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Veröffentlicht am 31.07.2021

Das Geheimnis

Die Kommissarin und der lange Tod
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Torben Grönewald ein nicht unumstrittener Fernsehstar wird tot in seinem Haus gefunden. Antje Servatius und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und das ist in diesem Fall sehr kompliziert, da es sich ...

Torben Grönewald ein nicht unumstrittener Fernsehstar wird tot in seinem Haus gefunden. Antje Servatius und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und das ist in diesem Fall sehr kompliziert, da es sich um einen in der Öffentlichkeit stehenden Mann handelt. Zu Hause ist für Antje die Situation als alleinerziehende Mutter einer körperlich behinderten Tochter im Pubertätsalter nicht ganz problemlos. Die Stellung von Kira ist nicht einfach, da sie immer wieder im Mittelpunkt von üblen Attacken steht, doch am Himmel scheint ein Hoffnungsschimmer zu erscheinen. Bei den Ermittlungen von Servatius und Seidel, einem ihrer Kollegen, wird deutlich das Grönewald ein Frauenheld war, obwohl verheiratet. Darin könnte natürlich das Motiv für den Mord liegen, doch die Ermittlungen zeigen ein sehr diffuses Bild und es kommen viele Verdächtige in Betracht. Doch irgendwie fügt sich noch kein konkretes Bild in diesem Puzzle zusammen. In die Ermittlungen platzt de Fund eines zweiten Toten, der in einer merkwürdigen Stellung gefunden wird. Hat der Tote irgendetwas mit dem ersten Mord zu tun. Sein Computer gibt Hinweise und eine Spur führt nach Frankreich.
Am Anfang habe ich überhaupt keinen Zugriff zu dieser Story und den Handelnden gefunden, was nicht gegen die Geschichte spricht. Ich bin zu Beginn einfach nicht warm geworden und mir sind einige Details durch die Lappen gegangen. Doch je länger dieser Krimi dauerte, um so besser habe ich einen Zugang zu den Hauptpersonen gefunden. Es spricht für den Spannungsbogen und die Kunst des Autors eine Geschichte zu stricken, die bis zum Ende lesenswert ist, weil die Aufklärung erst sehr spät geschieht. Auf diesem Weg geschehen viele Unerwartete Dinge, die sich allerdings gut in den Roman einfinden. Auch die einzelnen Schicksale, z. B. der Mordopfer werden gut aufgearbeitet. Antje Servatius, die ist eine gute Polizistin, aber durch ihr Privatleben sehr zerrissen, was manchmal schwer zu greifen ist. Die Alleinerziehende Mutter, die aber auch klare Vorstellungen für ihre Tochter, die für sie nicht immer zutreffen. Die Ähnlichkeit des Falles mit der Erzählung über ihre Tochter, sind gelungen aneinander angelehnt. Der Kollege von Antje, Seidel, ist so dass absolute Gegenteil seiner Chefin, Familie in geordneten Bahnen und ein sehr guter Mitarbeiter, ohne irgendwelche Skandale. Doch im tiefsten Inneren bewundert er Antje dann doch. So ergeben diese beiden ein gut eingespieltes Team, was sich auch manchmal fetzen kann. Ich finde das Thema des Buches und seine Figuren sehr authentisch und dadurch sehr gut nachzuvollziehen.
Alles in allem finde ich den Krimi schon sehr gelungen mit ein paar Längen und Wendungen, die ich immer noch nicht ganz verstehe. Den Unterhaltungswert finde ich trotz allem hoch. Also nur wer das Buch liest, kann sich sein eigenes Bild machen.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Die Mafia

Der Tintenfischer
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Commissario Antonio Morello ist aus seinem geliebten Sizilien nach Venedig versetzt worden, da er in Sizilien als „freier Hund“ auf der Todesliste der Mafia steht, Allerdings hat die Mafia auch seine Frau ...

Commissario Antonio Morello ist aus seinem geliebten Sizilien nach Venedig versetzt worden, da er in Sizilien als „freier Hund“ auf der Todesliste der Mafia steht, Allerdings hat die Mafia auch seine Frau und das ungeborene Kind ermordet. Er ist doch sehr in seine Rache vertieft und muss jetzt hier in Venedig seinen Man stehen. Hier steht er allerdings unter starker Beobachtung des Questore, der ihn loswerden möchte, allerdings hält der Vize-Questore seine Hand über ihn. In seinem Kommissariat arbeitet er mit Anna Klotze zusammen und auf einem Gang durch die noch durch den Corona Lock Down geschlossene Stadt bemerken sie einen Flüchtling, der sich von einer Brück in den Kanal darunter stürzt. Anna springt kurzerhand hinterher und rettet den jungen Mann. Im Krankenhaus befragen sie den Flüchtling David nach seinen Motiven und erfahren nach und nach etwas überseine Probleme. Doch andere Polizisten aus seinem Bereich wollen den jungen David, auf Befehl des Questore, abholen und ins Abschiebelager bringen. Doch Anna und Antonio bringen David aus dem Krankenhaus in Sicherheit und erfahren, was die Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa alles passiert. Alle Spuren führen zur Mafia und es wartet auf Antonio und Anna eine neue Herausforderung auf Sizilien.
„Der Tintenfischer“ ist ein Krimi mit sehr aktuellem Bezug, nicht nur das alle Beteiligten mit der Corona Pandemie leben müssen auch die Flüchtlingsthematik wird sehr interessant mit dem Einfluss der Mafia auf Sizilien verbunden. Das sich der Einfluss der Mafia auch auf die Situation der Flüchtlinge ausdehnt, liegt auf der Hand. Die Figuren sind sehr authentisch beschrieben und dass die Situation für Antonio auf Sizilien sehr gefährlich ist, kann ich mir sehr gut vorstellen. Den Autoren gelingt es sehr unterhaltsam die Aktualität in diesem Fall zu verflechten. Die Story ist gut geschrieben und lässt sich sehr gut lesen. Auch die Spannung wird sehr gut bis zum Ende aufgebaut und spitzt sich auf Sizilien zu. Auch die Beschreibung der Region ist hier sehr gut gelungen und die Atmosphäre in der Pandemie ist greifbar und ich konnte mich sehr gut in der Beschreibung wieder finden. Originell ist auch die Liaison zwischen Anna und Antonio auf dem Boot und so romantisch. Die Verknüpfung zwischen Titel des Buches und der Umsetzung finde ich sehr interessant.
Alles in allem finde ich diesen Krimi sehr aktuell und die Einbindung in die aktuelle Lage finde ich sehr gelungen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und durch die Aktualität hat es mich auch gereizt schnell bis zum Ende zu lesen. Ich finde das Buch ist lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Auf den Hund gekommen

Erzfieber
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Ariane arbeitet nun bei einem Tierarzt und ist nicht glücklich, da sie bei Operationen dabei sein muss. Ihr Chef ist verständnisvoll möchte aber mit ihr darüber reden. Ihr fällt auf das ein Hund noch nicht ...

Ariane arbeitet nun bei einem Tierarzt und ist nicht glücklich, da sie bei Operationen dabei sein muss. Ihr Chef ist verständnisvoll möchte aber mit ihr darüber reden. Ihr fällt auf das ein Hund noch nicht abgeholt worden ist und will natürlich wissen warum nicht. Bei dem Versuch den Hund an seinen Herrn zurückzugeben, ist viel Polizei in der Wohnung und der Besitzer, Herr Bublitz ist tot, Selbstmord. Der Hund, Charlie, ist total depressiv und Ariane nimmt ihn erst einmal mit nach Hause. Außerdem lernt sie den Kommissar Ben kennen, der ihr nicht unsympathisch ist. Durch ihn erfährt sie das keine weiteren Untersuchungen stattfinden, da es zweifelsfrei Selbstmord sei. Das glaubt Ariane nicht und bei einem besuch in der Bublitz Wohnung werden sie und Ben überfallen. Doch sie entdeckt einen versteckten Umschlag und nimmt ihn an sich. Dieser Umschlag hat es in sich, nur versteht Ariane zu Beginn nicht, was für Geheimnisse enthalten sind. Ihr fällt nur auf, dass es sich um den Bergbau in Freiberg handelt. Nachdem sie und Ben in der Wohnung Bublitz überfallen worden sind, ist nun klar, dass der Inhalt sehr brisant ist und Ariane setzt natürlich alle Hebel in Bewegung, um auf die Spur dieses Geheimnisses zu kommen.
Die Figur Ariane ist schon eine ganz besondere. Sie schnüffelt und ermittelt aus einem inneren Antrieb heraus. Ist es nur weibliche Neugier oder steckt da eine Berufung zur Detektivin dahinter. Auf jeden Fall ist diese Figur manchmal schwer zu ertragen, wenn sie mal wieder mitten in einem gefährlichen Fall steckt. Naiv oder unbedarft fällt mir da spontan ein, wenn sie mal wieder jede Vorsicht außer Acht lässt und in einen Fall stolpert. Und das ist ja manchmal das liebenswerte an dieser Figur, sie kümmert sich, ob Hund, ob Mensch. Nur bei den Männern ist sehr große Vorsicht angesagt. Scheinbar ist das Motto, nur nicht binden, um die eigene Freiheit nicht zu verlieren. Die anderen Figuren, die hier beschrieben werden, verblassen ein wenig, da sie Begleiterinnen oder Helfende von Ariane sind, wie z.B. Stephanie, ihre Kollegin, Heike, die ihr die entscheidenden Hinweise gibt oder die Männer Ben und Stirko, die sich beide ein wenig Hoffnung machen. Der Plot ist ungewöhnlich, aber nachvollziehbar, wenn es um Geld geht, fallen viele Schranken. Auch die Spannung bekommt der Autor sehr gut hin. Es dauert schon bis zum Ende, bis das Rätsel endgültig gelöst ist.
Erzfieber von Marcus Wächtler ist ein gut zu lesender Krimi mit viel Lokalkolorit. In manchen Passagen ist es ein wenig zäh und auch die Ariane ist manchmal ein wenig unglaubwürdig. Aber ich finde der Mix macht es. Ich habe mich mal wieder gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Treu und Glauben

Tote Vögel singen nicht
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So heißt die Agentur für die Maria arbeitet, die Cosinus Gauß auf einer Party in der Wiener High Society kennen gelernt hat. Nach ein paar Drinks fahren die Beiden in ein Hotel, um miteinander zu schlafen. ...

So heißt die Agentur für die Maria arbeitet, die Cosinus Gauß auf einer Party in der Wiener High Society kennen gelernt hat. Nach ein paar Drinks fahren die Beiden in ein Hotel, um miteinander zu schlafen. Im Hotelzimmer wird es für Cosinus nach einem weiteren Drink dunkel! Als er aufwacht liegt Maria mit durchschnittener Kehle neben ihm, die Vagina zu getackert. Er setzt das Zimmer unter Löschschaum, um seine Spuren zu verwischen. Dann macht er sich auf den Weg in seine Kanzlei und will selber Ermittlungen aufnehmen. Er macht sich also auf die Suche nach dem Partner von Maria und stellt fest, dass sie mit einer Frau, Clara zusammengelebt hat und diese heiraten wollte. Außerdem besuchte er Marias Eltern, um von ihnen Informationen über ihre Tochter zu erhalten und in ihrem Auftrag weiter zu ermitteln. Natürlich schläft die Polizei nicht und so bekommt Cosinus Besuch von Kommissar Parth. Auch Cosinus aktiviert Freunde, die ihm helfen Marias Welt und die der Agentur zu durchleuchten. Sie stoßen auf eine Verwicklung bis in die Wiener Politik und als dann der Geschäftsführer der Agentur ermordet wird, reist es Cosinus immer tiefer in einen Strudel.
Tote Vögel singen nicht ist ein Thriller der tief in die Wiener Society eindringt und sich mit den natürlichen Beziehungen zwischen Mann und Frau beschäftigt; Sex! Doch die Arbeit für die Agentur Treu und Glauben ist für Maria tödlich und für den Anwalt Cosinus Gauß gefährlich. Er arbeitet daran möglichst aus der Schusslinie geraten und den wahren Mörder zu finden. Doch er tappt lange im Dunkeln, da ihm einige Abläufe nicht klar waren, außerdem ist er ein Rechtsanwalt, der immer in Geldnot ist und auch nicht immer den geraden Weg geht. Ein Anwalt, der auf diesen Wegen aber auch immer wieder erfolgreich ist. Die Mittel sind nicht sauber, aber der Erfolg immer wieder überraschend. Seine Angestellte Dragana unterstützt ihn mit all ihren Kräften, auch hin und wieder mit ihrem Körper. Sein Gegenspieler, der Polizist Parth ist ein Wiener Urgestein und hält sich auch nicht immer an die Regeln. Dieser Thriller zeichnet auch ein interessantes Bild der Stadt Wien und einiger seiner Bewohner. Sehr kurzweilig beschrieben, aber auch die Lösung des Falles findet sich, nach vielen Irrungen, erst auf den letzten Seiten. So bleibt der Leser neugierig bis zum Schluss.
Ich habe mich mit diesem Thriller sehr gut unterhalten und ich konnte mich auch in dem Wiener Schmäh wiederfinden. Dieser Roman ist ein kurzweiliger Thriller, den man mal eben vernaschen kann.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Pokermord

Friesenpoker. Ostfrieslandkrimi
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Mona Sander und ihr Kollege Enno ermitteln auf Borkum in einem Mord an einem Pokerspieler. Aufgeschreckt wurden sie durch den Verdacht einer Pokerspielerin, dass sie verfolgt wurde. Deshalb waren sie auch ...

Mona Sander und ihr Kollege Enno ermitteln auf Borkum in einem Mord an einem Pokerspieler. Aufgeschreckt wurden sie durch den Verdacht einer Pokerspielerin, dass sie verfolgt wurde. Deshalb waren sie auch sehr schnell am Tatort. Doch so einfach ist der Fall nicht aufzuklären. Der Sterbende konnte der Kommissarin noch das Wort Antwerpen zuflüstern. Das brachte einen Fall in der belgischen Stadt ins Spiel, in der auch ein Spieler vergiftet wurde, wie ihr der örtliche Kollege mitteilte. Auch auf Borkum gibt es einige Verdächtige, doch nichts fügt sich zusammen, so dass die Ermittler einige Zeit im Dunkeln tappen.
Die Ermittler Mona und Enno finde ich sehr gut beschrieben. Sie kümmern sich um alle Informationen, die sie bekommen können und nehmen auch Kontakte zu Kollegen in Belgien auf. Das sieht mir nach professioneller Ermittlungsarbeit aus. Die Pokerspieler sind typisch beschrieben; unnahbar, undurchdringlich und ein Geheimnis könne sie sehr gut für sich behalten. Das ist eine Herausforderung, die sich die beiden Ermittler stellen müssen. Die Story finde ich nicht ungewöhnlich, da das Metier halt auf der Grenzlinie zu Hause ist, zwischen dunkel und hell. Auch die Beteiligung von Kleinkriminellen ist nicht ungewöhnlich, Geld ist anziehend. Der Schreibstil ist sehr flüssig und ich konnte der Geschichte gut folgen, die Spannung ist sehr gut bis zum überraschenden Ende aufgebaut worden. Sehr schön auch immer wieder die Beschreibungen der Insel, die natürlich das Kopfkino anregen.
Ich habe mich durch das Buch gut unterhalten gefühlt und ich finde diesen Krimi lesenswert.

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