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Veröffentlicht am 01.12.2017

Eine fantastische Fortsetzung mit viel Spannung, Magie, Humor und jeder Menge schräger Typen

Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen
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„Menschen, Tiere, Sensationen“ (S. 164)

Meine Meinung:

„Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen" ist die Fortsetzung von „Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame ...

„Menschen, Tiere, Sensationen“ (S. 164)

Meine Meinung:

„Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen" ist die Fortsetzung von „Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen“ und knüpft ziemlich nahtlos an die Ereignisse des Vorgängerbandes an. Daher würde ich auch jedem raten, zunächst den ersten Band zu lesen!

Durch diesen reibungslosen Anschluss ist man als Leser nach einem rätselhaften Prolog sofort wieder mitten drin in der abenteuerlichen Geschichte um Lennart und seinen geerbten magischen Mops Bölthorn. Noch immer gilt es, das Wiedererstarken des mächtigen dunklen Zauberers Olav Krähenbein mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Selbstverständlich sind alle Lieblinge aus dem ersten Teil wieder mit von der Partie, sei es die leidenschaftliche Köchin Maria Calvino von „Nebenan“, die taffe und doch latent verführerische Kommissarin Maja Tysia oder auch Lennarts guter Kumpel Frederik Sandberg, wobei natürlich keiner von ihnen dem (nicht ganz so) heimlichen Star dieser Geschichte, Mops Bölthorn, die Show stehlen kann. Natürlich gibt es auch auf der Seite der Antagonisten und „unbestimmten Charaktere“ ein paar alte Bekannte anzutreffen, sei es der kriminelle und gefährliche Ex-Kommissar Nilsson oder auch der geheimnisvolle Leierkastenmann. Zu diesem wunderbar schillernden Reigen der schrägen Charaktere gesellen sich im Verlauf der Geschichte noch ein paar ganz neue, tolle Figuren hinzu, wie beispielsweise der zeitweilig extrem verwirrte Professor Titus Hellström.

Die Geschichte nimmt diesmal rasend schnell an Fahrt auf und hält für Lennart und Bölthorn gleich mehrere, teilweise sehr unschöne Überraschungen sowie diverse Herausforderungen bereit. Lennart sitzt dabei mal wieder zwischen allen Stühlen, da er ja eigentlich so gut wie niemanden hat, dem er den ganzen Schlamassel, in dem er steckt, erklären kann – außer natürlich Bölthorn, aber der kann ja nur manchmal sprechen…

Was die Themen Spannung, Tempo, Humor und Fantasie angeht, hat mir diese Fortsetzung sogar noch besser gefallen als der erste Band! Die Story sprüht nur so vor irrwitzigen Ideen und unterhaltsamen Merkwürdigkeiten. Hier gibt es neben Orakeln in Keksdosen & Liebesallergien (gut, das kennen wir schon aus Band 1) magische Speisen, randalierende Fabelwesen in Küchen, ernsthafte Ehekrisen im Feenreich (die es auch zu lösen gilt!) und geheimnisvolle „Findehelfer“ in dunklen, verschneiten Wäldern - und dies alles gewürzt mit dem wunderbaren Humor von Lars Simon! Unterhaltsamer kann eine Geschichte kaum sein!

Tja, nur das Ende des Buches… wird hier natürlich nicht verraten! Aber so viel sei gesagt: Ich kann das Erscheinen des nächsten Bandes kaum abwarten!

FAZIT:
Spannung, Humor, Fantasy und schräge Typen – für mich ein absolutes Lesehighlight des Jahres! Lang lebe Bölli!

Veröffentlicht am 28.11.2017

Ich bin absolut begeistert – ein „must have“ (nicht nur) für jeden Suppen-Freund!

Spoonfood
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Zur Aufmachung:
Das Kochbuch ist sehr hochwertig produziert: Hardcover mit geprägtem Titel Leinen-Buchrücken, knapp 300 Seiten aus stabilem Papier und Lesebändchen. Zu allen Gerichten gibt es sehr schöne ...

Zur Aufmachung:
Das Kochbuch ist sehr hochwertig produziert: Hardcover mit geprägtem Titel Leinen-Buchrücken, knapp 300 Seiten aus stabilem Papier und Lesebändchen. Zu allen Gerichten gibt es sehr schöne Food-Fotos ohne unnötigen Schnickschnack.

Zum Inhalt:
Immer, wenn ich ein neues Kochbuch durchblättere, habe ich ein paar „Post Ist“ zur Hand und klebe diese gleich an die Rezepte, die mir besonders gefallen und die ich gerne nachkochen möchte. „Spoonfood“ ist tatsächlich mein erstes Kochbuch (von vielen Kochbüchern), in dem nach dem ersten Durchblättern mehr Seiten mit „Klebi“ versehen sind als ohne! Mit über 120 sehr abwechslungsreichen und teilweise international angehauchten Rezepten bekommt man hier wirklich eine Menge Rezepte für die unterschiedlichsten Geschmäcker und Vorlieben. Dabei finden sich auch viele gluten- und / oder lactosefreie sowie vegetarische oder vegane Rezepte, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Nach einer kurzen Einleitung und einem knackig knappen Überblick über die Basics startet auf S. 15 sogleich der Rezeptteil, den die Autoren nach den vier Jahreszeiten gegliedert haben:
• Frühling: 22 Suppen & 12 Eintöpfe, wie etwa eine würzige „Bärlauchcremesuppe (S. 21), der Klassiker „Spargelcremesuppe“ (S. 29) oder auch ein deftiges Hühnergulasch mit Pasta (S. 62)
• Sommer- 16 Suppen & 11 Eintöpfe, von der „italienischen Minestrone mit gerösteten Pinienkernen und Penne“ (S. 103) über den sehr leckeren „Brokkoli-Kartoffel-Eintopf mit Kokosmilch“ (S. 119) bis zum exotischen „Karotten-Kartoffel-Madras“ (S. 120)
• Herbst: 12 Suppen & 20 Eintöpfe: klassische „Gulaschsuppe“ (S. 144), „herbstliche Kürbiscremesuppe mit gerösteten Kürbiskernen“ (S. 151) oder auch ein veganes „Kartoffelgulasch“ (S. 175)
• Winter: 16 Suppen & 11 Eintöpfe, u.a. eine fruchtige „Karotten-Orangen-Suppe“ (S. 226), ein orientalischer „Kichererbsen-Tahini-Eintopf“ (S. 245) oder auch der „Wintergemüse-Eintopf“ (S. 257)
• Grundrezepte: Hier finden sich noch vielfach zu gebrauchende Basics für Brühen & Beilagen (wie etwa Croutons, Ciabatta und Fleischbällchen)

Wie gesagt, hier ist mit Sicherheit für jeden Geschmack viel dabei, von bekannten Klassikern bis hin zu international angehauchten Suppen & Eintöpfen (indisch, mexikanisch, griechisch, polnisch, ungarisch…). Zu vielen Rezepten gibt es gleich noch praktische Tipps zu Variationen oder passenden Toppings.
Das Buch wird abgerundet von einem Saisonkalender, einem Glossar (auch w/ der österreichischen Bezeichnungen; z.B. Karfiol = Blumenkohl), und einem übersichtlichen Rezeptregister (nach Alphabet und nach Ernährungsgewohnheiten: vegetarisch, laktosefrei, glutenfrei, vegan).

Praktikabilität:
Ich habe inzwischen mehrere Rezepte aus diesem Buch nachgekocht, bei denen die Zutatenlisten i.d.R. erfreulich übersichtlich und die Zubereitungsanweisungen sehr verständlich waren. Die Ergebnisse waren stets (annähernd) so, wie sie (laut Rezeptbild) sein sollten und geschmacklich war bislang wirklich alles absolut top. Selbst meinen Kindern (7 & 9) hat es bislang immer geschmeckt - auch wenn in einem Fall die Paprika aussortiert wurde – wofür aber dieses Buch nichts kann… ; o )

FAZIT:
Eine wahre Schatztruhe (nicht nur) für jeden Suppen- & Eintopfliebhaber – kann ich nur uneingeschränkt und wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 28.11.2017

Einfach lecker! 90 sehr abwechslungsreiche Rezepte für jeden Geschmack

Einfach backen
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Aufmachung / Inhalt:
Das 210 Seiten starke Hardcover-Backbuch startet nach ein paar einleitenden Worten der Autorin mit ein paar „Tipps & Tricks“ (S. 18 – 19) zu verschiedenen Teigsorten (z.B. dass man ...

Aufmachung / Inhalt:
Das 210 Seiten starke Hardcover-Backbuch startet nach ein paar einleitenden Worten der Autorin mit ein paar „Tipps & Tricks“ (S. 18 – 19) zu verschiedenen Teigsorten (z.B. dass man bei Rührteig die Eier immer einzeln zugeben sollte) oder auch zur richtigen Backtemperatur (Heißluft immer 20° niedriger als Ober- / Unterhitze), gefolgt von einem Überblick über die wichtigsten Backutensilien, die ambitionierte Hobbybäcker im Haushalt haben sollten („Backwerkstatt“ / S. 20 – 21).
Der Rezeptteil gliedert sich in die folgenden Kapitel:
1. „Das Back-Einmaleins“: 15 „Basics“-Rezepte, u.a. für Biskuitteig, Ölteig, Mürbeteig, Germteig (=Hefeteig) und Buttercreme, auf die im Folgenden viel zurück gegriffen wird
2. „Sonntagstorten“: 13 Rezepte, mit denen man bei jedem Kaffeekränzchen oder der Familienfeier punkten kann
3. „Kaffeeklatsch-Gebäck“: 10 abwechslungsreiche Rezepte von der Apfeltasche bis zu traumhaften Schokolade-Whoopies
4. „Cupcakes & Muffins“: 7 Rezepte, die insbesondere auch durch ihre tollen Toppings bestechen
5. „Backspass für Kinder“: 6 Rezepte, bei denen die Kleinen gut „mitmischen“ können (u.A. leckere „Keks-Lollies“)
6. „Backen wie früher“: 11 Rezepte, u.a. ein schnell zubereiteter und sehr leckerer Apfelkuchen
7. „Montagskuchen“: 10 Rezepte für leckeres Backwerk für jeden Tag, z.B. ein fruchtiger „saftig-süßer Kirschkuchen“
8. „Backen quer durchs Jahr“: Frühling (3 Rezepte), Sommer (3 Rezepte), Herbst (3 Rezepte – davon zwei mit Kürbis) und Winter (9 Rezepte); Die fix zusammengerührten und gebackenen „Palmbrezen“ eigen sich ganz hervorragend zum frühstück oder auch zum Mitnehmen

Meine Meinung:
Dieses Backbuch besticht für mich durch die große Abwechslung, von schnell zubereiteten Kleingebäck bis hin zu festlichen und etwas aufwändigeren Torten, die dank leicht verständlicher Anleitung aber dennoch gelingen sollten und für einen „wow“-Effekt auf der Kaffeetafel sorgen sollten. Neben ein paar „Kinderrezepten“ für kleine Naschkatzen finden sich auch einige Rezepte für schöne Kuchen und Torten mit Alkohol (Eierlikör, Rotwein, etc.).
Alle Rezepte, die ich bislang ausprobiert habe, konnte ich ohne großen Aufwand und mit sehr leckeren Ergebnissen zubereiten. Gerade auch die Basics-Rezepte finde ich dabei sehr hilfreich, da man auf dieser Basis auch selbst sehr gut variieren und experimentieren kann.

FAZIT:
Ein abwechslungsreiches und „rundes“ Backbuch mit vielen Rezepten für jeden Anlass und alle Geschmäcker.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Ein italienischer „Road Trip“ mit schrulligen, aber wunderbaren Charakteren

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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„Wer allein bleibt, stirbt.“ (Track 115)

Meine Meinung:
Grantelnde, ältere Herren stehen in der aktuellen Literatur ja hoch im Kurs. Ich denke da z.B. an den „Hundertjährigen“ oder auch an einen Mann ...

„Wer allein bleibt, stirbt.“ (Track 115)

Meine Meinung:
Grantelnde, ältere Herren stehen in der aktuellen Literatur ja hoch im Kurs. Ich denke da z.B. an den „Hundertjährigen“ oder auch an einen Mann namens „Ove“. Nun schickt also der italienische Autor Lorenzo Licalzi, der ehemals ein selbst gegründetes Seniorenheim leitete, einen weiteren Kandidaten ins Rennen: den 80jährigen, ziemlich verbitterten und schon fast einsiedlerisch lebenden Pietro Rinaldi. Doch als dieser beschließt, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, kommt ihm zuerst die Mutter seines ungeliebten Schwiegersohns zuvor – und dann zu seinem Bestürzen auch noch seine Tochter und ihr Mann. So tritt auf einmal auch sein 15jähriger Enkelsohn Diego wieder in sein Leben, zu dem er zuvor so gut wie keinen Kontakt mehr hatte. Also machen sich die beiden in Pietros altem Citroen „Déesse“ und mit Familien-Hund Sid Richtung Rom zu Diegos Onkel auf, in dessen Obhut er seinen Enkel geben will.

Doch diese Reise verläuft – wenig überraschend – alles andere als geplant und geradeaus. Denn diese gemütliche Fahrt über die stimmungsvollen italienischen Landstraßen ist zugleich eine Reise in Pietros eigene Vergangenheit – und damit eine Reise zu sich selbst. Fast vergessene alte Freunde und ehemalige Lieblingsorte tauchen hier aus dem Nebel des Vergessenen auf, genauso wie neue Freunde und malerische Orte. Dabei erkennt Pietro nicht nur sich selbst in Diego wieder, sondern auch Einiges, mit dem er längst abgeschlossen hatte.

Es ist schön, dieses besondere Trio zu begleiten und Stück für Stück näher kennenzulernen. Und es macht Spaß, Pietro beim Granteln und Meckern zuzuhören und seine schleichende Wandlung zu begleiten. Am Ende wachsen einem die Figuren ebenso sehr ans Herz, wie es bei den Charakteren untereinander der Fall ist. Das Ende, das sich Licalzi für seine Geschichte erdacht hat, ist sehr passend und rundet diese Geschichte perfekt ab, so dass man das (Hör)Buch ganz zufrieden zur Seite legen kann, auch wenn die Geschichte noch ein bisschen wohlig nachklingt.

Die Hörbuchproduktion habe ich als sehr gelungen empfunden. Sprecher Erich Wittenberg verleiht, obgleich selbst eigentlich noch ein bisschen zu jung, Pietro eine passende Stimme und bringt die Charaktere und die Story lebendig und abwechslungsreich rüber. Durch passende Betonung und ein angenehmes Lesetempo macht es Spaß, ihm zuzuhören.

FAZIT:
Ein berührender, bitter-süßer Road-Trip mit wunderbaren Charakteren.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Come to where the QUALITY ist – triefende Ironie und rabenschwarze Gesellschaftskritik

QualityLand
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Meine Meinung:
„Qualityland“ ist der neue Roman von Bestsellerautor Marc-Uwe Kling, der Vielen sicherlich schon von seinen „Känguru-Chroniken“ bekannt sein dürfte. Während des Lesens habe ich in diesem ...

Meine Meinung:
„Qualityland“ ist der neue Roman von Bestsellerautor Marc-Uwe Kling, der Vielen sicherlich schon von seinen „Känguru-Chroniken“ bekannt sein dürfte. Während des Lesens habe ich in diesem Roman Höhen und Tiefen erlebt. Zunächst war er wie ein leckerer Schokopudding, von dem man einfach nicht genug bekommen kann: fluffig, schokoladig und mit genau der richtigen Süße. Dieser Roman sprüht regelrecht vor aberwitzigen und gleichzeitig größtenteils erschreckenden (Nahzukunfts-)Visionen: Hier fahren alle Autos von selbst (bei Wunsch inklusive Realitäts-Modus mit Beschimpfung der anderen Verkehrsteilnehmer), die Lieferdrohnen bringen ungefragt die neusten Produkte von „TheShop“ (noch bevor der Konsument sich selbst bewusst wurde, dass er sich genau dieses Produkt gewünscht hat), die Presse schafft sich ihre „Wahrheiten“ selbst und alle Menschen finden sich in einem Score-basiertem Ratingsystem wieder, das ihre Attraktivität und ihren Erfolg widerspiegelt. Wer hier durchs Raster fällt (d.h. einen Punktwert von unter 10 hat), gilt allgemeinhin als „Nutzloser“. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von psychisch kranken Maschinen: wie etwa Drohnen mit Flugangst oder Kampfroboter mit posttraumatischen Belastungsstörungen. All dies und noch viel mehr bringt Marc-Uwe Kling extrem witzig und zugleich gesellschaftskritisch rüber. Denn bei allem Humor fällt einem während des Lesens immer wieder auf, dass unsere heutige Gesellschaft vielleicht gar nicht mehr so weit von diesen Zuständen entfernt ist…

Mittendrin hatte ich bei diesem Buch allerdings eine richtige „Durststrecke“: der Pudding wurde langsam doch zu süß und ich hatte Sorge, dass mir auf Dauer doch der Appetit bis zum Ende abhanden kommen könnte. Der Hauptgrund hierfür waren die unterschiedlichen Handlungsstränge, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr zueinander finden würden. Doch die Sorge war unberechtigt: Am Ende verknüpft Kling alle Stränge und schafft einen runden und in sich schlüssigen Plot – und ich war ehrlich gesagt begeistert!

Ein weiterer großer Pluspunkt sind für mich die wahren Helden dieser Geschichte: Auf der einen Seite „Peter Arbeitsloser“ (die Nachnamen der Menschen bestimmten sich nach dem Beruf der Eltern!), der als „Level-9-Maschinenverschrotter“ zeitweise zu den „Nutzlosen“ gehört. Dieser unscheinbare, kleine Mann, der ungeliebten und menschelnden Maschinen heimlich eine neue Heimat gibt, will es nicht mehr hinnehmen, dass andere über sein Leben bestimmen und ist alles andere als ein Nutzloser! Auf der andern Seite haben wir den Androiden und Präsidentschaftskandidaten „John of us“, der menschlicher und liebenswerter ist als die allermeisten Menschen, die man in diesem Buch antreffen wird.

Wer sich auf diesen Roman einlässt wird ohne Zweifel viele Stellen zum Lachen finden – und vielleicht noch mehr Stellen zum Nachdenken. Auf jeden Fall darf man weder vor derber Sprache (hier wird geflucht und offen über Sex geredet – der by the way auch jedes mal bewertet wird) noch vor rabenschwarzer Ironie und bitterbösem Sarkasmus zurückschrecken („Ist der tote Künstler noch Kunst oder kann der weg?“ – S. 152).

FAZIT:
Triefende Ironie, rabenschwarzer Sarkasmus und (leider) hochaktuelle Gesellschaftskritik: Marc-Uwe Kling hält der modernen Gesellschaft schonungslos einen Spiegel vor.