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Veröffentlicht am 27.02.2018

Informativ, aufschlussreich, aber als Buch schwierig zu beurteilen.

Kopfsache schlank
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Eigentlich weiß jeder, dass Abnehmen allein durch die Art des Essens oder eine geringere Menge zu schaffen ist. Auch die Bewegung spielt eine große Rolle zur Verbrennung von Kalorien. Entscheidend ist ...

Eigentlich weiß jeder, dass Abnehmen allein durch die Art des Essens oder eine geringere Menge zu schaffen ist. Auch die Bewegung spielt eine große Rolle zur Verbrennung von Kalorien. Entscheidend ist die Willensstärke! Schafft man es, auf etwas zu verzichten oder das Lebensmittel mit der geringeren Kalorienzahl zu essen? Dann ist man auf dem richtigen Weg, hat man aber durch Gewohnheit, Stressfaktoren oder Unzufriedenheit Frust, dann wird man sicherlich diese Willensstärke nur schwer aufbringen.

Was will uns dieses Buch also zu diesem Thema sagen? Können wir unser Gehirn dahingehend programmieren, dass wir abnehmen?

Die Antwort ist eindeutig "Nein". Aber das Gehirn und die Funktionen zu kennen, macht es einfacher, sich diesem Thema zu nähern und an seinen eigenen Gewohnheiten Fehler zu erkennen und sie dann anpacken zu können.

Dieses Buch bringt auf unterhaltsame Weise medizinisches Fachwissen näher, zeigt Vorgänge im Gehirn und erklärt ablaufende Prozesse auf verständliche Art und Weise. Mit lebensnahen Beispielen aus dem Leben der Autorinnen wird hier Fachchinesisch klar gezeigt. So gesehen ist es eigentlich kein reines Sachbuch.

Zu den Inhalten: wer weiß schon, welche Programme im Gehirn ablaufen, die uns bei all den guten Vorsätzen zum Abnehmen scheitern lassen.

Die Sache ist komplexer als man glaubt, nicht nur guter Schlaf und Zufriedenheit sind wichtig, auch bestimmte Hormone und ein funktionierender Blutzuckerspiegel. Gerade dieser lässt uns nicht bis zur nächsten Mahlzeit warten, sondern zu kleinen Snacks greifen. Ein fataler Fehler, den man vielleicht mit dem Hintergrundwissen dieses Buches umgehen kann, weil man die Falle kennt.

Für mich war dieses Buch kein Versuch um abzunehmen, sondern mich hat interessiert, inwiefern das Gehirn unser Essverhalten steuert und wie man dort ansetzen kann.

Hunger ist für den Körper ein Zeichen von Stress. Im Gehirn wird z. B. beim Essen das Belohungshormon Dopamin freigesetzt, dieses baut das Stresshormon Cortisol ab. Das Ziel des Körpers ist also, Nahrung zu bekommen. Diese ist entscheidend für den Blutzuckerspiegel, geht der nach schnellem Anstieg in den Keller, haben wir Heißhunger. Es gibt aber Nahrungsmittel, die einen geringen glykämischen Index haben, die den Blutzuckerspiegel relativ konstant halten können. Die Folge wäre: die Hungerattacken werden geringer.

Im Buch gibt es eine Liste von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index.
Stellt man seine Nahrung daraufhin um, ist das im Grunde eine Umstellung auch der alten Muster im Gehirn.

Wir brauchen Dopamin, fehlt die Gabe durch die hochglykämische Nahrung, so müssen wir andere Wege finden, das Dopamin ausgeschüttet wird.


Statt im Essen gibt es weitere Dopaminquellen. Diese erzeugen wir auch durch sportliche Betätigung, durch positive Erlebnisse wie in der Natur, bei der Musik, bei schönen Dingen oder in einer Wohlfühlatmosphäre in der eigenen Wohnung.

"Je mehr wir eine Mahlzeit inszenieren, desto intensiver kann die Dopaminausschüttung ausfallen." Zitat S. 120
Fachwort: Verhaltensverstärkung, wenn Dinge Spaß machen, wiederholen wir sie.

Abnehmen durch Wohlfühlen wird sicherlich einfacher zu bewerkstelligen sein als durch Verzicht und Frusthungern.


Dieses Buch klärt auf über unsere Essgewohnheiten, erklärt die medizinischen Hintergründe und Fakten und gibt einige Beispiele zum eigenen Gebrauch. Die interessanten Einblicke klären auf über unser Gehirn, ob man dank dieser Erkenntnisse wirklich abnehmen kann, steht noch zu beweisen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Hatte nicht den Tiefgang, der die Psyche des Täters ausleuchtet

Angels
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Kristi Bentz kehrt, nachdem sie sich von einem versuchten Mordanschlag erholt hat, wieder an ihr College zurück. Ihr Vater, Detective Rick Bentz, ist beunruhigt, denn dort sind vier Studentinnen spurlos ...

Kristi Bentz kehrt, nachdem sie sich von einem versuchten Mordanschlag erholt hat, wieder an ihr College zurück. Ihr Vater, Detective Rick Bentz, ist beunruhigt, denn dort sind vier Studentinnen spurlos verschwunden. Kristi zieht zufällig in das Zimmer eines der verschwundenen Mädchen ein. Überraschenderweise trifft sie ihre erste große Liebe wieder, Jay Mc Knight. Er ist inzwischen Dozent für Kriminologie und geht mit Kristi, als angehende Krimiautorin berufsneugierig, auf Spurensuche. Es geht das Gerücht, das eine blutrünstige Vampirsekte auf dem Campus ihr Unwesen treibt. Die Spuren führen zu Dr. Grotto, der in dem College Vampyrismus-Seminare abhält...


Angels ist bereits der fünfte Band der Reihe, ich habe kein Vorwissen und konnte trotzdem gut in die Handlung eintauchen.

Inhaltlich dreht sich die Handlung um Vampirismus, ein Thema, das mir überhaupt nicht liegt. Doch bei diesem Buch ist es nicht sehr fantasymäßig angelegt und vom Gruselfaktor ist es nicht zu grausam. Trotz meiner Vorbehalte wurde ich spannend unterhalten und auch wenn die Motive mir etwas unglaubwürdig erscheinen, so konnte ich sie doch als unwirkliches Stilmittel akzeptieren.


Neben der stürmischen Liebesgeschichte von Kristi und Jay geht man mit ihnen auf Tätersuche nach den verschwundenen Studentinnen des Colleges. Und schon bald wird deutlich, dass Kristi als Opfer ausgewählt ist.

Ich frage mich zwar, wer Kurse in Vampirismus an seriösen Colleges anbietet, aber auch das nehme ich mal so hin. Mich hat interessiert, weshalb die Mädchen verschwunden sind und warum sie Opfer wurden.

Als Kristi ebenfalls auf der Opferliste steht, wird die Sache sehr spannend. Es gibt allerdings viele Nebencharaktere und ein paar Längen, das Buch ist über 550 Seiten stark und hätte durchaus kürzer sein können. Aber mit einigen Wendungen bringt die Autorin überraschende Momente ein und auch wenn einige Dinge unglaubwürdig sind, lässt man sich davon nicht vom Lesen abhalten.

Ich habe mich z. B. gefragt, warum Kristi einen Psychopathen gerade überlebt hat und sich nun wieder in Gefahr begibt.

Überhaupt wird die Psyche des Täters völlig ausser Acht gelassen. Seine Motive werden nicht richtig ausgelotet.


Lisa Jackson lässt den Spannungsbogen gekonnt durch zwei Handlungsstränge stetig anwachsen. Diese wechseln zwischen Kristi und dem Mörder ab und man ist aus der Sicht des Mörders immer vorab informiert. Der Schreibstil ist flüssig, die Liebesszenen sind der romantische Part und die Vampire bringen den notwendigen Thrill in die Story.



Dieses Buch ist auf jeden Fall eine etwas gruselige Lektüre mit viel Blut und einer spannenden Verfolgung. Ich vergebe 3 Sterne, weil mir die psychologischen Einblicke gefehlt haben.


Veröffentlicht am 02.02.2018

Unterhaltsame Familiengeschichte, ich hatte mehr Landeskunde erwartet.

Frühstück mit Giraffen
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Den Alltag hinter sich lassen und die Welt mit der Familie umrunden, genau das war Bettina Pohlmanns Traum und den hat sie von Dezember 2014 bis Mai 2015 verwirklicht. Welche großartigen Eindrücke, aber ...

Den Alltag hinter sich lassen und die Welt mit der Familie umrunden, genau das war Bettina Pohlmanns Traum und den hat sie von Dezember 2014 bis Mai 2015 verwirklicht. Welche großartigen Eindrücke, aber auch Pleiten und Erfahrungen sie dabei gemacht haben, hat sie in ihrem Buch zusammengefasst.



"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen." Getreu diesem Motto berichtet Bettina Pohlmann von ihrer Weltreise, die sie mit ihrem Mann und den beiden Töchtern Antonia und Helen unternommen hat. Als Freiberufler und dank einer Finanzspritze der Eltern konnte sie sich diesen Traum erfüllen und nimmt den Leser mit ihrem charmanten Erzählstil mit auf die große Reise. Es geht kapitelweise geordnet zu den Destinationen dieser Weltumrundung. Sie starten in Süd-Afrika und enden ein halbes Jahr später in New York. Visuelle Eindrücke der Familie bekommt man dank einiger privater Urlaubsfotos und mit den an die Kapitel angehängten Buch- und Filmtipps bietet die Autorin weitere Vorschläge zu den entsprechenden Zielen an.



Tochter Antonia ist 9 Jahre alt, wurde vom Unterricht in der Schule befreit und hat die Auflage, ständig Reiseberichte zu verfassen. Diese lesen sich ganz niedlich und zeigen die Erlebnisse aus ihrer kindlichen Sicht.



Bettina Pohlmann ist viel gereiste Journalistin. Ihre Familien-Weltreise erzählt sie in einem leichten Plauderton, geht auf die kleinen und großen Dinge im Privatleben ein und bringt so dem Leser ihre Reise ganz nah. Man ist fast selbst mit dabei, wenn sie auf den Cook-Inseln tolle Traumstrände erlebt und dort die Unterwasserwelt beschreibt. Doch auch die giftigen Schlangen und Fische erwähnt sie und man bekommt einen umfassenden Eindruck von den Gefahren so einer Reise, insbesondere wenn kleine Kinder mitreisen.


Am Anfang geht es um die Organisation der Reise. Was ist wichtig, was muss beachtet werden und traut man sich so eine lange Reise mit Kindern überhaupt zu? Ich mag ihre humorvolle Erzählweise und ihre verschiedenen Erfahrungen nahmen mich interessiert mit und ich konnte der Familie auf ihrer Reise lange folgen. Irgendwann allerdings wurde die Lektüre doch eine Aneinanderreihung diverser Erlebnisse, die mich durch die personelle Distanz nicht mehr so aufmerksam durch die gesamte Reise trugen.

Viel Persönliches erhält hier Raum, vom Sterben ihrer Mutter, was sehr eindringlich erzählt wird, bis hin zu den Toilettengängen mit den Mädchen. Nicht alles interessiert und vieles verliert sich in der Massen an Vorkommnissen.



Auch berichtet sie von ihren Sorgen mit Übergepäckskosten bei Flügen oder den Unterkünften. Das sind jedoch echte Luxusprobleme im Verhältnis zu manch armen Völkern wie zum Beispiel in Kambodscha. Diese Menschen haben existenzielle Probleme und Weltreisen klingen in dem Kontext schon fast dekadent.


Von den persönlichen Erlebnissen erfährt man viel, man merkt die Begeisterung Bettina Pohlmanns und ihrer Familie auf der Reise. Land und Leuten kommt man nur bedingt näher, wobei die besuchten Schauplätze, Tiere und Vorkommnisse unterhaltsam erzählt werden. Mich hätten noch mehr sachliche Informationen zu Kulturen, Landesbesonderheiten und Sehenswürdigkeiten interressiert.


Dieses Buch bringt unterhaltsame Einblicke bei der Verwirklichung eines Reisetraums und zeigt den Mut und den Erlebniswillen dieser Familie.
Mir fehlt zeitweise etwas Tiefgang und etwas mehr beschreibende Landeskunde.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Leichter Gute-Laune-Roman

Der kleine Teeladen zum Glück
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In der Valerie Lane führen fünf Freundinnen ihre kleinen Läden und immer Mittwochs treffen sie sich nach Feierabend zum gemeinsamen Plaudern, Naschen und Tee trinken. Dazu gehören neben der introvertierten ...

In der Valerie Lane führen fünf Freundinnen ihre kleinen Läden und immer Mittwochs treffen sie sich nach Feierabend zum gemeinsamen Plaudern, Naschen und Tee trinken. Dazu gehören neben der introvertierten Laurie mit ihrem Teeladen, Keira mit ihrer Chocolaterie, Susan, das graue Mäuschen mit dem Wollgeschäft, die impulsive Orchid mit ihrem Geschenkshop und schliesslich Ruby mit dem Antiquitätengeschäft.



Laurie ist 32 Jahre und bis über beide Ohren verliebt. Ihr Schwarm Barry ist ihr Teelieferant und sie traut sich nicht, ihm zu sagen, wie gern sie ihn hat. Erst ihre Freundinnen bringen die Sache ins Rollen. Doch Laurie ist ein schwieriger Fall und dann taucht auch noch ihr Ex-Mann Peter auf.

Obwohl Laurie ihren Laden allein führt, kommt sie mir nicht wie eine erwachsene Frau vor. Sie ist recht unbeholfen, unheimlich schüchtern und ihre Gedanken wirken häufig voller Selbstmitleid.

Ihre Beziehung zu Barry ist vorhersehbar, doch sie zieht sich in die Länge.


Am besten gefällt mir die Vorstellung dieser romantischen Strasse, ich würde gern dort an den vielfachen Teesorten schnuppern, einen Tee trinken, ein paar Pralinen naschen, die neusten Strickwaren bewundern und im Antiquariat von Ruby stöbern. Es sind genau diese kleinen gemütlichen Läden, die ihr besonderes Flair verbreiten und mit ihnen ihre interessanten Inhaberinnen.

Sie sind füreinander da, haben aber auch ein Herz für andere und immer ein offenes Ohr. Ihre Treffen sind für alle eine Stunde des Wohlfühlens, sie bilden fast eine kleine Familie. Ich mag ihre Freundschaft und ihren Zusammenhalt, allerdings bleiben die Gesprächsthemen recht oberflächlich. Echter Tiefgang ist hier nicht zu erwarten. Es ist trotzdem ein echter Wohlfühlroman für schöne Lesestunden.




Leichter Gute-Laune-Roman über Liebe, Freundschaft und mit wunderschöner Teeatmosphäre.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Etwas schwächerer Band der Reihe

Pettersson und Findus. Pettersson zeltet
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Eigentlich sucht Pettersson auf dem Dachboden nur sein Angelzeug, dabei stolpert er über eine grüne Rolle, sein Zelt. Das kennt Findus nicht und wird neugierig, bis Pettersson mit ihm auf eine Zelttour ...

Eigentlich sucht Pettersson auf dem Dachboden nur sein Angelzeug, dabei stolpert er über eine grüne Rolle, sein Zelt. Das kennt Findus nicht und wird neugierig, bis Pettersson mit ihm auf eine Zelttour mit Wandern und Angeln geht. Und dann wollen auch noch alle 10 Hühner mitkommen. Na, das kann ja was werden!

Dieses Buch ist wieder sehr lustig aufgemacht ist, die Tour der Buchhelden wird doch nicht so abenteuerlich wie geplant und man hat hier seinen Spaß an den aufdringlichen Hühnern, die unbedingt mitzelten möchten. Aber es geht in diesem Band auch um Angst und böse Träume im Dunklen. Da taucht zum Beispiel ein riesengroßer Hecht auf und Findus denkt, das Zelt sei ein Monster. Gerade kleine Kinder werden danach nicht unbedingt zelten wollen.

Am lustigsten sind die verrückten Hühner, sie sind wieder mit liebevollen Details illustriert und die vielen kleinen Mucklas erinnern an Wimmelbilder und bringen Kindern viel Anschauungsmaterial zum Entdecken und Lachen.

Bei dieser Geschichte werden Kinder merken, das nicht immer alles so läuft wie es geplant ist.
Petterssons Hühner wollen unbedingt mit auf den Ausflug, daher wird eben nur geangelt und Findus zeltet im eigenen Garten. Das erinnert mich an kleine Geschwister, die auch immer das wollen was den Großen versprochen wird. Rücksichtnahme unter Geschwistern ist auch ein Lernprozeß.

Auch wenn dies einer der schwächeren Bände der Reihe ist, so machen die Bilder mit den lustigen Hühnern wieder Spaß. Man sollte jedoch mit den Kindern über ihre Angst oder Rücksichtnahme auf andere sprechen.