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Veröffentlicht am 19.10.2022

verfolgte Wissenschaftler

Die Verfolgten
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Wissenschaftler aus aller Welt wurden schon immer verfolgt. Sei es aus religiösen Gründen oder aus ideologischen. Diese Verfolgungen begannen in der Zeit als die Inquisition aktiv war und ist bis heute ...

Wissenschaftler aus aller Welt wurden schon immer verfolgt. Sei es aus religiösen Gründen oder aus ideologischen. Diese Verfolgungen begannen in der Zeit als die Inquisition aktiv war und ist bis heute aktuell.

Thomas Bührke erzählt uns in seinem Buch das Schicksal von Wissenschaftlern aus 4 Jahrhunderten. Er beginnt mit der Geschichte des Giordano Bruno, der von der Kirche verfolgt wurde, über die Franzosen Antoine Laurent de Lavoisier und Jean Sylvain Bailly, die in die Mühlen der französischen Revolution gerieten. Aus dem zwanzigsten Jahrhundert gesellen sich dann Lew Landau dazu, der unter Stalin nur knapp dem Tod entronnen ist dazu, sowie Lise Meitner, Emmi Noether und Albert Einstein, die auf Grund ihrer jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten fliehen mussten. Den Abschluss macht der stille Held Alan Turin, der in seinem Heimatland auf Grund seiner Homosexualität verfolgt wurde.

Dem Autor gelingt es die Lebensgeschichten lebendig zu erzählen und auch, wenn ich teilweise den technischen Erläuterungen der jeweiligen Entdeckungen nicht folgen konnte, dabei den Menschen in den Vordergrund zu stellen. So macht dieses Buch Lust sich auch mehr mit den dargestellten Schicksalen zu beschäftigen. Anregungen dazu finden sich am Ende des Buches in einem ausführlichen Literaturverzeichnis.

Mich konnte dieses Sachbuch durchaus fesseln, es gab einen guten Einblick in die Leben der vorgestellten Wissenschaftler. Von daher eine Leseempfehlung von mir

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Paris im Widerstand

Monsieur Jammet und der Traum vom Grand Hotel
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Hippolyte Jammet leitet das Le Bristol, eines der besten Häuser in Paris Anfang der 40er Jahre. Als der 2. Weltkrieg ausbricht beginnt der Direktor des Louvre seine Schätze zu evakuieren und ein Teil davon ...

Hippolyte Jammet leitet das Le Bristol, eines der besten Häuser in Paris Anfang der 40er Jahre. Als der 2. Weltkrieg ausbricht beginnt der Direktor des Louvre seine Schätze zu evakuieren und ein Teil davon wird von Monsieur Jammet in seinem Hotel versteckt. Und obwohl niemand davon weiß, verschwindet ein Fragonard.

Als dann die Deutschen in Paris einmarschieren gelingt es Jammet zunächst sie aus dem Hotel fernzuhalten und somit sein Hotel zu einem sicheren Hafen zu machen. Doch irgendwann muss auch er sich den Deutschen beugen.

Hippolyte Jammet war ein sehr engagierter und sympathischer Mensch. Seine Angestellten müssen sich wohl gefühlt haben bei ihm und anhand des Schicksals des Concierges Jean und des Zimmermädchens Coralie wird auch klar warum. Die Geschichte der beiden ist wirklich anrührend, nehmen die beiden doch ein jüdisches Kind bei sich auf und verstecken es so vor den Nazis. Ohne die Unterstützung ihres Chefs wäre das sicher nicht so möglich gewesen.

Ines Thorn erzählt mit diesem Buch die wahre Geschichte des Hotels Le Bristols und seines Inhabers in der Zeit der deutschen Besatzung. Hippolyte Jammet hat damals wirklich geholfen jüdische Mitbürger außer Landes zu schmuggeln und war auch bei der Befreiung von Paris maßgeblich an der Sicherung der Stadt beteiligt. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und sehr sympathisch. Und auch die Deutschen werden gut gezeichnet, nicht nur als grausame Besatzer, sondern in der Figur des Gerhard Schön auch als zweifelnde Kunstliebhaber, die eigentlich als Freund der Franzosen wahrgenommen werden möchten.

Die Geschichte bietet einiges an Spannung, vor allem als Coralie in die Razzia gegen die Juden gerät und im Velodrome inhaftiert wird. Hier fiebert man als Leser mit, ob sie es wohl schaffen wird, zu entkommen. Und auch das Geheimnis rund um das verschwundene Bild bleibt lange ungelöst.

Ich kann das Buch nur empfehlen, es zeichnet ein gelungenes Bild von Paris in der Besatzungszeit. Paris mag von größeren Kampfhandlungen und Bombenangriffen verschont geblieben zu sein, aber die Angst der Bewohner wird deutlich greifbar. Hier wird der Krieg in einer anderen Art spürbar.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

James Bond Feeling

Sense of Danger
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Charlotte Locke arbeitet für die Section 47 als Analystin, allerdings scheint niemand ihre Berichte zu lesen, was sie gelegentlich frustriert. Doch als plötzlich ihr Chef verstirbt und sie selbst Ziel ...

Charlotte Locke arbeitet für die Section 47 als Analystin, allerdings scheint niemand ihre Berichte zu lesen, was sie gelegentlich frustriert. Doch als plötzlich ihr Chef verstirbt und sie selbst Ziel von Angriffen wird, wird ihr klar, dass wohl doch jemand die Berichte gelesen hat und nun versucht sie aus dem Weg zu räumen. Dann wird sie auch noch dem attraktiven Agenten Desmond zugeteilt. Kann sie ihm trauen oder ist er selbst eine Gefahr für sie?

Jennifer Estep etabliert mit der Section 47 einen Geheimdienst, der sich mit dem Paranormalen beschäftigt. Alleine das ist schon recht interessant. Die magischen Begabungen der Agenten machen das James-Bond Feeling noch greifbarer. Charlotte kann Lügen sehen und ist damit perfekt dafür geeignet gefakte Berichte und Transaktionen aufzudecken. Desmond kann die Elektrizität der Umgebung zu Verwendungszwecken nutzen. Das Szenario mit der Waffenhändlerin, die skrupellos ihre Waffen an allem testet, was ihr in den Weg kommt, erinnert tatsächlich sehr an die James Bond Filme, allerdings sind hier die Frauen nicht nur hübsches Beiwerk sondern eher toughe Kämpferinnen.

Die Geschichte ist spannend geschrieben und man rätselt lange mit, wer denn nun der Maulwurf in der Organisation ist und was wohl als nächstes passieren wird. Wobei ich einen Anfangsverdacht hatte, der zu mindestens teilweise bestätigt wurde. Trotzdem war ich am Ende überrascht und der Showdown war wirklich sehr spannend.

Ich würde mich freuen ein weiteres Buch über Charlotte und Desmond zu lesen, hier ist noch ganz viel Potenzial für weitere Geschichten vorhanden.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

macht Appetit

Kochbuch für meine liebste Freundin
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Sybill Gräfin Schönfeldt hat eine beste Freundin, die es nach dem Krieg in ihrer Wohnung in London nicht so mit dem Kochen hat. Hauptsache schnell und sättigend soll es sein. So beginnt ein Briefwechsel, ...

Sybill Gräfin Schönfeldt hat eine beste Freundin, die es nach dem Krieg in ihrer Wohnung in London nicht so mit dem Kochen hat. Hauptsache schnell und sättigend soll es sein. So beginnt ein Briefwechsel, in dem die Autorin einfache und schnelle Rezepte für ihre Freundin zusammenstellt, um ihr das Kochen schmackhaft zu machen.

Dabei sind unterschiedlichste Rezepte, die für jeden etwas sind, die gut essen wollen, aber nicht zu viel Aufwand ins Kochen stecken wollen. Einige der Rezepte klangen für mich so lecker, dass ich sie wohl einmal ausprobieren werde.

Alles in allem hat sich das Büchlein schön lesen lassen und hat Appetit gemacht. Von mir daher eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Liebenswert

Herbstfreundinnen
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Mackenzies Leben ist eigentlich perfekt. Sie hat ihren Traumjob als Winzerin eines großen Weingutes und auch ihre Ehe mit Rhys läuft zufriedenstellend. Aber eben nur zufriedenstellend. Die beiden müssen ...

Mackenzies Leben ist eigentlich perfekt. Sie hat ihren Traumjob als Winzerin eines großen Weingutes und auch ihre Ehe mit Rhys läuft zufriedenstellend. Aber eben nur zufriedenstellend. Die beiden müssen feststellen, dass sie mehr wie WG-Mitglieder zusammenleben, denn wie ein Ehepaar. Sie müssen erkennen, dass ihre Ehe wohl vorbei ist und beschließen sich scheiden zu lassen.

Mackenzie muss sich klar werden, wie wohl ihre Zukunft aussieht und was sie noch für Träume hat. Weiter auf dem Weingut der Familie ihres bald Ex-Mannes zu arbeiten kommt für sie nicht in Frage. Doch damit beginnt das Drama. Mackenzies Schwiegermutter kann nicht akzeptieren, dass die damit ihre Winzerin verliert und legt ihr Steine in den Weg, wo sie nur kann. Dafür stehen ihr ihre Schwägerinnen Stephanie und Four zur Seite und auch beruflich ergibt sich rasch eine Chance, die alle ihre Träume verwirklichen kann.

Mir hat dieses Buch von Susan Mallery wieder gut gefallen, man taucht sehr schnell ein in die Welt der Weingüter in Washington. Ich konnte mir die Gegend gut vorstellen und auch nachvollziehen wie so ein Gut arbeitet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben alle ihre Stärken und Schwächen. Wobei Barbara, Mackenzies Schwiegermutter, echt anstrengend war, sie verhält sich wie ein kleines Kind und wie sie mit ihren Kindern umgeht, geht gar nicht. Dafür sind Four und Stephanie einfach liebenswerte Menschen, die vieles wieder wett machen.

Alles in allem ist es ein tolles Buch zum Wohlfühlen, auch wenn zwischendrin manch unangenehme Situationen auftreten. Aber das gehört auch mit dazu. Als Abschluss gibt die Autorin noch Tipps zur Auswahl von Weinen, so nimmt man auch noch ein wenig Wissenswertes am Ende mit.

Von mir eine Leseempfehlung für dieses liebenswerte Buch!

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