Profilbild von strickleserl

strickleserl

Lesejury Star
offline

strickleserl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit strickleserl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2022

Reisebericht und Gedanken über ein besonderes Land

Israel - Hin und weg!
0

Die 1962 in Siebenbürgen geborene Autorin dieses Buchs erfüllt sich im Jahr 2019, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie, einen großen Traum. Sie reist allein nach Israel, um die Stätten zu sehen, von denen ...

Die 1962 in Siebenbürgen geborene Autorin dieses Buchs erfüllt sich im Jahr 2019, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie, einen großen Traum. Sie reist allein nach Israel, um die Stätten zu sehen, von denen sie schon so viel gelesen und gehört hat. Da sie nur über ein knappes Budget verfügt, entscheidet sie sich für zwei einfache Unterkünfte, ein Hostel in Jerusalem und ein Zimmer bei einer Familie in Tel Aviv. Gerade das bietet die Gelegenheit zu einmaligen Begegnungen.

Heidi Ossowski ist belesen und vielseitig interessiert. So besucht sie nicht nur biblische Stätten, sondern auch Gedenkstätten, Kirchen und Straßenkonzerte. Als Alleinreisende nutzt sie gern die Gelegenheiten, die sich ihr bieten, um mit Einwohnern und Mitreisenden ins Gespräch zu kommen. Interessiert hört sie sich dabei die Geschichten ihres Gegenübers an, und wenn es sich ergibt, erzählt sie auch gern von dem Gott der Bibel und seinem Sohn Jesus.

Jedes Kapitel beginnt mit einem jüdischen Witz, einem passenden Zitat oder einem Bibelvers. Die Kapitel sind chronologisch und thematisch geordnet. So beginnt und endet das Buch mit der Flugreise, dazwischen erzählt die Autorin von ihren Tagen in Jerusalem und der anschließenden Zeit in Tel Aviv. Nette Ortsbeschreibungen wechseln sich ab mit Gedankenreisen der Autorin und Berichten über Begegnungen und Gesprächen. Manche dieser Überlegungen sind fast wie Mini-Bibelarbeiten. Mal geht es um Abraham oder Jonah, ein anderes Mal um Jesu letzte Stunden oder um seinen Umgang mit Frauen.

Dieses Buch ist gut geschrieben, allerdings könnte der Leser anhand der Buchbeschreibung eine andere Erwartung haben. Im Mittelpunkt stehen weniger die Sehenswürdigkeiten dieses faszinierenden Landes, sondern eher die Gedanken der Autorin über Land und Leute, über biblische Geschehnisse und geschichtliche Ereignisse. Das passt natürlich immer in irgendeiner Weise zu ihren Erlebnissen, nimmt aber im Buch einen zu großen Raum ein. Schade, dass in der Buchbeschreibung nicht erwähnt wird, dass die Autorin nur Jerusalem, Bethlehem, Tel Aviv und Jaffa bereist. Es wäre beispielsweise interessant gewesen von Galiläa zu lesen.

Fazit: Gut geschilderte Begegnungen und theologische Überlegungen nehmen in diesem Buch über das Land Israel großen Raum ein. Empfehlenswert für Menschen, die persönliche Glaubensbetrachtungen mögen oder wissen wollen, wie es ist als Frau allein nach Israel zu reisen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.01.2022

Die Geheimnisse eines alten Schlosses

Das Lied der Grünen Insel
0

Laines Herz ist zerbrochen, als sie nach Frankreich zur Hochzeit ihrer Freundin reist. Weil sie ihre Nichte adoptiert hat, hat ihr Mann sie verlassen. Nach der Hochzeit erfährt Laine, dass ihre Freundin ...

Laines Herz ist zerbrochen, als sie nach Frankreich zur Hochzeit ihrer Freundin reist. Weil sie ihre Nichte adoptiert hat, hat ihr Mann sie verlassen. Nach der Hochzeit erfährt Laine, dass ihre Freundin mit ihrem Mann nach Irland reisen wird, um dort nach einem Schloss zu sehen, das die Familie geerbt hat. Da sie nichts zurück nach Amerika zieht, nimmt sie die Einladung der Freundin, sie zu begleiten, gerne an. Bei der Sichtung des Schlosses lernt sie den Bruder des Ehemanns kennen und schätzen, doch sie kann sich nicht vorstellen so bald nach der schmerzhaften Trennung von ihrem Mann neu zu vertrauen.

Issy ist eine starke Frau. Sie erlebt die 1916er Osteraufstände nicht nur mit, sie versucht wichtige Ereignisse mit ihrer geliebten Kamera festzuhalten. Dazu muss sie Männerkleidung anziehen und sich in gefährliche Teile der Stadt begeben. Neben ihrer Leidenschaft für das Fotografieren, wird ihr mehr und mehr klar, dass sie den Mann liebt, den sie abgewiesen hat.

Maeve erlebt im Jahr 1798 die irische Rebellion. Auch sie ist eine starke Frau. Sie setzt sich aufopfernd für das Familiengut ein, da ihr Vater sich nicht für die Belange des Anwesens interessiert. Zu traurig ist er über den Tod seiner Frau und seines Sohnes. Als Maeve einen vermeintlichen Verbrecher von einem gegnerischen Clan rettet, befindet sie sich auf einmal mittendrin in dem Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten.

Dieses Buch erzählt abwechselnd die drei Geschichten dieser Frauen. Kapitel für Kapitel wechselt Zeit und Geschichte. Das ist teilweise spannend, teilweise aber auch frustrierend, denn die Geschichten werden oft an spannenden Stellen abgebrochen, doch bis die zwei anderen Geschichten gelesen sind, hat die Spannung deutlich nachgelassen. Der andere Nachteil dieser Erzählweise ist, dass die Identifikation mit den Charakteren kaum gelingt. Dadurch entsteht wenig Interesse für das Schicksal der drei Frauen.

In jeder Geschichte gibt es eine Liebesbeziehung, doch leider sind sie recht vorhersehbar. Die Beschreibungen der historischen Geschehnissen sind gut und interessant, allerdings fällt es manchmal schwer zu folgen, wenn man wenig über die Geschichte Irlands weiß. Das Land, die Stadt, das Schloss – das sind alles wunderbare Kulissen, die so beschrieben werden, dass man am liebsten dorthin reisen würde. Die Charakterstärke und Hingabe der männlichen Hauptprotagonisten können zum Schwärmen verführen, ebenso die Stärke und Unabhängigkeit der beiden weiblichen Protagonisten aus vergangenen Zeiten.

Obwohl dieses Buch das zweite in einer Serie ist, kann es gut ohne Vorwissen aus dem ersten Band gelesen werden. Das Buch erscheint in einem christlichen Verlag, doch der Glaube spielt keine große Rolle.

Fazit: Eine historische Erzählung auf drei Zeitebenen, die über wichtige Ereignisse in der Geschichte Irlands erzählt. Trotz einiger Mängel empfehlenswert!

Veröffentlicht am 08.12.2021

Schneller Reichtum für einen Jungen aus Sudan

Das Talent
0

Der 17jährige Samuel Sooleyman liebt Basketball. In seinem Dorf in Südsudan gibt es zwar kein besonderes Spielfeld und auch keinen Verein, doch das hält ihn nicht davon ab unermüdlich zu üben. Samuel fällt ...

Der 17jährige Samuel Sooleyman liebt Basketball. In seinem Dorf in Südsudan gibt es zwar kein besonderes Spielfeld und auch keinen Verein, doch das hält ihn nicht davon ab unermüdlich zu üben. Samuel fällt nicht nur wegen seiner Größe auf. Er hat Talent. Darum wird er, zusammen mit einigen anderen jungen Männern, ausgewählt, um für einige Wochen in den Vereinigten Staaten zu spielen.

Im Vergleich zu den anderen Spielern ist sein Spiel eher durchschnittlich, doch er scheint Potential zu haben. Darum bekommt er ein Stipendium und darf in den Staaten bleiben. Doch dann erhält er eine erschütternde Nachricht. Sein Dorf in Sudan wurde überfallen. Alles wurde zerstört. Sein Vater und seine Schwester sind vermisst. Nach einiger Zeit wird der Tod seines Vaters bestätigt, seine Schwester fehlt nach wie vor. Samuel erfährt, dass seine Mutter und zwei Brüder es mit vielen Mühen ins Nachbarland Uganda geschafft haben. Dort darben sie in einem überfüllten Flüchtlingslager.

Samuel, der inzwischen den Spitznamen Sooley bekommen hat, hat schreckliche Sehnsucht nach seiner Familie. Doch er weiß, dass er ihnen am ehesten helfen kann, indem er bleibt und ein erfolgreicher Basketballspieler wird. Er trainiert verbissen, und schließlich scheint er sein Ziel erreicht zu haben. Doch wie wird ein Junge, der bisher nur Armut gekannt hat, mit den Verlockungen des Reichtums zurechtkommen?

Für Grisham-Fans ist dieses Buch eher eine Enttäuschung. Leser werden natürlich nicht einen Justizthriller erwarten, das macht schon die Beschreibung deutlich. Doch die Mischung aus Sport und Fluchtgeschichte überzeugt nicht. Die Idee ist ausgezeichnet, doch die Ausführung lässt zu wünschen übrig.

Der Unterschied zwischen dem Lebensstandard in Sudan und Amerika wird gut wiedergegeben. So wundert sich zum Beispiel Sooley wie leicht er als Student Geld verdienen kann, um seine Familie zu unterstützen. Aber diese interessante Gegenüberstellung zwischen dem Westen und Afrika nimmt im Buch nicht viel Raum ein. Auch die Beschreibungen vom Leben in einem bürgerkriegsgeschüttelten Land hätte noch ausgeführt werden können. Doch statt mehr über diese Aspekte der Geschichte zu schreiben, füllt der sportbegeisterte Autor viele Seiten mit ausführlichen Beschreibungen von Basketballspielen. Diese Passagen klingen wie der rasche Redefluss eines Sportmoderators. Wer sich mit Basketball und der Terminologie des Spiels nicht auskennt, wird diesen Beschreibungen kaum folgen können.

Auch in diesem Grisham-Buch gibt es mehrere liebenswerte Nebencharaktere, wie Sooleys Freund, dessen Mutter und sein Trainer. Es macht Spaß von diesen guten Menschen zu lesen, die sich aufopfernd für andere einsetzen. Doch die Charakterbeschreibungen bleiben oberflächlich.

Das Ende ist dramatisch und unerwartet, und lässt den Leser nachdenklich zurück. Es wird deutlich, wie verrückt die hohen Zahlungen sind, die erfolgreiche Spieler bekommen. An dieser Stelle überzeugt Grisham. Es ist interessant und nachvollziehbar, wie Sooley sich mit seinem plötzlichen Reichtum verändert.

Fazit: An diesem Buch werden vor allem Sportfans ihre Freude haben, denn die langen Spielbeschreibungen werden vermutlich andere Leser langweilen. Die Idee der Geschichte ist ausgezeichnet und zum Teil gut ausgeführt, doch es gibt bessere Bücher dieses beliebten Autors.

Veröffentlicht am 04.11.2021

Die spannendsten Geschichten schreibt das Leben

Die Übersetzerin
0

Hedy Bercu ist eine Jüdin, die in Wien lebt. Nach der Reichskristallnacht flieht sie 1938 auf die britische Insel, Jersey, und findet dort eine Anstellung. Doch bereits im Jahr 1940 wird die idyllische ...

Hedy Bercu ist eine Jüdin, die in Wien lebt. Nach der Reichskristallnacht flieht sie 1938 auf die britische Insel, Jersey, und findet dort eine Anstellung. Doch bereits im Jahr 1940 wird die idyllische Insel von den Deutschen besetzt. Schon bald müssen sich auch hier alle Juden registrieren.

Hedy kann trotzdem noch einige Jahre in Frieden leben, sie bekommt sogar eine Anstellung als Übersetzerin für die deutsche Wehrmacht. Doch im November 1943 sieht sie keinen anderen Ausweg mehr, als sich zu verstecken. Eine Freundin nimmt sie unter Lebensgefahr in ihrem Haus auf, und ein deutscher Offizier, der ihr Freund ist, unterstützt die beiden Frauen. Dort wird sie anderthalb Jahre bleiben.

Diese Frau – Hedy Bercu - gab es wirklich, und ihre Retterin Dorothea Weber wurde viele Jahre später für ihre Heldentat geehrt. Die Autorin dieses Buchs nimmt die wenigen geschichtlichen Tatsachen, die bekannt sind, als Grundlage dieser interessanten Erzählung. Da sie selbst auf der Insel Jersey aufgewachsen ist und ihre ältere Verwandtschaft die deutsche Besatzung miterlebt hat, wirkt ihre Beschreibung der Insel und der Gefühle der Bewohner lebendig und echt.

Es ist faszinierend von dieser unwahrscheinlichen, wahren Geschichte zu lesen. In manchen Punkten jedoch scheint es, als hätte das Potential der Geschehnisse besser ausgeschöpft werden können. Dorothea, die durch Hedys kritische Augen gesehen wird, wird trotz ihrer Heldentat in weiten Teilen des Buchs als einfältige, oberflächliche Person geschildert. Die Beschreibung der Beziehung Hedys zu einem deutschen Offizier ist ein anderer Schwachpunkt dieses Romans. Die gegenseitige Anziehung scheint fast ausschließlich körperlich zu sein, das ist schade, denn es muss mehr gegeben haben, dass dieser aussichtslosen und gefährlichen Liebe Bestand gegeben hat. Und ein Letztes, außer dem Problem des Hungers und einer kurzen Zeitspanne der Gefahr, erscheint das Untertauchen Hedys eher wie ein ausgedehnter Besuch bei einer Freundin zu sein. Ob da die Wahrheit nicht dramatischer war als hier geschildert?

Von diesen Schwächen abgesehen, ist dieses Buch lesenswert und spannend und gibt einen guten Einblick in das Leben der Insulaner unter der deutschen Besatzung. Sie waren ja in einer einmaligen Situation, da sie plötzlich und unerwartet von allen anderen Ländern abgeschnitten waren. Die Not, der Hunger, die versteckte und auch offene Abneigung gegenüber den Besatzern wird glaubhaft geschildert.

Fazit: Eine interessante historische Erzählung, die auf unglaubliche, wahre Tatsachen beruht. Die Geschichte von Hedy und ihre Retterin ist erzählenswert, sie hätte aber besser ungesetzt werden können. Bedingte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2021

Babymodelle für Strickanfänger

Babykleidung supereinfach selber stricken! 1 Prinzip - 30 niedliche Modelle
0

Dieses Buch enthält 30 einfache Modelle für die Kleinsten. Es gibt verschiedene Jäckchen und Pullover, Schühchen und Decken, und außerdem Mützen, einen Schlafsack, ein Kleid, ein Overall und einiges mehr. ...

Dieses Buch enthält 30 einfache Modelle für die Kleinsten. Es gibt verschiedene Jäckchen und Pullover, Schühchen und Decken, und außerdem Mützen, einen Schlafsack, ein Kleid, ein Overall und einiges mehr. Sogar eine kleine Puppe kann nachgearbeitet werden.

Die Strickanleitungen sehen ganz anders aus als herkömmliche Anleitungen. Anstatt eines langen Textes gibt es Skizzen der fertigen Strickteile. Rings um diese Zeichnungen stehen kurze Anweisungen, die Schritt für Schritt befolgt werden sollen. Die Anleitungen sind alle sehr einfach, in den meisten Fällen müssen Maschen nur angeschlagen und abgekettet werden, und es werden nur rechte und linke Maschen gestrickt.

Die Anleitungen sind entweder in einer, zwei oder drei Größen beschrieben. Alle Modelle sind für Babys bis zu einem Jahr. Die vorgeschlagene Wolle ist immer Wolle der französischen Marke „Phildar“. Da aber die Maschenprobe angegeben ist, können auch andere Wollsorten verwendet werden.

Die Strickstücke sehen durch die einfache Anleitungen eckig aus. Das fällt vor allem bei den Ärmeln auf, die ohne Zu- oder Abnahmen gearbeitet werden und dadurch unten recht weit sind.

Die Modelle sind zwar sehr schlicht, aber Strickanfänger werden vielleicht trotzdem nicht allein mit diesem Buch zurechtkommen, denn es fehlt ein grundsätzlicher Strickkurs.

Trotz dieser Nachteile sind einige Modelle sehr schön, zum Beispiel der Schlafsack oder die winterlichen Accessoires. Das Konzept des Buchs ist auf jeden Fall interessant.

Fazit: Einfache Strickanleitungen für fortgeschrittene Anfänger. Hübsche Modelle, die leicht nachzuarbeiten sind, jedoch überzeugt der Schnitt bei einigen Kleidungsstücken nicht. Trotzdem empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere