Wieder ein geniales Buch
Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 2Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.
Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich ...
Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.
Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich abgöttisch geliebt, aber nachdem Band 4 und auch Band 5.1 in meinen Augen im Vergleich zu den ersten Büchern ein bisschen geschwächelt haben, war ich sehr gespannt und auch ein bisschen ängstlich bezüglich Band 5.2. Und Angst hatte ich auch das gesamte Buch über – aber das aus ganz anderen Gründen. Denn dieser zweite Teil zu „Das dunkle Zeitalter“ hat wieder an die Genialität der ersten drei Teile angeknüpft und mir das Gefühl zurückgebracht, das ich beim Lesen am Anfang der Reihe hatte.
Die Welt von Red Rising war schon immer – und in jedem Buch – absolut genial. Sie ist so komplex, wie man es selten in Büchern findet. Das gesamte System, die vielen Planten, die Freundschaften, Feindschaften, die verschiedenen Farben – genial. Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Dazu kommt nun natürlich noch der Krieg – Republik gegen Weltengesellschaft. Alte und neue Feinde machen Darrow, Virginia, Sevro und den Heulern das Leben schwer. In den vorherigen beiden Teilen empfand ich die Kämpfe, den Krieg, die Politik ein wenig zu vordergründig und dadurch hat mir die sonst allgegenwärtige Spannung ein bisschen gefehlt, da sich dadurch natürlich manche Abschnitte ein bisschen in die Länge gezogen haben. Aber in 5.2 hat Pierce Brown wieder die perfekte Mischung gefunden.
Was mir am besten an diesem Buch gefallen hat? Die Schockmomente. In der Danksagung hat der Autor geschrieben, dass er hofft, dass man das Buch geliebt und gehasst hat, dass man es bis in die frühen Morgenstunden gelesen hat, obwohl man hätte schlafen müssen. Und ich kann nur sagen: ja, genau so war es. Ich habe das Buch gegen 3:30 Uhr nachts beendet, weil ich nicht aufhören konnte. Ich habe es geliebt – und ich habe es gleichzeitig so gehasst. Mir blieb vor Überraschung, vor Schock, vor Ekel der Mund offen stehen, ich habe geheult, bis ich die Buchstaben nicht mehr entziffern konnte, habe gelacht über sarkastische Sprüche, habe ein dämliches Dauergrinsen im Gesicht gehabt, ich habe geflucht und war sprachlos. In diesem Buch gab es so viele unvorhergesehene Wendungen. Es gab so viel Leid, aber zum Glück auch ein paar Lichtblicke. Es war blutig, grausam, unheimlich, absolut schockierend. Ich habe es geliebt. Denn genau so etwas erwarte ich von dieser Reihe. Genau so etwas will ich von dieser Reihe. Diese Momente, in denen ich kaum atmen kann, weil es so spannend ist. Diese Momente, in denen ich es nicht wage zu blinzeln, weil ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen, wenn meine Augen nicht dauerhaft an den Seiten kleben. Den Schmerz der Charaktere zu fühlen, mit ihnen zu kämpfen, zu scheitern, zu siegen. Dafür liebe ich diese Reihe und das hatte mir in Band 4 und 5.1 ein bisschen gefehlt. Dieser Teil jetzt hat mir aber wieder gezeigt, warum diese Reihe zu meinen absoluten Lieblingen gehört, warum ich Pierce Brown manchmal am liebsten umarmen und gleichzeitig anschreien möchte. Dieser Teil war wieder genial, voller Emotionen, voller schrecklicher Szenen, voller schockierender und überraschender Wendungen, voller Spannung. In Band 5.1 haben mich manche Sichtweisen – und damit manche Handlungsstränge – mehr interessiert, als andere. In diesem Teil hätte ich am liebsten alles gleichzeitig gelesen und wenn man die Perspektive gewechselt hat, wusste ich nicht, ob ich frustriert sein sollte, weil es gerade so spannend war, oder ob ich mich freuen sollte, weil ich endlich erfahren würde, wie es bei diesem anderen Charakter weiter geht.
Ich habe in diesem Band neue Lieblinge für mich gefunden, alte Lieblinge noch mehr ins Herz geschlossen, Charaktere hassen gelernt oder noch mehr gehasst als vorher. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Es gab eine winzige Kleinigkeit, von der es mir zu wenig gab, aber da ich nicht spoilern möchte, sage ich an dieser Stelle nicht, was genau. Aber im Grunde ist das kein wirklicher Kritikpunkt – es hätte das Buch - wenn überhaupt - einfach noch genialer gemacht.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie gespannt ich auf Band 6 bin. Ich kann nicht beschreiben, wie groß meine Angst vor dem Ende ist. Ich kann es nur immer wieder sagen – diese Reihe ist eine riesige Empfehlung und man sollte sich nicht von den Sci-Fi Elementen abschrecken lassen, wenn man dieses Genre normalerweise nicht liest. Natürlich bekommt dieser Teil 5/5 Sterne von mir.