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Veröffentlicht am 07.11.2021

Nach tausenden von Jahren immer noch aktuell

Sein Wort - meine Welt
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Die Bibel – was für ein besonderes Buch! Sie erzählt Geschichten von Menschen, die in einer ganz anderen Zeit und Kultur gelebt haben, und doch ist sie erstaunlich aktuell und berührt das Herz. Diese Studienbibel ...

Die Bibel – was für ein besonderes Buch! Sie erzählt Geschichten von Menschen, die in einer ganz anderen Zeit und Kultur gelebt haben, und doch ist sie erstaunlich aktuell und berührt das Herz. Diese Studienbibel möchte dem heutigen Leser einen neuen Zugang zu diesen alten, doch zeitgemäßen Texten bieten.

Schon die farbenfrohe Aufmachung dieses Buchs signalisiert, dass die Bibel nicht ein veralteter, verstaubter Schinken ist.

Als Bibeltext wurde die Elberfelder Übersetzung gewählt, vermutlich die genauste deutsche Übersetzung. Verweise zeigen Parallelstellen und andere Ergänzungen zum Text an.

Auf fast jeder Seite finden sich Kästchen mit weiterführenden Erklärungen. Es werden Orts- und Personennamen erklärt, theologische Zusammenhänge aufgezeigt, kulturelle Besonderheiten der damaligen Zeit erläutert, Fragen aufgeworfen und verschiedene Auslegungen und Ansichten genannt. Die Erklärungen geben nicht fertige Antworten, sondern laden zum Nachdenken und Weiterforschen ein. Die vielen Kartenausschnitte sind sehr hilfreich, um zu verstehen, wo die Ereignisse stattgefunden haben oder welche Entfernungen zurückgelegt wurden. Skizzen, zum Beispiel vom Tempel, helfen schwierige Beschreibungen zu verstehen. Anhand von Zeittafeln werden Zusammenhänge klar.

Bei den Texten dieser Studienbibel geht es immer wieder um die Frage, wie die Bibel in unserer heutigen Zeit verstanden werden kann. Es geht jedoch nicht um bloße Kontemplation, sondern im Vordergrund steht die Aufforderung das Gelesene tatsächlich umzusetzen.

Im Anhang finden sich zwei Bibellesepläne und mehrere Themenregister. Die Aufzählung von Schlüsselstellen in der Bibel kann hilfreich sein, um eine Predigt oder Bibelarbeit vorzubereiten, ist aber vielleicht zu speziell auf das Thema Lebensbereiche der Menschen zugeschnitten, um wirklich hilfreich zu sein. So fehlen wichtige theologische Begriffe, wie Gebet oder Himmel. Auch das ausführliche Themenregister richtet den Blick vor allem auf gesellschaftliche Themen. Interessant, aber nicht unbedingt nötig, ist die Aufzählung von Berufen in der Bibel. In einem weiteren Anhang werden einige biblische Begriffe erklärt.

Jedes biblische Buch beginnt mit einer hilfreichen Erklärung, die auf die Abfassung und wichtige Themen im Buch eingeht. Es folgt eine Aufzählung von wichtigen Versen.

Eine Besonderheit in dieser Studienbibel sind die 66 kurzen Lebensbilder, die zeigen wollen, wie das Gelesene im Leben umgesetzt werden kann. Corrie ten Boom, Dietrich Bonhoeffer, John Newton, Martin Luther King, Blaise Pascal und Watchman Nee gehören ebenso dazu wie einige biblischen Personen, wie Lukas, Barnabas oder Hiob.

Insgesamt ist diese Bibel auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung. Die Informationsfülle macht das Bibellesen zu einer spannenden Entdeckungsreise, und erschließt bisher unbekannte Zusammenhänge. Die Gestaltung ist sehr ansprechend, auch wenn das Buch natürlich etwas groß und schwer ist.

Fazit: Eine Bibel, die voller Ehrfurcht, den biblischen Text mit unserem heutigen Leben verbindet. Jede Seite birgt überraschende Fakten und Erkenntnisse. Besonders hervorzuheben ist, dass dieses Buch nicht fertige Antworten liefert, sondern zum Nachdenken und Forschen einlädt. Sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2021

„Unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht“

Wenn die Schatten einmal weichen
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Dieser berührende Roman erzählt von drei starken Frauen, die in den Niederlanden unter dem Nazi-Regime leiden. Jede versucht auf ihre Weise gute Gewissensentscheidungen zu treffen. Dabei lernen sie einen ...

Dieser berührende Roman erzählt von drei starken Frauen, die in den Niederlanden unter dem Nazi-Regime leiden. Jede versucht auf ihre Weise gute Gewissensentscheidungen zu treffen. Dabei lernen sie einen Gott kennen, dem sie in jeder Situation vertrauen können. Auch dann, wenn Schlimmes geschieht, wenn Mut gefordert ist, und wenn Gebete nicht erhört werden.

Miriam lebt mit ihren erweiterten Familie in Köln. Sie leiden als Juden unter den Nazis. In diesen ersten Kriegsjahren sind sie in ihrer Meinung gespalten. Sollen sie fliehen oder ausharren, bis sich die Situation bessert? Schließlich reisen nur Miriam und ihr Vater nach Holland. Dort findet Miriam ihre große Liebe. Zu dritt beginnen sie ein neues Leben und hoffen darauf, dass Miriams Mutter sich ihnen bald anschließen kann. Doch dann fallen die Deutschen ins Land ein und sie sind wieder Verfolgte. Und es gibt keinen Ausweg mehr.

Lena lebt glücklich mit ihrem Mann und drei Kindern auf einem Bauernhof. Sie genießt die ländliche Idylle und ist von Herzen dankbar für ihre Familie. Doch dann kommen die Deutschen. Sie konfiszieren Lebensmittel und Tiere, verhängen Ausgangssperren, und nehmen schließlich sogar alle jungen Männer mit, damit diese für sie arbeiten. Lena ist voller Wut und Hass auf diese grausamen Unterdrücker. Sie und ihre Familie tun, was sie können, um sich heimlich dagegen zu wehren.

Ans ist Lenas Tochter. Sie hat die Schule abgeschlossen und ihre sterbende Großmutter gepflegt. Nun will sie in die Stadt und etwas erleben. Sie bekommt eine Stelle bei einem älteren Ehepaar als Gesellschafterin der kranken Frau. Sie verliebt sich in einen Polizisten, der sich schnell der neuen deutschen Regierung anschließt. Ans kann das nicht nachvollziehen, denn dieses Regime tut so viel Unrecht. Wird ihre Liebe diese Differenzen überstehen?

Die Geschichte dieser drei Frauen wird abwechselnd erzählt. Manchmal sind ihre Wege miteinander verwoben, dann müssen sie wieder getrennte Wege gehen. Bei allen drei bewirken diese schweren Zeiten eine große Veränderung. Ihr Vertrauen in Gott wächst, sie werden sogar bereit ihren Feinden zu vergeben.

Es sind eine Vielzahl von Weisheiten in diesem Buch zu finden, über Vertrauen, Loslassen, Nächstenliebe und Gewissensentscheidungen. Es werden mehrere Fragen beleuchtet, zum Beispiel ob es richtig sein kann zu lügen oder stehlen, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden, oder ob es in Ordnung ist einem Unrechtsregime zu dienen, um dadurch auf dieses Umfeld positiv einzuwirken.

Nicht nur diese drei Frauen, sehr viele Charaktere dieses Buchs, wachsen dem Leser ans Herz, in ihrer liebevollen Großzügigkeit und ihrem aufrichtigen Ringen nach dem besten Weg.

Fazit: Eine berührende Geschichte über die Tapferkeit der Widerstandskämpfer in den Niederlanden während des Dritten Reichs. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die inspirierende historische Erzählungen mögen.

Veröffentlicht am 04.11.2021

Wer bin ich, wenn ich meinen Namen aufgeben und meine Herkunft verleugnen muss?

Das Buch der verschollenen Namen
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Die sechsundachtzigjährige Eva hätte wohl schon längst in den Ruhestand gehen sollen, aber sie liebt Bücher und ihre Arbeit als Bibliothekarin. Als sie eines Tages einen Zeitungsartikel bemerkt, der von ...

Die sechsundachtzigjährige Eva hätte wohl schon längst in den Ruhestand gehen sollen, aber sie liebt Bücher und ihre Arbeit als Bibliothekarin. Als sie eines Tages einen Zeitungsartikel bemerkt, der von dem Versuch berichtet, von den Nazis geraubte Bücher ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben, kommen Erinnerungen hoch. Das abgebildete Buch ist ihr nur zu vertraut. Sie muss den Mann, der dieses Buch hat, treffen. Den Widerstand ihres Sohnes wischt sie beiseite und macht sich auf den Weg von Amerika nach Deutschland. Dabei erinnert sie sich an eine bewegende Zeit in ihrem Leben.

Paris, 1942: Eva ist 23, als sie und ihre Eltern zusammen mit anderen Juden deportiert werden sollen. In der schrecklichen Nacht, die dafür vorgesehen ist, betreuen Eva und ihre Mutter Nachbarskinder, so entgehen sie der Festnahme. Der Vater hatte schon einen Fluchtweg für Eva vorbereitet, so fahren Eva und ihre Mutter nun zu einem kleinen Bergdorf, in der Hoffnung weiter in die Schweiz zu reisen. Da die dortige Widerstandsbewegung Evas Hilfe beim Fälschen von Ausweisen und Papieren braucht, entschließt sie sich ihre Flucht aufzuschieben. Damit ist ihre Mutter gar nicht einverstanden, vor allem da Eva dabei eng mit Katholiken zusammenarbeitet.

Eva wird es immer mehr ein Anliegen Menschen zu retten, das eint sie mit ihrem Fälschungspartner Remy. Doch diese Aufgabe ist sehr gefährlich, vor allem als sich herausstellt, dass es in ihrer Zelle der Widerstandsbewegung einen Verräter gibt.

Dieses berührende Buch beruht auf Tatsachen. Es ist bewegend und interessant zu lesen, wie viele Menschen ihr Leben eingesetzt haben, um andere zu retten. Sehr schön dabei ist zu sehen, wie sich Juden und Christen gemeinsam gegen das Unrecht gewehrt haben.

Die Charaktere dieses Buchs wachsen einem beim Lesen ans Herz. Die zarte Liebesgeschichte macht deutlich, welche Fragen Eva bewegen. Sie muss sich mit dem Vorwurf ihrer Mutter auseinandersetzen, dass sie dabei ist ihre Identität als Jüdin aufzugeben. Identität ist ein großes Thema in Evas Leben. Sie erlebt hautnah mit, dass unzählige Kinder ihres Namens und ihrer Identität beraubt werden, weil das der einzige Weg ist, sie zu retten. So kommt sie auf die Idee diese Namen in verschlüsselter Weise festzuhalten.

Eva erklärt, „Die Sterne und die Punkte sind die verschollenen Namen, die Namen der Kinder, die zu jung waren, um sich zu erinnern, die Namen, die wir löschen mussten, damit sie überleben konnten. Ich hatte gehofft, eines Tages, wenn der Krieg zu Ende ist, könnte ich ihnen helfen, wieder die zu werden, die sie einmal gewesen waren.“ Doch sie erkennt, „… wir werden nicht durch die Namen definiert, die wir tragen, oder die Religion, die wir ausüben, oder die Nation, deren Flagge über unserem Kopf weht. Jetzt weiß ich das. Wir werden dadurch definiert, wer wir in unserem Herzen sind, wer wir auf dieser Erde zu sein beschließen.“

Fazit: Ein historischer Roman, der das Herz berührt. Gut und spannend geschrieben, zeigt dieses Buch Beispiele für Mut in schweren Zeiten und erzählt von der Bereitschaft der unterschiedlichsten Menschen, ihr Leben für andere zu opfern. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 21.10.2021

Ehe zu dritt

Was Gott zusammengefügt hat …
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Eine Ehe ist etwas Wunderschönes, doch in jeder Ehe gibt es auch mal Konflikte, denn es ist nicht immer leicht, wenn zwei Menschen ihren Weg gemeinsam gehen. Der 1937 geborene Psychologe, Eheberater und ...

Eine Ehe ist etwas Wunderschönes, doch in jeder Ehe gibt es auch mal Konflikte, denn es ist nicht immer leicht, wenn zwei Menschen ihren Weg gemeinsam gehen. Der 1937 geborene Psychologe, Eheberater und Seelsorger Manfred Engeli hat in den vielen Jahren seiner Beratungstätigkeit zahlreichen Paaren durch Durststrecken in ihrer Ehe begleitet. Dabei hat er wirksame Wege gefunden, um mit einfachen Schaubildern Zusammenhänge aufzuzeigen und Lösungswege anzubieten.

Dieses Buch, mit seinen neun Kapiteln, wirkt wie ein Handbuch zu einem Seminar. Einfache und klare Gedanken über die Ehe wechseln sich ab mit Erfahrungsberichten und Schaubildern.

Es werden viele Themen angesprochen, manche nur kurz, doch der Autor gibt das nötige Rüstzeug, um die Themen zu vertiefen. Das Buch beginnt mit einem Blick auf Gottes Schöpfungsplan, einschließlich Zerbruch und Erlösung. Danach erklärt der Autor die Grundlage seines Ehekonzepts, das Ehe-Dreieck, ein zentraler Gedanke in diesem Buch. In der Ehe stehen sich nicht nur zwei Menschen gegenüber; zwischen ihnen steht Gott, der beiden helfen will in guter Weise miteinander umzugehen. Obwohl Mann und Frau unterschiedliche Rolle haben, stehen beide auf derselben Stufe in ihrer Beziehung zu Gott. Sie wirken zusammen als Partner, ob bei Entscheidungen oder der Erziehung.

Nach der Erklärung des Ehe-Dreiecks folgen einfache Konzepte oder Beispielbilder, die Vorgänge im Ehealltag erklären. In den letzten Kapiteln geht es um Phasen einer Ehe, um Herausforderungen, um das Familienleben, um Krisen und um das Kostbare in einer Ehe. Im Anhang finden sich hilfreiche Übersichten und umfangreiche Begriffserklärungen.

Beim Lesen entsteht ein wohltuendes, hoffnungsvolles Gefühl, denn in einem ruhigen, liebevollen Ton vermittelt der Autor, dass Gott großen Anteil an Ehen nimmt. Darum will er ganz konkret antworten und helfen, wenn ein Mensch nach seiner Hilfe fragt. Ein Schaubild zeigt das Wechselspiel zwischen eigenem Tun und Gottes Handeln. Es ist eine große Entlastung zu erfahren, dass es bei der Aufarbeitung von Eheproblemen nicht darum geht sich noch ein bisschen mehr zu bemühen. Außerdem darf der vergebliche Versuch den Ehepartner zu verändern aufgegeben werden, das kann nur Gott. Fehlende Liebe kann nicht erzwungen werden. Der Schlüssel zu einer glücklichen, harmonischen Ehe ist die Beziehung des Einzelnen zu Gott. Und selbst wenn nur ein Partner bereit ist an der Ehe zu arbeiten, kann die richtige Herzenshaltung des Einen positive Veränderungen in der Ehe bewirken.

Fazit: Dieses Buch, mit seinem ganz anderen Konzept, ist das überzeugendste christliche Ehebuch auf dem Büchermarkt, da es immer wieder auf Gott, dem Stifter und Erhalter der Ehe verweist. Wohltuend, entlastend und hilfreich, vermittelt dieses Buch Hoffnung und zeigt ganz praktische Hilfen und Lösungen auf. Echt und lebensnah geschrieben, ist dieses Buch sehr empfehlenswert, sowohl für frisch verheiratete Paare als auch für solche, die schon lange verheiratet sind!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2021

Freude und Schmerz bei der Erfüllung eines Lebenstraums

Sellawie - So ist das Leben
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In diesem Buch nimmt die Autorin ihre Leser mit hinein in ihr bewegtes Leben. Anhand von Tagebuchauszügen entsteht so ein buntes Bild von Erfolgen und Freuden, Zweifeln und Nöten. Neben einem Schwerpunkt ...

In diesem Buch nimmt die Autorin ihre Leser mit hinein in ihr bewegtes Leben. Anhand von Tagebuchauszügen entsteht so ein buntes Bild von Erfolgen und Freuden, Zweifeln und Nöten. Neben einem Schwerpunkt auf die Bearbeitung ihrer Trauer und der Bewältigung einer neuen Herausforderung, enthält es ein Sammelsurium an Gedankensplittern, die teilweise lustig sind und oft zum Nachdenken anregen.

Die Tagebucheinträge beginnen Januar 2009. Obwohl ihre beiden Töchter schon eine Weile in Australien sind, vermisst Bianka sie sehr. Gleichzeitig setzt sie sich damit auseinander, wie sie diese neue Lebensphase gestalten soll, eine Phase, in der sie eigene Ziele verfolgen kann, da ihre Kinder erwachsen sind und selbstständig werden.

Kaum sind die Kinder zurück und die Familie wieder vollständig, stirbt ihre Mutter. Unerwartet und viel zu früh. Das wirft Bianka vollkommen aus der Bahn und wirft Fragen und Zweifel auf. Doch trotz allem Schmerz geht das Leben weiter.

Bianka und ihr Mann überlegen, wie sie die letzten Jahre ihrer Berufstätigkeit gestalten wollen. Sie haben einen Traum, der sie einfach nicht loslässt. Es scheint unmöglich zu sein, der Misserfolg vorprogrammiert, doch sie träumen weiter. Sie wollen einen Ort der Begegnung schaffen. Ein Café und gleichzeitig ein Laden. Monate vergehen. Und auf einmal ist beiden klar, sie packen es an!

Der Weg zur Erfüllung ihres Traumes ist sowohl steinig als auch schön. September 2012 wird ihr großer Traum wahr, das Café wird eröffnet. „Sellawie“ heißt dieser besondere Ort, in Erinnerung an eine Wortschöpfung ihrer Mutter.

Es dauert ein paar Seiten, bis man sich hineingelesen hat, vor allem wenn man die vorherigen Bände der Autorin nicht kennt. Doch schon bald fällt es schwer dieses Buch aus der Hand zu legen, denn es ist fesselnd und abwechslungsreich, und sehr gut geschrieben. Die Tagebuchaufzeichnungen erzählen nicht nur von Ereignissen, sie geben vor allem einen Einblick in die Gefühlswelt und das Glaubensleben der Autorin. An manchen Tagen ist sie so glücklich, dass sie durch die Gegend tanzen könnte, an anderen Tagen verzweifelt sie an dem, was sie erlebt. Auch in ihrer Ehe wechseln sich gute und weniger gute Tage ab. Ihre Erfahrungen sind nachvollziehbar, vermutlich erleben die meisten Menschen ähnliches, doch sie sprechen nicht darüber.

Einige Nachrichten von Familienangehörigen und Freunden sind mit eingestreut, da sind vor allem die herzerwärmende E-Mails der Mutter, die sich im Alter an einen „Klapptop“ wagt, zum Schmunzeln. Eine tolle Ergänzung sind die Bilder im Innenteil und das Lesebändchen.

Fazit: Dieses Buch zeigt, wie eine 50jährige Frau mit Trauer und Verlust umgeht, und wie sie beharrlich ihren großen Traum verfolgt. In allem weiß sie sich von Gott getragen, auch wenn sie ihn nicht immer versteht. Authentisch, zum Nachdenken anregend, und sehr empfehlenswert!