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Veröffentlicht am 02.04.2022

Schwierige Zeiten

Ein Präsident verschwindet
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Der Präsident des Verfassungsschutzes der BRD Otto John, verschwindet in die DDR und die Journalistin Eva Herden ist bei ihm. Das Bundeskriminalamt und die Organisation um Gehlen werden auf seine Spur ...

Der Präsident des Verfassungsschutzes der BRD Otto John, verschwindet in die DDR und die Journalistin Eva Herden ist bei ihm. Das Bundeskriminalamt und die Organisation um Gehlen werden auf seine Spur gesetzt und das von Bundeskanzler Adenauer persönlich. Der BKA-Beamte Gerber ist mit Eva seit einiger Zeit liiert und kann das Ganze nicht glauben, wird aber in das Team berufen, das sich darum kümmern soll, warum Otto John sich in der DDR aufhält und warum er sich in der DDR aufhält. Die beiden Gruppen, ORG und BKA, haben unterschiedliche Auffassungen, wenn es um die Gründe geht. Eva Herden ist eine Journalistin bei einer „roten“ Zeitung und so scheinen ihre Gründe auf der Hand zu liegen. Doch das will Gerber nicht glauben. Als der Chefredakteur dieser Zeitung schwerverletzt wird und Gerber den Täter fast gefasst hätte, wird auch ihm deutlich, dass etwas sehr Großes hinter dieser Geschichte steckt. In Berlin will er mit seinem Chef der Sache auf den Grund gehen und stößt in ein Wespennest.
Ein Präsident verschwindet von Karl Langroth ist ein interessantes Gemälde der Nachkriegszeit und zeigt die Situation zwischen Ost und West sehr eindringlich auf. Das Verschwinden des Verfassungsschutz Präsidenten und dessen Auftauchen im Osten Berlins war zu der Zeit schon ein Riesenskandal. Spionage war en Vogue, wie man auch an den verschiedenen Diensten und deren Aufgaben in diesem Buch aufgezeigt bekommt. Das Arbeiten der Dienste gegeneinander und dann noch kontrolliert von dem amerikanischen Geheimdienst, war etwas sehr Spezielles in der damaligen BRD. Sehr viele ehemalige Nazis waren in den einzelnen Diensten und der Politik untergeschlüpft, daran hangelt sich die Geschichte sehr spannend voran. Auch die immerwährende Angst in der BRD vor den Roten und der roten Presse war schon sehr bezeichnend. Aber auch die DDR kommt nicht gut in dem Buch weg, da sie ja doch auch durchsetzt war von sowjetischen Spionen und Söldnern, die für sie arbeiteten. Diese Mischung aus historischen Begebenheiten und Fiktion macht das Buch sehr spannend und so ist auch der Spannungsbogen sehr schön ausgearbeitet und bleibt bis zum Ende erhalten.
Für mich war dieses Buch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte Deutschlands und deshalb habe ich mich auch gut unterhalten gefühlt. Dieses historische Spionage– Kriminalstück hat mich sehr angesprochen.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Unter Verdacht

Blackout
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Der Schriftsteller Drew wird verdächtigt seine Freundin Genevieve umgebracht haben. Doch er kann sich an nichts erinnern. Er ist bewusstlos über der Leiche liegend festgenommen worden. Im Krankenhaus hat ...

Der Schriftsteller Drew wird verdächtigt seine Freundin Genevieve umgebracht haben. Doch er kann sich an nichts erinnern. Er ist bewusstlos über der Leiche liegend festgenommen worden. Im Krankenhaus hat man ihm ein Gangliom entfernt, dass er jetzt im Glas zu Hause stehen hat. In de anstehenden Prozess ist er wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen worden. Doch Drew findet keine Ruhe mit dem Urteil. Er ermittelt auf eigen Faust, was keiner so richtig versteht, aber Drew ist der Ansicht, dass ihn jemand hereingelegt hat. Einige Zeichen in seiner Umgebung sprechen auch dafür, doch glauben tut ihm die Polizei überhaupt nicht. Dann wird eine weitere Frau ermordet aufgefunden und wieder ist Drew unter Verdacht, kann aber ein Alibi vorweisen. Doch wieder ist die Polizei auf einen schnellen Erfolg aus. Doch Drew und seine Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Zu Beginn habe ich Schwierigkeiten gehabt, um zu begreifen, was sich in diesem Thriller abspielt. Die Handlungsweisen der Beteiligten waren mir nicht ganz klar, aber nach und nach hat sich das gelegt und zum Ende war ich zu stark gefesselt, um das Buch wieder aus der Hand zu legen. Das zeichnet, meiner Meinung nach, einen guten Thriller aus. Auch der Spannungsbogen wurde Stück für Stück sehr plausibel, bis zum Ende aufgebaut. Das Ende hielt für mich überraschendes parat. Die Hauptfigur Drew ist sehr authentisch aufgebaut worden. Seine Handlungsweisen waren nachvollziehbar und durch die unverständlichen Reaktionen seiner Freunde, auch ein Stück weit plausibler. Drew´s Verhalten ist sehr menschlich, auch wenn der Verdacht mich am Anfang hat zweifeln lasse, ob er völlig unschuldig war. Doch die Entwicklung war sehr logisch aufgebaut, vor allem weil aus vielen Ecken Unterstützung kam.
Ich habe mich von dem Thriller „Blackout“ sehr unterhalten gefühlt, da er sehr interessant und spannend geschrieben wurde. Auch das „menscheln“ kam hier nicht zu kurz. Ich finde diesen Thriller lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Das Geheimnis

Die Kommissarin und der lange Tod
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Torben Grönewald ein nicht unumstrittener Fernsehstar wird tot in seinem Haus gefunden. Antje Servatius und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und das ist in diesem Fall sehr kompliziert, da es sich ...

Torben Grönewald ein nicht unumstrittener Fernsehstar wird tot in seinem Haus gefunden. Antje Servatius und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und das ist in diesem Fall sehr kompliziert, da es sich um einen in der Öffentlichkeit stehenden Mann handelt. Zu Hause ist für Antje die Situation als alleinerziehende Mutter einer körperlich behinderten Tochter im Pubertätsalter nicht ganz problemlos. Die Stellung von Kira ist nicht einfach, da sie immer wieder im Mittelpunkt von üblen Attacken steht, doch am Himmel scheint ein Hoffnungsschimmer zu erscheinen. Bei den Ermittlungen von Servatius und Seidel, einem ihrer Kollegen, wird deutlich das Grönewald ein Frauenheld war, obwohl verheiratet. Darin könnte natürlich das Motiv für den Mord liegen, doch die Ermittlungen zeigen ein sehr diffuses Bild und es kommen viele Verdächtige in Betracht. Doch irgendwie fügt sich noch kein konkretes Bild in diesem Puzzle zusammen. In die Ermittlungen platzt de Fund eines zweiten Toten, der in einer merkwürdigen Stellung gefunden wird. Hat der Tote irgendetwas mit dem ersten Mord zu tun. Sein Computer gibt Hinweise und eine Spur führt nach Frankreich.
Am Anfang habe ich überhaupt keinen Zugriff zu dieser Story und den Handelnden gefunden, was nicht gegen die Geschichte spricht. Ich bin zu Beginn einfach nicht warm geworden und mir sind einige Details durch die Lappen gegangen. Doch je länger dieser Krimi dauerte, um so besser habe ich einen Zugang zu den Hauptpersonen gefunden. Es spricht für den Spannungsbogen und die Kunst des Autors eine Geschichte zu stricken, die bis zum Ende lesenswert ist, weil die Aufklärung erst sehr spät geschieht. Auf diesem Weg geschehen viele Unerwartete Dinge, die sich allerdings gut in den Roman einfinden. Auch die einzelnen Schicksale, z. B. der Mordopfer werden gut aufgearbeitet. Antje Servatius, die ist eine gute Polizistin, aber durch ihr Privatleben sehr zerrissen, was manchmal schwer zu greifen ist. Die Alleinerziehende Mutter, die aber auch klare Vorstellungen für ihre Tochter, die für sie nicht immer zutreffen. Die Ähnlichkeit des Falles mit der Erzählung über ihre Tochter, sind gelungen aneinander angelehnt. Der Kollege von Antje, Seidel, ist so dass absolute Gegenteil seiner Chefin, Familie in geordneten Bahnen und ein sehr guter Mitarbeiter, ohne irgendwelche Skandale. Doch im tiefsten Inneren bewundert er Antje dann doch. So ergeben diese beiden ein gut eingespieltes Team, was sich auch manchmal fetzen kann. Ich finde das Thema des Buches und seine Figuren sehr authentisch und dadurch sehr gut nachzuvollziehen.
Alles in allem finde ich den Krimi schon sehr gelungen mit ein paar Längen und Wendungen, die ich immer noch nicht ganz verstehe. Den Unterhaltungswert finde ich trotz allem hoch. Also nur wer das Buch liest, kann sich sein eigenes Bild machen.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Die Mafia

Der Tintenfischer
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Commissario Antonio Morello ist aus seinem geliebten Sizilien nach Venedig versetzt worden, da er in Sizilien als „freier Hund“ auf der Todesliste der Mafia steht, Allerdings hat die Mafia auch seine Frau ...

Commissario Antonio Morello ist aus seinem geliebten Sizilien nach Venedig versetzt worden, da er in Sizilien als „freier Hund“ auf der Todesliste der Mafia steht, Allerdings hat die Mafia auch seine Frau und das ungeborene Kind ermordet. Er ist doch sehr in seine Rache vertieft und muss jetzt hier in Venedig seinen Man stehen. Hier steht er allerdings unter starker Beobachtung des Questore, der ihn loswerden möchte, allerdings hält der Vize-Questore seine Hand über ihn. In seinem Kommissariat arbeitet er mit Anna Klotze zusammen und auf einem Gang durch die noch durch den Corona Lock Down geschlossene Stadt bemerken sie einen Flüchtling, der sich von einer Brück in den Kanal darunter stürzt. Anna springt kurzerhand hinterher und rettet den jungen Mann. Im Krankenhaus befragen sie den Flüchtling David nach seinen Motiven und erfahren nach und nach etwas überseine Probleme. Doch andere Polizisten aus seinem Bereich wollen den jungen David, auf Befehl des Questore, abholen und ins Abschiebelager bringen. Doch Anna und Antonio bringen David aus dem Krankenhaus in Sicherheit und erfahren, was die Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa alles passiert. Alle Spuren führen zur Mafia und es wartet auf Antonio und Anna eine neue Herausforderung auf Sizilien.
„Der Tintenfischer“ ist ein Krimi mit sehr aktuellem Bezug, nicht nur das alle Beteiligten mit der Corona Pandemie leben müssen auch die Flüchtlingsthematik wird sehr interessant mit dem Einfluss der Mafia auf Sizilien verbunden. Das sich der Einfluss der Mafia auch auf die Situation der Flüchtlinge ausdehnt, liegt auf der Hand. Die Figuren sind sehr authentisch beschrieben und dass die Situation für Antonio auf Sizilien sehr gefährlich ist, kann ich mir sehr gut vorstellen. Den Autoren gelingt es sehr unterhaltsam die Aktualität in diesem Fall zu verflechten. Die Story ist gut geschrieben und lässt sich sehr gut lesen. Auch die Spannung wird sehr gut bis zum Ende aufgebaut und spitzt sich auf Sizilien zu. Auch die Beschreibung der Region ist hier sehr gut gelungen und die Atmosphäre in der Pandemie ist greifbar und ich konnte mich sehr gut in der Beschreibung wieder finden. Originell ist auch die Liaison zwischen Anna und Antonio auf dem Boot und so romantisch. Die Verknüpfung zwischen Titel des Buches und der Umsetzung finde ich sehr interessant.
Alles in allem finde ich diesen Krimi sehr aktuell und die Einbindung in die aktuelle Lage finde ich sehr gelungen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und durch die Aktualität hat es mich auch gereizt schnell bis zum Ende zu lesen. Ich finde das Buch ist lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Auf den Hund gekommen

Erzfieber
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Ariane arbeitet nun bei einem Tierarzt und ist nicht glücklich, da sie bei Operationen dabei sein muss. Ihr Chef ist verständnisvoll möchte aber mit ihr darüber reden. Ihr fällt auf das ein Hund noch nicht ...

Ariane arbeitet nun bei einem Tierarzt und ist nicht glücklich, da sie bei Operationen dabei sein muss. Ihr Chef ist verständnisvoll möchte aber mit ihr darüber reden. Ihr fällt auf das ein Hund noch nicht abgeholt worden ist und will natürlich wissen warum nicht. Bei dem Versuch den Hund an seinen Herrn zurückzugeben, ist viel Polizei in der Wohnung und der Besitzer, Herr Bublitz ist tot, Selbstmord. Der Hund, Charlie, ist total depressiv und Ariane nimmt ihn erst einmal mit nach Hause. Außerdem lernt sie den Kommissar Ben kennen, der ihr nicht unsympathisch ist. Durch ihn erfährt sie das keine weiteren Untersuchungen stattfinden, da es zweifelsfrei Selbstmord sei. Das glaubt Ariane nicht und bei einem besuch in der Bublitz Wohnung werden sie und Ben überfallen. Doch sie entdeckt einen versteckten Umschlag und nimmt ihn an sich. Dieser Umschlag hat es in sich, nur versteht Ariane zu Beginn nicht, was für Geheimnisse enthalten sind. Ihr fällt nur auf, dass es sich um den Bergbau in Freiberg handelt. Nachdem sie und Ben in der Wohnung Bublitz überfallen worden sind, ist nun klar, dass der Inhalt sehr brisant ist und Ariane setzt natürlich alle Hebel in Bewegung, um auf die Spur dieses Geheimnisses zu kommen.
Die Figur Ariane ist schon eine ganz besondere. Sie schnüffelt und ermittelt aus einem inneren Antrieb heraus. Ist es nur weibliche Neugier oder steckt da eine Berufung zur Detektivin dahinter. Auf jeden Fall ist diese Figur manchmal schwer zu ertragen, wenn sie mal wieder mitten in einem gefährlichen Fall steckt. Naiv oder unbedarft fällt mir da spontan ein, wenn sie mal wieder jede Vorsicht außer Acht lässt und in einen Fall stolpert. Und das ist ja manchmal das liebenswerte an dieser Figur, sie kümmert sich, ob Hund, ob Mensch. Nur bei den Männern ist sehr große Vorsicht angesagt. Scheinbar ist das Motto, nur nicht binden, um die eigene Freiheit nicht zu verlieren. Die anderen Figuren, die hier beschrieben werden, verblassen ein wenig, da sie Begleiterinnen oder Helfende von Ariane sind, wie z.B. Stephanie, ihre Kollegin, Heike, die ihr die entscheidenden Hinweise gibt oder die Männer Ben und Stirko, die sich beide ein wenig Hoffnung machen. Der Plot ist ungewöhnlich, aber nachvollziehbar, wenn es um Geld geht, fallen viele Schranken. Auch die Spannung bekommt der Autor sehr gut hin. Es dauert schon bis zum Ende, bis das Rätsel endgültig gelöst ist.
Erzfieber von Marcus Wächtler ist ein gut zu lesender Krimi mit viel Lokalkolorit. In manchen Passagen ist es ein wenig zäh und auch die Ariane ist manchmal ein wenig unglaubwürdig. Aber ich finde der Mix macht es. Ich habe mich mal wieder gut unterhalten gefühlt.

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