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Veröffentlicht am 22.05.2022

Wer nicht glauben will, muss sterben

Tod in Oberammergau
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Philipp Marein und Emil Bär sind auf einem Seminar in einem Kloster in Franken. Dort geht es um die Kontroverse des Seins Jesus Christus. Ein Geschenk von Philipp an seinen Freund Emil zum Geburtstag. ...

Philipp Marein und Emil Bär sind auf einem Seminar in einem Kloster in Franken. Dort geht es um die Kontroverse des Seins Jesus Christus. Ein Geschenk von Philipp an seinen Freund Emil zum Geburtstag. Das Seminar erscheint ihnen recht langweilig, doch es gibt zwei Teilnehmerinne, die sie sehr interessieren. Es stellt sich heraus, dass die beiden Damen einer Gruppe von Menschen angehören, die glauben, dass Jesus nicht am Kreuz, sondern in Indien an Altersschwäche, gestorben ist. Nach einer amourösen Nacht sind die beiden am nächsten Morgen verschwunden und werden tot an einem Kreuz aufgefunden. Da Emil und Philipp die beiden letzten waren, die sie gesehen, sind sie dringend tatverdächtig und müssen fliehen, um die richtigen Mörder zu fassen. Die Hinweise, die sie noch bekommen haben, führen sie zu der Gruppe, die sich Ecce Homo nennt und im Allgäu und in Franken zu Hause sind. Nach und nach suchen sie die Mitglieder auf, doch diese sterben schnell nach ihrem Besuch. Was sie herausgefunden haben führt als Spur direkt nach Oberammergau.
Der Krimi „Tod in Oberammergau“ von Gwaltinger/Rauch ist ein spannender Krimi mit religiöser Thematik. Das Leben und Sterben Christi ist ein immer wieder aktuelles Thema, das diskutiert wird und in dem es um nicht mehr und nicht weniger um das Glauben geht. Immer wieder wird wissenschaftlich untersucht, was sich jedoch eher auf einer eher emotionalen Ebene abspielt. Genau hier setzt dieser Krimi an und nimmt als Background sozusagen, die Passionsspiele in Oberammergau als Ort der Entscheidung. Darauf ist dieser Krimi aufgebaut und seine Handlung läuft sehr stringent auf diesen Höhepunkt hinaus. Ein sehr gut durchdachter Spannungsbogen, der mich als Leser sehr nah am Roman belässt. Die Spannung wird immer wieder mit aktuellen Morden hoch gehalten und es ist irgendwann klar, dass es auf die Passionsspiele hinausläuft. Die beiden Erzählstränge, Philipp und Emil, auch so wie es aussieht immer abwechselnd von den beiden Autoren geschrieben, in der Ich-Form bindet mich, den Leser, in das Geschehen um den Tod der Menschen und der Flucht mit ein. Erlässt mich an all den Gedanken dieser beide teilhaben und mitleiden.
Ich finde diesen Krimi um die beiden Hauptcharaktere Philipp und Emil sehr lesenswert und kann allen die Krimis mit religiösem oder regionalem Schwerpunkt sehr gerne empfehlen. Er ist spannend und unterhaltsam zugleich.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Spannender Mordfall

Mallorquinische Rache
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Der historische Zug von Palma nach Soller wird jährliche von vielen tausend Menschen benutzt und gerade hier geschieht ein Mord. Roman Cabot, einer der Aktionäre, der Betreibergesellschaft wird bei einer ...

Der historische Zug von Palma nach Soller wird jährliche von vielen tausend Menschen benutzt und gerade hier geschieht ein Mord. Roman Cabot, einer der Aktionäre, der Betreibergesellschaft wird bei einer Werbefahrt ermordet. Sargento Lluc Casasnovas soll diesen Fall noch aufklären und er ist gar nicht glücklich darüber, da er nur noch 5 Tage zu arbeiten hat und dann in den vorzeitigen Ruhestand gehen will. Er träumt schon von seinen Orangenhainen und seiner Angebeteten Rosa, die er zurück erobern will. Der Fall ist sehr verzwickt, da keiner etwas gesehen hat und es mehrere Verdächtige mit einem Motiv gibt. Doch Beweise zu finden ist nun das Problem, das Lluc und seine Nachfolgerin Fina, mit Unterstützung aus Palma, lösen sollen, Außerdem ist die Presse auch schon auf den Fall aufmerksam geworden und Laura und Toni, der Kameramann, wollen mit der Story groß rauskommen. Doch auch Lluc, obwohl er Einheimischer ist, merkt wie verwoben das Geflecht um die auf Aufklärung ist, da sich natürlich auch die Oberen aus Soller einmischen. Aber mit Ruhe und Bedacht kommt Lluc dem Täter auf die Spur, aber es ist noch ein langer Weg bis zur Aufklärung.
Mit diesem Krimi „Mallorkinische Rache“ ist Lilly Alonso ein spannender und unterhaltsame r Roman gelungen. Es ist neben der spannenden Story auch ein überaus liebevoll gezeichnetes Bild von Soller und seiner Umgebung und natürlich die Besonderheiten der Sollerics., gelungen. Die detailgetreue Beschreibung der Personen und ihrer Besonderheiten kann ich nur hervorheben. Da ist auf der einen Seite der Sargento Lluc Casasnovas, ein sehr erfahrener und gut vernetzter Polizist, der sich seine letzten Tage im Polizeidienst anders vorgestellt hat. Der aber mit seiner Kenntnis für den Roman die sonnige Seite der Ermittlungen darstellt. Er und seine Kollegin Gual sind ein tolles Team und stehen so als Gegenpart zu Fina, seiner Nachfolgerin, und dem Kommissar aus Palma gegenüber. Erfahrung im Umgang mit den Menschen steht hier dem Willen Karriere zu machen gegenüber. Auch eine sehr spannende Betrachtung der Situation. Auch die restlichen Charaktere sind sehr gut beschrieben und es bleiben keine Fragen offen. Das alles trägt zur Spannung bis zur letzten Seite bei und auch die Überraschung, die sie am Ende präsentiert, trägt zu dem sehr spannenden Krimi bei. Allerdings menschelt in diesem Krimi auch und auch dort ist unser Hauptdarsteller Lluc beteiligt. Diese menschliche Seite begleitet den Leser durch den ganzen Roman und trägt zur hohen Identifikation bei. Am Ende gibt es dann auch noch Lebensweisheiten, die das ganze abrunden.
Ich habe diesen Krimi mit sehr großem Interesse gelesen, nicht nur weil ich den „Tatort“ kenne, sondern auch den Ort Soller. Diesen sehr bildhaften, spannenden und unterhaltsamen Krimi kann ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Ermittlungen auf Usedom

Der Tote im Netz
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Franziska Mai hat einen Auftrag, zu verhindern das das Bäderradio vom Netz verschwindet, da es übernommen wurde. Sie und ihr Volontär Janis führen ein neues Format ein : die Problemlöser. Ihr erster Fall ...

Franziska Mai hat einen Auftrag, zu verhindern das das Bäderradio vom Netz verschwindet, da es übernommen wurde. Sie und ihr Volontär Janis führen ein neues Format ein : die Problemlöser. Ihr erster Fall ist die Beschwerde eines Fischers über Behördenwillkür. Die beiden machen sich eines morgens auf den Weg, um einen O-Ton von dem Fischer zu bekommen. Doch sie treffen ihn nicht an, aber seine Leiche wird im Netz gefunden. Die Story für die beiden. Doch der Kriminaldauerdienst lässt sie abblitzen. Doch Franzi wäre keine gute Reporterin, wenn sie sich davon abhalten lassen würde. Also hängt sie sich an Kommissar Kay Lorenz, um Neuigkeiten zu erfahren. Der ist nicht begeistert davon, doch Franzi kann ihn überzeugen. So arbeiten sie nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammen an dem Fall. Sie haben auch schon eine Gruppe von Verdächtigen, die Tierschützer, doch irgendwie gibt es nichts konkretes, bis eine deutliche Warnung auf Franzis Schreibtisch landet. Sie scheint dem Täter wohl sehr nahe gekommen zu sein.
Der Tote im Netz von Frauke Scheunemann hat eine spannende Story, die ich mir gut vorstellen konnte und eine nachvollziehbare Hauptperson mit der Reporterin Franzi. Die neugierig und einfühlsam daherkommt. Sie tut alles, um ihr Radio zu retten. Ihr freundlicher Gegenpart ist Kommissar Kay Lorenz, ein scheinbar unsympathischer Mensch nur auf Karriere gepolt. So treffen diese rheinische Frohnatur auf den einheimischen Kommissar. Die Entwicklung dieser beiden Figuren ist von der Autorin sehr einfühlsam gestaltet worden und man kann dem Sprichwort; Gegensätze ziehen sich an, schon etwas abgewinnen. Aber da sind ja auch noch weitere Figuren, die sich auf der einen Seite sehr positiv einfügen. Janis, der Voli, dem Franzi viele gute Einfälle verdankt oder auch Greta, die naseweise Tochter des Kommissars, die Franzi sofort ins Herz schließt, aber auch die mehr oder weniger vordergründigen Randfiguren Henk, der Fischer und Helena, in die sich Janis ein wenig verguckt hat. Authentisch ist dieser Usedom Krimi nun wirklich und man lernt auch eine Menge schöner Ecken auf der Insel kenne, die sicherlich auch anregen dort einmal seinen Urlaub zu verbringen. Der Fall, den der Krimi beschreibt, ist auch sehr gut aufgebaut und die Spannung läuft auf ein überraschendes Ende hinaus.
Ich finde diesen Usedom Krimi sehr charmant, aber auch spannend geschrieben und man merkt der Autorin an, dass sie sich auf Usedom wohlfühlt, was ich durchaus verstehen kann. SO ist dieser Usedom Krimi eine wunderschöne Mischung aus Spannung und Unterhaltung und das ist es doch was mich dazu bringen soll diese Bücher zu lesen. Ich finde ein sehr gelungener Ausflug auf die Insel Usedom und sehr empfehlenswert zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Tiefe Recherche

Die Volontärin
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Emma Erdmann tritt durch die Vermittlung ihres neuen Freundes Tom eine Stelle als Volontärin beim Stream Radio Ruhrgebiet an und muss schon bald ihre erste Sendung allein ausrichten, da ihr Ex-Freund und ...

Emma Erdmann tritt durch die Vermittlung ihres neuen Freundes Tom eine Stelle als Volontärin beim Stream Radio Ruhrgebiet an und muss schon bald ihre erste Sendung allein ausrichten, da ihr Ex-Freund und Kollege Tom verschwunden ist. Tom war zuletzt auf der Spur des Investors Peter Blume und seiner Investition bei Volovexti, eines Start Ups für autonomes Fliegen. Er hat recherchiert, ob Peter Blume einflussreiche Menschen bestochen hat. Emma ist in Sorge um Tom und bei einer Durchsuchung der Wohnung von Tom, um etwas über seinen Verbleib zu erfahren, entdeckt sie eine Mindmap mit verschiedenen Hinweisen. Sie nimmt sich vor diese Spuren noch ein bisschen tiefer zu recherchieren und auf Sendung zu bringen. Gleichzeitig bekommt sie mysteriöse Drohbotschaften. In was für ein Wespennest hat Emma gestoßen?
Der Thriller „Die Volontärin“ von Stefan Cornelissen hat mich von der ersten Seite überzeugt. Seine Schreibweise ist sehr unterhaltsam und ich konnte dem Verlauf der Story sehr gut folgen. Die Hauptakteurin ist sehr gut beschrieben in all ihren Facetten und auch ihre Lebensgeschichte ihrer 28 Jahre findet Eingang. Das alles trägt zu einem guten Verständnis dieser Figur bei. Auch ihr Umfeld mit ihrer Freundin Nadine, ihrem Freund Michael und ihrem Ex Max kann man sehr gut nachempfinden, vor allem es verstehen, wenn sie sagt, es ist gut, dass es euch gibt. Auch die Gegenparts mit der Figur des Investors Peter Blume und seiner Unterstützer sind sehr gut aufgebaut und auch sehr plausibel und authentisch beschrieben. Die Rolle des Tom und der Radio Chefin Alexandra sind erst sehr diffus und bekommen im Laufe des Buches mehr Konturen und auch mehr Raum. Sehr interessant finde ich die Side Story die der Autor entwickelt und vielleicht noch auf ein zukünftiges Mehr hoffen lässt. Für mich als Dortmunder war es natürlich toll, die Schauplätze in der Stadt nachvollziehen zu können. Der Aufbau des Thrillers war gut aufgebaut bis zum Ende.
Ich habe mich am Ende des Buches gefragt, wie ich den Thriller einordnen würde und ich denke, dass es nicht immer notwendig ist im Buch über eine Menge Leichen zu stolpern. Hier ist meiner Meinung nach das Spannungselement so gewählt das es zum finalen Showdown kommt und das hat mir sehr gut gefallen. Also kann ich diese Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Auf der Spur

Erzfest
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Ariane ist wieder auf Spur des unbekannten Spenders, der, nachdem er Geld für Freiberg spendet, immer wieder einen Toten hinterlässt. Bei einem Termin in einer Dresdener Anwaltskanzlei entdeckt sie ein ...

Ariane ist wieder auf Spur des unbekannten Spenders, der, nachdem er Geld für Freiberg spendet, immer wieder einen Toten hinterlässt. Bei einem Termin in einer Dresdener Anwaltskanzlei entdeckt sie ein Schriftstück, das auf den Spender hinweist. Als sie mit dem Dokument die Praxis verlässt, wird sie durch Männer verfolgt, die sie schon mal gesehen hat. Sieflieht durch Dresden und trifft auf Jürgen, den sie auf Anhieb sympathisch findet und der ihr hilft. Zurück in Freiberg schlüpft sie bei einer Freundin unter, aber sie stößt mit ihren Theorien auf Ablehnung und als sie auf dem großen Bierfest von Freiberg auch noch den Vorstandsvorsitzenden der Freiberger Brauerei beherzt „rettet, verliert sie nach und nach ihre Freunde. Doch ist alles nur eine Einbildung von Ariane?
Eine neue Geschichte um Ariane Itzen, die sich auf die Spur des Millionenspenders macht. Auch dieser Krimi aus und um Freiberg hält wieder das gleiche, erfolgreiche Konzept bereit, wie in den Vorgängerkrimis. Ariane auf der Spur, diesmal startet sie in Dresden und sie tappt wieder in jedes Fettnäpfchen hinein, das sich ihr bietet. Aber das macht diese Figur aus, das macht sie auf der einen Seite liebenswert, aber auf der anderen auch etwas abstoßend. Auch ich habe mich wieder ertappt, bei manchen Aktionen, die Augen zu Verschließen und meine Gedanken in ein „um Himmelswillen“ laufen zu lassen. SO krass ist die Figur aufgebaut. Auch diesmal ist ihre Beziehung zu Männern Thema, und auch hier wieder sehr gespalten. Da sieht es so aus das Ben bei ihr einen Schritt weitergekommen ist, aber leider (noch) nicht. Da wäre dann noch Jürgen. Auch er ist ihr sehr zugetan, doch auch hier wieder nichts. Auch ihre Freundschaft mit anderen setzt sie durch ihr Verbissenheit aufs Spiel. Der Autor Marcus Wächtler hat auch hier wieder ein sehr komplexes Bild von Ariane gezeichnet. Und auch hier kommt kriminalistische Ansatz nicht zu kurz und die Fährte zu einer Enttarnung des Millionenspenders ist gelegt. Der Spannungsbogen ist sehr gut gelegt und mit Sackgassen gezeichnet. Auch die Stadt Freiberg mit seiner Brauerei kommt in den Erzählungen nicht zu kurz, eine gute Mischung aus Spannung und regionalem Flair
Ich finde auch diesen Band „Erzfest“ um Ariane Itzen wieder sehr gelungen und es hat mir wieder Spaß gemacht ihr neuestes Abenteuer zu lesen. Ich freue mich immer wieder auf die Geschichte und mir ist Ariane ein wenig ans Herz gewachsen, mit all ihren Macken.

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