder Mann heiratet junge Frau, die wie wild in der Gegend herumflirtet. Rachels Freundin Lia möchte natürlich den Mörder finden und bietet sich an, Undercover mit zu ermitteln,. Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr. Nik hat schon bald einen Verdächtigen im Visier, aber das erweist sich als falscher Alarm. Der Mörder arbeitet sehr geschickt, man kommt ihm einfach nicht auf die Schliche. Und dann hat Lia eine Idee. Sie inszeniert ein Spiel und hofft, der Mörder fällt darauf rein. Wie üblich bei diesem Autor ist der Spannungsbogen sehr hoch gelagert. Man möchte, dass die Opfer gerächt werden. Aber Hartung führt auch mit dem Leser ein psychologisches Spiel und führt ihn auf die falsche Fährte. Die Sprache ist sehr gut, man liest leicht und flott und nicht zuletzt deswegen, weil man Angst hat, wenn man das Buch zur Seite legt, etwas zu verpassen. Auch das Cover ist wie gewohnt strukturiert. Schwarz, weiß, rot und durch angedeutete Aderns fließt Blut.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Unkaputtbar

Unkaputtbar
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Ein Buch einer taffen Frau über ihre Schwachstellen und über ihr mangendes Selbstwertgefühl. Nicole Jäger ist eine bekannte Commedian und Buchautorin. Zweitweise hat sie auch als Ernährungscoach gearbeitet. ...

Ein Buch einer taffen Frau über ihre Schwachstellen und über ihr mangendes Selbstwertgefühl. Nicole Jäger ist eine bekannte Commedian und Buchautorin. Zweitweise hat sie auch als Ernährungscoach gearbeitet. Sie selbst hat es geschafft, ihr Gewicht von ehemals 340 kg zu hallbieren. In ihrem Buch beschreibt sie schonungslos ihre Ängste und ihre Schwächen und dass sie ein Händchen dafür hat, immer an Männer zu gelangen, die sie emotional wie auch verbal vollkommen fertig machten, so dass sie am Ende nur noch als heulendes Elend dasaß. Schon ihr erster Freund, mit dem sie eine gemeinsame Wohnung hatte, zertrümmerte bei seinem Auszug das ganze Mobiliar. Und auch die anderen Männer machten sie nieder, drohten ihr teilweise mit Selbstmord. Ja, auch Worte können töten. Die Frau, die auf der Bühne andere zum Lachen bringt, hat teilweise die tiefsten Phasen in ihrem Leben gehabt. Zum Glück wurde sie durch die eigene Familie und guten Freunden immer wieder aufgefangen. Aber auch Dank ihres gesunden Selbstbewußtseins kam sie aus jeder Krise immer wieder gestärkt hervor. Sehr selbstkritisch beschreibt sie ihr Leben, angefangen bei der Kindheit. Und die ganze Familie hat immer gerne gegessen. Aber ihr Übergewicht war nie Thema der Streitereien, sondern ganz einfach die Eifersucht der Männer, die Angst vor der starken Frau, die auf der Bühne Erfolge feiert und ganze Säle zum Lachen bringt. Ihre privaten Beziehungen waren allerdings toxisch, ungesund, gewaltvoll. Wo sie auf der Bühne Erfolge feierte, hatte sie zuhause überhaupt kein Selbstwertgefühl. Ein Buch, in dem die Jäger ihre intimsten Ängste zeigt und doch dann die Kraft hat, zu sich selbst zu finden. Auf dem Buchumschlag sehen wir eine hübsche blonde Frau mit großen blauen Augen.

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