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Veröffentlicht am 08.07.2019

Eguzkilores

Die Stille des Todes
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„Manchmal braucht es nicht mehr, als jemandem sein Ohr zu leihen und zuzuhören. Zahlreiche Menschen im Umfeld von Verbrechen hätten uns viel zu sagen, und wir, die Ermittler, hören nicht auf sie, weil ...

„Manchmal braucht es nicht mehr, als jemandem sein Ohr zu leihen und zuzuhören. Zahlreiche Menschen im Umfeld von Verbrechen hätten uns viel zu sagen, und wir, die Ermittler, hören nicht auf sie, weil wir glauben, wir seien die Experten. “ [543]

Mit „Die Stille des Todes“ präsentiert die Autorin Eva García Sáenz den ersten Fall für Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, der Profilingexperte bei der Kriminalpolizei von Vitoria ist. Ihm zur Seite steht seine Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna. Gemeinsam geht es auf die Suche nach dem Verbrecher, die die Stadt Vitoria in Angst und Schrecken versetzt.

Es ist der Auftakt einer Reihe, der Folgeband erscheint im Oktober und der finale Band im März des folgenden Jahres.

Man merkt Sáenz an, dass sie selbst aus Vitoria im Baskenland stammt. Ihr Roman ist atmosphärisch und sehr dicht geschrieben. Man kann sich regelrecht im Baskenland durch die Gassen laufen sehen und spürt die spanische Sonne brennen.
Dass die Lösung der Mordserie für den Protagonisten Kraken nicht einfach wird, erkennt dieser immer wieder aufs Neue. „Na gut, Kraken. Richtungswechsel, dachte ich, du stehst vor einer Mauer.“ [250]
Temporeich und mit viel Spannung entwickeln die gut ausgearbeiteten und sympathischen Charaktere jedoch akribisch eine Idee, welche sie immer weiter verfolgen.

„Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, den Roman zu lesen, den der Mörder für die Eingeweihten schrieb, die ihn zu lesen verstanden: Jedes Doppelverbrechen war ein Kapitel.“ [242 f.]

Sáenz versteht es den Leser mit ihrem Schreibstil zu fesseln und tief ins Baskenland eintauchen zu lassen. Der Roman und seine Figuren sind sehr authentisch geschrieben. Ohne viel Blut, aber mit viel Lesevergnügen kommt dieser niveauvolle Thriller daher. Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Band weitergeht.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Lauf um dein Leben!

Der Blütenjäger: Thriller
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„Die Kälte kam so plötzlich, dass (er) es zunächst gar nicht registrierte. Stille breitete sich jäh aus, legte sich wie ein tödlicher Mantel über sie.“ [298]

Laura Kern ist „die leitende Ermittlerin ...

„Die Kälte kam so plötzlich, dass (er) es zunächst gar nicht registrierte. Stille breitete sich jäh aus, legte sich wie ein tödlicher Mantel über sie.“ [298]

Laura Kern ist „die leitende Ermittlerin vom Landeskriminalamt“ [86] und nun bereits im vierten Band der Reihe die Protagonistin. Im Thriller „Der Blütenjäger“ von Catherine Shepherd beginnt für beide Seiten eine gnadenlose Jagd. Der Mörder jagt seine Opfer wie ein Rehkitz durch den Wald und Laura ist vorerst nur „die Überbringerin der schlechtesten aller Nachrichten.“ [251] Ihr Team tappt noch im Dunkeln, doch die Ermittlungen laufen schon auf Hochtouren.
Bereits der Prolog zeigt eine perfide Art des Mörders, erzeugt Spannung und ordentlich Tempo. Jedes Kapitel hört mit einem Cliffhanger auf. Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt wieder einmal förmlich durch die Seiten, wird selbst zum Gejagten und kommt nicht zum Verschnaufen. Als wäre man selbst Teil dieser Hetzjagd. Mit zunehmender Seitenzahl steigert sich Tempo kontinuierlich.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Peu à peu erfährt der Leser was es mit dem „Mordfall, der nunmehr zwanzig Jahre zurückliegt“, [284] auf sich hat, wie er sich in die aktuelle Geschichte integriert. Man springt immer wieder in die Vergangenheit und rätselt wie die Protagonistin, wer hinter den Morden stecken könnte.

Wie auch in den Bänden zuvor, erhalten wir als Leser Informationen, dass die Spezialermittlerin selbst einmal Opfer war. „Dass sie keine normale Frau war. Niemand mit unbeschwertem Lächeln und dem Glauben an das Gute.“ [92]
Man darf also gespannt sein, was man zukünftig noch erfahren wird und wie sich der Charakter entfalten wird.

Fazit: Meiner Meinung nach, der bisher beste Band der Reihe „Laura Kern“. Spannungsgeladen und temporeich. Und: Man kann diesen Band ohne Vorkenntnisse lesen.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Spektakuläres SciFi-Artwork

Message 1: Loading
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„Message 1 Loading“ von Cristin Wendt und Ronja Büscher ist das erste Buch einer Comic-Reihe, die wahrscheinlich 5 Bände umfassen wird. Der CROSS CULT Verlag bringt mit diesem SciFi-Artwork ein Werk heraus, ...

„Message 1 Loading“ von Cristin Wendt und Ronja Büscher ist das erste Buch einer Comic-Reihe, die wahrscheinlich 5 Bände umfassen wird. Der CROSS CULT Verlag bringt mit diesem SciFi-Artwork ein Werk heraus, welches Leser der Genre Science-Fiction und Action besonders anspricht. Dystopsich angehaucht, findet man in diesem 80 Seiten starken Hardcover-Buch, mit seinen knapp 24x32 cm, eine Geschichte, bei der die Bilder klar im Vordergrund stehen. Der Text ist passend, die Dialoge gut gewählt. Alles kommt sehr lebendig herüber. Auch die Charaktere sind glaubhaft dargestellt.

Der Inhalt lässt sich kurz und bündig zusammenfassen: Avarus´ Kampf gegen die übermächtige künstliche Intelligenz, da diese sich gegen die Menschheit selbst stellt.

Man kommt schnell in das Geschehen und mit jeder Seite nimmt die Story Fahrt auf, wird temporeicher und actiongeladener. Die Illustration, das Artwork ist überwältigend. Viele Großbilder ziehen den Leser mitten ins Geschehen, lassen einen in die jeweilige Szene abtauchen. Gerade dass der Hintergrund nicht so mit Details überladen ist, wirkt und setzt den Fokus auf die Charaktere und die Kampfszenen.

Die künstliche Intelligenz Kiem kam für meinen Geschmack etwas zu kurz. Man darf gespannt sein, ob Band 2 etwas mehr Informationen bereithält.

Auf den letzten Seiten des Buches findet man eine Galerie, Zeichnungen und alternative Cover-Zeichnungen. Dies rundet den positiven Gesamteindruck ab und man erhält einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Werkes.

Das geplante Erscheinungsdatum für „Message 2 Disconnect“ ist der 11.03.2020. Wir müssen uns also etwas gedulden wie es mit Avarus weitergeht und fiebern dem Tag der Veröffentlichung entgegen.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Zwei ungleiche Freunde

Wilder Winter
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„Und in diesem flüchtigen Augenblick fiel mir ein, dass ich deshalb nicht in den Krieg gezogen war, weil ich nicht sinnlos für eine Sache töten wollte, an die ich nicht glaubte. Und hier gab es nicht einmal ...

„Und in diesem flüchtigen Augenblick fiel mir ein, dass ich deshalb nicht in den Krieg gezogen war, weil ich nicht sinnlos für eine Sache töten wollte, an die ich nicht glaubte. Und hier gab es nicht einmal eine ‚Sache‘. “ [221 f.]

„Wilder Winter“ von Joe R. Lansdale ist der Auftakt zur der Reihe "Hap Collins & Leonard Pine" mit insgesamt 10 Büchern. Ich beziehe mich hier auf die limitierte Taschenbuchausgabe des Golkonda Verlags.

Hap Collins: Weiß, hetero, Kriegsdienstverweigerer.
Leonard Pine: Schwarz, schwul, Vietnamveteran.

Das sind die „Zutaten“ für einen richtig guten Roman mit frechen Dialogen, der auch derb daherkommt und keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, denn es gibt schon wüste Beschimpfungen. Aber gerade das, die einzigartigen Charaktere, der Schreibstil von Lansdale, machen den Roman zu einem wunderbaren Leseerlebnis. Es ist ein Krimi in dem es durchaus deftiger zugeht, der ein rasantes Ende garantiert und den Leser durch die 30 kurzgehaltenen Kapitel fliegen lässt.

Die Geschichte wäre schnell erzählt: eine Million Dollar aus einem schiefgelaufenen Bankraub bergen. Allerdings sind da „schmutzige Geschäfte, wohin man auch schaut.“ [229] Und so kommt alles ein bisschen anders.

Zwischen der ganzen Gewalt, dem amüsanten Teil, der kurzweiligen Geschichte, steckt zwischen den Zeilen auch Gesellschaftskritik.

„Aber der Verlust meines Idealismus, der Verlust des Glaubens daran, dass die Menschen über ihre Grundinstinkte hinauswachsen können, bedeutete, alt und verbittert zu werden und niemanden mehr von Nutzen zu sein, nicht einmal sich selbst.“ [236]

Fazit: Der gelungene Auftakt zur Reihe. Ganz besondere Charaktere und viel schwarzer Humor. Potenzial zur Lieblingsreihe!

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ferien mit Laura

Ferien mit Laura und ihrem Stern
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Das Hörspiel "Ferien mit Laura und ihrem Stern" von Klaus Baumgart kommt in einer ansprechenden gestalteten und stabilen Box daher. Enthalten sind 3 CDs mit den Geschichten "Lauras Ferien", "Lauras erste ...

Das Hörspiel "Ferien mit Laura und ihrem Stern" von Klaus Baumgart kommt in einer ansprechenden gestalteten und stabilen Box daher. Enthalten sind 3 CDs mit den Geschichten "Lauras Ferien", "Lauras erste Übernachtung" und "Laura und der Ferienhund".
Insgesamt erwarten die jungen Zuhörer knapp 74 Minuten Hörspielvergnügen. Jede Geschichte hat somit circa 25 Minuten. Das ist eine gut gewählte Länge zum Zuhören, ohne dass die Kinder - ab 3 Jahren – die Lust verlieren. Es kann also perfekt abends zum Einschlafen oder auch zwischendurch gehört werden.
Optisch hat man mit dem glitzernden Stern sofort den Wiedererkennungswert. Auf dem Cover der jeweiligen CD werden Laura und Co. sowie die Sprecher und Macher kurz vorgestellt. Man findet sich somit auch schnell zurecht und kommt gut in die Geschichten, falls man Laura noch nicht kennen sollte.
Das Hörspiel hat eine sehr gute musikalische Untermalung. Auch die Hintergrundgeräusche wurden optimal eingesetzt und bringen die jeweilige Situation gut rüber. Die Sprecher sprechen sauber und in einem kindgerechten Tempo. Insgesamt sind die Erzählstimmen angenehm und transportieren auch das jeweilige Thema der Geschichte geschickt zu den kleinen Zuhörern.
Am besten hat uns, meiner Tochter und mir, die Geschichte "Laura und der Ferienhund" gefallen. Das lag bestimmt auch an dem lieben Hund, aber auch daran, dass der Hund – über Sprachen und Länder hinweg- vermittelt.
Fazit: Ein Muss für Fans von Laura und ihrem Stern und solchen, die es noch werden wollen. Die Geschichten sind abwechslungsreich und werden gut erzählt. Da macht man definitiv den Kleinen eine Freude.

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