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Veröffentlicht am 14.06.2021

Der Inselpolizist

Wattenmeermord
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Jan ehemaliger Kommissar aus Essen lebt mit seiner Frau Laura, ebenfalls ehemalige Kommissarin, auf Pellworm und arbeitet als Inselpolizist. Seine Frau Laura, die bei ihrem letzten Einsatz schwerverletzt ...

Jan ehemaliger Kommissar aus Essen lebt mit seiner Frau Laura, ebenfalls ehemalige Kommissarin, auf Pellworm und arbeitet als Inselpolizist. Seine Frau Laura, die bei ihrem letzten Einsatz schwerverletzt wurde, Führt einen Hof mit einer kleinen Pension. Recht beschaulich ist das Leben hier auf der Insel, bis ein Toter auf einer Bank auf dem Deich gefunden wird. Schnell stellt sich heraus, dass der Tote keines natürlichen Todes gestorben ist. Es handelt sich um den ehemaligen Chirurgen Hoffmann, der dort gefunden wurde. Tamme, der den Toten auf Betreiben seiner Vermieterin Rieke Jan meldet, ist auch gleichzeitig an der Aufklärung sehr interessiert. Es passiert halt nicht so viel auf der Insel. Jan meldet diesen Mord dann auch nach Flensburg und von dort kommt dann auch ein Ermittlerteam. Doch natürlich können Jan und Laura das Ermitteln nicht lassen und so entspannt sich ein Wettlauf, wer die Tat am Ende aufklärt.
Ich mag Krimis wie diesen, wo es scheint, als wenn die Zeit stehen bleibt. So entspannt kommt diese Story daher, Und auch ihre Hauptdarsteller Jan und Laura, aber auch der typische Inselbewohner Tamme, der natürlich gerne etwas Farbe in seinen Alltag bringen möchte, deshalb ist er auch so erpicht an den Ermittlungen teilzunehmen. Der Umgang von Laura und Jan zueinander wird als sehr liebevoll beschrieben und wenn da nicht ein Toter wäre, könnte man von einer Inselidylle sprechen. Doch es gibt sie nun mal diese Leiche und die Ermittlungen erweisen sich als sehr zäh und es gibt ein paar Hinweise, aber irgendwie lange keinen Durchbruch. Natürlich kommt eine Ermittlerteam aus Flensburg, da Jan ja nur als Inselpolizist gesehen wird, der Strafzettel verteilen und Streitereien schlichten darf. Aber die beiden Festlandspolizisten sind doch eher Fremdkörper in diesem Fall, auch wenn nicht beide gleich unsympathisch sind. Natürlich macht sich am Ende die Routine, Jan war ja auch mal Kommissar, und die Kenntnisse der Insel bezahlt. Die Spannung in diesem Krimi wird lange aufrecht gehalten und das zeichnet diesen Roman aus. Interessant in diesem Inselkrimi die Rolle der Tiere, die auch ihr Eigenleben entwickeln, wie Lauras Katze und Hund, sowie die am Tatort neugierig umherstreifenden Schafe.
Ich mag diesen entschleunigten Pellworm Krimi mit seinen liebevoll beschriebenen Einwohnern, inklusiver der Tiere, und diese herrliche Sprache, die sich durch das ganze Buch zieht, Ich kann diesen Krimi von Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Verlorene Kinder

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Ein neuer Fall für die Polizei in Le Lavandou und den Rechtsmediziner Leon Ritter. Am Strand wird ein kleines Kind tot aufgefunden, das brutal misshandelt und ermordet wurde. Dieser Fall geht Leon stark ...

Ein neuer Fall für die Polizei in Le Lavandou und den Rechtsmediziner Leon Ritter. Am Strand wird ein kleines Kind tot aufgefunden, das brutal misshandelt und ermordet wurde. Dieser Fall geht Leon stark an die Nieren, da es sich um Kinder dreht. Die Polizei steht vor einem Rätsel, aber es steht ein Verdächtiger bereit, der neue Arzt Baladouer, der Kontakt zu dem toten Jungen hatte. Leon und Isabelle sind nicht von seiner Schuld überzeugt, aber der Polizeichef Zerna braucht Ergebnisse. Dann wird ein Unternehmer tot aufgefunden und es sieht nach einem Unfall aus. Doch Leon ist da anderer Meinung, da die Untersuchungen von einem Mord ausgehen. Zur gleichen Zeit steht der Dekan, der zum Bischof von Toulon, ernannt werden soll vor einer wichtigen Entscheidung. Er hat 300000€ Schulden und lässt sich auf einen gefährlichen Deal ein. Die Polizei ist in ihren Ermittlungen sehr begrenzt und findet keinen Hinweis, der sie weiterbringt. Doch Leon lässt das tote Kind nicht zur Ruhe kommen und er sucht nach weiteren Leichen, die er auch findet. Doch bringt die Polizei diese Funde weiter? Doch langsam, aber sicher reihen sich die Spuren aneinander, doch es wird noch weitere Tote geben, bis der Täter endlich gefasst wird.
Ein Mordfall in einer tollen Urlaubsregion und das ist die Stärke dieses Krimis, er verquickt einen sehr spannenden Kriminalfall in einer sehr schönen Landschaft. Das ist Kino für den Kopf vom Feinsten. Auch die Story dieses Krimis ist sehr aktuell und sehr brutal. Mord und Missbrauch ist sehr aktuell und immer wieder in den Schlagzeilen und auch der Missbrauch in katholischen Einrichtungen ist gerade in aller Munde. Das es hier auch die Täter trifft ist ein weiteres Spannungselement. Ansonsten ist in Le Lavandou alles beim Alten. Das Cafe mit seinen Beteiligten wälzen ihre Alltagsprobleme und haben immer wieder Zeit für einen Rose und ein Spielchen Boule unter Freunden oder mit den Touristen. Auch die bei der Polizei ist alles wie immer. Zerna, der möglichst schnelle Ergebnisse will, um gut dazustehen. Masclau der mit seinem Machotum und seiner Fremdenfeindlichkeit auch einen Durchschnittspolizisten abgibt. Isabelle kämpft um ihre Reputation und mit ihrer Tochter Lilou, die mal wieder ihre eigenen Wege geht und Leon, den die toten Kinder nicht in Ruhe lassen und deshalb auch gerne wieder die Polizei unterstützt. Alles in allem ist hier auch wieder ein guter Spannungsbogen erzeugt, der viele Möglichkeiten des Miträtselns lässt, aber zum Ende doch wieder ein, vielleicht vorhersehbare Lösung bietet. Der Prolog bildet auf jeden Fall einen Teil einer interessanten Klammer.
Ich liebe die Krimiserie aus der Provence mit ihren sehr sympathischen Hauptdarstellern. Deshalb kann ich auch dieses Buch mit sehr gutem Gewissen empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Mord nach Zahlen

Aachener Abrechnung
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Britta Sander ist gerade von einer Schussverletzung genesen, da übernimmt sie für ein Kollegin eine Beschattung auf einer Party. Doch zu der Überprüfung des Ehemanns kommt es nicht. Ein Toter wird in einer ...

Britta Sander ist gerade von einer Schussverletzung genesen, da übernimmt sie für ein Kollegin eine Beschattung auf einer Party. Doch zu der Überprüfung des Ehemanns kommt es nicht. Ein Toter wird in einer Suite aufgefunden, bestialisch ermordet. Auf der Leiche findet die Polizei die römische Zahl V in den Körper eingeritzt. Der Tote ist der sehr unbeliebte Personalchef Bodensohn. Das Ermittlerteam bekommt einen Hinweis und hat auch den Täter bald gefunden, der auch die Tat gesteht. Fall abgeschlossen? Nein, denn es wird ein zweiter Toter gefunden und die Rätsel des Ermittlerteams sind wieder da, obwohl sie alle Kräfte bündeln. Außerdem ist da noch der Gerichtsprozess um den Tod des Postkartenmörders, der Britta schwer verletzt hat und Tom unschädlich gemacht hat. Der Staatsanwalt will Tom unbedingt verurteilen. Das Team um Britta und Körber sind unterwegs und untersuchen viele Spuren, doch irgendwie kommen sie nicht weiter. Doch dann gibt es auch noch einen dritten Toten und langsam wird es für das Team klarer und sie sind dem Täter auf der Spur.
Der Krimi Aachener Abrechnung von Ingrid Davis zeigt eine interessante Kooperation zwischen Polizei und Detektei auf, die die Ergebnisse bei der Aufklärung deutlich verbessern. Natürlich sind die Beziehungen untereinander sehr ungewöhnlich, doch hier können verschiedene Kompetenzen gebündelt werden. Ergänzend sind auch die Wege, die von dem Team beschritten werden. Die Spannung wird lange hochgehalten und die Aufklärung geschieht erst ganz zum Schluss. Auch Motiv und Täter bleiben lange im Dunkeln, was für diesen Krimi spricht. Die handelnden Personen werden sehr gut beschrieben und es ist auch ganz einfach diese zu Identifizieren. Obwohl es sich hier um den 6. Fall mit Britta Sander handelt. Manchmal ist der IT-Experte Tahir mit seinem französischen Akzent schwer zu lesen, es hilft die Passagen laut zu lesen. Für Kenner der Reihe ist es natürlich gut, dass es eine Anschlusshandlung gibt, wenn der Gerichtsprozess gegen den Mörder des Postkartenmörders, Tom, zu einem guten Ende geführt wird. Natürlich am Ende dann der Hinweis (!) auf die sicherlich geplante Fortsetzung.
Der hier vorliegende Krimi aus Aachen ist sehr interessant und unterhaltsam geschrieben, mit einer sich steigernden Spannung, die ich für eine Voraussetzung halte, um ein Buch flüssig zu lesen. Das ist hier der Fall und deshalb halte ich ihn für sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Privatermittlungen

Doppelbock
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Und wieder ist Frederieke Stier in einen Mordfall geschlittert. Ein Freund von ihr wird tot aufgefunden. Am Vorabend war sie noch auf einer Versammlung und hat gemerkt, dass er einigen Ärger hatte. Frederieke ...

Und wieder ist Frederieke Stier in einen Mordfall geschlittert. Ein Freund von ihr wird tot aufgefunden. Am Vorabend war sie noch auf einer Versammlung und hat gemerkt, dass er einigen Ärger hatte. Frederieke hat während der Kur ihren neuen Freund Hartmut kennengelernt, doch das hält sie nicht vom Ermitteln ab. Hartmut passt das überhaupt nicht, weil er es für gefährlich hält und er auch auf die Gesundheit von Frederieke aufpassen möchte. Nun das ist sehr ungewöhnlich für sie, weil sie auf sich selber aufpassen konnte, bisher. Aber das Ermitteln steckt ihr nun mal im Blut. Außerdem war der Tote, Alexander ihr Freund, und wohl hinter eine große Sauerei gekommen. Doch lange liegt alles im Dunkeln und je länger sie ermittelt, desto gefährlicher wird es für sie und ihr Umfeld. Da werden tote Ratten an die Türen geheftet und zu guter Letzt wird auch noch ein weiterer Freund, Thorsten, tot aufgefunden. Frederieke ermittelt weiter im Umfeld von Alexander und bald erkennt auch sie welche Sauerei er auf der Spur war.
Ein neuer Fall um die ehemalige Kommissarin Frederieke Stier in Essen. Ein sehr aktuelles Thema wird in diesem Krimi behandelt. Umweltprobleme im Umfeld der Zechen und Bewohner, die sich dagegen wehren, aber auch viele ehemalige Bergleute, die davon nichts wissen wollen. In diesem Spannungsfeld muss Frederieke ihre privaten Ermittlungen durchführen. Gegen den Willen der Polizei, nur ein ehemaliger Kollege, Patrick, hilft ihr. Aber auch ihr privates Umfeld und das vor allen Dingen in der Person von Hartmut, sind nicht begeistert von ihren Ermittlungen. Doch irgendwie liegt ihr das Ermitteln im Blut und sie kann deshalb nicht anders, als ihre „Arbeit“ zu machen. Die Beschreibung der Person Frederieke ist sehr authentisch, ebenso wie die Situation im Umfeld der Zechen. Die Handlung ist sehr gut entwickelt worden und die Spannung steigt bis zum Ende hin an. Ein sehr logisch aufgebauter roter Faden führt durch diesen Roman.
Alles in allem finde ich diesen zweiten Krimi von Thomas Salzmann um die Essener Kriminalkommissarin, dieses Mal ehemalige, Frederieke Stier sehr klar aufgebaut und spannend geschrieben. Ich kann die Szenerie in Essen sehr gut nachempfinden und finde diesen Krimi sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Die Erlöserin

Todeskalt
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Die Psychologin Cora erhält von ihrer Freundin Melanie einen Notruf mit einem Hilferuf. Sie ist in einem Dorf im Taunus und fühlt sich verfolgt. Cora bricht sofort auf, doch trifft sie ihre Freundin nicht ...

Die Psychologin Cora erhält von ihrer Freundin Melanie einen Notruf mit einem Hilferuf. Sie ist in einem Dorf im Taunus und fühlt sich verfolgt. Cora bricht sofort auf, doch trifft sie ihre Freundin nicht mehr an. Dafür findet sie in einer Burgruine eine Tote. Der Tod sieht wie ein Selbstmord aus. Das sieht auch der zuständige Beamte, der von den Ermittlungen des LKA nicht glücklich ist. Cora und ihr Kollege Berger sind nicht gerne gesehen im Taunus, doch es gibt Anzeichen das es nicht nur ein Tote gibt, sondern das auch andere ungeklärte Todesfälle im Zusammenhang zu sehen sind. Das wiederum bringt das LKA in die Ermittlungen. Doch Cora´s Kollege Berger hat eigene Probleme mit einem alten Fall in den er selber psychisch verwickelt ist und er immer wieder Hinweise auf den damaligen Täter, der seine Freundin ermordet hat, bekommt. Doch auch Cora rutscht immer tiefer in den Fall, der auf eine alte mystische Figur, die Erlöserin, hinweist. Doch auch der Kollege Darlinger ist nicht untätig. Er ist auf einschlägigen Internetseiten unterwegs und sucht dort nach Spuren der Erlöserin. Ob das Ermittlerteam der Erlöserin auf die Spur kommen kann?
Das ist ein sehr interessanter Psychothriller, der hier vorliegt. Die Atmosphäre, die hier in dem Taunusort herrscht, ist schon sehr aufregend. Keine wirkliche Dorfidylle, eher eine bedrohliche Situation, mit dem ermittelnden Polizeibeamten vor Ort und der kontrollierenden Gruppe von Dorfschützern. Das in dieser Situation eine Profilerin vom LKA, Cora, natürlich überhaupt nicht ernst genommen wurde. Cora ist eine sehr toughe Psychologin, die viel auf eigene Faust ermittelt. Doch sie ist den mysteriösen Geschehnissen im Dorf auf der Spur, doch sie stößt auf eine Mauer des Schweigens und der Ablehnung. Vor allem wird die Ermittlung durch die Einwohner behindert und vor allem durch eine mysteriöse dunkel gekleidete Person, die sie beobachtet und verfolgt. Es ist die Geschichte der Erlöserin. Der zweite LKA Ermittler ist Kommissar Berger, der nach dem Tod seiner Freundin, den er nicht verhindern konnte, noch in psychiatrischer Behandlung und somit in den Kreis der Erlöserin. Die beiden Ermittler sind bekannt für ihre Eigeninitiative, außerdem stehen sie sich sehr nah. Die Erzählweise in diesem Thriller ist sehr fesselnd, was durch die Kürze der Abschnitte noch unterstützt wird. Der Spannungsaufbau ist bis zum Schluss sehr gut gelungen und somit bleibt der Thriller bis dahin undurchsichtig.
„Todeskalt“ von Nikolas Stoltz ist ein sehr spannender Thriller, der mir super gut gefallen hat und den ich beim Lesen kaum aus der Hand legen konnte. Ich finde ihn sehr empfehlenswert.

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